Bern, Wallis - Geschrieben am Dienstag, September 3, 2013 20:53 von Franco - 0 Kommentare

Wildstrubeltour 2 Wildstrubelhütte – Cabane des Violettes – Leukerbad

3.9.13

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wildstrubeltour 2 Wildstrubelhütte – Plaine Morte – Cabane des Violettes – Leukerbad

Nach einer ruhigen und schnarchlosen Nacht, ist oft nicht so, stärkten wir uns am Frühstückstisch.
Früh verliessen wir die Wildstrubelhütte in der wir uns sofort wohlgefühlt hatten.
SAC Wildstrubelhütte
Wir haben eine lange Wanderung vor uns. Über einen Bergweg verliessen wir ostwärts die Hütte,
und liefen zur Weisshornlücke. Einige Schneefelder mussten überquert werden und sorgten für
kitzlige Momente. Die Überschreitung der Weisshornlücke 2852 m.ü.M. stellt keine grossen
Probleme dar. Uns zu Füssen liegt die Plaine Morte, die “tote Ebene”. Sie erstreckt sich über zehn
Quadratkilometer und stellt eine der grössten noch bestehenden Gletscherebenen im Alpenraum
dar. Von der Weisshornlücke hat man ein unvergleichliches Panorama der Walliser Alpen vor sich.
Der Abstieg von der Weisshornlücke ist relativ kurz und problemlos. Wir liefen weiter zum
westlichen Rand des Glacier de la Plaine Morte ab 2774 m.ü.M. Ab hier liefen wir nicht über den
markierten Bergweg, sondern hielten uns weiter links, und liefen links um den Pointe de Vatseret.
Wir wollten so nah wie möglich am Gletscher entlanglaufen. Laufen ist ein bisschen übertrieben.
Das Gebiet ist eine einzige Schutt und Geröllhalde. Der Ausblick aber über den Gletscher ist
traumhaft schön. Wir erreichten ein riesiges Gletschertor. Einfach imposant. Tief unter uns
rauschte das Gletscherwasser, eisige Kälte drang aus diesem Schlund heraus. Gedanken vertieft
verliessen wir das Gletschertor. Wie lange wird dieser Gletscher noch vorhanden sein? Über Geröll
erreichten wir Punkt 2741 m.ü.M. Steil führt der Bergweg nun über Schutt auf die Pointe de la
Plaine Morte 2927 m.ü.M. Dem Namen entsprechend gibt es hier kein Wasser; dieses versickert
unterirdisch. Leicht abwärts liefen wir zur Bergstation der Seilbahn 2882 m.ü.M.
Crans Montana
Immer wieder mussten wir anhalten und die Aussicht bewundern. Heute ist es so klar wie ein
blauer Herbsthimmel. Die Walliser Alpen zeigen sich von seiner ganzen Pracht. Links von uns
der Glacier de la Plaine Morte, rechts von uns das unvergleichliche Panorama, der Walliser Alpen.
Mischabelgruppe, Matterhorn, Dent Blanche, Bishorn, Weisshorn, Grand Combin, Mont Blanc,
Les Diablerets und Wildhorn. Unzählige könnten noch erwähnt werden. Die Südseite des
Wildstrubel-Massivs zählt nicht mehr zum Berner Oberland, sondern zum Wallis. Freilich
gehört der ganze Wildstrubel, auch sein Walliser Teil, zu den Berner Alpen. So schön und
grossartig die Aussicht ist, so gross ist auch die Landschaftsverschandelung oberhalb von
Crans-Montana. Soweit das Auge reicht, Skipisten, planierte Hänge, Skilifte und
Beschneiungsanlagen. Von der Pointe de la Plaine Morte führen Wanderwege hinunter
zur Cabane des Violettes. Wir wollten jedoch so schnell wie möglich die vom Skitourismus
gezeichnete Landschaft von Crans Montana verlassen. Wir nahmen also die grosse Seilbahn,
die uns rasch hinunter zur Mittelstation unterhalb der Bella Lui brachte. Die Cabane des
Violettes auf 2209 m.ü.M. befindet sich nur wenige Meter vom grossen Seilbahngebäude entfernt.
SAC Cabane des Violettes
Wenige Berghütten im Wallis sind so einfach zugänglich wie die Cabane des Violettes oberhalb
von Crans-Montana. Wenige Berghütten im Wallis lassen einen dermassen imposanten Blick
auf die Viertausender-Kronen südlich der Rhone zu. Über 250 Gipfel erspäht man von
Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, alleine 25 davon sind über 4000 Meter hoch. Berghütte kann
man aber die Cabane des Violettes nicht mehr benennen. es ist eher ein gehobenes Restaurant,
das sich im Winter direkt neben den Skipisten befindet. Wir genossen die traumhafte Aussicht,
(keine einzige Wolke trübte das Panorama), und den feinen Kaffee. Zufrieden verliessen wir die
Cabane des Violettes. Jetzt hiess es Augen offenhalten nicht nur wegen dem unvergleichbaren
Panorama, sondern wegen dem weiteren Wegverlauf. Müssen nun doch verschiedene
Wegkreuzungen und Wege richtig eingeschlagen werden. Bei Punkt 2080 m.ü.M. unterhalb der
Cabane bogen wir links ab und liefen zum kleinen Bach “La Bovèrèche” hinab. Alles am Bach
entlang ging es bis zum Punkt 1938 m.ü.M. Bei Punkt 1862 m.ü.M. überquerten wir den Bach
“La Bovèrèche” wir erreichten die Weggabelung auf 1810 m.ü.M. Hier bogen wir in die
Wanderland Route 61 “Walliser Sonnenweg” der von Crans-Montana hinaufführt.
Wanderland Route 61 “Walliser Sonnenweg”
Auf diesem traumhaft schönem Höhenweg liefen wir nun nach Cave de Colombire 1850 m.ü.M.
Hier könnte man wenn man dies möchte einkehren. Wir liefen aber weiter und erreichten bald
die Bisse de Tsittoret. In dieser Region werden die Suonen Bisse genannt. Direkt neben der Bisse
liefen wir immer wieder die Aussicht geniessend nach Cave du Sex 1878 m.ü.M. Eine schöne
Alpsiedlung mit Einkehrmöglichkeiten. Käse, Brot und Wein können eingekauft werden. Wir
beschlossen hier nicht einzukehren, sondern wir kauften Brot, Wurst und Käse ein, und
wanderten weiter. Linkerhand vom Bach La Tièche erreichten wir die Cabane de la Tièche.
Cabane de la Tièche
les Bisses du Valais
Suone
Rasch liefen wir weiter, für uns hatte es zu viele Menschen. Kurz vor dem schönen Wasserfall
von La Tièche, überquerten wir den Bach La Tièche. Hier beginnt der stetig leicht ansteigende
Höhenweg. Zuerst wanderten wir durch den schönen Lärchenwald von Bevron. Über einen
soliden Steg überquerten wir den Bach La Pauja 2091 m.ü.M. auf den Wanderkarten mit
Roti Hittu angegeben. Bei der Alphütte auf Nüschelet 2121 m.ü.M. legten wir unsere wohl-
verdiente Mittagspause ein, und konnten das geniessen, was wir vorher bei Cave du Sex
eingekauft hatten. Ein unglaubliches Grillenkonzert begleitete uns nicht nur beim Wandern
sondern auch beim Essen. Nach dem Mittagessen erreichten wir die weitläufige Hochterrasse
der Varneralp. Bei der Weggabelung Punkt 2181 m.ü.M. bogen wir links ab und erreichten bald
die sehr schön gelegene Alphütte von Planigrächti 2231 m.ü.M. Hier kann man Übernachten,
oder wie wir es machten nur für ein Kaffee eine Pause einlegen. Über diesen sehr schönen
Höhenweg ging es weiter. Vor uns tauchte das Bietschhorn auf. An der Weggabelung bei
Punkt 2171 m.ü.M. vorbei, erreichten wir über grüne Matten und Weiden Plammis 2146 m.ü.M.
Weiter über Alpweiden liefen wir zu Punkt 2070 m.ü.M. Hier beginnt der Wanderweg an zu sinken.
Mit einer sehr schönen Aussicht auf den Torrenthorn, dort oben waren wir auch schon,
erreichten wir die Alpsiedlung Chäller und die romantische Theodulskapelle 1875 m.ü.M.
Der Weg sinkt nach Chäller stetig weiter. Ein scharfe Linkskurve führte uns zu einem Felsband,
hoch oben über das Dalatal. Hier wurde der Bergweg aus dem Felsen gesprengt. Senkrecht geht es
in die Tiefe, der Weg ist breit und gut gesichert, ein bisschen Schwindelfrei und Trittsicher
sollte man aber trotzdem sein. Bald hatten wir die Schlüsselstelle der Wanderung hinter uns
und erreichten Punkt 1670 m.ü.M. Über den Larschiwald Punkt 1600 m.ü.M. und 1594 m.ü.M.
ging es über einen breiten Weg weiter zur Alpsiedlung Larschi 1583 m.ü.M. Kurz nach Larschi
überquerten wir den breiten Bennonggraben 1562 m.ü.M. Wir verlieren weiter an Höhe und
wandern oberhalb der Alpsiedlung von Kluscheten weiter zu Punkt 1524 m.ü.M. Kurz danach
überquerten wir wieder einen Graben, diesmal der Klaagraben kurz danach erreichten wir Fiess.
Von Fiess aus, führte uns der Weg serpentinenartig in die Tiefe. Wir überquerten den letzten
Graben mit dem Namen Pischürgraben. Auf breiten Weg wanderten wir weiter taleinwärts
und erreichten nach einer traumhaften Wanderung Leukerbad 1402 m.ü.M.
Leukerbad
Der alte Dorfkern von Leukerbad hat uns gefallen. In Leukerbad haben wir danach den Bus
genommen, der uns nach Albinen fuhr. Eine Strasse verbindet es mit dem thermalquellen-
reichen Leukerbad. Albinen findet man im Inventar der “schützenswerten Ortsbilder von
nationaler Bedeutung”: ein kompaktes Haufendorf, mit eindrückliche Lage am steilen Hang
hoch über der Dalaschlucht. Der sparsame Umgang mit dem Boden führte zu dieser äusserst
dichten Bebauung. Zu den Sehenswürdigkeiten von Albinen zählen zahlreiche erhalten
gebliebene Walliser Bergbauernhäuser und -scheunen
Albinen
Wir liefen durch die enge Gassen von Albinen und suchten unsere Übernachtung. Nach
langem suchen fanden wir endlich unser B&B mit dem Namen “Godswaergjistubu”
Godswaergjistubu
Wir waren sofort begeistert von unserer Unterkunft einfach super schön und romantisch. Wir
fühlten uns sofort wohl. Die Gastgeberin zeigte uns das Haus und erklärte die Geschichte.
Nach dem Auspacken der Rucksäcke und Duschen, liefen wir durch das Dorf und suchten ein
Lokal wo wir das Nachtessen einnehmen könnten. Das B&B Godswaergjistubu hat ein eigenes
sehr schönes Restaurant, das aber heute geschlossen hatte. Im Restaurant Sonnenblick fanden
wir das Lokal das wir gesucht hatten.
Restaurant Sonnenblick
Schöne Aussicht, schönes Restaurant, gutes Essen, freundliches Personal, was möchte man
noch mehr. Mit vollem Magen liefen wir nach dem Essen durch das schöne Albinen
und gingen zufrieden in diesem super schönen B&B Godswaergjistubu schlafen.

Die Tour rund um den Wildstrubel
ist eine alpinistische Herausforderung
und ein unvergessliches Bergerlebnis.
Leicht aber lang; am Beginn etwas
Orientierungsvermögen und fast am
Ende etwas Trittsicherheit gefragt.
Eine gute Kondition ist unerlässlich.
Grandios die Kulisse,
stets gut markiert die Wege.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil 1
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil 2
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 7 1/2 Std. 22,8 km
ca.1170m Aufstieg
ca.1910m Abstieg
2927m höchster Punkt
1402m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



Es können keine Kommentare abgegeben werden.

AKTUELL IM BLOG


    Notice: Undefined variable: pre_HTML in /var/www/ch.giacomello.archive.blog/wp-content/themes/wanderungsblog/sidebar.php on line 59

    Notice: Undefined variable: post_HTML in /var/www/ch.giacomello.archive.blog/wp-content/themes/wanderungsblog/sidebar.php on line 67

MEHR ZUM THEMA Jakobsweg


MEHR ZUM THEMA Tessin


MEHR ZUM THEMA Glarnerland