Jakobsweg - Geschrieben am Samstag, Mai 8, 2010 7:33 von Franco - 0 Kommentare
Via Podiensis Teilstrecke 9 Golinhac – Conques
8.5.10
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Via Podiensis Teilstrecke 9 Golinhac – Conques
Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.
Auch unter
wandersite
sind nützliche Informationen vorhanden.
Weitere nützliche Links:
Chateaux Hotels
Logis Hotels
Gîte d’étape de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
France-Voyage
GAF
MIAM MIAM DODO
samedi midi
Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Frankreich: „Jakobsweg GR 65, Via Gebennensis / Via Podiensis”
von Birgit Götzmann aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 128
Wandern auf dem Französischen Jakobsweg Via Podiensis vom Verlag Dumont aktiv
Rother Wanderführer Französischer Jakobsweg Via Podiensis
und natürlich der Miam Miam Dodo
In den oben genannten Wanderbücher werden unter anderem auch Hotels aufgeführt,
aber nicht alle die jeweils in einem Ort vorhanden sind.
Meistens sind es nur die mit einem * oder ** Sterne deklarierten Hotels,
die aufgeführt sind.
Dazu gibt es eine Vielzahl praktischer Hinweise wie Serviceeinrichtungen entlang des Weges
Banken/Einkauf sowie eine Zusammenstellung nützlicher Adressen.
Zusätzlich hatten wir eine 100′000 Wanderkarte dabei.
Die Teilstrecke 9 Golinhac – Conques führt von:
Golinhac – Espeyrac – Sénergues nach Conques.
Start der Teilstrecke ist Golinhac.
Heute ist ganz ein spezieller Tag, es geht nach Conques!
Um 6:00 Uhr schrillte der Wecker.
Als wir um 7:00 Uhr Golinhac verliessen, war es bewölkt und frisch.
Da wir früh in Conques sein wollten, nahmen wir kein Frühstück zu uns.
Über hügeliges Gebiet erreichten wir nach ca. 2Std. Espeyrac.
Leider hatte in diesem Dorf das einzige Hotel geschlossen,
so konnten wir kein Kaffe und Croissants geniessen.
Weiter ging es also ohne Kaffepause, bis wir nach ca. 1Std. Sénergues erreichten.
Auf dem Weg nach Sénergues, trafen wir wieder auf Katrin.
In Sénergues machten wir zusammen mit Katrin,
in einem kleinen Restaurant eine Kaffepause.
Geht man in der Schweiz in einer Cafeteria oder in einem Restaurant
und bestellt einen Kaffee, ist es üblich,
das einem auch Croissant auf dem Tisch gestellt werden.
In Frankreich ist es so, das in den meisten Bar/Restaurant
keine Croissant angeboten werden.
Man geht also in einer Bäckerei, kauft Croissants und isst sie im Restaurant,
mit dem Kaffee, das man vorher bestellt hat. Ja, das ist Frankreich.
Nach der Kaffepause starteten wir zusammen mit Katrin,
um endlich Conques zu erreichen. Kaum hatten wir Sénergues verlassen,
begann es zu regnen. Dies dauerte ca. 1,5 Std.
Kurz vor Conques hörte es auf zu regnen.
Ein mystischer Pfad führt kurz vor Conques bergab.
Ein Besuch von Conques zählt auch heute noch zu den grossen
Erlebnissen am Jakobsweg.
Conques
les plus beaux villages de france
Video Conques
Wikipedia Conques
Conques
Tourismus midi Pyrénées Conques
Video Midi-Pyrénées Conques
Conques versteckt sich so gut hinter einem dichten Wald,
das man es erst kurz vor den ersten Häuser sieht.
Wir hatten endlich Conques erreicht und siehe da, die Sonne schien.
Wir bezogen das Hotelzimmer im Hotel “Hostellerie de l’Abbaye”
Hotel “Hostellerie de l’Abbaye”
Schlafzimmer und Bad OK und sauber.
Das ganze Hotel ist aber in die Jahre gekommen.
Ein Hotel sieht schnell nicht mehr gut aus,
wenn wie in diesem Hotel, alte Spannteppiche vorhanden sind,
die einfach sofort einen schmuddeligen Anblick machen.
Auch im Schlafzimmer war ein Spannteppich vorhanden,
der schon etliche Jahre auf dem Buckel hat.
Da wir wieder Waschtag hatten, wurden zuerst die Kleider gewaschen
und aufgehängt, bevor wir den Rundgang von Conques unter die Füsse nahmen.
In einem schwer zugänglichen Seitental des Lot befindet sich
die weit über die Grenzen der Region bekannte Abtei Conques,
ein beeindruckendes Bauwerk romanischer Kunst.
Der Ursprung geht auf den Einsiedlermönch Dadon zurück.
Die Karolinger und allen voran Ludwig der Fromme
stellten das Kloster unter ihren persönlichen Schutz
und verliehen ihm den Namen Conques (Muschel).
Karl der Grosse der die bedeutendsten Abteien Frankreichs
mit Reliquiaren in Buchstabenform beschenkte,
übergab dem Kloster von Conques das Reliquiar des ersten Buchstabens A.
Die Steinskulpturen an der Klosterkirche und vor allem das Tympanon
über dem Eingangsportal zählen zu den schönsten Kunstwerken des Mittelalters.
Seit dem 8.Jh. beherbergt Conques eine Sammlung
von Goldschmiedearbeiten, darunter die Reliquienstatue der St.Foy (Hl.Fides).
Conques war vom 11.Jh. bis 13.Jh. eine wichtige Etappe der Wallfahrer
auf dem Weg nach Santiago de Compostela.
Die Hl.Fides, Tochter eines angesehenen Bürgers von Agen,
war im Jahre 303, unter der Herrschaft des römischen
Kaisers Diokletian, im Alter von 12 Jahren zum Tode verurteilt worden.
Während der Zeit der Christenverfolgung weigerte sie sich,
die heidnischen Götter anzubeten.
Zuerst versuchte man, sie zu verbrennen, doch die Flammen
konnten ihr nichts anhaben. Schliesslich wurde sie enthauptet.
Sie war damit eine der ersten und gleichzeitig wenigen
französischen Märtyrerinnen.
Selbst in der Kathedrale von Santiago de Compostela,
ist ihr eine Chorkapelle geweiht.
Ihr kindliches Alter und ihre damit verbundene Jungfräulichkeit
verstärkten die öffentliche Verehrung.
Schon bald verbreitete sich die Kunde eines Wunders,
das die Hl.Fides bewirkt haben soll: die Heilung eines blinden Jungen.
Der kostbarste Schatz, der Reliquienschrein der Hl.Fides,
gelangte 866 durch die so genannte “heimliche Übertragung”,
also einem Diebstahl, von Agen nach Conques.
Diese Transaktion ermöglichte Karl der Grosse, der als Wohltäter
deshalb in der Tympanondarstellung des Jüngsten Gerichts
einen Ehrenplatz bei den Seligen erhielt.
Um die wunderkräftigen Gebeine dieser Heiligen in ihren Besitz
zu bringen und dem Kloster damit Ruhm und Reichtum zu sichern,
schmiedeten die Mönche der Legende nach einen Plan.
Sie schickten ihren Mitbruder Ariviscus nach Agen,
wo er sich als Priester niederlies.
Nach 10 Jahren hatte er das Vertrauen des ortsansässigen Klerus
gewonnen und wurde zum Reliquienwächter ernannt.
Am folgenden 6.Januar erbrach Ariviscus das Marmorgrab
der Märtyrerin, nahm die Reliquien an sich und machte sich auf nach Conques.
Die Ankunft der wundertätigen Reliquien der Hl.Fides,
sowie die Entdeckung des Grabes des Apostel Jakobus in Nordwestspanien
und den damit einsetzenden Pilgerstrom ist es zu verdanken,
dass sich die Bedeutung von Conques ungebrochen steigern konnte.
Der Hundertjährige Krieg, die Religionskriege
sowie die Französische Revolution hinterliessen dennoch ihre Spuren.
Die heutige Kathedrale St.Foy ist eine romanische Emporenhallenkirche,
deren Baubeginn in der Mitte de 11.Jh. lag. UNESCO Weltkulturerbe.
Wikipedia Kathedrale Conques
Kathedrale Conques
Kathedrale Conques
Da der Untergrund wegen der Hanglage und der Quelle des Plô einen Bau
in die Breite nicht zuliess, aber möglichst viele Pilger
Aufnahme finden sollten, wurde die Kirche relativ zu Grundfläche
sehr hoch gebaut. Der warme Farbton des Steines und die bescheidene
Innendekoration bringen die geniale Architektur
mit ihren Emporen und Säulengängen optimal zu Geltung.
Im frühen 12.Jh. erfuhr die Kirche einen grundsätzlichen Umbau.
Die Kirche wurde sowohl als Pilger- als auch als Klosterkirche konzipiert.
Sie sollte sowohl eine grosse Zahl von Pilgern aufnehmen als auch den Mönchen
einen Versammlungsraum zum Gebet bieten.
Conques ist wie Santiago de Compostela eine Pilgerbasilika:
Emporen über den Seitenschiffen des Lang- und Querhauses
bieten genügend Platz für die Pilger,
die Seitenschiffe wurden um den Chor herum geführt,
damit die Wallfahrer die Kirche auf der einen Seite betreten
und nach der Umrundung des Chores auf der anderen Seite wieder verlassen konnten.
Jeden Abend bietet die Orgelmusik hierzu den passenden Rahmen.
Conques besitzt eines der schönsten erhaltenen Tympana der romanischen Epoche.
Dieses Tympanon des Jüngsten Gerichts über dem Westportal
zählt aufgrund seiner Grösse und seiner Originalität zu den Meisterwerken
romanischer Bildhauerkunst. Es entstand um 1120.
Im Zentrum sitzt Christus in einer Mandorla vor Sternen und Wolken.
Über ihn halten zwei Engel die Leidenswerkzeuge
und das Kreuz als Zeichen der Auferstehung,
zwei weitere blasen zum Letzten Gericht.
Die Rechte des Weltenrichters weist nach oben, hier zu seiner rechten,
ist die Seite der Seligen; seine Linke deutet ins Reich der Verdammten.
hier holen die Engel die Toten aus den Gräbern.
Zu seiner Linken sind die Seelenqualen der Hölle
und zur Rechten der himmlische Seelenfrieden dargestellt.
Im linken Teil gestaltet sich der Zug der auferstandenen Seeligen.
Auf den Wolken über ihnen erscheinen vier Engel,
die sich durch ihre Schriftbänder als die vier Kardinaltugenden ausweisen.
In dem flachen Dreiecksfeld unter den Füssen Christi wägt der Erzengel
Michael die Seelen. Ein Teufel drückt seinen Finger auf eine Schale,
um das Gewicht der bösen Taten zu vermehren.
Links neben der Seelenwägung erheben sich die toten aus ihren Gräbern.
Auf der linken Seite des Tympanons bewegt sich der Zug der Auserwählten,
angeführt von Maria, Petrus und (vermutlich) dem Klostergründer Dadon,
auf Christus zu. Abt Odolric, der Erbauer der Klosterkirche,
führt Karl den Grossen an der Hand als letzter folgt
der Mönch Ariviscus, dessen “frommer Raub” den Ruhm des Klosters begründet hat.
Die drei Arkaden unter dem Zug der Seligen stellen die Kirche von Conques dar,
rechts daneben liegt die Hl.Fides im Gebet vor der Hand Gottes.
In der unteren Zone bezeichnen Rundbögen das himmlische Jerusalem.
Am Eingang zum Paradies empfängt ein Engel die Auserwählten.
In der Mitte sitzt Abraham, umgeben von heiligen Frauen und Männern.
Auf der linken Seite öffnet sich der Rachen der Hölle, in deren Zentrum Satan thront.
Jedes menschliche Laster findet hier die passende Bestrafung:
Der Hochmütige wird vom Pferd gestürzt,
der Geizige mit einem Geldsack um den Hals gehenkt,
dem Lügner und Verleumder die böse Zunge herausgerissen,
das Paar, das Unzucht getrieben hat, steht aneinander gefesselt da.
In der rechten Ecke wird der fette Bauch des Schlemmers
über einen Kessel mit siedendem Wasser gehalten;
über der Dachschräge braten ein Hase und ein Teufel einen Wilddieb am Spiess;
Ein Schlemmer, an den Füssen aufgehängt, muss erbrechen, was er zuvor genossen hat;
dem König wird die Krone entrissen
und ganz oben wird ein Ketzer mit einem Fusstritt malträtiert.
Besondere Beachtung verdient die letzte Szene:
Drei Mönche (mit Tonsur) werden von einem Dicken Teufel in einem Netzt gefangen,
auch Geistliche sollen der gerechten Strafe nicht entgehen.
In unbändiger, naiver, aber drastischer Weise wird dem armen Pilger vor Augen geführt,
was mit ihm passiert, wenn er die Gebote Gottes und der Kirche nicht befolgt.
124 Figuren hat der Künstler aufgeboten, um seine Predigt möglichst lebendig
und ursprünglich auch grell-bunt bemalt zu gestalten.
Während das Kloster im Verlauf der Französischen Revolution zerstört wurde,
blieb der Kirchenschatz erhalten.
Die Einwohner der Umgebung retteten ihn, indem sie ihn vergruben.
So kann Conques heute den grössten erhaltenen Kirchenschatz des
französischen Mittelalters sein eigen nennen.
Im Tresor beim ehemaligen Kreuzgang ist der Kirchenschatz zu besichtigen.
Das berühmteste Stück ist zweifellos die Majesté de Saint Foy,
das Sitzreliquiar der Hl.Fides, die man früher im Chor der Kirche verehrte
Es besteht aus Blattgold, vergoldetem Silber, Kristall,
Edelsteinen und Schmuckringen. Sie sitzt, den Blick, entrückt nach oben gerichtet,
auf dem Thron, mit einem zeitlosen Gesicht,
das nichts mit den Zügen eines jungen Mädchen gemeinsam hat.
Die Sitzfigur ist kein einheitliches Werk.
Sie entstand in mehreren Etappen zwischen dem 9.Jh. und dem 16.Jh.
Der Kopf allerdings ist eine wahre Überraschung.
Ein spätantikes Goldblech, vielleicht das Porträt eines Kaisers.
Dieses antike Porträt des frühen 4.Jh. war der ersten Figur von Anfang an aufgesetzt.
Der Kreuzgang im Süden der Kirche wurde bis auf wenige Reste abgerissen.
Der Kreuzgang war zur gleichen Zeit,
wie der noch weitgehend erhaltene Kreuzgang von Moissac entstanden.
Nach diesem wunderschönem Rundgang, haben wir im Hotel “Saint Foy” etwas getrunken,
Hotel “Saint Foy”
bevor wir die trockene Wäsche, die im Zimmer aufgehängt war, abgenommen haben.
Während dem Rundgang durch Conques trafen wir auf Giuseppe.
Ein Pilger aus Köln. Der am Tag nach seiner Pensionierung von
Köln aus gestartet ist.
Um 19:30 Uhr nahmen wir im Restaurant “au Parvis” das Nachtessen zu uns.
Restaurant “au Parvis”
Das Essen war sehr gut und reichhaltig.
Das besondere an diesem Restaurant, ist die Aussicht.
Während dem Essen, konnten wir direkt auf das Westportal mit dem Tympanon schauen.
Um 21:00 Uhr gingen wir in die Kirche.
Jeden Abend ist um diese Zeit ein Konzert angesagt.
Die Stimmung war sehr schön. Die Musik, die beleuchtete Kathedrale. Perfekt.
Zufrieden und glücklich gingen wir ins Bett.
Wir hatten Glück, es regnete den ganzen Tag nur 1 1/2 Std.
Perfekt war es, das von dem Moment an,
als wir Conques erreicht hatten,
über uns die Sonne schien. Conques ist einfach super.
Hier muss man sich Zeit nehmen und alles anschauen.
Das Konzert an Abend darf man nicht verpassen.
Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.
Link zum BuchFür die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 Std.
ca.470m aufwärts
ca.830m abwärts
21 km
Noch 1317 km bis Santiago de CompostelaÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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