Graubünden - Geschrieben am Freitag, Juli 13, 2018 21:48 von Franco - 0 Kommentare
Bergtour Vals – Piz Tomül – Vals
13.7.18
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Vals – Piz Tomül – Vals
Mit dem Auto bis nach Vals.
Vals
“S’isch guat, d’s Valser Wasser” – mit diesem Slogan eroberte das Mineralwasser von
Vals die Märkte in der Schweiz. Funde von Tonscherben lassen vermuten, dass von
den Valser Quellen schon vor 3000 Jahren das Wasser getrunken wurde.
Um die Marschzeit der Bergwanderung grosszügig zu kürzen, was sicher Sinn macht,
-läuft man sonst endlos lange durch den Wald-, hat man in Vals zwei Möglichkeiten.
Von Vals Platz mit dem Wanderbus nach Riefa. Zurück ebenfalls mit dem Wanderbus,
je nach Wochentag um 16 oder 17 Uhr. Das Zeitfenster für die Wanderung ist damit
relativ eng, (ohne Rückfahrt muss eine zusätzliche Abstiegsstunde eingeplant wer-
den). Fahrplan des Wanderbus ist auf der Homepage von Vals ersichtlich. Anmel-
dung erforderlich. Oder man fährt mit dem Auto hinauf nach Riefa. Für die Anfahrt
nach Riefawald im eigenen Pkw ist eine gebührenpflichtige Bewilligung (5 Franken)
erforderlich, die am Automaten auf dem Dorfplatz von Vals (hinter der Kirche) ge-
löst werden muss. Zeiteinsparung bei beiden Varianten ca. 2 Std.
Wir lösen am Automaten das Ticket und fahren über eine schmale Bergstrasse end-
los aufwärts. Sportwagen mit tiefen Radstand, werden Mühe haben hinauf zu fah-
ren. Nach endlosen Kurven erreichen wir bei Riefa im Riefawald ca. 1800 m.ü.M.,
den Wendeplatz des Wanderbusses. Nur wenige Parkplätze vorhanden! Wir par-
kieren das Auto, schultern die Rucksäcke und los geht die Wanderung die uns
heute auf das Tomülhorn bringen wird. Wir oft in dieser Region besitzt auch dieser
Berg zwei Namen, oder in diesem Fall sogar drei. Piz Tomül, Tomülhorn oder
Wissensteinhorn. Wir laufen der gerölligen Alpstrasse die einen grossen Bogen
macht aufwärts, und erreichen bei Punkt 1876 m.ü.M. das Ende der Fahrstrasse.
Wir folgen einen breiten Weg, der uns durch einen schönen Mischwald aus Lärchen
und Fichten weiter aufwärts nach Schindlabüdemli (oberhalb von Pradätsch) führt.
Von hier geniessen wir die Aussicht auf das Tödi-Massiv und auf den zwischen
Faltschonhorn und Piz Aul gelegenen Patnaulpass auf der gegenüberliegenden Tal-
seite. Sofort kommt uns die Bergtour auf das Faltschonhorn in den Sinn. Der Riefa-
wald lichtet sich. Der malerische Alpweg läuft sanft ansteigend in eine kleine
Schlucht 1994 m.ü.M. Alles an der Orographisch linken Seite des Baches erreichen
wir Riedboda 2035 m.ü.M. eine bügelbrettflache Hochebene, über der sich links
von uns der Gipfel des Tomülhorn erhebt. Von seiner Westflanke stürzt sich der
Tomülbach herab, der sich mäandernd durch die Ebene zieht. Eine wirklich sehr
schöne Gegend. Von diesem Talboden steigt der Weg weiter aufwärts und wir
erreichen die Gebäude der Alp Tomül 2179 m.ü.M. Von den Alphütten geht es auf
dem Passweg in nordöstlicher Richtung zum Bach 2283 m.ü.M., der vom Tomül-
pass herunter fliesst. Dieser wird überquert, und dann folgt man den mässig stei-
len Weg, der südlich des lang gestreckten Gipfelgrates des Tomülhorn, Richtung
Tomülpass führt. Kurz vor dem Tomülpass steht links neben dem Passweg ein altes
Schild mit dem fast unleserlichem Hinweis “Tomül”. Hier könnte man links ab-
biegen und den Aufstieg auf das Tomülhorn unter die Wanderschuhe nehmen.
Wir wollen aber den geschichtsträchtigen Tomülpass 2412 m.ü.M. besuchen, den
wir kurze Zeit später erreichen. Der Tomülpass -Wasserscheide zwischen Vals und
dem Safiental-, ist seit alters der gängigste Übergang zwischen Valser- und Safiental.
Während des 2. Weltkrieges wurde der Passweg auf Safienseite von internierten
Polen befestigt und erbaut. Beim Wegweiser auf dem Tomülpass sind keine Wegan-
gaben für auf das Tomülhorn vorhanden. Der Bergweg auf dem Tomülhorn ist auch
nicht markiert. Nach einer kurzen Rast, umlaufen wir vom Pass in Blickrichtung
zu dem von hier nicht einsehbaren Tomülhorn, zunächst mehr oder weniger weglos
linkshaltend, die felsige Kuppe 2450 m.ü.M. über dem Standortschild und halten
dann auf einen Strommast zu, an dem ein erodierter Pfad Konturen annimmt. Die
vage Trittspur läuft steil etwa 10 bis 15 Meter links von einem Weidezaun zu einer
weiteren mit Felsen besetzten Kuppe 2527 m.ü.M. hinauf, und passiert diese auf
der linken Seite. Nach der zweiten Kuppe folgen wir noch etwa 150 m dem Weide-
zaun und achten dann auf eine rechts auf den breiten Grat hinaufziehende Trittspur
2589 m.ü.M. Auf dem zunächst breiten Grat angekommen, ist der Pfad nun eindeu-
tig und wird immer besser. Von dem imposanten Gratweg geniessen wir linker
Hand wunderbare Ausblicke ins Valsertal und den Zerfreilasee, rechts schauen
wir ins Safiental hinab. Im felsigen Schuttbereich 2822 m.ü.M. unterhalb des
Gipfels, verlassen wir den Grat, leicht nach rechts setzt sich hier die deutliche
Trittspur vor. Nach einem kurzem gerölligen Steilanstieg erreichen wir das
Tomülhorn 2946 m.ü.M. Vorsicht, neben dem Steinmann am Gipfel ist nur wenig
Platz, der Fels fällt jäh zu drei Seiten ab! Besonders eindrucksvoll zeigt sich im
Südwesten oberhalb des Zerfreilasees das Rheinwaldhorn mit dem Läntagletscher,
gegen Osten dominieren die Splügener Kalkberge mit dem markanten Klotz der
Grauhörner. Die Sicht reicht bis zum Massiv des Schesaplana, den wir schon be-
stiegen haben. Das ganze Rätikon ist auch ersichtlich. Die Aussicht ist superlativ!
Ein kalter Wind pfeift uns um die Ohren, die Mittagsrast auf dem Gipfel können
wir vergessen. Wir verlassen den Gipfel und steigen auf gleichem Weg wie der
Aufstieg ab. Bei der Kuppe 2527 m.ü.M. legen wir die Mittagspause ein. Der
Ausblick über die Splügener Kalkberge mit dem senkrecht aufstrebenden Pizzas
d’Anarosa ist einmalig. Von der Kuppe geht es danach nicht zum Tomülpass hi-
nunter, wir nehmen eine kleine Abkürzung. Rechts abbiegend steigen wir weglos,
über Alpweiden hinunter, bis wir auf den Passweg stossen, der von der Alp Tomül
zum Tomülpass hinaufzieht. Alles an diesem breiten Weg geht es nun weiter ab-
wärts bis wir die Alp Tomül erreichen. Hier bestellen wir uns einen Kaffee und
eine Schokomilch. Einfach lecker so eine frische Milch. Während der Trinkpause
lassen wir die Wanderung Revue passieren, und fragen uns, wieso der Bergweg
auf so einem phantastischen und relativ einfach zu besteigenden Berggipfel nicht
als markierter Wanderweg klassiert ist. Auf gleichem Weg geht es danach weiter
zurück Richtung Riefa. Bei der Ebene von Riedboda ziehen wir unsere Wander-
schuhe aus, und erfrischen unsere Füsse im mäandrierenden Bach. Während der
Pause bestaunen wir Murmeltiere die zahlreich im Hang umher rennen. Wir ver-
lassen die schöne Ebene und nehmen das letzte Teilstück in Angriff der uns zu
unserem parkierten Auto zurückbringt.
Schattige Wegabschnitte im Wald, die Aussicht ins Valser- und Safiental, der
Blick auf den Zerfreila-Stausee und das “Bündner Matterhorn”, ein Netz von
mäandernden Wasserwegen auf dem Riedboda und der fantastische Ausblick
auf unzählige Berge machten diese Tour zum unvergesslichen Erlebnis.
Mit dem Auto fuhren wir danach vorsichtig ins Tal hinunter nach Vals,
und danach zum Hotel Steinbock.
Hotel Steinbock
Hier bezogen wir unser schönes Doppelzimmer. Das Nachtessen war gut und
bald danach schliefen wir, -mit Sicht auf das schöne Dorf Vals-, in den
bequemen Betten ein.
Der Passweg ist gut aus-
gebaut und der Gratan-
stieg auf das fast 3000m
hohe Tomülhorn – einer
der schönsten Aussichts-
gipfel der Region – ist für
bergtüchtige Wanderer
eine relativ problemlose
Angelegenheit.
Vom Tomülpass keine
Markierungen vorhanden.
Bei Nässe oder Schnee
im oberen Bereich eher
rutschige Angelegenheit.
Ausser auf dem Gipfel,
keine wirklich ausgesetzte
Stellen.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/2 Std. 16 km
ca.1220m Aufstieg
ca.1220m Abstieg
2946m höchster Punkt
1820m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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