Graubünden - Geschrieben am Samstag, Oktober 6, 2012 14:03 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Arosa – Ramozhütte – Erzhornsattel – Arosa

6.10.12

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Arosa – Ramozhütte – Erzhornsattel – Arosa

Mit dem Auto bis zur Kläranlage ARA von Arosa 1619 m.ü.M.
Arosa
Wer durch das heutige Arosa geht, glaubt kaum, dass dies ein winzig
kleines Dorf war, mit einer Kirche und wenigen, verstreut liegenden
Bauerngütern rundherum. Gegründet wurde Arosa um 1330 von knapp
dreissig Walser Familien. Von ihrem Kerngebiet, dem Goms im Oberwallis
daher der Name “Walser”, zogen die Siedler auf die Südseite des Monte
Rosa und nach Graubünden. Rheinwald, Avers, Obersaxen, St.Antönien,
Arosa, Davos sind Walserkolonien
Walser
Walserweg
Walser Wikipedia
Rucksäcke auf die Schultern und los ging es. Auf der orographisch linken
Seite des Welschtobelbach, liefen wir in den Welschtobel hinein. Kurz nach
der ARA überspannt eine Hängebrücke den Welschtobelbach. Diesmal
liessen wir die Brücke links liegen. Vor ein paar Wochen sind wir darüber
gelaufen, als wie den Valbella- und Schiesshorn erklommen haben. Am
Punkt 1643 m.ü.M. vorbei, erreichten wir die Abzweigung wo wir vor ein
paar Wochen genommen haben, um auf den Valbellahorn zu gelangen.
Diesmal lassen wir die Abzweigung links liegen, und laufen alles weiter
geradeaus in den Welschtobel hinein. Tobel ist meiner Meinung falsch.
Es ist eher ein Tal, als ein Tobel. Die Geschichte der Walser ist in Arosa
nicht mehr ersichtlich. Woran man die Präsenz der Walser aber ablesen
kann, sind die Flurnamen. Sie zeichnen eine Grenze zwischen dem Gebiet
der Walser und demjenigen der Romanen, wie sie keine Karte schärfer
zeichnen könnte. Und diese Grenze führt durch das Welschtal, das Tal
der Welschen also, wie die Walliser damals genannt wurden, das sich
von Arosa aus über vier Kilometer in südwestlicher Richtung hinzieht.
Es ist ein einsames, verlassenes Tal, das weder Bahn noch Baggerzahn
je erreichten. Ein Tal in dem die Seele ankommen kann, während man
dem Welschtobelbach entlang wandert. Bei Punkt 1870 m.ü.M. Usseren
Sandböden überquerten wir den Welschtobelbach. Auf der nun orogra-
phisch rechten Seite des Welschtobelbach, führt der einfache Wanderweg
weiter mässig steil aufwärts. Über Punkt 1933 m.ü.M., erreichten wir
Inneren Sandböden 2019.m.ü.M. Über Schiliez führt der Weg über eine
Geländestufe. Kurz danach standen wir vor der geschlossenen
Ramozhütte 2293 m.ü.M.
SAC Ramozhütte
Die Hütte liegt auf der Alp Ramoz im oberen Welschtobel, südlich des
Erzhorn. Die Ramozhütte ist eine ältere Selbstversorgerhütte. Der Name
Ramoz zeigt an, das hier wieder die Romanen das sagen hatten. Die Alp
Ramoz bildet zugleich den Talabschluss des Welschtals. Nach einer
kurzen Pause ging es auf einem gut bezeichnetem Bergweg bergan. Gut
400 Höhenmeter und zwei Geländestufen, fehlen noch bis zum Erzhorn-
sattel. Zuerst über grüne Matten führt der Bergweg nun weiter aufwärts.
Das Bild ändert sich je länger wir hochsteigen. Vom saftigen Grün, ändert
sich die Farbe auf grau. Geröll und Schutt sind nun unsere Begleiter. Der
Bergweg ist nicht sonderlich steil und nie ausgesetzt. Ohne Probleme
erreichten wir den Erzhornsattel 2744 m.ü.M.. Der Name Erzhorn verrät
zweierlei. Einerseits sind wir nun wieder auf Walsergebiet, anderseits
rührt die dunkle Färbung des Gesteins von dessen grossem Eisengehalt
her. Aber deswegen auf einen festen, kompakten Fels zu schliessen, wäre
ein Irrtum. Im Gegenteil: Die ersten Meter des Abstiegs Richtung Arosa
geraten, wenn die Verhältnisse nicht optimal sind, zu einer heiklen
Rutschpartie. Gut beraten ist, wer Wanderstöcke dabei hat, das hilft an
dieser Schlüsselstelle das Gleichgewicht zu halten. Aber alles schön der
Reihe nach. Als wir den Erzhornsattel erreicht hatten, empfing uns ein
schönes Panorama. Vor allem die Aussicht ins Engadin ist sehr schön.
Man sieht die ganze Berninakette. Sehr schön. Hier oben auf dem Sattel
legten wir eine kleine Pause ein. Nachdem wir uns sattgesehen hatten,
begannen wir mit dem Abstieg. Wie vorher schon erwähnt, ist die Aroser
Seite des Erzhornsattel ganz anders als die auf der Welschtobel seite. Der
Bergweg ist abschüssig und führt über rutschiges Geröll. Ein bisschen
Alpine Erfahrung und Trittsicherheit sollte man mitbringen. Mit jedem
hinter uns gebrachten Höhenmeter, entschärfte sich die Situation, und
schon bald befanden wir uns im Quellgebiet der Plessur. Noch einmal
atmeten wir die Ruhe ein, nahmen ein Aug voll von einem Talabschluss,
der in seiner ursprünglichen Wildheit belassen worden ist, und liefen
zum Wegweiser bei Punkt 2180 m.ü.M. In der Hochsaison trifft man ab
hier auf zahlreiche Tageswanderer, die bei den unzähligen Bänken Rast
machen. Heute waren wir ganz alleine beim Älplisee. Beim schönen
Bergsee, legten wir die Mittagspause ein. Nach der schönen Mittagspause
verliessen wir über Chlus 2134 m.ü.M., den Älplisee. Über Arven,
erreichten wir den Schwellisse 1931 m.ü.M. Entlang der Sesselbahn die
einem zur Hörnlihütte hinaufbringt, liefen wir Richtung Innerarosa.
Rechts an der Talstation vorbei, überquerten wir bei Punkt 1762 m.ü.M.
die Plessur um bei Müliboden 1731 m.ü.M. sie wieder zu überqueren.
Durch den Campingplatz von Müliboden, führte uns der breite
Wanderweg hinunter zur ARA.

Einsame, alpine
Rundwanderung
ganz nah bei Arosa,
und doch weit weg.
Die Wanderwege
sind gut beschildert
und sichtbar.
Der Abstieg vom
Erzhornsattel zur
Plessur ist steil
und rutschig.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/2 Std. 17,1 km
ca.1225m Aufstieg
ca.1225m Abstieg
2744m höchster Punkt
1619m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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