Bergtour – Preda – Igl Compass – Preda

5.8.17

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Bergtour – Preda – Igl Compass – Preda

Mit dem Auto auf der Albulapassstrasse bis nach Preda 1789 m.ü.M.
Preda – so etwas wie der Inbegriff von Graubünden -, abgeschieden gelegen, zwischen
unbekannten Bergen mit unterschiedlichen Gesteinsformationen und ringsherum
Lärchenwälder.
Zurzeit ist Preda wegen dem Neubau des Albulatunnel der Rhätischen Bahn
eine riesige Baustelle.
Mit Ziel Fuorcla Zavretta biegen wir direkt hinter dem Hotel Preda Kulm
in den Wanderweg hinein.
Hotel Preda Kulm
Nach einem kurzen Stück über eine Kiesstrasse, tauchen wir im Wald hinein. Über
viele Kehren führt uns der Wanderweg in nordöstlicher Richtung durch einen schö-
nen Kiefer- und Lärchenwald stetig aufwärts. Links von uns rauscht der Ovel da Za-
vretta ins Tal hinunter. Bei Cuziranch erreichen wir offenes Gelände und zugleich
die Weggabelung Punkt 2134 m.ü.M. wo wir uns links halten. In einer nur wenig
ansteigenden Querung erreichen wir wieder eine Weggabelung. Wir laufen gerade-
aus direkt auf die Alp Zavretta zu. An der Alphütte auf der Alp Zavretta 2271 m.ü.M.
vorbei, geht es weiter taleinwärts in das gleichnamige Tal. Der Anstieg wird nun stei-
ler und führt uns durch noch überwiegend grasiges Gelände auf die nächste Stufe mit
einer kleinen Erhebung 2606 m.ü.M., von der wir den weiteren Anstieg gut einsehen
können. Ab jetzt bewegen wir uns im Schutt und Geröll, der Weg ist aber weiterhin
einfach und leitet in den obersten Teil der Val Zavretta hinein. Zunächst bleiben wir
noch im Talgrund in der Nähe des Baches, ab ca. 2740 m.ü.M. steigt der Weg dann
wieder deutlich steiler an. In weiten Kehren durch Schutt erreichen wir schliesslich
den breiten Sattel der Fuorcla Zavretta 2888 m.ü.M. Auf der Nordseite thront über
uns der gewaltige Piz Üertsch. Nun ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Igl Compass.
Ähnlich wie der Piz Blaisun weiter östlich, ist der Igl Compass aus Schiefer aufgebaut
und ermöglicht so einen relativ einfachen Anstieg. Wir wenden uns nun nach rechts
in südwestlicher Richtung und steigen über den kurzen Schuttrücken auf guten Weg-
spuren – wie schon erwähnt – problemlos zum Gipfel des Igl Compass 3016 m.ü.M.
Hier oben beim Gipfel erwarten uns nicht nur eine grosse Anzahl an Steinmänner
sondern auch eine sehr schöne Rundsicht, die sich vermutlich darum im Bergnamen
ausdrückt. Compass = Zirkel, Kreis. Eindrucksvoll ist nicht nur die Aussicht, zu den
Albulabergen, zu den schroffen Gipfeln rund um den Piz Ela und die Eisriesen der
Bernina-Gruppe, sondern auch der Tiefblick auf die Passstrasse unter uns und auf
den Lai da Palpuogna in ihrer Nähe.
Der Albulapass ist einer der wenigen Ausgangspunkte im Oberengadin den man
nicht mit der Rhätischen Bahn erreichen kann.
Bei besten Verhältnisse legen wir hier oben eine Mittagsrast ein. Auf gleichem
Weg wie wir aufgestiegen sind, steigen wir danach wieder zur Fuorcla Zavretta
2888 m.ü.M. ab. Hier biegen wir nun rechts ab, und nehmen den Abstieg zum
Albulapass unter die Füsse. Über Blockschutt geht es ein bisschen mühsam,
eher steil und rutschig abwärts. Der Abstieg wird aber mit einer unglaublich
schönen Umgebung belohnt. Hier müsste man Geologe sein. Der vorherrschen-
de hellbraune Felsen wird durch rostrote Einschüsse unterbrochen. Eine wir-
klich spannende Umgebung. Bei den Bergweiden von Terrassas 2537 m.ü.M.
übernimmt dann die Farbe Grün die Oberhand. Wir kürzen den Weg ein bis-
schen ab, lassen den Albulapass 2312 m.ü.M. links liegen und biegen weglos
rechts ab. Kurze Zeit später stossen wir wieder auf den Wanderweg, der vom
Albulapass her kommend, nach Crap Alp führt. Über das Val digl Diavel, -
links von uns die Albulapassstrasse – führt uns der einfache Wanderweg zur
Weggabelung 2178 m.ü.M. Wir lassen den abbiegenden Wanderweg links lie-
gen, und wandern weiter geradeaus. Unter uns ist die Ebene von Igls Plans mit
seinen Seelein ersichtlich. Der Wanderweg führt uns durch einen Berghang
mit Legeföhren 2050 m.ü.M. Bei Funtana Fregda 2050 m.ü.M. überqueren
wir einen Bach, und erreichen danach Crap Alv 2026 m.ü.M. Schnell überque-
ren wir die Albulapassstrasse und biegen direkt nach der Strasse in den Wan-
derweg, der uns durch einen schönen Lärchenwald zum Palpuognassee
1918 m.ü.M. führt.
Der Lai da Palpuegna samt Ambiente wurde 2007 vom Schweizer Fernsehen
kraft einer Umfrage zum “schönsten Flecken der Schweiz” erkoren.
Die Umgebung um den Palpuognasee ist wirklich schön, wir sind begeistert.
Ob das aber der schönste Fleck in der Schweiz ist, sehen wir eher mit gemisch-
ten Gefühlen. Viele andere Orte in der Schweiz sind auch sehr schön, und
haben uns begeistert. Solche Umfragen sehen wir eher als Information an,
als eine Tatsache.
Schnell ziehen wir die Wanderschuhe aus, und kühlen uns im See ab.
Zwei weitere Dinge sind zum See noch zu erwähnen. Erstens hat der
Palpuognasee am Grund viele Krater, aus denen Erdgas austritt. Und
zweitens verfügt er über einen doppelten Boden, dazwischen befindet
sich eine unterirdische Seekammer.
Nach dieser schönen Pause laufen wir um den See, und verlassen beim See-
abluss bei Rudials 1915 m.ü.M. diese sehr schöne Gegend. Bei der Wegga-
belung kurz nach Rudials biegen wir rechts ab. Alles an der orographisch
linken Seite der Alvra, verlieren wir durch einen sehr schönen Lärchenwald
an Höhe, und überschreiten über eine Holzbrücke bei Punkt 1771 m.ü.M.
die Alvra. Kurz danach erreichen wir den Bahnhof von Preda 1789 m.ü.M.
Eine sehr schöne Wanderung findet sein Ende.

Grösstenteils einfache,
aber sehr abwechslungsreiche
Bergtour auf markierten
Wanderwegen.
Im Schlussanstieg zur
Fuorcla Zavretta liegen
im Frühsommer oft noch
grosse Schneefelder.
Eine solide Kondition
schadet auch nicht.
Trittsicherheit und
auch ein bisschen
Schwindelfreiheit in
Gipfelnähe von Vorteil.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std. 15 km
ca.1320m Aufstieg
ca.1320m Abstieg
3016m höchster Punkt
1789m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco