Jakobsweg - Geschrieben am Samstag, Mai 1, 2010 10:26 von Franco - 0 Kommentare
Via Podiensis Teilstrecke 2 St. Privat d’Allier – Saugues
1.5.10
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Via Podiensis Teilstrecke 2 St.Privat d’Allier – Saugues
Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.
Auch unter
wandersite
sind nützliche Informationen vorhanden.
Weitere nützliche Links:
Chateaux Hotels
Logis Hotels
Gîte d’étape de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
France-Voyage
GAF
MIAM MIAM DODO
samedi midi
Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Frankreich: „Jakobsweg GR 65, Via Gebennensis / Via Podiensis”
von Birgit Götzmann aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 128
Wandern auf dem Französischen Jakobsweg Via Podiensis vom Verlag Dumont aktiv
Rother Wanderführer Französischer Jakobsweg Via Podiensis
und natürlich der Miam Miam Dodo
In den oben genannten Wanderbücher werden unter anderem auch Hotels aufgeführt,
aber nicht alle die jeweils in einem Ort vorhanden sind.
Meistens sind es nur die mit einem * oder ** Sterne deklarierten Hotels,
die aufgeführt sind.
Dazu gibt es eine Vielzahl praktischer Hinweise wie Serviceeinrichtungen entlang des Weges
Banken/Einkauf sowie eine Zusammenstellung nützlicher Adressen.
Zusätzlich hatten wir eine 100′000 Wanderkarte dabei.
Die Teilstrecke 2 St.Privat d’Allier – Saugues führt von:
St.Privat d’Allier – Rochegude – Monistrol d’Allier nach Saugues.
Start der Teilstrecke ist St.Privat d’Allier.
Ohne den Wecker zu stellen sind wir um 7:00 Uhr erwachen.
Mit den Wegwerfschlarppen haben wir geduscht.
Es hatte uns definitiv zu viel Schimmel in der Dusche.
Gestern Abend hatten wir beschlossen nicht im Hotel zu frühstücken.
In Frankreich ist es so, das im Zimmerpreis, das Frühstück in der Regel
nicht inbegriffen ist. In den Hotels, in denen wir auf der via Podiensis
abgestiegen sind, war der Preis für ein Frühstück in der Regel, zwischen 8 bis 12€
Was gegenüber der Schweiz auch anders ist, sind die Preisunterschiede
in den Zimmerpreisen und zwar als Einzelperson oder als Paar.
Als Einzelperson, zahlt man fast den gleichen Preis,
wie wenn man das gleiche Zimmer als Paar bucht.
In einer Bäckerei im Dorf kauften wir uns frisches Brot und Croissants.
Da es leicht regnete, hatten wir uns wieder gut eingekleidet.
Nach fast einer Stunde hatten wir Rochegude erreicht.
Sofort fällt einem die Burgruine und die Jakobskapelle auf.
Selbstverständlich besuchten wir die Chapelle St.Jacques die 1328 erbaut wurde.
Die Kapelle war Teil einer Burg, von der lediglich ein Wehrturm die Wirren der
verschiedenen Kriegen überstanden hat.
Die Anlage markiert genau die Grenze zwischen dem Velay und der Margeride.
Hoch über der Schlucht konnten die Feinde sehr früh erspäht werden.
Man geniesst hier einen der imposantesten Ausblicke in das tiefe Alliertal
und auf die gegenüberliegende Margeride.
Leider hatten wir nicht sehr viel davon, da es weiterhin leicht regnete
und das Tal Wolkenverhangen war.
In Rochegude beginnt der steilste Abstieg der gesamten via Podiensis.
Kein Problem für jemand der zwischendurch wandert. Gefährlich ist es auch nicht.
Bei Nässe ist das laufen über die Felsblöcke eine etwas rutschige Angelegenheit.
Nach diesem steilen Abstieg erreichten wir Monistrol d’Allier.
Juhuii eine Bar hatte offen und wir gingen sofort rein und bestellten Kaffee.
Und siehe da, es war ein sehr guter Kaffee.
Kurze Zeit später traten diverse Pilger auch in der Bar ein.
Bis jetzt kannten wir die Pilger nicht nach dem Namen.
Wir hatten den einzelnen Pilger jeweils einen Spitznahmen gegeben.
Pullover Pilger, Chäppli Pilger, Dulcinea, Stress Pilger, Spätzle u.s.w.
Während dem Kaffe trinken, (wir hatten einen zweiten bestellt),
stellten wir uns gegenseitig vor.
Es waren Remy, Nives, Gerard und ein anderer Pilger den wir Pullover Pilger nannten.
Remy, Nives und Gerard haben wir, (zu diesem Zeitpunkt wussten wir es nicht nicht)
bis Moissac immer wieder getroffen und es wurde eine richtige Pilgerfreundschaft.
Während wir uns in der Bar mit den Pilger unterhielten, regnete es draussen in Strömen.
Nach ca. 1 Std. verliessen wir die Bar und siehe da, es hatte aufgehört zu regnen.
Über eine Stahlbrücke überquerten wir den Allier und die Allierschlucht.
Mit diesem Schritt hatten wir definitiv das Velay verlassen und der Aufstieg
auf die Hochfläche der Margeride konnte beginnen.
Video Margeride Lozere Tourisme
Zwischen den Flüssen Allier und Truyère erstreckt sich der über 60km
lange und bis zu 1551 m hohe Gebirgszug der Margeride. Das Bergland blieb von
vulkanischen Aktivitäten verschont und besteht aus Granit.
Auf dem Grasland wird Viehzucht betrieben.
Ganz unvermittelt ragen durch Verwitterung abgerundete Granitfelsen aus dem Boden,
die wie gigantische Murmeln über die Landschaft verstreut sind.
Das Klima ist rau und windig, das liegt zum einen an der durchschnittlichen
Höhe von über 1000 m und zum anderen an den kräftigen Winden.
Im Frühjahr überzieht ein Kleid von Millionen von Wildnarzissen die Wiesen und Hänge.
Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, befand sich hier das
Hauptquartier der Résistance.
Hier wird der zweithöchste Punkt der via Podiensis am Col de l’Hospitalet 1304 m erreicht.
Sofort nach der Stahlbrücke führt der Weg steil aufwärts.
Auf ca. halber Höhe läuft man an der Chapelle de la Madelleine vorbei,
die in eine kleine Grotte gebaut wurde,
die wohl schon keltischen Völker als Unterschlupf diente.
Kurz vor Roziers machten wir auf einer Wiese Mittagspause.
Es regnete weiterhin nicht. Nach dem Essen ging es auf der Hochfläche der Margeride
weiter Richtung Saugues unser heutiges Ziel.
Von einer Anhöhe aus, sieht man zum ersten mal Saugues.
Saugues
Wikipedia Saugues
Auf dieser Anhöhe, steht eine riesige Holzskulptur. Es ist die Bête du Gévaudan.
Wikipedia Bête du Gévaudan
Das heutige friedlich schlummernde Provinznest Saugues war einst ein Ort des Schreckens.
Erste Berichte von einer wolfsähnlichen Bestie stammen aus dem Jahr 1764.
Die Bête du Gévaudan soll vor allem wehrlose Frauen bei der Feldarbeit
und Kinder angegriffen und innerhalb von drei Jahren über 100 Opfer gefunden haben.
Viele Menschen trauten sich nicht mehr, nachts ihr Haus zu verlassen.
nach einem Brutalen Angriff auf zwei Kinder suchte man beim König um Hilfe an.
Ludwig XV. sandte daraufhin einen starken Truppenverband ins Gévaudan.
Den Truppen gelang es nicht die Bestie zu erlegen – sie verkleideten sich sogar
als Frauen, um dem Untier eine leichte Beute vorzutäuschen.
Mit der Zeit hörten die Überfälle auf und die Truppen kehrten wieder zurück.
Und das Morden der Bête du Gévaudan begann erneut.
Eine hohe Belohnung wurde ausgesetzt und mehrere 100 Wölfe dabei getötet,
aber die Bestie konnte nicht erlegt werden.
Einem Jäger soll es schliesslich gelungen sein, das Untier mit einer Silberkugel
direkt ins Herz zu töten.
Wer oder was die Bestie tatsächlich war, ist aber nie geklärt worden.
Die Geschichte der Bestie ist jedoch kein reiner Mythos, sondern beruht auf
nachweisbaren Tatsachen.
Die Holzschuhe von Saugues waren einst im ganzen Land beliebt.
Auch wenn heute kaum mehr jemand Holzschuhe trägt, so ist doch die Kunst
der Holzbearbeitung nicht ganz ausgestorben, wie die vielen Holzskulpturen
belegen, auf die man unterwegs trifft.
In Saugues bezogen wir im Hotel “La Terrasse” unsere Zimmer.
Hotel “La Terrasse”
Schönes Hotel, schönes Schlafzimmer und Bad alles sauber, so sollte es sein.
Freundlicher Empfang und Bedienung.
Jeder Pilger organisiert die Übernachtung nach eigenem Gusto.
Wir handhabten es folgendermassen.
Jeweils 3-4 Tage im voraus haben wir bei den Hotels oder Chambres d’hôtes angerufen
und ein Zimmer reservieren lassen.
Vor der Abreise haben wir eine Liste der Übernachtungsmöglichkeiten erstellt.
Bei den Hotels die wir auf dem Chemin de Compostelle besucht haben, viel uns folgendes auf.
Meistens ist das Restaurant vom Hotel, direkt neben dem Empfang.
Man kann also gut ins Restaurant hineinschauen.
Schaut ein Restaurant gut aus, heisst es nicht automatisch, dass die Zimmer auch gut sind.
In Frankreich legt man viel wert drauf, auf ein gut aussehendes Restaurant,
die Zimmer müssen nicht denselben Standard aufweisen.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, schauten wir uns Saugues an.
Die Eglise St.Médard ist eine schöne Kirche aus dem 13.-15.Jh., die noch in der Tradition
der Romanik erbaut wurde.
Von der ehemaligen Burg von Saugues aus dem 14.Jh. hat nur der Bergfried,
der Tour des Anglais, die Zeiten überdauert.
Der Name Turm der Engländer erhielt es weil
die Burg zu Zeiten vom Hundertjährigem Krieg 1333 bis 1453 erbaut wurde.
Wikipedia Hundertjähriger Krieg
Da alles geschlossen hatte, es war der 1.Mai, gingen wir im Restaurant vom Hotel
und nahmen das Nachtessen dort zu uns.
Wir wurden nicht enttäuscht. Es war super.
Entrêcote vom Aubrac Rind. Als Abschluss riesige Käseplatte der Region.
Als Abschluss ein Verveine Schnaps. Zufrieden gingen wir schlafen.
Bis Monistrol d’Allier leichter Regen, ansonsten starke Bewölkung.
Steiler Ab- und Aufstieg bei Monistrol d’Allier.
Hatten keine Probleme mit laufen und Körperzustand war OK.
Körper muss sich an den Rucksack gewöhnen. 14- und 11Kg.
Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.
Link zum BuchFür die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 3/4 Std.
ca.760m aufwärts
ca.680m abwärts
19 km
Noch 1480 km bis Santiago de CompostelaÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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