Jakobsweg - Geschrieben am Freitag, Mai 10, 2013 1:56 von Franco - 0 Kommentare

Rückfahrt Muxia – Santiago und Aufenthalt in Santiago de Compostela

10.5.13

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Rückfahrt Muxia – Santiago und Aufenthalt in Santiago 10.5.13

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Santiago Tourismo
Santiago ist grossartig

5:30 Uhr der Wecker holt uns aus dem Land der Träume.
Heute geht es zurück nach Santiago. Wir freuen uns.
Wie am Vortag abgemacht steht im Frühstücksraum alles bereit.
Zu zweit haben wir im Esssaal das Frühstück zu uns genommen.
Wir konnten uns in der Küche das holen was uns bereitgestellt wurde.
Diese Situation hat man nur auf dem Jakobsweg oder wenn wir Bergtouren unternehmen.
In der Regel ist es so, dass man in überfüllten Hotels
gleichzeitig das Frühstück einnimmt. Die Schlacht am kalten Büffet.
Nach dem Frühstück verlassen wir das Hotel und schliessen hinter uns die Türe zu.
Hotel “a de lolo”
Unten am Hafen warteten diverse Pilger auf den Bus der uns nach Santiago fährt.
Während dem warten auf den Bus, verbreitete der Hafen von Muxia eine ganz spezielle Stimmung.
Der Sonnenaufgang färbte alles in einem schönen Rot.
Seemöwen kreischten über unsere Köpfe, das monotone rauschen der Wellen.
Pünktlich um 6:30 Uhr erschien der Bus. Kurze Zeit später fuhren wir los.
Nach einer schönen Fahrt erreichten wir Santiago.
Wir liefen zu “unserem” Hotel “Virxe da Cerca”
Hotel “Virxe da Cerca”
Wir erhielten wieder das gleiche Zimmer und sie überreichten uns
das Gepäck das wir vor 2 Tagen abgegeben hatten.
Direkt neben dem Hotel befindet sich der Mercado de Abastos (Altstadtmarkt).
Seit über 300 Jahren findet der Markt von Santiago hier statt.
Hier gibt es alles zu kaufen was später auf den Teller landet.
Fisch, Gemüse, Fleisch, Obst, Geflügel, Wurst, Käse die Liste ist unendlich lang,
von den Lebensmittel die hier sehr schön auf den Theken präsentiert wird.
Wir kauften mit Freude ein. Wir wollten so viel wie möglich von Santiago nach Hause bringen.
Was wir erst später erfuhren, ist das im Markt sich ein spezielles Restaurant befindet.
Zuerst kauft man die Lebensmittel auf dem Markt, danach bringt man es im Restaurant.
Der Koch bereitet daraus ein Mittagessen. Sehr originell.
Kurze Zeit später liefen wir durch die Altstadt von Santiago.
Mitten in der Altstadt trafen wir auf Luca!
Luca hatten wir zum ersten Mal in Herrerías de Valcarce angetroffen.
Danach fast jeden Tag bis Palas de Rei. Danach haben wir uns aus den Augen verloren.
Was für eine Freude ihn wieder anzutreffen.
Luca kommt aus Mendrisio ein Dorf im Tessin. In dieser Gegend sind wir ab und zu.
Darum könnte es gut sein, das wir uns dort wieder treffen.
Als wir zur Kathedrale liefen, sahen wir eine grosse Prozession.
Die Prozession und die anschliessende Messe wurde zum Gedenken an die Heilige Ávila abgehalten.
San José de Ávila
Wikipedia Theresa von Ávila
Ávila
Die Kirche war uns erstaunte es nicht, bis zum letzten Platz belegt.
Wir waren nun zum dritten Mal in einer Messe in dieser grossartigen Kathedrale.
Und was für eine Überraschung, aus Anlass von diesem Feiertag,
wurde der Botafumeiro geschwungen.
Wir hatten zum Abschluss unserer Pilgerreise wieder Glück.
So als jemand uns alles in 100 facher Ausgabe zurückgeben möchte.
Das Wetter war einfach traumhaft. Wir konnten wieder an einer sehr schönen Messe teilnehmen.
Der Botafumeiro wurde geschwungen, Überraschungen und spezielle Momente sollten noch folgen.
Nach der Messe liefen wir zum Parador “Hospital de los Reyes Católicos”.
Parador “Hospital de los Reyes Católicos”
Das Hotel besitzt diverse Restaurants eines davon liegt direkt neben dem Hotel und bietet eine
traumhafte Aussicht auf die Kathedrale. Hier nahmen wir ein Rosado zu uns.
Auf der Ausgehmeile von Santiago die Rúa do Franco, stiessen wir auf ein Restaurant,
das Paella auf der Speisekarte hatte.
Wir sagten uns jetzt versuchen wir es noch einmal. Diverse Versuche haben wir auf dem camino
unternommen eine Paella zu essen. Es scheiterte immer wieder, weil in der Paella
Fisch vorhanden ist und meine Maus kein Fisch mag. Darum konnten wir bis jetzt keine Paella essen.
Nebenbei erwähnt besitzt die originale Paella in ihrer eigentlichen
Entstehungsform ein “Arme-Leute-Essen” kein Fisch.
Wikipedia Paella
Vor dem Restaurant war ein Kellner anwesend. Wir fragten ihn ob sie auch Paella ohne Fisch machen.
Er sagte selbstverständlich, wir machen auch eine Paella mit Poulet. Wir sagte ihm das sei sehr gut
wir möchten so eine Paella für 2 Personen bestellen. Der Kellner sagte uns das es aber sicher
30 Minuten geht bis die Paella bereit sei. Wir sagten dem Kellner das wir noch durch die Altstadt
laufen und so in 30 Minuten wieder hier sind. Der Kellner lachte laut heraus und machte
mit der Hand eine lange Pinocchio Nase. Wir sollen ihn aber nicht anlügen,
wir müssen wirklich wieder kommen, ansonsten er die Paella bezahlen muss.
Wir sagten ihm das wir Pilger seien und Pilger lügen nicht. Mit einem Handschlag
besiegelten wir diese Abmachung. Nach einem Glas Rotwein in einer Tapas Bar
waren wir pünktlich 30 Minuten später wieder im Restaurant.
Bei so vielen Restaurants kein leichtes Unterfangen das richtige Restaurant zu finden.
Um ca. 15:00 Uhr! (wir essen unterdessen zeitmässig wie die Spanier) betraten wir das Restaurant.
Der Kellner hatte uns draussen auf der Terrasse unter einem riesigem Kamelienbaum,
ein traumhafter Tisch reserviert.
Nachdem wir Platz genommen hatten schauten wir uns um, und wer sahen wir?
Was für eine Überraschung!
Der Pilger aus Deutschland den wir zusammen mit Luca in Herrerías de Valcarce
im Hotel kennengelernt hatten. Auf dem O Cebreiro hat er von uns zwei ein Foto geschossen.
Als wir Ihn kennengelernt haben, war er nicht gesprächig und lief meistens alleine.
Während dem Essen kamen wir ins Gespräch er heisst Hanspeter.
Er ist oder besser gesagt war auf dem camino, weil er dies immer machen wollte.
Er hat Familie und Kinder. Hatte eine Arbeitsstelle mit einem sehr guten Verdienst.
Er merkte aber, das er seine Familie und sein Körper mit so einer stressigen Arbeit zerstört.
Er kündigte nahm eine andere Stelle an, mit einem sehr viel kleinerem Lohn.
Sie müssen jetzt jeden Euro umdrehen bevor sie es ausgeben, ihm gehe es aber seit
diesem Moment aber viel besser und er konnte sich seinen Traum
den Jakobsweg unter die Füsse zu nehmen, erfüllen.
Uns standen wieder einmal die Tränen in den Augen. Santiago bleibt uns immer in Erinnerung
von einer Stadt in dem wir viele Tränen vergossen haben.
Wir haben jedes Jahr ein Pilger den wir kennengelernt hatten,
den Titel “Engel” vergeben. Weil dieser Mensch ein spezieller Mensch ist.
Für uns war er ab diesem Moment der Engel am diesjährigen Jakobsweg.
So gegen 16:30 Uhr nach einem sehr guten Mittagessen und noch bessere Gespräche,
verabschiedeten wir uns von Hanspeter und verliessen das Lokal.
Unser nächstes Ziel hiess nun die Parkanlage Alameda.
Dieser Spaziergang nach so einem guten Essen lohnte sich auf jeden fall.
Die Parkanlage bietet ein prächtiger Fernblick auf das Türeensemble der Kathedrale.
Dies steht jeweils in den einschlägigen Reisebücher. Und wahrlich es ist nicht gelogen.
Was für eine traumhafte Aussicht auf die Kathedrale.
Über die Rúa de San Francisco liefen wir zur Kirche und Kloster San Francisco.
Nebenbei ist zu erwähnen, das Santiago 46 Kirchen aufweist.
Das Kloster von San Francisco de Valdediós wurde von Franz von Assisi während seines Besuchs
in Santiago de Compostela im Jahre 1214 an der
“Val de Dios” (Tal Gottes) genannten Stätte gegründet.
Das Gelände wurde den Mönchen des Klosters San Martiño Pinario durch eine symbolische,
jährlich zu leistende Zahlung von einem Korb Forellen abgekauft.
Die legendenumwobene Gründungsgeschichte wird in einer Inschrift
in der heutigen Klostermauer beschrieben.
Von dem ursprünglichen Gebäude sind nur noch fünf gotische Bögen im Kreuzgang geblieben.
Die heutige barocke Kirche wurde zwischen 1742 und 1749 erbaut
und zeugt von ausserordentlicher Schlichtheit und Formklarheit.
Später erfolgte eine klassizistische Umgestaltung der Fassade,
an der sich eine Statue des heiligen Franziskus befindet, die ein Werk des Bildhauers Ferreiro ist.
Der Kreuzgang des Klosters stammt aus dem Anfang des 17. Jahrhundert.
Nach dem Besuch der Kirche liefen wir in das ehemalige Kloster.
Ehemalig darum, weil sich in den Gebäuden heute das **** Hotel “San Francisco” befindet.
Hotel “San Francisco”
Was wir sahen war sehr eindrücklich. Alte Gemäuer, Säle und Kreuzgänge.
Im Patio von einem Kreuzgang legten wir eine kleine Kaffeepause ein.
Wir waren die einzigen Personen weit und breit.
Wenn die Mauern reden könnten! Wie war das hier im Mittelalter?
Nebenbei erwähnt war der Kaffee nicht teurer als draussen in der Altstadt.
Wir genossen diese halbe Stunde sehr. Wir führten die Tagebücher nach
und besprachen den weiteren Tagesablauf.
Über die Rúa Costa Vella, erreichten wir das Hotel “Costa Vella”
Hotel “Costa Vella”
Das unscheinbare Hotel besitzt ein Juwel, das man von der Strasse aus, fast nicht sieht.
Nur per Zufall haben wir das entdeckt. Das Juwel ist ein traumhaft schöner Garten.
Der Garten ist auch für nicht Hotelgäste offen.
Im ganzen Garten sind verstreut kleine Tische und Stühle aufgestellt.
Hier mussten wir eine kleine Pause einlegen. Was für eine Oase. Es wurde langsam Abend.
Wir liefen zum Obradoiro Platz wohlwissend, dass es das letzte mal sein wird.
Musikanten spielten die typische Galicische Musik.
Galicische Musik
Der traumhaftschöne Tag neigte sich mit einem sehr schönem Sonnenuntergang seinem Ende zu.
Die Sonne tauchte die ganze Westfassade in einem unheimlich schönem rot ein.
Während wir die Kathedrale bestaunten, kam uns gleichzeitig der gleiche Gedanke.
Wie sieht die Kathedrale jetzt aus, wenn man sie von der Parkanlage Alameda anschaut?
Wir rannten los, und konnten von der kleinen Anhöhe aus, noch die letzten Sonnenstrahlen anschauen.
Gestern und heute so ein schöner Sonnenuntergang bestaunen zu können, machte uns sehr glücklich.
Hinter uns spielten Musiker Galicische Musik.
Galicische Musik
Galicische Musik
Galicische Musik
Zum Schluss gingen wir noch in den Café-Restaurant “Casino” an der Rua do Villar 35.
In diesem traumhaften Lokal verabschiedeten wir uns von Santiago.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

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Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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