Graubünden - Geschrieben am Freitag, Oktober 8, 2010 9:53 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Chamanna digl Kesch Kesch – Fuorcla Pischa – Chamanna d’Es-cha Kesch Trek Teil 3

8.10.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Keschhütte Fuorcla Pischa Chamanna d’Es-cha

Nach dem Frühstück, starteten wir den Kesch Trek Teil 3
Kesch Trek
Kesch Trek
SAC Kesch Hütte
Wer von der Keschhütte nicht über den spaltenreichen Porchabellagletscher zur
Chamanna d’Es-cha queren möchte, muss zunächst das Val Tuors in Richtung
Bergün absteigen. Über die Fuorcla da Funtauna, liefen wir also auf breitem
Wanderweg abwärts. Beim Wegweiser Punkt 2520 m.ü.M. teilt sich der Wanderweg.
Geradeaus würde man Chants erreichen. Wir bogen aber links ab, mit Ziel Alp Plazbi.
Bei Punkt 2451 m.ü.M. überquert man den Bach Ava da Salect. Auf dem Rücken von
Schegvel wanderten wir unter Föhren und Lärchen abwärts. Während dem wir die
Punkte 2380, 2284 und 2174 m.ü.M. passierten, konnten wir den Piz Ela, den
Tinzenhorn und sogar der Piz Beverin bestaunen. Auf fast der gleichen Höhe wie
Chants, aber auf der gegenüber liegender Talseite, bei Punkt 1952 m.ü.M. bogen
wir links ab zur Alp digl Chants. Von hier aus, hat man eine schöne Aussicht ins
Val da Ravais-ch, Piz Prosonch, Piz Valmela und die Ducan Kette. Bei der Alp
digl Chants 1999 m.ü.M. machten wir eine kleine Pause und bestaunten nochmals
die Ducan-Gipfel. An der Alp vorbei, betraten wir das schlecht einsehbare, kaum
bekannte aber wunderschöne Hochtal Val Plazbi. Zuhinterst im Tal die grandiose
Pyramide des Piz Üertsch. Seine Nordwand bildet einen Talkessel, aus dem es nur
einen Ausweg gibt: nach Osten zur Fuorcla Pischa. Zunächst flach über eine
Naturstrasse und danach über Weiden erreichten wir Alp Plazbi 2060 m.ü.M.
Weiter im Talboden wandernd erreichten wir Punkt 2094 m.ü.M. Hier könnte
man den Bach überqueren und via Darlux nach Bergün wandern. Wir blieben
aber auf der orografisch rechten Seite des Baches und wanderten weiter Richtung
Piz Üertsch und seine gewaltige Nordwand. Zuhinterst im Tal, nach der Alp
Plazbi, steigt der Pfad dann steil nach Osten in die Höhe, (Punkt 2258 m.ü.M.
Blaisun da Plazbi). windet sich in engen Kehren den Flanken entlang hinan,
(Punkt 2523 m.ü.M. As-cha), bis zu den Matten des Murtel d’As-cha 2615 m.ü.M.
ein herrliches Weidegebiet. Bereits ist das Ziel, die Fuorcla Pischa, als kleine
Kerbe zwischen dem Piz Blaisun und einem Ausläufer des Kesch zu erahnen.
Welch eigentümliche, absolute stille Welt. Kein Lärm, keine Menschenseele,
hier wollten und machten wir auch Mittagspause. Nach einer schönen
Mittagspause an der wärmenden Sonne, nahmen wir den anstrengendsten
Teil unter die Füsse. Steil über Schotter und Geröll, nicht ausgesetzt und gut
markiert, führt der Bergpfad hinauf zur Fuorcla Pischa. Die ersten Schneefelder
tauchen auf, weiter über Geröll und Schutt, erreichten wir ohne Probleme die
Fuorcla Pischa auf 2871 m.ü.M. Dieser Augenblick auf fast 3000 Metern ist
atemberaubend, denn plötzlich sind die Felswände wie weggeschoben, der
Blick gleitet über das ganze Engadin hinweg bis in fernste Gletschwerwelten.
Gestochen scharf blenden Roseg, Bernina und Palü herüber, weiter unten
glänzt die Adamellogruppe, ganz hinten leuchtet der Ortler, und die Gipfel
des Nationalparks. Fuorcla Pischa ein Stück Bündner Magie. Diese Tour
kann es vielleicht just wegen ihrer Abgeschiedenheit, mit sämtlichen
klassischen Routen im Engadin aufnehmen. Von der Fuorcla Pischa bietet
sich die die Möglichkeit, den Piz Blaisun 3200 Meter zu besteigen, der bei
gutem Wetter eine fantastische Aussicht auf die gegenüberliegende
Berninagruppe bietet. Da aber schon zuviel Schnee auf diesem steilen Hang
lag, sahen wir von diesem Vorhaben ab und wanderten stattdessen, nach
dem Pass links haltend über Schotter und Geröll abwärts. Im Gebiet “Pischa”
wanderten wir über sanfte Hänge in die Tiefe. Über Punkt 2795 m.ü.M. und
2697 m.ü.M., erreichten wir Punkt 2594 m.ü.M. Hier stösst man auf den
Hauptweg der vom Albulapass her kommend zur Hütte führt. Über einen
Moränenhügel und danach ein kleiner Gegenanstieg, und wir hatten die
Chamanna d’Es-cha auf 2594 m.ü.M. erreicht.
SAC Chamanna d’Es-cha
Die Chamanna d’Es-cha liegt auf einen aussichtsreichen Moränenwall. Von der
Hütte aus, hat man ein wahrlich sagenhafter Blick, hinunter aufs 1000 Meter
tiefer gelegene Unterengadin. Man sieht hindernisfrei das Engadin hinauf und
hinunter, hinüber zu den Eisbergen der Berninagruppe und weiter ins Ortlergebiet.
Die Hütte besitzt einen Erker der einmalig in der Bauweise einer SAC Hütte ist.
Eigenwillig ist auch die Engadinerstube mit ihrer feinen herrschaftlichen
Stukkaturdecke. Ein paar Meter oberhalb der Hütte ist noch die erste Hütte
vorhanden. Wir waren froh in einer Hütte neueren Datums zu übernachten.
Die alte Hütte, und so waren früher sehr viele SAC Hütten, ist sehr spartanisc
eingerichtet. Ich weiss nicht, ob wir in die Berge gehen würden, wenn nur
solche Hütten, vorhanden währen. Nach einem sehr gutem Nachtessen und
interessanten Abend gingen wir zu Bett.

Relativ leichte, hochalpine
Wanderung, die etwas
Trittsicherheit auf zum
Teil ausgedehnten
Geröllfeldern erfordert.
Gut markiert, oberer Teil
der Fuorcla Pischa
weglos, aber ohne
Alpinausrüstung möglich.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/2 Std. 13,8 km
ca.1075m Aufstieg
ca.1115m Abstieg
2872m höchster Punkt
1949m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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