Jakobsweg - Geschrieben am Donnerstag, Mai 6, 2010 14:03 von Franco - 0 Kommentare

Via Podiensis Teilstrecke 7 St.Chély d’Aubrac – Espalion

6.5.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Via Podiensis Teilstrecke 7 St.Chély d’Aubrac – Espalion

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.
Auch unter
wandersite
sind nützliche Informationen vorhanden.
Weitere nützliche Links:
Chateaux Hotels
Logis Hotels
Gîte d’étape de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
France-Voyage
GAF
MIAM MIAM DODO
samedi midi

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Frankreich: „Jakobsweg GR 65, Via Gebennensis / Via Podiensis”
von Birgit Götzmann aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 128

Wandern auf dem Französischen Jakobsweg Via Podiensis vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Französischer Jakobsweg Via Podiensis

und natürlich der Miam Miam Dodo

In den oben genannten Wanderbücher werden unter anderem auch Hotels aufgeführt,
aber nicht alle die jeweils in einem Ort vorhanden sind.
Meistens sind es nur die mit einem * oder ** Sterne deklarierten Hotels,
die aufgeführt sind.
Dazu gibt es eine Vielzahl praktischer Hinweise wie Serviceeinrichtungen entlang des Weges
Banken/Einkauf sowie eine Zusammenstellung nützlicher Adressen.

Zusätzlich hatten wir eine 100′000 Wanderkarte dabei.

Die Teilstrecke 7 St.Chély d’Aubrac – Espalion führt von:
St.Chély d’Aubrac – St.Côme d’Olt nach Espalion.
Start der Teilstrecke ist St.Chély d’Aubrac.

Als wir um 6:45 Uhr aufgestanden sind und aus dem Fenster schauten,
trauten wir unseren Augen nicht. Es hate wieder geschneit.
Um 7:45 gab es Frühstück. Wieder wurden wir von Hr.Brunier verwöhnt.
Um 8:15 Uhr verabschiedeten wir uns von Hr.Brunier.
Auf dem Place de la Mairie schauten wir uns St.Chély d’Aubrac nochmals an.
St.Chély d’Aubrac wurde von den Engländer 1385 gründlich zerstört
und erst um 1420 wieder neu erbaut.
Bei -3 Grad nahmen wir nun die neue Etappe unter die Füsse.
Vom Dorfplatz, führt der Jakobsweg runter zum Bach mit dem Namen Boralde.
Hier überspannt die sogenannte “Jakobsbrücke” die Boralde.
Wikipedia Jakobsbrücke
Diese Brücke steht unter UNESCO Weltkulturerbe. Sie wurde im 16.Jh. erbaut.
Auf der Brücke erhebt sich ein spezielles Doppelkreuz aus dem 16.Jh.
Auf der Vorderseite sieht man den gekreuzigten Christus.
auf der Rückseite Maria mit dem Jesuskind im Arm.
Im Schaft des Kreuzes ist ein betender Pilger zu erkennen.
Nach der Brücke führte uns der Jakobsweg aufwärts
durch einen verschneiten Wald.
Während wir durch diesen Wald liefen, umgab uns eine ganz spezielle Stimmung.
Der Schnee hatte sich wie Watte auf die grünen Blätter gesetzt.
Leider hatte es auf dem Weg, auch die bekannten Schlammlöcher.
Diese Schlammlöcher haben uns die nächsten Tage immer wieder begleitet.
Wo es möglich war, haben wir die Schlammlöcher umgangen,
indem wir am Rande des Schlammloch liefen,
oder auf die angrenzende Weide ausgewichen sind.
Oft haben die Bauern, aber gerade dort Stacheldraht gespannt.
Als wir auf einer kleinen Anhöhe zum letzten mal nach St.Chély d’Aubrac
schauen konnten, war es umhüllt von einem weissen Kleid und wir dachten,
an die Pilger die jetzt über den Aubrac gehen mussten,
das Sie noch mehr Schnee als wir antreffen werden.
Gerade zu diesem Zeitpunkt als wir über die Pilger und das Aubrac redeten,
überholten wir eine Pilgerin, die keine Wanderschuhe anhatte,
sondern Sandalen. Und mit diesen Sandalen lief Sie über den Schneematsch.
Über Wald- und Kieswegen, erreichten wir Les Cambrassats.
In Les Cambrassats hatte ein Bauer in einer kleinen Scheune,
ein Feuer angezündet und verkaufte Kaffee und Kuchen.
Wir nahmen das dankend an und machten neben dem wärmenden Feuer,
eine kleine Pause. Nachdem wir uns vom lustigen Bauer
verabschiedet hatten, liefen wir weiter.
Wir hatten nun das Aubrac Gebiet verlassen und liefen ins Lottal.
Der Lot bahnt sich über viele Kilometer in weiten Schleifen
und engen Mäandern seinen Weg durch das südliche Zentralmassiv bis
er auf die Garonne trifft.
Video Lottal
Der Oberlauf des Lot trennt das Aubrac-Massiv im Norden von dem südlich
gelegenen kargen Hochebenen der Causses.
Vielleicht ist das Tal des Lot der abwechslungsreichste und zugleich
lieblichstr Fluss im Süssen Frankreich.
Auf jeden Fall zieht mit dem Lot endgültig südliches Flair ein.
In malerischer Lage befinden sich die Ortschaften St.Côme d’Olt,
Estaing, Espalion und Conques. Der letztere ein paar Kilometer
in einem Seitental entfernt. Die Weine der Region sind sehr beliebt.
Der Fluss war früher eine wichtige Verkehrsader zum Hafen von Bordeaux.
Mit dem Fluss wird die Landschaft nicht nur lieblicher, sonder auch milder.
Hier im Flusstal liegen zahlreiche idyllische Dörfer,
die zu den schönsten von Frankreich zählen,
ehemalige Ritterburgen und hübsche romanische Kirchen am Weg.
Je länger wir Richtung Lottal liefen,
je grüner wurde die Landschaft, der Schnee war verschwunden,
die ersten Blumen tauchten auf und nicht nur das.
Von einer Anhöhe aus, sahen wir die ersten Häuser von St.Côme d’Olt.
Am Dorfrand liegt die Chapelle des Pénitents.
Nachdem wir uns die Kapelle angeschaut hatten, betraten wir St.Côme d’Olt.
Video St.Côme d’Olt
Wikipedia St.Côme d’Olt
St.Côme d’Olt
St.Côme d’Olt
St.Côme d’Olt
Tourismus midi Pyrénées St.Côme d’Olt
Betritt man St.Côme d’Olt durch eines der drei Stadttore,
findet man sich in einer anderen Welt wieder:
enge Gassen, kleine Plätze alte Residenzen und Wohnhäuser
aus dem 15. und 16.Jh. prägen den spätmittelalterlichen Ort,
der seit nahezu 600 Jahren unversehrt und grösstenteils intakt ist.
Kein Wunder, dass St.Côme d’Olt zu den schönsten Ortschaften Frankreichs zählt.
les plus beaux villages de france
Aussergewöhnlich ist das Turmdach, das sich gewunden wie eine Flamme emporhebt.
Die Keramiken der Dachplatten sind in unterschiedlichen Farbtönen gehalten.
Auffallend ist auch die Eingangstür aus massiver Eiche,
deren Flügel jeweils mit 365 Eisennägel gespickt sind.
Nach der Besichtigung von St.Côme d’Olt, gingen wir in einer Cafeteria.
Kaffee und Gebäck waren sehr gut.
Olt ist der okzitanischer Name für den Fluss Lot.
Wikipedia Okzitanische Sprache
Nach dieser Pause, verliessen wir St.Côme d’Olt über eines der drei Stadttore
und überquerten über eine Brücke den Lot.
Am Ufer des Lot, liefen wir nun Richtung Espalion.
Nach ca. 1,5 Km, auf der Hauptstrasse, muss man sich entscheiden.
Entweder bleibt man auf der Strasse und läuft geradeaus Richtung Espalion,
oder man biegt links in ein Wäldchen ab.
Für uns war klar, dass wir den Originalweg beibehalten und der biegt links ab.
Eine Hinweistafel weisst darauf hin, dass der Weg rutschig und steil ist.
Am Anfang trifft dies nicht zu. Durch einen schönen Wald,
ja fast einen Urwald, führte uns der Weg alles aufwärts.
Mit der Zeit wurde der Weg steiler und matschiger.
Hier fragten wir uns, ob es tatsächlich eine gute Idee war,
nicht den einfacheren Weg genommen zu haben.
Hat man aber einmal den Bergrücken erreicht,
eröffnet sich eine sehr schöne Aussicht aus das Lottal.
Von diesem Moment an, waren wir überzeugt, den richtigen Weg
eingeschlagen zu haben und es wurde noch besser.
Alles dem Bergrücken entlang, führt einem der Weg zum Puech de Vermus.
Einen ehemaligen Vulkanschlot.
An Ginsterbüschen vorbei, erreichten wir die Madonnenstatue
la vierge Notre Dame de Vermus.
Von hier oben, hat man eine sehr schöne Aussicht auf das Lottal
und auf Espalion, das einem direkt zu Füssen liegt.
Auch aus diesem Grund ist der Wegstücke von St.Côme d’Olt
nach Estaing UNESCO Weltkulturerbe.
Der Weg führte uns nun alles abwärts Richtung Espalion.
Während dem runterlaufen, konnten wir immer wieder ein Blick
auf die Eglise de Perse werfen.
Wir freuten uns richtig darauf, diese Kirche zu besuchen.
Wir erreichten die wunderschöne Romanische Kirche Eglise de Perse.
Wir haben tatsächlich Pilger gesehen, die an dieser Kirche vorbeiliefen!
Es kommt immer wieder vor, das Pilger nur laufen
und nicht links oder rechts schauen.
Sehenswürdigkeiten wie diese Kirche, oder auch andere
Sehenswürdigkeiten, werden links liegen gelassen. Schade.
Die Eglise de Perse wurde im 11.Jh. aus hellrotem Sandstein errichtet.
Die Kirche wurde an der Stelle errichtet wo der Hl.Hilarian,
um 730 von den Sarazenen enthauptet worden ist.
Der Legende zufolge, habe er noch sein Haupt bis zur Quelle
unter dem Arm getragen und gewaschen.
Wikipedia Eglise de Perse
Vor allem das Relief des Tympanons, das die Apokalypse,
das Jüngste Gericht sowie das Pfingstwunder abbildet,
sowie die wunderschön verzierten Kapitelle sind bemerkenswert.
Über dem Portal ist in einer kleinen Nische
die Anbetung der Heiligen Drei Könige dargestellt.
Tympanon oberer Teil: die 10 Apostel. Maria in der Mitte.
Der Heiliggeist wird als Taube dargestellt.
Demeter wird als Sonnenfrau dargestellt.
Der Mann wird als Mond gleich Fruchtbarkeit dargestellt.
Tympanon rechts unten: ist Christus mit Mandorla ersichtlich.
Die 4 Evangelisten, Engel, Stier, Löwe und Adler sind neben ihm.
Tympanon in der Mitte: mittels einer Waage werden die Sünden gewogen.
Teufel drückt auf die Waage.
Tympanon links unten: ist Luzifer auf dem Thron ersichtlich.
Das Haupttor der Kirche ist geschlossen.
Der Eingang im südlichen Teil vom Querschiff,
ist mittels eines elektrischen Türentriegler zu öffnen.
Das Innern der Kirche ist sehr schön.
Die farbigen Deckenbemalungen sind faszinierend.
Etwas sticht einem sofort ins Auge.
Würde man die Kirche vom Haupttor betreten,
müsste man ca. 10 Stufen runterlaufen! das ist sehr selten.
In der Regel betritt man eine Kirche ebenerdig,
oder die Treppen führen aufwärts.
Wir waren von der Kirche begeistert.
Während dem weiterlaufen nach Espalion, war die Kirche
das Hauptthema unserer Gespräche.
Geschützt vor den kalten Nordwinden im Tal des Lot gelegen,
erfreut sich Espalion eines fast mediterranen Klimas.
Die alte Brücke, eine Häuserzeile mit alten Holzbalkonen
und ein schöner Renaissancebau spiegeln sich im Fluss.
Ein Bild, das jedem Besucher in Erinnerung bleibt.
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die alte Brücke über den Lot,
deren erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1060 stammt.
Hugo von Calmont schenkt die Hälfte der Abgaben,
die auf das die Brücke passierende Salz erhoben wurden,
den Mönchen von Conques.
Die heutige, aus rötlichem Stein erbaute Brücke
ist ein Bau in gotischer Zeit. 13.Jh.
Mit den alten Gerberhäusern und der schön geschwungenen gotischen Brücke,
der Vieux Pont, besitzt Espalion ein sehr ursprüngliches Stadtbild.
Beherrscht wird die Stadt jedoch von den Burgruinen des ehemaligen Schlosses
der Grafen von Calmont d’Olt.
Video Espalion
Espalion
Espalion
Espalion
Espalion
Wikipedia Espalion
Bereits zu Zeiten der Römer verlief hier eine Strasse.
Wo die gotische Brücke jetzt steht, führte schon damals eine Brücke über den Lot
Die doppelbogen Brücke ist UNESCO Weltkulturerbe.
Betritt man Espalion läuft man direkt neben dem schönen Renaissancebau vorbei.
Renaissance Palais
Auch das ehemalige Hauptportal vom Ursulinenkloster ist sehenswert.
Das Kloster musste anno dazumal sehr gross gewesen sein.
Wir liefen weiter bis zum Place du Marché.
Auf diesem Platz hat es ein Pilgerladen.
Hier ist es möglich alles zu kaufen, was für das Pilgern gebraucht wird.
Von Wanderschuhen bis zu Rucksäcke. Von Karten bis Kleider.
Halt Pelerin
Hier ist es auch möglich ein Pilgerstempel erhalten.
In Frankreich heissen die Pilgerstempel Tampon.
Hier trafen wir auch wieder auf Katrin.
Nach dem wir uns von Katrin verabschiedet hatten,
ging unser Rundgang durch Espalion weiter.
An der ehemaligen Kirche Saint Jean vorbei, (heute ein Museum)
liefen wir zur heutigen Kirche von Espalion.
Über dem Hauptportal, gut ersichtlich der Hl.Hilarius, ohne Kopf.
Danach war die Chapelle des Penitents an der Reihe.
Chapelle des Penitents
Nach diesem Stadtbummel, liefen wir zu unserem Hotel.
Hotel “Moderne L’Eeau Vive”
Wie schon in einem anderen Bericht erwähnt,
war es bei diesem Hotel auch so. Empfang und Restaurant sahen schön aus.
Das Zimmer wie das ganze Hotel, hatte auch schon bessere Zeiten gesehen.
Bad und Schlafzimmer waren sauber, das ist das wichtigste.
Im Zentrum der Stadt wird zurzeit das Hotel de France neu gebaut.
Ab diesem Zeitpunkt muss dieses Hotel wo wir übernachteten
etwas unternehmen, ansonsten die Kundschaft ausbleibt.
Am Abend gingen wir im Pup “Au Bureau” Essen.
Pup “Au Bureau”
Schönes Restaurant. Sehr gutes und preiswertes Essen.
Wir waren begeistert. Zufrieden schliefen wir ein.
Wir hatten Glück. Den ganzen Tag kein Regen und kein Schnee.
Mit dem Erreichen des Lottal, wurde das Klima milder
und die Vegetation war auch schon weiter gediehen.
Wir hatten nun den Winter hinter uns gelassen
und waren in den Frühling gewandert.
Höhenpunkt war ganz klar die Eglise de Perse
und die Brücke in Espalion.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std.
ca.650m aufwärts
ca.1140m abwärts
23km
Noch 1365 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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