Wallis - Geschrieben am Montag, Juli 13, 2015 10:44 von Franco - 0 Kommentare
Bergwanderung Blatten – Massaweg – Suone Oberriederi – Blatten
13.7.15
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Blatten – Massaweg – Suone Oberriederi – Blatten
Im schönen Hotel “Au manoir d’Anniviers” haben wir richtig gut geschlafen.
Nach dem packen der Rucksäcke und zusammenstellen der Unterlagen für die nächste Wanderung,
gingen wir im Frühstücksraum und genossen das reichhaltige Frühstück.
Au manoir d’Anniviers
Mit dem Auto fuhren wir danach nach Blatten.
Belalp
Direkt neben der Seilbahnstation die auf die Belalp führt, parkieren wir das Auto und besuchen
das Hotel-Restaurant Blattnerhof.
Blattnerhof
Bei schönstem Wetter geniessen wir auf der Terrasse einen feinen Kaffee und schauen direkt
auf das alte Dorfkern von Blatten 1327 m.ü.M. mit seinen sehr schönen Walliserhäuser. Über
die Hauptstrasse die sich in die Höhe zieht, liefen wir danach durch das Ortszentrum von Blatten.
Nach ein paar Hundert Metern biegt der Wanderweg von der Teerstrasse rechts ab. Über eine
Brücke überqueren wir den Gebirgsbach Bruchi und wandern in den märchenhaften Wald von
Blattnerschliecht. Der Wanderweg führt neben grossen Felsbrocken, oder unten durch. Tief tauchen
wir in diesem verwunschenen Wald hinein. Vorbei an kleinen Tümpel und riesigen Felsbrocken
laufen wir Richtung Massaschlucht unser heutiges Zwischenziel. Während wir durch diesen
märchenhaften Wald laufen, kommt uns der Film “die Chroniken von Narnia” in den Sinn. Hier
könnte man die Fortsetzung drehen. Wir halten nach einem Faun Ausschau, der leider nicht
auftaucht. Nach dem durchqueren des Waldes erreichen wir die von Blatten her kommende
Asphaltstrasse. Wir folgen dieser Strasse und stossen kurz danach in den Graben der Massa-
schlucht die über eine grosse Eisenbrücke unterhalb der Staumauer des Gibidum Stausee überquert
wird. Der Boden der Brücke ist nicht aus Beton sondern wir laufen über ein Stahlgitter. Tief fallen
unsere Blicke vom Boden der Brücke hinunter in die imposante Massaschlucht. Die Massaschlucht
ist der Grand Canyon der Schweiz. Entstanden durch das Schmelzwasser des Aletschgletschers,
welche sich im Laufe der Jahrhunderte durch den Granit gegraben hat. Am jenseitigen Ufer
erreichen wir eine Weggabelung bei Punkt 1336 m.ü.M. Hier beginnt der restaurierte Massaweg;
er führt im zunächst noch breiten Talgrund zu den Hütten von Gragg. Wir biegen bei dieser
Weggabelung rechts ab und wandern über einen breiten Wanderweg nach Gragg 1305 m.ü.M. Auf
der orographisch linken Seite der Massaschlucht geht es weiter talauswärts. Immer wieder sind
Infotafeln aufgestellt, die die Geschichte der Suonen erzählen, eine sehr interessante Angelegenheit.
Bei Steischlag Punkt 1303 m.ü.M. erreichen wir die Riederi Suone, eine im Jahr 1385 erstmals
erwähnte Wasserleitung. Der ganze Sonnenhang um Ried leidet seit alters her unter
Wasserarmut – um ihn kultivierbar zu machen, musste schon vor Hunderten von Jahren
das Wasser in gefährlichen Leitungen unter dem Riederhorn herum vom Aletschgletscher
herangeführt werden.
les Bisses du Valais
Suone
Über Jahrhunderte waren Suonen die Lebensadern des Wallis und das Schicksal ganzer
Dorfschaften. Sie vereinten die Leute, gaben aber auch Anlass zu langen Prozessen.
Arbeiten an den Leitungen waren gesellschaftliche Ereignisse, z.B. die Inbetriebnahme
der Bisse von Savièse. Vor dem Öffnen der Schleusen segnete der Pfarrer die Arbeiter und
die Bisse. Walderde, die von Kindern und Frauen in die Suone gelegt wurde, stopfte die Ritzen
in den Bretterkanälen. Um die dickflüssige Masse (Béra) zu bremsen, sprangen Männer ins
Bachbett und hielten diese auf, bis der Werkleiter rief: “Es ist gut, weiter!”. Dies wiederholte
sich drei Stunden lang. Am Felseneinstieg erbauten die Savièser zu Ehren der heiligen
Margarita eine Kapelle, und an Fronleichnam begleiteten vier Arbeiter der Suone den Priester
mit brennenden Kerzen. Jeder Ort hatte seine Rituale rund ums Wasser. Der Glaube an
Gottes Macht und Schutz spielte eine grosse Rolle. An Sonntagen zu wässern war verboten.
An einigen Orten wurden diese Stunden zu Gunsten der Kirche versteigert. Ein schweres
Vergehen war der Wasserdiebstahl. Im heissen Mittelwallis wurde rund um die Uhr gewässert.
Wo der Tag ausreichte, holte der Wässermann das Wasser frühmorgens am Rottenschlag
und führte es in die oberste Wasserleite seines Grundstückes. Jetzt schlug er drei bis vier
Metall- oder Steinplatten schräg in den Kanal, damit das kostbare Nass gleichmässig über
die Wiese fliessen konnte. War ein Streifen bewässert, setzte er die erste Platte hinter die
letzte und fuhr so fort bis ans Ende seiner Wässerzeit. Mann oder auch Frau schauten,
das keine Spanne Boden trocken blieb. Am untern Parzellenrand stand oft ein Knabe und
meldete, wenn das Wasser dort ankam. Der Junge leitete das “Zettwasser” sicher weiter
oder auf den nächsten Wiesenabschnitt. Wurde ein Hang zu sehr durchnässt, konnte es
zu schlimmen Rüfen kommen. Die Felder wurden ab Mai in einem Turnus von zwei oder drei
Wochen je nach Notwendigkeit vier bis achtmal bewässert. Bei Reben und Äckern zog man
waagrecht zwischen den Pflanzenreihen zur Verteilung des Wassers kleine Gräben.
Der Unterhalt der Suonen war Aufgabe der Gemeinschaft. Sobald die Schneeschmelze es
erlaubte, bauten Männer und Frauen die in Sicherheit gebrachten Teile wieder auf und behoben
alle Winterschäden. Sie legten die Leitung frei, schlugen das Wasser an und stopften undichte
Stellen. Ab sofort oblag die Aufsicht dem Sander. Er musste die Suone täglich abschreiten,
kleinere Reparaturen ausführen und den Gletschersand aus der Leitung entfernen, daher der
Name Sander. Sein Helfer war ein im Kanal eingebautes Schaufelrad, das einen Holzhammer
hob und auf ein hohles Brett fallen liess. Floss kein Wasser mehr, setzten die Schläge aus,
was den Wasserhüter alarmierte. War die Suone an einer lebensgefährlichen Stelle unterbrochen,
wurde der Mann, der in die Wand steigen musste, laut Überlieferung per Los bestimmt.
Der Unterhalt war sehr aufwändig. In Savièse standen bei der Instandstellung 200 Mann
zwei Wochen lang im Einsatz. Die Riederi kostete bei einem Stundenlohn von 30 Rappen
jährlich um 2′000 Franken. Die Sage, wonach die Rieder jeden Frühling den besten Mann
verlieren, wurde am 16. Mai 1927 wieder zur traurigen Wahrheit. An diesem Tag stürzte der
Sander Emanuel Margelisch, Vater von sechs Kindern, zu Tode. Die Zahlen zum Nutzen
des Wässern variieren. Einig sind sich alle, dass es den Futterertrag steigert, wobei der
Einfluss auf die Qualität grösser sein soll als auf die Quantität. Ohne Bewässerung würden
die Wiesen früh vergilben und gäben strohähnliches Heu. Auch die Suone selbst verliert
viel Wasser und lässt so Bäume und Gräser besser gedeihen und festigt derart ihren Lauf.
Dies zeigt sich markant auf der rechten Talseite bei Salgesch, wo Grünstreifen die
Felspartien durchziehen. Dazu steht im Reglement der Grand Bisse von Vercorin 1836,
dass es verboten ist, zwei Klafter über und neun unter der Suone einen Baum oder eine
Pflanze zu fällen oder auszureissen. Der positive Einfluss der Bewässerung auf das
Graswachstum ist offensichtlich. Weniger bekannt ist, dass die im Wasser gelösten
Mineralien eine düngende Wirkung haben. Der Schlick der Gletschermilch begünstigt die
Vielfalt der Flora, während das Beregnen mit geklärtem Wasser aus Speicherbecken
deren Verarmung zur Folge hat.
Weil die Walliser der festen Überzeugung waren, sie seien diejenigen, die am besten
wüssten, wie man ihre Matten wässere und deshalb das Hilfeangebot des lieben Gottes
hochnäsig ablehnten, müssen sie heute selber nach dem Wasser für ihre Matten schauen.
Eine Sage erzählt folgendes:
Vor langer Zeit machten sich der Herr und Petrus auf den Weg, die ganze Welt
zu bereisen. Dabei durchstreiften sie auch unser Land, heilten Kranken und befragten
die Leute nach ihren Wünschen. Da damals die Gletscher bis weit in die Täler hinunter
reichten, baten die Leute an deren Stelle um Felder und Wiesen. Dem Wunsch wurde
Rechnung getragen und dort, wo früher Eis und Schnee lagen, dehnten sich fortan
herrliche Felder mit wunderbar blühenden Pflanzen. Da jedoch die kühlenden Firne
verschwunden waren, wurde es bald wieder wärmer und die Felder und Wiesen waren
von der sengenden Sonne ganz dürr. Bevor der Herr nun weiterzog, befragte er die Leute
abermals nach einem Wunsch. Diese teilten ihm ihre Sorgen mit. Da sprach der Herr:
Die Lösung ist einfach, das Land muss gewässert werden. Er fragte sodann, ob er oder sie
selbst die Angelegenheit an die Hand nehmen sollten. Alle bis auf die Walliser
antworteten dem Herrn: Du hast bis anhin weise gewaltet, fahre nur fort damit.
Die Walliser zögerten jedoch, da kam Petrus und flüsterte ihnen zu: Lasst nur getrost
den Herrn walten, er meint es gut mit euch, denn schliesslich ist er ja sozusagen ein
Walliser. Da tönte es wie aus einem Mund: Was, ein Walliser ist er? Nein, wenn dem so
ist, wässern wir lieber selber. So kam es, dass fortan im Wallis die Walliser, in der
übrigen Schweiz jedoch der Herr wässert.
Der Ursprung der Suonen ist rätselhaft. Dokumente aus dem 13.Jh. belegen ihre
Existenz und weisen auf noch ältere Konstruktionen hin. Im 15.Jh. erbauten
die Walliser einige aussergewöhnliche Leitungen, u.a. das Chännilwasser
von Ausserberg, danach aber nur 18 in 300 Jahren. Ab 1800 wuchs die Bevölkerung
stark an und Wasser bedeutete Milch und Brot. 1871 listet der Ingenieur Blotnitzki
117 Suonen auf, Rauchenstein 1907 deren 207. Die Bauern begannen, zu den Wiesen
vermehrt auch Reben und andere Kulturen zu bewässern. Es folgte die Modernisierung
der Suonen, unterstützt von Bund und Kanton. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurden
60 Sanierungsprojekte realisiert. 1929 standen 20 Erneuerungen mit 15 Stollen zur
Subventionierung an. Der Bau von Tunnel und der Wechsel zum Beregnen besiegelten
den Verfall vieler offener Leitungen, bis der Tourismus sie als Wanderwege entdeckte.
Die Riederi ist ein gutes Beispiel dieser Geschichte. Vor 1385 erstellt, wurde
sie 1940 beim Bau des Riederhorntunnels aufgegeben. Nach dessen Durchstich
bewässerten die Rieder doppelt so viel Land wie zuvor. Heute aber stehen in den Feldern
statt Wässermännern “Regner” und besprühen die Wiesen in den Voralpen mit
Märjelen-Wasser und in der Dorfregion mit Gletschermilch. Das Trasse der Riederi aber
erlebte mit dem Massaweg eine Renaissance. Die mit einfachen Werkzeugen erstellten
Suonen sind bautechnische Meisterwerke. In flachen Wiesenhängen floss das Wasser
durch ausgehobene Gräben. Wo es steiler war, stützten Mauern oder Tretschborde
(mit Rasenziegel abgedichtete Steine) talseits die Suone. Im felsigen Gelände
meisselten die Bergler Rinnen und erstellten auf schmalsten Absätzen Mauerpfeiler als
Träger der ausgehölten Baumstämme. Galt es lotrecht abfallende Felswände zu queren,
mussten in ausgehauene Toggenlöcher Tragbalken für die U-förmigen Bretterkännel
verankert werden. Oft dienten säbelförmig gewachsene Baumstücke (Krapfen) als
Halter der Leitung. Die auf oder neben dem Kanal angebrachte Ganglatte erlaubte das
Begehen der Suone. Schwierig war der Leitungsbau in überhängenden Felswänden.
Dort war es nicht möglich, Arbeiter abzuseilen. Man schob vom letzten Balken ein Brett
ins Leere vor und belastete das Ende mit genügend Gegengewicht zum Mann, der auf
dem freitragenden Brett vorrückte, um das nächste Toggenloch zu meisseln.
Bei der Riederi finden wir all diese Bautechniken. Sie zählte 120 bis 140 Kännel von
drei bis neun Metern Länge. An der höchsten, inzwischen durchtunnelten Felswand
reihten sich sechs lange Kännel aneinander. Dieser Ort war gefürchtet unter dem
Namen “Zä sägsch Chängju”. Wasserbeil und Wasserplatten waren die Werkzeuge
des Wässermannes. Das Beil legte er kaum aus der Hand. Zwei bis drei leichte
Metallplatten nahm er zusätzlich zu den vor Ort bereitliegenden Steinplatten mit.
Zahlreich waren die Werkzeuge zum Bau und Unterhalt der Suonen.
Pickel, Schaufel, Wasserhaue, Hammer, Eisenschlegel, Spitzeisen und Meissel
dienten, um Erde und Fels zu bearbeiten. Mit Rückenkorb (Tschiffra), Schlitten, Räf,
Steintrage und Karrette transportierten Mann und Frau Erde, Rasenziegel, Steine,
Bretter, Balken und Stämme. Die Geräte zur Holzbearbeitung waren Wald- und
Spaltsäge, Beile und Äxte aller Art. Die Hohlaxt diente dazu, die Rundhölzer
auszuhöhlen. Mit der Spaltsäge wurden Baumstämme der Länge nach zu Balken
und Brettern durchsägt. Geschickt arbeitete man auch mit Seilen. Die Ausserberger
liessen die ausgehölten Holzrinnen an einem 200 Meter langen Hanfseil über die
Felsen hinunter auf die Tragvorrichtung. Es hängt als Zeitzeugnis in der Burgerstube
von Ausserberg. Die Gemeinde Mund besitzt ein ähnliches Seil. Sprengpulver kam
erst ab dem 17.Jh. zum Einsatz. Die wenigen vor 1900 erbauten Stollen waren sehr
kurz. Mit dem 2647 Meter langen Durchstich unter dem Gebidum läutete
Visperterminen 1915 die Ära der Tunnelbauten ein. Die Schmelzwasser der Gletscher,
die in tiefen Schluchten der Rhone zuströmen, sind die wichtigsten Quellen der
künstlichen Bewässerung. Wie das Beispiel der Riederi zeigt, war es schwierig, die
Wasserfassung an der wilden Massa einzurichten. Ursprünglich schöpften die Rieder
das Wasser bei Rischinen ob Blatten und ab 1824 in Unterbächen auf Belalp.
Die Natischer erneuerten die Fuhre jetzt teilweise und nennen sie immer noch Riederi.
Der Wasserbezug auf der rechten Talseite bedeutet, dass die Suone die Schlucht in
einem Luftkännel überquerte. Erst später zapften die Bergler den Abfluss des
Aletschgletschers an. Sie bauten die Schöpfe auf der rechten Talseite, so dass der
18 m lange Kännel über die Massa weiterhin erforderlich war. 1935 wurde dieser
einmal mehr von Eisschollen weggerissen. Als nach fünftätiger Arbeit an dessen
Stelle Metallröhren hingen, mussten die Bauern mitansehen, wie diese von der
hochgehenden Massa fortgetragen wurden. Während 16 heissen Sommertagen
floss kein Wasser auf die Wiesen von Ried. Heute hat sich der Gletscher weit
zurückgezogen und die Staumauer Gebidum stoppt den Wildbach. Das Kraftwerk
versorgt die Bitscher Bauern direkt mit Wasser aus dem Stausee.
Durch die Schlucht fliesst nur noch Regen- und Quellwasser. Keine der bedeutenden
Suonen ist in privatem Besitz. Sie gehören einer Geteilschaft (Genossenschaft) oder,
wenn nur sie die Bauherrin war, der Gemeinde. Die Besitzer eines Territoriums bauten
eine Leitung und legten Rechte und Pflichten fest. An der Spitze stand der Vogt,
der mit dem Wasserbhüter, die Hauptverantwortung für die Suone trug.
Die Wasserrechte waren an den Boden gebunden, mit Ausnahme von Saxon,
wo die 830 Anteilscheine ihren Besitzern Bezugsrechte von drei Stunden pro Anteilschein
sicherten. Verheiratete sich eine Tochter auswärts, musste sie ihre Rechte verkaufen.
Wasserstunden wurden oft nicht schriftlich festgehalten, sondern in Holzstäbe (Tesseln)
eingekerbt, u.a. auch in Eischoll, Mund und Ausserberg. Striche, Punkte oder Initialen
standen für die Hauszeichen. Bei den Rechten bedeutete ein ganzer Querschnitt
in Naters vier Wasserstunden (1 Virzit) und ein viereckiger Einschnitt 1 Std.
Die Arbeitstage hielt man auf den Werktesseln fest. Die Natischer tesselten
teilweise bis 1950 (Unteri Flüöjeri), während Birgisch die Rechte vor 1920 in ein Buch
eintrug. In Naters gibt es z. Zt. noch rund 20 aktive Genossenschaften,
die ihre Mitglieder jeden April per Anschlag zum Schortag einladen. In den Bergdörfern
verkündete der Weibel diese Aufgebote nach dem Sonntagsgottesdienst.
Bei der Weggabelung Steischlag Punkt 1303 m.ü.M. biegen wir rechts ab,
und laufen nun über den restaurierten Pfad wo sich früher die Riederi Suone befand,
weiter talauswärts. Wenn wir heute über diese wieder restaurierten Pfade wandern,
können wir nur ungläubig den Kopf schütteln über solch verwegene Bauten. Der Weg
wird nun alpiner. Der Weg ist schmal und ausgesetzt. Rechts von uns gähnende Leere.
Der luftige Weg wurde teilweise aus dem Fels gesprengt. Zur Sicherung sind Ketten
angebracht. Schwindelfreiheit ist hier von Vorteil. Wir entdecken immer wieder Reste
alter Wasserleitungen. Kühnste Bauwerke, die unter Lebensgefahr durch die schroffen
Felsflanken geführt wurden. Der Bergweg an der steilen Felsflanke des Riederhorn über
die imposante Massaschlucht bietet schönste Aussicht. Die steilste Felswand, um die
bis Ende der Dreissigerjahre in schwindelerregender Höhe sechs lange Kännel führten,
wird heute durch einen kurzen Tunnel umgangen. Hier ist eine Taschenlampe nicht nötig.
Verbunden mit grossartigen Aussichten, erreichen wir bei Punkt 1274 m.ü.M. einen
wunderschönen Aussichtsplatz oberhalb der Hütten von Flesche. Nach einer kleinen
Pause wandern wir auf gleichbleibender Höhe, durch den steilen und ausgesetzten Hang
Richtung Ried, bis wir bei Punkt 1265 m.ü.M. beim Hohflüewald auf eine Wegkreuzung
stossen. Hier kann man sich entscheiden, ob man bis nach Ried wandern möchte,
und dort die Wanderung beendet, oder bis nach Sommerseili wandert um dort nach
Oberried weiterläuft. In Oberried ist nämlich eine weitere Suone vorhanden und zwar
die “Oberriederi”. Die wollen wir uns nicht entgehen lassen. Es ist aber nicht nötig bis nach
Sommerseili zu laufen. Bei der Wegkreuzung kann man links eine Abkürzung über Fure
und Täl einschlagen. Wir biegen also links ab und über Wiesen und Hohlwege erreichen
wir zuerst Fure 1412 m.ü.M. und danach Täl 1470 m.ü.M. Weiter an Höhe gewinnend
erreichen die einen grossen Bauernhof auf Obertäl 1500 m.ü.M. Hier geht es nun links
weiter Richtung Knebelbrücke-Riederalp. Wir tauchen in den Oberriederwald ein, um
danach an den steilen Flanken des Schwarzes-Flesch an Höhe zu gewinnen. Kurz vor
Punkt 1614 m.ü.M. wieder eine Weggabelung. Wir wandern weiter geradeaus Richtung
Knebelbrücke. Vorbei an Punkt 1614 m.ü.M. geht es an steilen Bergflanken weiter. Der
Wanderweg ist nun schmal und links von uns geht es fast senkrecht abwärts in die
Massaschlucht. Immer tiefer dringen wir nun wieder in die Massaschlucht hinein.
Einfach ein Etage höher als am Morgen. Wir erreichen die Oberriederi Suone. Vorbei an
Punkt 1620 m.ü.M. Knebelbrücke, führt uns der Weg über gut erbaute Holzbrücken.
In ständigem Auf und Ab quert der Wanderweg in atemberaubender Linienführung und
ausgesetzt auf der oberen Etage, durch die felsige Flanke bis oberhalb des Stausees.
Der schöne Bergweg führt einem durch Tannen- und Lärchenwälder, wenn links der Wald
nicht wäre, würde man sehen, das die Felswand senkrecht in die Tiefe fällt. Zwischendurch
ist der Bergweg mit Ketten gesichert. wir lassen Asp Punkt 1668 m.ü.M. hinter uns und
durchqueren den Bätwald. Geschickt schlängelt sich der Weg entlang der steilen Flanke
des Riederhorns. Kurz vor der Weggabelung bei Rotbrüch, durchwandern wir einen schönen
Lärchenwald. Beim Wegweiser Punkt 1761 m.ü.M. biegen wir links ab Richtung Blatten.
Nun beginnt der steile Abstieg hinunter zum Gibidum Stausee, Teleskopstöcke sind hier
willkommen. Rechts an Punkt 1593 m.ü.M. vorbei, erreichen wir die kleine Waldlichtung
bei Meder 1466 m.ü.M. plötzlich taucht vor uns der Gibidum Stausee auf. Der Weg führt
uns nun direkt auf die Staumauer des Gibidum Stausee. Wir überqueren die Staumauer.
Auf der anderen Seite angekommen, geht es über Treppen wieder aufwärts. Nach so einer
Wanderung noch unzählige Treppen hinauf zu laufen hat es in sich. Beim Wegweiser der
sich direkt bei der Staumauer 1439 m.ü.M. befindet, biegen wir links ab nach Blatten. Der
Wanderweg führt uns wieder wie heute Morgen durch den schönen Blattnerschliecht Wald.
Am Ende einer Wanderung noch durch so einen schönen Wald zu laufen ist der perfekte
Abschluss. Nach dem überqueren des Bergbach Bruchi erreichen wir Blatten.
Zufrieden einen sehr schönen Tag erlebt zu haben, ging es danach zu unserem Hotel zurück.
Leichte Wanderung durch die Walliser
Kulturlandschaft. Meist gut markiert.
Der Massaweg ist an entsprechender
Stelle mit Seil gesichert. Gute
Wanderwege, jedoch stellenweise
schmal und durch steile Felswände
geführt, daher Schwindelfreiheit
unbedingt erforderlich. Am Rückweg
mehrfaches Auf und Ab des Weges.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 Std. 12,8 km
ca.1130m Aufstieg
ca.1130m Abstieg
1768m höchster Punkt
1251m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
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