Graubünden - Geschrieben am Samstag, Oktober 18, 2014 12:35 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Ftan – Piz Clünas – Piz Minschun

18.10.14

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Ftan – Piz Clünas – Piz Minschun

Berg Nr.1
Über die sanften und üppigen Wiesen von Ftan erhebt sich die markante Felsnase
des Piz Clünas. Der Piz Clünas ist kein besonders schwieriger Gipfel, aber aussichts-
reich durch die ansehnliche Höhe und die vorgeschobene Lage. Dieser Aussichts-
punkt hoch über dem Inntal ist dank Sessellift nach relativ kurzem Aufstieg zu
erreichen. Kein Wunder, dass dieses Wanderziel beliebt ist. Durch diese Vorzüge
eignet sich der Piz Clünas auch für gehtüchtige Kinder in Begleitung Bergerfahrener
Eltern. Zur Belohnung winkt ein Blick über fast das gesamte Unterengadin und auf
die Unterengadiner Dolomiten
Berg Nr.2
Früher war er das vielleicht einmal – im AVF Silvretta wurde der Berg noch als
“Wilder Geselle” bezeichnet. Zwar stürzt der hier beschriebene Südwestgrat auf
der Südseite steil in die Tiefe, aber mittlerweile hat sich ein kleines Steiglein
herausgebildet. Bei guten Bedingungen sind der Anstieg und die Orientierung für
erfahrene Tourengänger daher recht einfach. Hoch über dem Unterengadin bietet
der Piz Minschun neben einer sehr schönen Fernsicht vor allem einen gewaltigen
Blick auf die Südostseite der höchsten und noch gewaltigeren Silvretta-Gipfel.
Mit dem Auto sind wir bis nach Ftan im Unterengadin gefahren. Der Sessellift
bringt uns in ca. 15 Min. von Ftan nach Prui und erspart und damit einen Anstieg
von 400 Höhenmetern. Gleich hinter der Bergstation Prui 2064 m.ü.M. führt der
Weg nach links in den Lärchenmischwald hinein. Der Pfad schlängelt sich durch
lichten Wald und über Wiesen aufwärts. Schon bald erreichen wir einen Fahrweg,
auf dem wir ein kurzes Stück nach links abwärtssteigen, bevor der Wanderweg
wieder nach rechts abzweigt 2133 m.ü.M. Über Alpweiden verläuft der Weg auf
einem Rücken entlang und nach vielen Kehren kreuzen wir auf der Alp Clünas
erneut einen Fahrweg 2457 m.ü.M. Nun ist die Orientierung wahrlich nicht
schwierig. Nur von wenigen gemütlicheren Stellen unterbrochen, steigen wir in
vielen engen Kehren über diesen Rücken durchwegs ordentlich steil geradewegs
zum Gipfel des Piz Clünas 2793 m.ü.M. Hier bietet sich eine ungewöhnlich
umfassende Aussicht auf die “Unterengadiner Dolomiten” und beträchtlich
darüber hinaus. Beim Abstieg wandert man Richtung Norden 2724 m.ü.M. und
biegt dann steil nach links zum Lai da Minschun ab 2642 m.ü.M., einem maleri-
schen Bergsee. Links vom felsigen Südwestgrat des Piz Minschun zieht ein
breiter und recht steiler Schutthang hinab. Oben endet er in einem flachen Sattel.
Dieser ist unser nächstes Ziel. Wir passieren den See links und steigen auf Weg-
spuren zunächst noch über felsdurchsetzte Alpweiden, schon bald aber durch
steiles Geröll in Richtung des oben erwähnten Schuttsattels. Der Schutt- und
Geröllhang wird oben hin immer steiler, aber das gute Steiglein führt uns rasch
und ohne Probleme zum Sattel zwischen Piz Minschun und Minschun Pitschen,
ca. 2850 m.ü.M. Bereits hier präsentieren sich einige der höchsten und wildesten
Gipfel der Silvretta, und beim weiteren Anstieg wird die Rundsicht immer gross-
artiger! Hier der Wegspur folgen, welche die grosse Felsstufe über uns auf
einem schmalen Band links unterhalb von Punkt 2898 m.ü.M. umgeht und uns
auf die Schieferschutthalden des Südwestgrats führt. Hier ist die Schlüsselstelle
der ganzen Bergtour. Hier sollte man auf den Weg! achten, und nicht das traum-
hafte Panorama bestaunen. Von hier sind die Gipfel und der Schlussanstieg
mit der Wegspur bestens einzusehen. Zunächst halten wir uns am Südwestgrat,
der nach rechts steil abfällt, um weiter oben wieder in die Flanke hineinzuqueren.
Zum Gipfel hin wird der Anstieg nochmals steiler und mühsamer. Am Gipfel
des Piz Minschun 3068 m.ü.M. erwartet uns neben der grandiosen Aussicht ein
nettes, kleines Gipfelhäuschen mit Buch. Highlights der Rundsicht sind
Fluchthorn, Piz Buin, Piz Linard und ihre Trabanten. Die Fernsicht reicht zur
Wildspitze, zum Ortler, zur Bernina und zur Adula. Im Norden sind die
Rote Wand(!) über Pass Futschöl, Parseierspitze und Zugspitze zu sehen. Hier
oben haben wir bei schönster Aussicht die Mittagspause eingelegt. Der Abstieg
zum Lai da Minschun, erfolgte danach auf dem Anstiegsweg. Der kürzeste
Abstieg vom Lai da Minschun 2642 m.ü.M. zur Bergstation der Sesselbahn
führt geradewegs steil hinunter. Angenehmer und knieschonender ist es, über
die  Abzweigung 2484 m.ü.M. hinaus zur Alp Clünas 2457 m.ü.M. zu queren.
Kurz nach der Alp nach rechts 2433 m.ü.M. und im sanften Alpgelände
2361 m.ü.M. von Schlivera, dann wieder etwas steiler 2318 m.ü.M. zu einem
Fahrsträsschen, das man bei Prui 2165 m.ü.M. erreicht und auf dem man zur
Bergstation 2064 m.ü.M. des Sessellifts zurückkehrt. Bei der Bergstation auf
Prui liegt an schönster Lage das Restaurant Prui.
Restaurant Prui
Hier genossen wir einen guten Weisswein und prosteten auf diese traumhafte
Bergtour an. Mit dem Sessellift fuhren wir danach wieder nach Ftan runter.
Mit dem Auto ging es danach weiter nach Scuol. In der Pension “Chasa Sofia”
bezogen wir unser Zimmer. Was heisst hier Zimmer! es ist fast eine Wohnung,
einfach traumhaft.
Pension “Chasa Sofia”
Die Gastgeberin sehr zuvorkommend und höflich. In der Pension kann nur das
Frühstück eingenommen werden. Es besteht die Möglichkeit im Hotel “Astras”,
wenn man dies möchte, das Nachtessen einzunehmen.
Restaurant “Astras”
Die Gastgeberin reserviert für uns ein Tisch im Restaurant “Astras”. Nach einem
kleinen Rundgang durch das schöne Scuol, liefen wir zum Hotel Astras.
Scuol
Wir wurden höflich an unserem Tisch begleitet. Da wir in der Pension
“Chasa Sofia” übernachten, besteht auch für uns die Möglichkeit, (wie für die
Hotelgäste) ein 4-Gang Menu zu Essen. Wir haben richtig Hunger und bestellen
das 4-Gang Menu. Einfach himmlisch. Schon nur die Auswahl am Salat-Buffet!
Der Hauptgang und danach das Dessert-Buffet! Mit einem vollen Magen
laufen wir zur Pension zurück und schlafen zufrieden ein.

Bergtour Clünas:
Kurze Tagestour mit kräftigem
An- und Abstieg.
Im Gipfelbereich Trittsicherheit
notwendig; bis auf wenige
Ausnahmen schmale Bergwege.
Bergtour Minschun:
Für trittsichere und Orientierungs-
sichere Tourgänger eine sehr
schöne und nicht zu lange Tour.
Bei Schnee und Eis ist der
Südwestgrat allerdings mit
Vorsicht zu geniessen, dies gilt
insbesondere für das Felsband
unterhalb von Punkt 2898 m.ü.M.
Bei schlechter Sicht ist von einer
Gipfelbesteigung abzuraten.
Teilweise unmarkiert und nur
Wegspuren!
Die Wanderungen können auch
auf zwei Tage verteilt werden.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 Std. 12,5 km
ca.1270m Aufstieg
ca.1270m Abstieg
3068m höchster Punkt
2064m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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