Jakobsweg - Geschrieben am Samstag, Mai 4, 2013 18:08 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 33 Arzúa – Lavacolla

4.5.13

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 33 Arzúa – Lavacolla 4.5.13

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com

Camino Xacobeo
Etappe Arzúa – Pedrouzo

Die Teilstrecke 33 Arzúa – Lavacolla führt von:
Arzúa – Salceda – Alto de Santa Irene – Pedrouzo – Amenal nach Lavacolla.

Als Titel für den heutigen Tag, haben wir den folgenden gewählt:
Das Ende der Reise naht.

Wie jeden Abend, hatten wir auch diesmal den Wecker gestellt.
Heute Morgen wurden wir aber nicht vom Wecker aus dem Schlaf gerissen, sondern von Tieren.
Der Hahn krähte, die Hühner gackerten, der Hund bellte, so ist es schön aufzuwachen.
Pünktlich wie eine Schweizer Uhr erschien die Besitzerin.
Sie fuhr uns mit dem Auto wieder nach Arzúa zurück.
Beim Dorfplatz direkt neben der Kirche, wo wir gestern abgeholt wurden, hielten wir an.
Wir nahmen die Rucksäcke aus dem Auto, verabschiedeten uns von der Besitzerin
und liefen zum Restaurant das sich direkt beim Platz befindet.
Das Restaurant war überfüllt mit Pilgern. Viele Gesichter kannten wir.
Unteranderem war ein Pilger anwesend, den wir schon vor ein paar Tagen gesehen hatten.
Er hatte sich bei einem Sturz auf dem camino ein schwere Verletzung am Auge zugezogen.
Er kann von Glück reden, das er das Auge nicht verloren hat.
Sandra, Federico und der Pilger aus Holland waren auch anwesend.
Wir bestellten uns Brot, Marmelade, Butter, Kaffee und frisch gepressten Orangensaft.
Auch hier wieder die Geschichte mit den Orangen. Die Orangen waren ausgegangen.
Den Barbesitzer am camino ist es vermutlich noch nie in den Sinn gekommen,
ein paar Orangen mehr einzukaufen und es im Abstellraum der Bar als Notreserve zu lagern.
Auch hier war es so, dass der Mann hinter der Bar schnell ein Telefonat startete.
Ein paar Minuten später rannte ein Bursche über den Dorfplatz
und brachte ein paar Säcken voller Orangen. Der frisch gepresste Orangensaft war köstlich.
Das Ehepaar hinter der Bar, kam kaum nach mit der Aufnahme der Bestellungen.
Ich weiss nicht wie es hier im Juli und August aussieht.
Nach dem Frühstück nahmen wir die Rücksäcke auf die Schultern und los ging es.
Uns war klar, dass die letzten Kilometer vor uns liegen. Ungeduld trieb uns nun an.
Kurs vor Calzada trafen wir auf Susi, Lorenzo, Ulrike, Michael und Sandra.
Bei einer Bar in Calzada legten wir mit ihnen zusammen eine Kaffeepause ein.
Weiter ging unsere Reise, Santiago rückte immer näher.
Bei einer Bar in Ras trafen wir auf Rita, Annemarie, Helmut und Pep.
Sie machten hier gerade eine kleine Pause.
Vor der Bar waren Busse parkiert und die Bar war überfüllt mit Leuten.
Uns zog es weiter, wir wollten hier nicht Halt machen, definitiv zu viele Menschen.
Kurz vor dem Alto de Santa Irene trafen wir wieder auf Susi, Lorenzo, Ulrike und Michael.
Zusammen erreichten wir den Alto de Santa Irene.
Diverse Restaurants laden hier zum Mittagessen ein.
Das Wetter war traumhaft und angenehm warm.
Wir suchten uns ein Restaurant wo wir draussen essen konnten.
Die Parrillada “Andaina” war genau das wo wir gesucht hatten.
Alle hatten grossen Hunger und konnten es kaum erwarten,
bis die nette Bedienung uns das Essen brachte. Das Essen war sehr gut.
Auch die Pimientos del padron waren lecker. Der Fisch sehr gut.
Am Schluss gab es einen Kaffee und ein Orujo de Hierbas.
Nach so einem reichhaltigem Mittagessen, waren wir froh, wieder laufen zu können.
Der Weg führt nun durch aufgeforsteten Eukalyptuswäldern, hier lässt sich’s wunderbar durchatmen.
In Galiciens Tiefland wurden bis hin zur Küste allerorten Wälder
mit schnell wachsenden Eukalyptusbäumen aufgeforstet.
Das Holz wird zur Papiergewinnung und für die Fertigung von Muschelbänken und Möbeln verwendet.
Besonders geruchsintensiv sind die jungen hellen Blätter und die Samen.
Die Eukalyptuswälder stellen heute allerding auch ein ökologisches Problem dar.
Sie haben die ursprüngliche heimische Pflanzenwelt weitgehend verdrängt
und ihre tiefen Wurzeln senken den Grundwasserspiegel.
Die giftigen Blätter lassen die Bodenvegetation und die Insekten absterben.
Ausser Eukalyptus wächst nichts, lebt nichts in diesen Wäldern, kein Farn, kein Vogel, keine Maus.
Wikipedia Eukalyptus
Als willkommene Abwechslung, liefen wir auch durch Wälder mit herrlich alten Eichen.
Mächtige Palmen und üppige Blütenpracht in gepflegten Gärten erinnern an mediterrane Gefilde.
Kamelien und Callas tauchen immer wieder am Wegesrand auf. Einfach schön.
Ab Sarria steht nach jedem Kilometer ein Markierungstein,
wo die restlichen Kilometer bis Santiago ersichtlich sind.
Wir haben diesen Kilometersteinen jeweils nicht sonderlich Beachtung geschenkt.
Heute viel uns aber etwas auf. Es waren weniger als 20 Km. bis Santiago.
Dann der Stein mit der Km Zahl 19 / 18 … usw.
Die Zahl wurde immer kleiner. Sie ist nicht mehr die horrende Zahl,
die wir zu Beginn von unserem Jakobsweg Abenteuer zu sehen bekamen.
Dort stand z.b. 1600 km usw. Dies zeigte uns klar auf, morgen sind wir in Santiago.
Als grosse Pilgergruppe, Susi, Lorenzo, Ulrike, Michael, Rita, Annemarie, Helmut und Pep,
erreichten wir die grosse Pilgerherberge Amenal.
Hostal “Amenal”
Hier trennten wir uns. Susi, Lorenzo, Ulrike und Michael liefen weiter.
Wir hatten Zeit und blieben mit Rita, Annemarie, Helmut und Pep bei der Herberge.
Wir bestellten uns ein frisches Bier und genossen während dem plaudern die warme Sonne.
Mit neuen Kräften nahmen wir die heutigen restlichen Kilometer unter die Füsse.
Der Weg führt nun über eine grosse Schleife um den Flugplatz von Santiago.
Wir befürchteten Lärm und Gestank. aber dies traf überhaupt nicht ein.
Wir sahen und hörten den ganzen Tag kein einziger Flugzeug.
Ein grosser Flughafen, der praktisch nicht gebraucht wird.
Wir überquerten eine Autobahn die vermutlich nie mehr fertig gebaut wird.
Die Baustelle liegt seit Jahren brach, ohne das etwas gebaut wird.
Unnötige Bauten, Gigantismus sondergleichen.
Schade um das viele Geld. Was hätte man mit diesem Geld alles anfangen und beenden können.
Kurz vor Lavacolla laufen wir an der schönen Herberge Casa “Porta de Santiago” vorbei.
Rasch ein Stempel geholt und weiter ging es.
Casa “Porta de Santiago”
In Lavacolla trennten wir uns von Rita, Annemarie, Helmut und Pep.
Sie hatten eine Unterkunft im Hotel “Garcas” gefunden.
Hotel “Garcas”
Wir vereinbarten miteinander, das wir am Abend zusammen Essen gehen.
Wir liefen an der Kirche von Lavacolla vorbei und fragten anwesende Einheimische
wo sich das Landgasthaus Pazo “Xan Xordo” befindet.
Ein älterer Herr erklärte uns sehr genau wo wir hinlaufen müssen.
An der Hauptstrasse entlang, verliessen wir Lavacolla.
Beim Ortausgang wo zwei Bäche ineinander fliessen ist eine ganz spezielle Stelle.
Lavacolla kommt von Lavar. Lavar bedeutet waschen,
hier war es Sitte, dass sich die mittelalterlichen Pilger nach monatelangem Reisen
unter entsprechend üblen hygienischen Bedingungen,
hier am Bach wuschen und frische Kleider anzogen,
um so reinlich wie möglich in Santiago anzukommen.
Wie muss das hier ausgesehen haben. In Gedanken vertieft liefen wir weiter.
Nach ca. 1km hatten wir das Landgasthaus erreicht.
Pazo “Xan Xordo”
Posada del Camino
Der Besitzer zeigt uns das Haus und führte uns zu unserem Zimmer.
Das Landgasthaus ist sehr schön gelegen. hat ein sehr schöner Garten.
Das Zimmer einfach super schön. Wir waren zufrieden, so das letzte mal
zu übernachten, bevor wir Santiago erreichen.
Der Besitzer erklärte uns, wo wir heute Abend in Lavacolla gut essen können.
Wir erklärten Ihm, das wir zu unseren Freunden gehen,
die im Hotel “Garcas” übernachten. Er erklärte sich bereit uns zum Hotel zu fahren.
Gerne nahmen wir das Angebot an. Vor dem Hotel warteten schon unsere Freunde.
Sie sagten uns das Hotel sei OK, der Speisesaal aber schrecklich.
Dutzende von Tischen seien schon gedeckt. Sie vermuten, das irgendwann
ein Bus hier anhaltet und dutzende von Leuten in dem grossen Saal essen werden.
Wir erwähnten, das uns der Besitzer vom Landgasthaus das Hotel “Ruta Jacobea” empfohlen hatte.
Wir liefen also alle gemeinsam zu Hotel “Ruta Jacobea”,
das wir nach ein paar Minuten erreicht hatten.
Hotel “Ruta Jacobea”
Das Hotel ist sehr schön. Der Esssaal richtig nobel.
Wir sassen alle zusammen an einem grossen runden Tisch.
Wir genossen, den Abend, die Gespräche, das Essen einfach alles.
Wir wussten alle, es ist der letzte Abend vor dem grossen Tag.
Es war schon spät, als wir uns verabschiedeten.
Der Besitzer vom Landgasthaus hatte uns eine Telefonnummer gegeben.
Wir können ihn kontaktieren und er würde uns abholen, unabhängig um was für eine Zeit!
Das Laufen bereitete uns aber keine Mühe. Darum beschlossen wir nach Hause zu laufen.
Wir liefen wieder am Bach vorbei wo sich die Pilger früher wuschen
und wussten, morgen stehen wir vor der Kathedrale.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 7 Std.
ca.320m aufwärts
ca.240m abwärts
28 km
Noch 12 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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