Jakobsweg - Geschrieben am Montag, Mai 6, 2013 20:41 von Franco - 0 Kommentare
Camino Francés Teilstrecke 35 Santiago de Compostela – Vilaserio
6.5.13
Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 35 Santiago de Compostela – Vilaserio 6.5.13
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Die Teilstrecke 35 Santiago de Compostela – Vilaserio führt von:
Santiago de Compostela – Ponte Maceira – Negreira – nach Vilaserio.
Als Titel für den heutigen Tag, haben wir den folgenden gewählt:
Auf geht’s zur Todesküste (Costa da Morte).
Um 7:00 Uhr weckt uns der Wecker. Wir haben sehr gut geschlafen.
Ohne Frühstück verlassen wir das Hotel. Frühstück wäre erst um 8:30 Uhr für uns viel zu spät.
Heute haben wir eine lange Etappe vor uns.
Wir haben in unseren Rücksäcke, nur das nötigste für den heutigen Tag eingepackt.
Am Ende der heutigen Etappe, werden wir wieder nach Santiago zurück fahren.
Das Hotelzimmer haben wir für zwei weitere Nächte gebucht.
Bei leichtem Nieselregen und eher kühle Temperatur verlassen wir das Hotel.
Wir laufen durch die Altstadt von Santiago.
Was für ein Unterschied gegenüber gestern. Das Wetter richtig Galicisch.
Die meisten Bars und Läden haben noch geschlossen. Praktisch keine Menschen in den Gassen.
Sieht ein bisschen Trostlos aus.
Was für ein riesiges Glück hatten wir gestern bei traumhaftem Wetter hier anzukommen
Wir hatten unterdessen die Kathedrale erreicht. Wir sahen praktisch keine Pilger.
Wir entdeckten eine Bar die offen hatte. Wir gingen hinein und bestellten uns einen Kaffee.
Kurz danach ging es los.
Auf der Praza do Obradoiro ging es zum Parador Hostal Reyes Católicos vorbei.
Über eine kleine Grünanlage und über einen kleinen Bach verliessen wir Santiago.
Der Weg führte uns danach leicht aufwärts nach Sarela do Baixo.
Von hier aus, bietet sich ein sehr schöner Blick
auf die Kathedrale von Santiago, wenn das Wetter mitspielt.
Wie schön erwähnt war das Wetter aber eher trostlos, sollte aber noch viel schlimmer kommen.
aber alles der Reihe nach.
Immer mehr Pilger setzen ihre Wanderung fort bis nach Finisterre (galicisch Fisterra,
lateinisch Finis Terrae), ans Ende der Welt, wie die Menschen im Altertum glaubten.
Die wie Finger in den Atlantik ragende Landspitze war für Kelten, Phönizer
und auch die Römer ein mystischer Ort, an dem sie Sonnen- und Fruchtbarkeitsriten feierten.
Allein die Sonnenuntergänge über dem Atlantik sind es wert,
die drei Tagesetappen zur Küste zurückzulegen.
Durch nicht endende Eukalyptuswälder liefen wir auf die Anhöhe Alto do Vento.
Der camino und die Dörfer in denen wir hindurchlaufen, sind fast ausgestorben.
Nur 10% der Pilger laufen von Santiago nach Fisterra.
Weit und breit niemand zu sehen. Wir sind ganz allein. Es hat aufgehört zu Regnen.
Wir erreichten das hübsche Dörfchen Ponte Maceira.
Die gotische Brücke bei Puente (galicisch Ponte) Maceira wurde im 14.Jh. erbaut
und im 18. Jh. restauriert. In elegantem, auf dem Scheitelpunkt spitz zulaufenden Schwung
überspannt sie den Río Tambre. Von der Brücke aus bietet sich ein schöner Blick über den Fluss
und mehrere Mühlen. Leider hatten auch hier alle Restaurant geschlossen.
Ein wunderschön gelegenes Restaurant direkt bei der Brücke hatte auch geschlossen.
Weiter ging es über Wald und Wiesen nach Negreira.
Das kleine Städtchen Negreira bietet diverse Einkaufsmöglichkeiten.
Auch Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden. Zum Glück hatten auch diverse Restaurants offen.
Die Stadt als solches ist aber nicht wirklich schön.
Es fehlt an Arbeit, Geld, Tourismus und Pilger!
Da wir kein Frühstück zu uns genommen hatten,
und bis Negreira kein Restaurant oder Laden offen hatte,
machte sich ein Bärenhunger bemerkbar.
Wir schauten in einem Restaurant hinein. Ausser der Kellnerin war niemand anwesend.
Sie begrüsste uns freundlich und zeigte auf einem leeren Tisch.
Wir nahmen Platz und bestellten pimientos del Padron, Pommes und Chorizo in Rotwein.
Salat durfte nicht fehlen und eine gute Flasche Rioja.
Wir wollten die letzten 4 Tage unserer Pilgerreise so richtig geniessen.
Das Essen war hervorragend. Die Bedienung flott und sehr nett.
Ein Kaffee und ein Orujo de hierbas rundeten das Festessen ab.
Während dem Essen schauten wir aus dem Fenster, es regnete in Strömen!
Im Restaurant waren wir die einzigen. Und wie es sich gehört,
lief der Fernseher in voller Lautstärke.
Bevor wir das Restaurant verliessen, zogen wir unsere Regenkleider an.
Mit einem vollen Bauch liefen wir durch Negreira.
Durch den Pazo de Cotón eine mittelalterliche Festung
und das alte Stadttor, verliessen wir Negreira.
Über weite Strecken verläuft die Pilgerroute
nun wieder über den alten Königlichen Weg nach Fisterra.
Es Regnete nun in Strömen. Wir liefen durch Wälder und niemand war zu sehen.
Wir fühlten uns wie in Frankreich. Auch dort hatten wir zwischendurch solches Wetter.
Wir waren überzeugt, dass sie so sein musste. Am Schluss vom Jakobsweg werden wir wieder geprüft.
Es ist fast so, dass wir die Compostela die wir gestern erhalten hatten,
hier nochmals abverdienen müssen. Uns konnte aber nichts mehr erschüttern,
zuviel hatten wir in den vergangenen Jahren gesehen und erfahren.
Nach 3 Stunden im Regen erreichten wir Vilaserio.
Das erste Haus in Vilaserio das sich direkt am camino befindet,
ist eine Bar mit Unterkunftsmöglichkeiten.
Albergue O Rueiro
Die Bar hatte offen. Es ist schon so. Der Jakobsweg verlangt viel von dir,
gibt es dir aber hundertfach zurück. Wir waren so froh, endlich im trockenem zu sein.
Wir zogen die nassen Regenkleider aus und bestellten einen Kaffee.
Das Restaurant war fast bis auf den letzten Platz von Pilger besetzt.
Alle waren auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Ein Pilger aus München erzählte uns, das er in der Gemeinde Herberge übernachten wollte.
Sie sei aber komplett ausgebucht. Die Einrichtung sei aber sehr spartanisch.
Matratzen am Boden und kalt. Keine Möglichkeit die Kleider zu trocknen.
Wir erkundigten uns ob ein Bus nach Santiago fährt. Der Besitzer der Bar erklärte uns,
das der letzte Bus vor kurzem abgefahren ist. Nun war guter Rat teuer.
Wir kontaktierten unser Hotel in Santiago um eine Rückfahrtmöglichkeit zu organisieren.
Die Frau am Hotelempfang erklärte mir, das in ca. 30 min. ein Taxi bei uns sei.
Sie wollte aber genau wissen wo wir uns befinden. Ich gab das Telefon dem Mann hinter der Bar.
Er erklärte der Frau genau wo die Albergue steht.
Wir bestellten uns nochmals einen Kaffee und kamen ins Gespräch mit den anwesenden Pilger.
Eine Gruppe bestehend aus 4 Männer alle aus Italien und eine Frau aus Wien, erklärten uns,
das sie Glück hatten. Sie haben die letzten Betten hier in der Albergue erhalten.
Wir erklärten wo wir heute schlafen werden.
Alle anwesenden waren der Meinung, dass dies eine gute Idee sei,
wie wir das organisiert haben. Wir erklärten Ihnen auch, das uns Santiago so gefallen hat,
das wir nicht schon nach einem Tag Santiago für immer verlassen wollten.
Nach genau 30 min. erschien das Taxi. Wir verabschiedeten uns von der Pilgergruppe
und stiegen in das Taxi. Der Taxifahrer war eher einer von der ruhigen Sorte.
Taxi Negreira Tel. 606 610 480
Wir kamen mit ihm nicht so ins Gespräch. Während der Fahrt sagten wir uns,
hoffentlich sehen wir die Pilgergruppe morgen wieder.
Die Fahrt mit dem Taxi dauerte ca. 25. min. Immer sehr speziell, wenn man die gleiche
Strecke die am abgelaufen hat, motorisiert wieder zurücklegt.
Bevor wir das Taxi vor dem Hotel verliessen, erklärte ich dem Fahrer,
das er uns morgen um 7:00 Uhr wieder vor dem Hotel abholen soll.
Er muss uns wieder nach Vilaserio zurückfahren. Ich sehe das Gesicht noch vor mir.
Ungläubig schaute er mich an und muss sich sicher gedacht haben, die spinnen die Pilger.
Er nickte uns zu, sagte uns das er morgen um 7:00 Uhr vor dem Hotel auf uns warten werde,
und fuhr los. Wir waren an diesem Abend bei ihm zu Hause sicher das Hauptgesprächsthema.
Im Hotelzimmer zogen wir unsere nassen Kleider aus, Duschten ausgiebig mit warmen Wasser,
kaltes Wasser hatten wir heute zu genüge am Körper gespürt.
Nachdem wir trockene Kleider angezogen hatten, spannten wir die Wäscheleien im Hotelzimmer,
und legten die nassen Kleider drauf.
Nachdem wir alles erledigt hatten, verliessen wir das Hotel und gingen in die Altstadt.
Wir besuchten diverse Tapas Bar. Grossen Hunger hatten wir aber nicht.
Wir hatten ja zu Mittag ausgiebig gegessen.
Wir liessen es uns aber nicht nehmen im Café-Restaurant Casino an der Rua do Villar 35
einzukehren um dort einen vorzüglichen Kaffee zu geniessen
und den Tag nochmals Revue passieren zu lassen.
Ganz speziell wieder auf dem Weg zu sein, in Santiago umherzulaufen,
und keine Pilger mehr zu sehen die wir dieses Jahr kennengelernt haben.
Ein kleiner aber wichtiger Schritt in die Richtung, das es bald definitiv Schluss sein wird.
Müde gingen wir um 23:00 Uhr ins Bett.
Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.
Link zum BuchFür die ganze Strecke benötigten wir ca. 7 1/2 Std.
ca.530m aufwärts
ca.490m abwärts
34 kmÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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