Graubünden - Geschrieben am Dienstag, August 1, 2017 21:40 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Vals – Faltschonhorn – Vals

1.8.17

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Vals – Faltschonhorn – Vals

Mit dem Auto hinein in das Valser Tal und danach weiter bis nach Vals.
Vals
Unsere heutige Wanderung wird uns auf das Faltschonhorn führen.
Auf der Westseite wird das Valser Tal von einer Bergkette begleitet, die zum grossen
Teil aus Bündnerschiefer aufgebaut ist. Erst im südwestlichsten Abschnitt, beim Dach
berg und Frunthorn, sind Gneise die dominierenden Gesteine. Der höchste Berg dieser
Kette, der Piz Aul, ist erfahrenden Bergsteigern vorbehalten. Deutlich einfacher ist das
genau 100 Meter niedrigere Faltschonhorn. Er bietet dem Bergwanderer einen einfa-
chen Anstieg und berührt die Fuorcla da Patnaul, einen alten Übergang zwischen dem
Valser Tal und der Val Lumnezia.
Der erste Abschnitt von Vals hinauf auf die Leisalp ist nicht unbedingt spannend und
berauschend. Drei Möglichkeiten bieten sich an. Man wandert hinauf ca. 800 Höhen-
meter. Dann wird es ein sehr langer Wandertag. Man nimmt den Valser Wanderbus
(fährt aber nicht häufig). Oder man fährt mit dem Auto hinauf. Diese Variante haben
wir schon zu Beginn der Planung in Betracht gezogen.
Kurz nach dem Thermalbad, direkt gegenüber des Tourismusbüro, biegt eine schmale
Alpstrasse, rechts von der Hauptstrasse weg. Es beginnt eine abenteuerliche Fahrt hi-
nauf zur Leisalp. Nicht zu verwechseln mit Leis, ein kleines Dörfchen mit Berggasthaus
auf dem gleichen Hang, einfach ein bisschen mehr Taleinwärts. Fast endlos zieht sich
die schmale Alpstrasse durch Wälder und Alpweiden. Zahllose Kehren werden über-
wunden. Die Strasse wurde diesen Sommer ausgebessert, ab Stafelti ist sie aber für
tiefliegende Autos fast nicht mehr machbar. Wir müssen sehr langsam hinauf fahren,
weil die Befürchtung gross ist, das wir den Unterboden des Autos beschädigen. Ohne
Schaden erreichen wir endlich den Parkplatz bei den Alpgebäuden auf der Leisalp
2050 m.ü.M.
Von der Leisalp geniessen wir zunächst das imposante Panorama auf die markanten
Berge der anderen Talseite: Genau gegenüber steht das Tomülhorn, rechts davon,
neben dem Einschnitt des Peiltales, Guralteschhorn, Fanellahorn und das alles über-
ragende, immer mit Schnee gepuderte Güferhorn. Auch der Tiefblick auf Vals kann
sich sehen lassen. Hinter der Leisalp wächst eine bizarre Wand in den Himmel, de-
ren höchste Erhebung der Piz Aul markiert – nur unser Gipfelziel, das Faltschonhorn
ist noch nicht einsehbar.
Der Aufstieg zur Fuorcla da Patnaul kann endlich beginnen. Von der Alp folgen wir
zunächst der leicht ansteigenden Alpstrasse. Kurz nach der ersten Rechtskurve Punkt
2106 m.ü.M., biegt links der Wanderweg von der Alpstrasse weg. Der Wanderweg
läuft auf die wie ein Riegel aufgebaute nackte Felsbarriere zu, die sich vom Piz Aul
über das Breitengrat hinzieht. Mit zunehmender Höhe wird der Pfad felsiger, knickt
dann nach links ab und angesichts der schroff aufragenden Wand fragt man sich all-
mählich, wo der Passübergang ins Val Lumnezia denn nun sein mag. Als wir durch
die Leisalp wanderten, weideten zahlreiche Mütterkühe mit Kälber. Wir umgingen
die eingezäunte Weide in einem grossen Linksbogen. Da wir uns nun nicht mehr auf
dem Wanderweg befanden, waren keine Markierungen vorhanden. Als solches kein
Problem den der Piz Aul gibt einem sicher die Richtung an. Wieder auf dem Wander-
weg 2511 m.ü.M., folgten wir wieder den markierten Wiesenpfad. Immer an Höhe
gewinnend wanderten wir weiter über Alpweiden und erreichten danach Punkt
2746 m.ü.M. wo der Blick auf das Faltschonhorn mit seinem lang gezogenem Grat
frei wurde.
Mit seinen von Schneeflecken gesprenkelten grauen Schutthalden gehört das
Faltschonhorn nicht gerade zu den fotogensten Alpengipfeln, doch erlaubt es
eine exzellente Aussicht über die Bergregion von Valsertal und Val Lumnezia.
Und für einen Dreitausender ist er zudem relativ unkompliziert zu besteigen.
Wir lassen die grünen Alpweiden hinter uns, traversieren einen gerölligen Schutt-
hang und erreichen die zwischen dem Faltschonhorn und dem Piz Aul liegende
Fuorcla da Patnaul 2773 m.ü.M. Ab hier kämpfen wir mit einem seltenem Phäno-
men im Sommer, der Föhn. Er bläst unheimlich stark. Wir entscheiden das wir
den Aufstieg dennoch versuchen. Sollte der Föhn an Stärke zunehmen müssten
wir umkehren.
Der Gipfelanstieg beginnen wir mit dem Piz Aul im Rücken. Ein gut ausgetretener
und deutlicher Bergpfad läuft steil und geröllig den breiten Nordostgrat 2987 m.ü.M.,
der sich zum Gipfel hin verjüngt hoch. Wir kämpfen mit dem Wind. Unsere Wander-
stöcke sind nun Gold Wert. Nach einer halben Stunde meint man schon oben zu sein,
doch erst jetzt zeigt sich der Steinmann auf dem Gipfel. Die letzten 300 Metern sind
ein wahrer Genuss: Nur noch sanft ansteigend erreichen wir direkt auf dem Grat ge-
hend, den Gipfel des Faltschonhorn 3022 m.ü.M. Das Panorama auf den zentralen
Alpenkamm ist überwältigend, unten im Tal sehen wir das 1800 Meter tiefer gele-
gene Vals. Schnell werden noch ein paar Fotos aufgenommen und danach geht es
wieder rasch runter. Der Wind bläst uns fast vom Grat weg. Wir sind froh die
Fuorcla da Patnaul erreicht zu haben. Abstieg ist danach gleich wie der Aufstieg.
Kurz nach Punkt 2746 m.ü.M. ist es praktisch wieder Windstill. Hier legen wir un-
sere Mittagspause ein und blicken während dem Essen hinauf zum Faltschonhorn.
Ohne nennenswerte Probleme erreichen wir danach wie6der die Leisalp.
Mit dem Auto geht es danach wieder vorsichtig abwärts Richtung Vals. Unsere
abenteuerliche Autofahrt führt uns kurz danach bei der Hängelahütte vorbei.
Hängelahütte
Spontan entscheiden wir kurz einzukehren und auf der schönen Terrasse die
Aussicht ins Valsertal zu geniessen. Ohne Probleme erreichen wir danach mit
dem Auto Vals.

Bis Fuorcla da Patnaul
markierte Wanderwege.
Für den Gipfelanstieg
ist Trittsicherheit
erforderlich.
Für versierte
Bergwanderer
technisch einfache
Bergtour, die aber
bei Nässe, Kälte
oder Schnee vor allem
im Gipfelbereich
Vorsicht erfordert.
Trittsicherheit und
ein bisschen Schwindelfrei
sollte man aber schon sein.
Beim Passanstieg ist
auch etwas
Orientierungsvermögen
von Vorteil.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 1/2 Std. 10 km
ca.990m Aufstieg
ca.990m Abstieg
3022m höchster Punkt
2050m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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