Jakobsweg - Geschrieben am Donnerstag, Mai 19, 2011 7:02 von Franco - 0 Kommentare
Via Podiensis Teilstrecke 28 Saint Palais – Saint Jean Pied de Port
19.5.11
Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Via Podiensis Teilstrecke 28 Saint Palais – Saint Jean Pied de Port
Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.
Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com
GPS-Tracks.com
Weitere nützliche Links:
Chateaux Hotels
Logis Hotels
Gîte d’étape de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
France-Voyage
GAF
MIAM MIAM DODO
samedi midi
Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Frankreich: „Jakobsweg GR 65, Via Gebennensis / Via Podiensis”
von Birgit Götzmann aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 128
Wandern auf dem Französischen Jakobsweg Via Podiensis vom Verlag Dumont aktiv
Rother Wanderführer Französischer Jakobsweg Via Podiensis
und natürlich der Miam Miam Dodo
In den oben genannten Wanderbücher werden unter anderem auch Hotels aufgeführt,
aber nicht alle die jeweils in einem Ort vorhanden sind.
Meistens sind es nur die mit einem * oder ** Sterne deklarierten Hotels,
die aufgeführt sind.
Dazu gibt es eine Vielzahl praktischer Hinweise wie Serviceeinrichtungen entlang des Weges
Banken/Einkauf sowie eine Zusammenstellung nützlicher Adressen.
Zusätzlich hatten wir eine 100′000 Wanderkarte dabei.
Die Teilstrecke 28 Saint Palais – Saint Jean Pied de Port führt von:
Saint Palais – Ostabat – nach Saint Jean Pied de Port.
Früh weckte uns heute der Wecker, war doch abgemacht,
dass das Taxi uns um 6:45 Uhr beim sehr schönen Hotel “Le Trinquet” abholt.
Saint Palais hat uns gefallen, es ist ein schönes Dorf.
Wir hatten wieder einmal Glück. Die Hotelbar hatte offen.
So konnten wir einen guten starken Kaffee, (Mäusi trank in ohne Milch!) geniessen,
bevor uns das Taxi, pünktlich abholte.
Der Taxifahrer, setzte uns am gleichen Ort ab, dort wo er uns gestern abgeholt hatte,
nämlich bei der Stele von Gibraltar. Wir gaben ihm ein Trinkgeld.
Er musste so früh aufstehen, für 4km Fahrt!
Wir starteten diesen Tag, bei angenehmen Temperaturen, aber starken Nebel und Bewölkung.
Es ist ein Wunder, wie sich die Füsse in der Nacht erholen.
Am Abend, denkt man, sollten sich die Füsse/Körper nicht erholen,
mache ich morgen keinen Meter mehr.
Am Morgen sind dann mehr oder weniger alle Probleme verschwunden.
Gestern hat Franco Bier mit Grenadine getrunken – war sehr gut.
Die heutige Etappe ist die letzte in Frankreich.
Wir verliessen die Stele von Gibraltar, der einem baskischen Grabstein nachempfunden ist,
und liefen den relativ steilen und steinigen Prozessionsweg bergan bis zur Chapelle de Soyarza.
Auf der Bergkuppe liegt die Kapelle von Soyarza.
Bei der Kapelle kann man einen wunderbaren Panoramablick auf den Pyrenäenkamm geniessen.
Das ganze hügelige Baskenland liegt uns zu Füssen.
Leider trübte der Nebel ein bisschen die Aussicht.
Auf der anderen Seite des Berges liefen wir wieder abwärts und erreichten Harambeltz.
In Harambeltz besuchten wir die schöne romanische Kapelle St.Nicolas aus dem 12.Jh.
Die Kapelle wurde erst kürzlich komplett saniert. Leider war sie aber geschlossen.
Durch das grosse Gittertor konnten wir dennoch in die Kapelle reinschauen. Sehr schön.
Altar und Kanzel, Gemälde und Holzstatuen, sind Beispiele für die Volkskunst vergangener Tage.
Das Hospiz das im Mittelalter hier stand, wurde von sogenannten “Donaten” betreut,
die ihr Leben dem Dienst am Nächsten widmeten, ohne die strengen Gelübte der Mönche abzulegen.
Noch heute leben Nachkommen dieser Donaten in den vier Häusern an der Kirche.
Über Weiden und Wälder erreichten wir danach Ostabat.
Man sieht es dem Ort heute nicht mehr an, dass er eine bedeutende Rolle in der Geschichte
der Jakobswallfahrt gespielt hat. Zeitweise hatte Ostabat so viele Hospize,
dass ein paar Tausend Pilger hier Unterkunft fanden.
In Ostabat sind wir im einzigen Restaurant eingekehrt.
Besser gesagt, es ist nicht nur ein Restaurant, sondern auch eine Bäckerei
und ein Lebensmittelladen.
Super feine kleine Berliner mit Aprikosenfüllung haben wir gegessen. Der Kaffee war auch gut.
Für auf die Toilette mussten wir durch die Wohnung!
Das WC war das private WC vom Restaurant Besitzer!
In Ostabat trafen wir auf den Engel und auf Andre.
Andre haben wir vor ein paar Tagen in Navarrenx kennengelernt.
Andre hatte Fieber es ging ihm nicht so gut, lief aber trotzdem weiter.
Je länger der Tag wurde, je schöner wurde es. Ja man kann sagen es wurde ein Prachtstag.
Das Baskenland ist wirklich sehr schön. Die Gegend, die Häuser wirklich top. Alles sehr gepflegt.
Um die Mittagszeit erreichten wir Gamarthe.
In der Ferme Elizaldia kauften wir für das Mittagessen ein.
Beim Bauernhof konnten wir direkt Erzeugnisse vom Bauernhof kaufen.
Hier kaufte Franco wieder eine Terrine.
Beim Bauernhof hatte es schöne Bänke und Tische und ein sauberes WC.
Mit dem gekauften in Saint Palais: Melone, Orangen, Banane, Terrine usw.
wurde es ein richtig gutes Mittagessen.
Weiter ging es durch eine sehr schöne Landschaft nach – Ja, unglaublich, Saint Jean Pied de Port.
Wir haben bald die Französische Grenze erreicht. Morgen geht es über die Pyrenäen nach Spanien.
Unglaublich, wir haben ganz Frankreich durchlaufen.
Am Anfang hatten wir wegen Frankreich gewisse Ängste. Was kommt auf uns zu usw.
Frankreich hat uns aber sehr selten enttäuscht.
Wir blicken mit Freude zurück und können laut herausschreien, vive la France.
Kurze Zeit später erreichten wir Saint Jean le Vieux. Bereits bei den Römern,
war Saint Jean le Vieux eine Station an der Strasse über den Pass nach Roncesvalles.
Wir besuchten die Kirche St.Pierre mit dem schönen romanischen Portal aus dem 12.Jh.
Eigentlich hatten wir im Sinn, hier eine kleine Pause einzulegen.
Wir wollten aber endlich Saint Jean Pied de Port erreichen.
Der Zusatz Pied de Port heisst am Fuss des Passes.
Wir liefen also weiter und erreichten kurze Zeit später die kleine Ortschaft,
La Magdeleine, mit der kleinen Kirche Sainte Marie Madeleine de la Recluse,
mit seinem schönen gotischen Portal aus rötlichem Sandstein aus dem 15.Jh.
Nun gab es kein Halten mehr, mit grossen Schritten erreichten wir das Jakobstor
(UNESCO Weltkulturerbe) von Saint Jean Pied de Port.
Uns kamen fast die Tränen. Wie weit wir schon gekommen sind!
Die ganze Schweiz und jetzt auch noch das ganze Frankreich, unglaublich.
Nach dem obligaten Fotoshooting liefen wird durch das Portal vom Jakobstor.
Tourisme Saint Jean Pied de Port
Wikipedia Saint Jean Pied de Port
Direkt beim Jakobstor beginnt die Rue de la Citadelle.
An der Rue de la Citadelle stehen Häuser aus dem 17. und 18.Jh.
Direkt an der Rue de la Citadelle im Herzen der Altstadt gelegen,
befindet sich unser Chambre d’Hôtes “Maison Bernat”
Chambre d’Hôtes “Maison Bernat”
Kurz vor der Chambre d’Hôtes befindet sich das Pilgerbüro.
Wir entschieden uns zuerst im Pilgerbüro den Stempel abzuholen.
Im Pilgerbüro befand sich zu diesem Zeitpunkt nämlich kein einziger Pilger.
Wir traten also im Pilgerbüro ein und wollten unser Pilgerheft abstempeln lassen.
Wir haben bis dato nur immer ein Pilgerheft dabei gehabt.
Wir haben auch nicht von jedem Ort einen Stempel geholt.
Der Mitarbeiter im Pilgerbüro las uns die Leviten und meinte dies sei nicht richtig.
Jeder Pilger habe sein eigenes Pilgerheft.
Ich erklärte Ihm, dass wir den Jakobsweg nicht wegen den Stempel und dem Pilgerheft machen.
Er liess sich aber nicht mit sich reden. Wir liessen uns also ein zweites Pilgerheft ausfüllen.
Im Büro sieht man eine genaue Statistik viele Pilger hier durchlaufen.
Wahnsinnig. Es sind hunderte pro Woche.
Wir verliessen das Pilgerbüro mit 2 Pilgerhefte und zwei neuen Stempeln.
Nun waren endlich richtige Pilger!
Wir bezogen unser Zimmer in der Chambre d’Hôtes “Maison Bernat”.
Zimmer sehr spartanisch im Dachstock untergebracht. Und das für 70€.
Auch das Bad bedarf dringend einer Renovation.
Für uns war es aber wichtig in der Altstadt zu sein,
wo all diese Pilger aus aller Welt hineinströmen.
Hier spürt man richtig dass man auf dem Pilgerweg ist.
Preis Leistung stimmt aber trotzdem nicht.
Aber auch hier ist man schlau geworden,
und hat gemerkt, dass man mit Pilgern gutes Geld verdienen kann.
Wir waren überglücklich in Saint Jean Pied der Port angekommen zu sein.
Saint Jean Pied de Port auf Baskisch Donibane Garazi ist die Hauptstadt
von Basse-Navarre, einer der sieben baskischen Provinzen.
Im Mittelalter bildete diese Provinz eine Einheit mit dem spanischen Navarra.
Als Navarra 1512 von den vereinigten Kastiliern und Aragonesern besetzt wurde
und seitdem zu Spanien gehörte, blieb nur noch das navarrische Gebiet
östlich der Pyrenäen verschont.
Als Heinrich von Navarra 1589 den französischen Thron bestieg,
kam Niedernavarra an Frankreich und Saint Jean Pied de Port wurde zur Grenzstadt.
Das kleine Königreich Basse Navarra fristete seitdem ein Schattendasein
in französischer Abhängigkeit. Saint Jean Pied de Port war ein wichtiger
befestigter Vorposten in den französich-spanischen Grenzkonflikten,
wovon die Stadtmauern und die Zitadelle zeugen.
In der Unterstadt bietet sich malerische Ansichten auf den brückenüberspannten Fluss Nive.
Die Infrastruktur dieses Ortes ist auf grosse Touristenströme eingestellt.
Saint Jean Pied de Port ist der letzte Ort vor der spanischen Grenze und der Pyrenäenüberquerung.
Hier sammelten und sammeln sich auch heute zahlreiche Pilger,
die sich auf die letzte grosse Strecke des Jakobsweges quer durch Spanien
bis nach Santiago de Compostela machen.
Saint Jean Pied de Port wird in vielen Pilgerberichten erwähnt.
Wenn sich ein Pilgerzug der Stadt näherte, läuteten alle Glocken.
Dann traten die Einwohner vor ihre Häuser, um den Pilgern Almosen zu geben.
Nach dem Duschen und umziehen, gingen wir auf Stadtbesichtigung. Zum Duschen noch etwas.
Oft ist es so, dass die Dusche, kein Duschvorhang oder eine Glasabtrennung besitzt.
Duscht man also stehend, wir das ganze Bad nass.
Auch heute mussten wir also sitzend Duschen.
Als wir aus dem Haus in die Rue de la Citadelle traten, wer war vor uns?
Georges und Elias. Sie haben ein Zimmer in einem Haus direkt neben das unsrige gefunden.
Ist das Zufall, nein das ist Bestimmung.
Georges hatte ein Tag Vorsprung, konnte sich also hier ausruhen.
Hat aber einen Marsch von 40km! 10Std. hinter sich.
Wir entschieden sofort und spontan, dass wir heute Abend zusammen essen gehen.
Wir verabschiedeten uns also auf später und wir setzten unseren Stadtrundgang fort.
Wir besuchten zuerst die Zitadelle.
Über der Altstadt und der Kirche von Saint Jean Pied de Port wacht auf dem Hügel,
die Zitadelle 1643 – 1647 erbaut.
Als wir wieder in der Altstadt zurück waren und beim Pilgerbüro vorbeiliefen,
erschraken wir ein bisschen. Das ganze Büro war überfüllt von Pilgern,
die den obligaten Stempel abholen wollten.
Uns wurde in diesem Moment so richtig bewusst, jetzt gehts mit dem Pilgern so richtig los.
Menschen aus allen Ländern der Welt waren im Büro anwesend.
Unglaublich die Anzahl von Pilgern die sich jedes Jahr auf den Camino machen.
Sehr viele Pilger von allen Herren Länder starten ab hier den Jakobsweg.
Man sieht es aber den Pilger an, ob sie schon hunderte von km hinter sich haben,
oder hier starten. Kleidung und alles andere ist neu. Unnötiger Ballast wird mitgetragen.
Das wird sich mit den km dann ändern.
Vor allem, wenn man weiss, dass morgen die Königsetappe unter die Füsse genommen wird.
1200m aufwärts, 400m abwärts 24km.
Wer von hier aus startet, und dies ohne eine gewisse Kondition, wird den Tag nie mehr vergessen.
Das Alter der Pilger hat sich auch geändert, waren es vorher eher 50jahre aufwärts, super Alter,
sind es nun viele Jugendliche.
Morgen über den Pyrenäenpass werden sicher ganze Karawanen unterwegs sein.
In einer kleinen Bar nahmen wir ein Bierchen und ein Kaffee zu uns.
Danach liefen wir durch die schöne Altstadt mit Häusern aus dem 17. und 18.Jh.
Wir waren am Ende der Rue de la Citadelle angelangt.
Über die mittelalterliche Brücke, überschritten wir die Nive. Wirklich sehr schön.
Sehr viele Touristen waren auch anwesend.
Läuft man so Tag für Tag, oft stundenlange allein,
und ist man dann urplötzlich in solchen Menschenmassen,
ist dies ein bisschen Gewöhnung bedürftig.
Saint Jean Pied de Port ist heute kein Ort mehr, um mit sich selbst allein zu sein.
In der Altstadt säumen viele kleine Läden, Gaststätten und Bars die kleinen Gassen.
Ein kleiner Laden verkaufte unter anderem Serrano Schinken. Spanien wir kommen!
In einem Lebensmittelladen, kauften wir Proviant für die morgige Etappe.
In einer kleinen Weinschenke wollten wir ein Apero zu uns nehmen.
Wir bestellten 2 Gläser Rotwein der Region und wollten uns auf einer Bank bequem machen.
Da sagte uns der Wirt, dies sei eine Bank für sechs Personen, wir aber seien nur 2 Personen.
Wir nahmen also unsere Gläser und nahmen an einem zweier Tisch Platz,
Die Stühle, waren aber nicht so bequem wie die Sitzmöglichkeit bei der Bank.
Ein paar Minuten später erschien Elias mit einem anderen Pilger.
Als er uns sah, blieb er bei uns und bestellte auch ein Glas Rotwein.
Wir waren nun zu viert. Bei 4 Personen ist es erlaubt auf der Bank Platz zu nehmen.
Wir nahmen also wieder unsere Gläser und machten uns auf der gleichen Bank wie vorher bequem.
So sind die Franzosen.
Um 19:00 Uhr trafen wir uns mit Elias und Georges. Zusammen gingen wir in einem Restaurant.
Es wurde ein sehr schöner Abend. Wir haben gut gegessen.
Hauptgespräch, die neuen jungen Pilger und der Pass über die Pyrenäen.
Wikipedia Pyrenäen
Georges spendierte zur Feier des Tages und noch ein Armagnaq. Danke Georges.
Gespannt was uns der morgige Tag bringen wird, gingen wir zu Bett.
Diese Etappe brachte uns
nach Saint Jean-Pied-de-Port,
dem Etappenort am französischen
Fuss der Pyrenäen und am Ende
der Via Podiensis.
Für viele Pilger ist dieser Ort
der Start der Pilgerfahrt,
für uns ist es zumindest
im Moment ein Zwischenziel,
denn wir haben schon einiges
auf dem Camino hinter uns gebracht.
Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.
Link zum BuchFür die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 1/2 Std.
ca.840m aufwärts
ca.720m abwärts
29 km
Noch 783 km bis Santiago de CompostelaÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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