Graubünden - Geschrieben am Sonntag, Oktober 19, 2014 6:41 von Franco - 0 Kommentare
Bergtour Zernez – Munt Baselgia – Macun Seen – Lavin
19.10.14
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Zernez – Munt Baselgia – Macun Seen – Lavin
Sehr gut haben wir in der Pension “Chasa Sofia” geschlafen. Rasch machen wir uns
bereit für das Frühstück. Wie die ganze Pension ist auch das Frühstück einfach genial!
Pension “Chasa Sofia”
Das Frühstück können wir aber nicht in die Länge ziehen, eine lange Wanderung steht
uns bevor. Wir verlassen die schöne Pension “Chasa Sofia” und laufen zum Bahnhof
von Scuol. Dort nehmen wir den Zug der uns über eine schöne Fahrt nach Zernez
bringt. Geprägt von südlichem Ambiente am Scheideweg einst wichtiger Handelswege,
liegt das Passdorf Zernez am Eingang zum Schweizerischen Nationalpark, der Perle
des Engadins. Zernez ist es zu verdanken, dass 1914 die Val Cluozza als Nationalpark
offiziell eingeweiht werden konnte. Umliegende Gemeinden folgten dem lobenswerten
Beispiel. Am Schweizer Nationalfeiertag 2000, dem 1.August, konnte der Nationalpark
um weitere 3,6 Quadratkilometer erweitert werden. Das Seenplateau Macun. Oberhalb
von Zernez auf rund 2600 Meter über Meer, eingerahmt von eindrücklichen Dreitau-
sendern, liegt sie, die sagenumwobene Hochebene, einsam, irgendwie wunderlich und
reizvoll zugleich. Macun ist Rätoromanisch und heisst Steinbock. Die Seenplatte gehört
zu der Kernzone, wo die strengen Vorschriften des Schweizerischen Nationalparks
Gültigkeit haben. Es ist Herbst, die Lärchen im Engadin haben schon Feuer gefangen
und lodern gelb von den steilen Hängen. Der frühe Septemberschnee hat sich noch
einmal zurückgezogen von der Südflanke des Munt Baselgia, der hoch über Zernez
wacht. Letzte Gelegenheit also für eine Rundwanderung, die ein klares Ziel kennt: die
Macunseen oder, wie es auf der Landeskarte heisst, Lais da la Mezza Glüna. Sie liegen
eingebettet in einer Karebene zwischen dem Piz Macun und dem Piz d’Arpiglias in
kleinen oder kleinsten Mulden, die der Gletscher für sie ausgeschliffen hat. Und sie
sind so idyllisch schön, dass sie im Nachhinein dem Schweizer Nationalpark zugeteilt
wurden. Ein Kleinod also, das man gesehen haben muss. Am besten dann, wenn man
am Ende einer Saison so richtig fit und eingelaufen ist. Denn der Blick hinunter auf
diese Seenlandschaft muss hart erarbeitet werden. In endlosen Kehren windet sich
zuerst eine Forststrasse zwischen den immer lichter werdenden Lawinenschutz-
wälder hinauf. Auf gut 2000 Metern erst, wenn der Wald seine natürliche Grenze
erreicht hat, übernehmen Lawinenverbauungen die Schutzaufgabe, und die inzwi-
schen zu einem Bergweg gewordene Strasse windet sich weiter zwischen diesen
überdimensionierten Leitplanken nach oben. Satte 1200 Höhenmeter sind es allein
bis zum Munt Baselgia, und es fehlen immer noch 300. Gut, dass die Sonne nicht
mehr so erbarmungslos herniederbrennt wie im Hochsommer. Gut auch, dass das
Herbstlicht das Engadin in den schönsten Farbtönen erscheinen lässt. Denn dieses
liegt einem nun in seiner ganzen Länge zu Füssen, während sich gegen Osten hin der
Blick bis zum Ofenpass weitet. Der Berg bestimmt, wer ihn bezwingt und wer nicht.
Eine natürliche Selektion entsteht auf einfache Weise an steilen Bergflanken, wohin
es nicht jeder schafft. Manchmal genügt schon der erste Blick hinauf auf die Bergspitze.
Vom Bahnhof in Zernez 1473 m.ü.M. folgen wir den Schildern Richtung Macun auf
der Hauptstrasse durch den Ort. Die Schönheiten von Zernez zeigen sich nicht bei
der Durchfahrt, wohl aber, wenn man auf unserer Wanderung durch das Dorf zur
etwas höhergelegenen Kirche aufsteigt. Die grosse Zahl schönen Engadiner Hauser
überrascht! Wo die Ofenpassstrasse rechts abzweigt, gehen wir geradeaus den Berg
Richtung Kirche hinauf. An der Gabelung hinter der frühbarocken Kirche mit Blei-
stiftturm halten wir uns rechts und folgen dem Teersträsschen aufwärts durch die
Wiesen Richtung Munt Baselgia 1498 m.ü.M. Eine andere Möglichkeit auf den
Munt Baselgia zu gelangen kostet zwar, ist aber besonders bequem: Man kann sich
mit dem Macun Shuttle 079 103 20 20 bis in eine Höhe von etwa 2200 m bringen
lassen. Das erspart 2 Anstiegsstunden. Dann ist für gehtüchtige Bergwanderer auch
der Abstieg über die Seenplatte von Macun kein Problem. In einer Kurve kommen
wir an einer grossen Tafel vorbei, die die Verhaltensregeln für den Nationalpark
aufführt. Der Schweizerische Nationalpark, der älteste Nationalpark Mitteleuropas,
liegt östlich und südlich von Zernez im Unterengadin. Er erstreckt sich über eine
Fläche von 172 Quadratkilometern und ist damit im europäischen Vergleich ein
kleiner Nationalpark. Südlich der Ofenpassstrasse, die mitten durch den Park
verläuft, liegen das Val Cluozza und das Val Trupchun, nördlich davon das Val
Plavna, das Val Minger und die Seenplatte Macun. Die Landschaft des National-
parks ist von zahlreichen, sich verästelnden Gebirgszügen geprägt, die hauptsäch-
lich aus Dolomit bestehen. Die meisten Gipfel übersteigen die 3000 Meter-Marke
knapp, der markanteste unter ihnen ist der Piz Quattervals im Südwesten des
Parks. Nur an wenigen Nordflanken konnten sich Reste von Gletschern bezieh-
ungsweise Firnfelder halten. An mehreren Orten, wie beispielsweise im Val Sassa,
haben sich jedoch Blockgletscher gebildet, die aus Eis und Felsbrocken bestehen.
Eine geomorphologische Spezialität ist Macun. Auf einer kleinen Hochebene auf
2600 Metern, auf drei Seiten von Granitgipfeln umringt, liegen mehr als zwanzig
Bergseen. Etwa 30 Prozent der Parkfläche sind bewaldet. Die ausgedehntesten
Wälder bedecken das weite, offene Tal entlang der Ofenpassstrasse und im Spötal.
In tieferen Lagen dominieren Fichten, darüber je nach Standort Bergföhren, Arven
oder Lärchen. Die Waldgrenze liegt recht hoch, nämlich zwischen 2200 und 2300
Metern. Darüber dehnen sich die alpinen Matten und Weiden auf kalkreicher
Unterlage aus. Eine Ausnahme ist wiederum die Seenplatte Macun, die Unterlage
ist hier nicht Kalk, sondern Kristallin. Der Schweizerische Nationalpark ist die
Wildnis der Schweiz schlechthin, der grösste Flecken unseres Landes, in dem
bewusst nicht in die natürlichen Vorgänge und Prozesse der Natur und der Land-
schaft eingegriffen wird. Damit ist er aus mehreren Gründen äusserst wertvoll: Er
ist ein Rückzugsgebiet für unverfälschte Natur, für Pflanzen und Tiere, was umso
wichtiger ist, als immer grössere Teile des Landes Siedlungen, Industriebauten und
Strassen weichen müssen. Auch für den Menschen ist er von unschätzbarem Wert;
hier kann er aufatmen, die Landschaft in Ihrem Urzustand erleben und lernen,
dass es den Menschen mit seiner ordnenden und pflegende Hand nicht immer
braucht. Schliesslich sind Naturräume auch Referenzflächen für Wissenschaftler,
mit dem sie Vorgänge und Prozesse in Ökosystemen studieren. Auch wenn der
Nationalpark heute weitgehend unberührt wirkt, entspricht dies nicht dem wahren
Bild. Bis zu seiner Gründung 1914 wurden grosse Teile wie überall in den Alpen
intensiv genutzt. Zehntausende von Bergamasker Schafen weideten auf den alpinen
Matten. Bereits im Mittelalter wurden in der Region, beispielsweise in S-charl oder
bei Buffalora, Silber und Blei abgebaut, und in den Schmelzöfen verschwanden
gewaltige Mengen Holz. Ausgedehnte Waldflächen wurden auch kahl geschlagen,
um beispielsweise die grosse Saline im Österreichischen Hall zu betrieben. Auch
Tiere wurden in dieser Zeit wie anderorts erbarmungslos gejagt, und Bären, Wölfe,
Steinböcke, Rothirsche. Fischotter und Bartgeier wurden in der Region ausgerottet.
Heute ist Ruhe in die Wälder zurückgekehrt, und mehrere ausgerottete Tierarten
konnten wieder angesiedelt werden oder kehrten von selbst zurück. Dazu gehören
nicht nur Rothirsche und Steinböcke, sondern seit ein paar Jahren auch Bartgeier
und Bären. Kurz danach geht das Teersträsschen in einen Fahrweg über, dem wir
weiter folgen. In einer Haarnadelkurve führt geradeaus ein Fussweg Richtung
Zernez. Wir folgen jedoch weiter dem Fahrweg und biegen ca. 50 m hinter der
Kurve links in einen markierten, aber nicht beschilderten schmalen Waldweg ein.
Der Weg zieht sich leicht ansteigend durch den lichten Lärchen-Mischwald. Nach
einiger Zeit treffen wir an einem Wegweiser wieder auf den Fahrweg 1730 m.ü.M.
und folgen ihm links aufwärts. Kurz hinter dem Wegweiser bei God Baselgia
1789 m.ü.M. verlassen wir ihn schon wieder und folgen der Ausschilderung
Richtung Munt Baselgia nach rechts in den Wald leicht aufwärts. Anschliessend
treffen wir wieder auf den Fahrweg 1882 m.ü.M. der, inzwischen deutlich schmaler
geworden, angenehmer zu gehen ist. Schon gut 100 m später folgen wir wieder
einem markierten Pfad nach links aufwärts. Das bringt willkommene Abwechslung
für die Beinmuskulatur. Immer wieder passieren wir Runsen. Diese erinnern an
weniger erfreuliche Aspekte des Berges. Hier entfalten sich im Winter oft zerstöre-
rische Kräfte. Der Weg führt nun steil über eine Lichtung, die geradezu übersät ist
mit Türkenbundlilien. Am oberen Ende der Lichtung treffen wir erneut auf den
Fahrweg. Von hier bietet sich ein hervorragender Blick talaufwärts ins Oberengadin.
Wir folgen dem Fahrweg weiter nach rechts, bis er schliesslich nach drei
(2008 m.ü.M. – 2117 m.ü.M. – 2218 m.ü.M.) weiten Schleifen am Punkt
2268 m.ü.M. bei zwei Hütten endet; bis hierhin kann man ggf. mit dem Taxi fahren.
Hier bietet sich die Gelegenheit zur Rast an einem Picknicktisch mit Aussicht ins
gegenübergelegene Val Cluozza mit dem darüber aufragenden Piz Quattervals sowie
ins Oberengadin. Der Weg zum Munt Baselgia zieht sich nun mässig steil am Hang
aufwärts, teils durch Wiesen, teils durch Blockwerk, und zwischen Lawinenverbau-
ungen 2449 m.ü.M. hindurch. Durch die Lawinenverbauungen in der Südwestflanke
erreicht der Pfad nach einem längeren Anstieg einen herrlichen Aussichtspunkt
2682 m.ü.M. Gerade hier an steiler Flanke am Munt Baselgia, auf bereits luftigen
2682 Metern, wird der Kreislauf ziemlich strapaziert und verlangt nach einer Pause.
Ein eindrückliches Bergpanorama jedoch entschädigt jede Anstrengung. In den
25‘000 Karten ist dieser Punkt mit Munt Baselgia angegeben und nicht der Gipfel
auf dem Grat weiter oben. Wie es auch sei, wegen der vorgeschobenen Lage bietet
bereits dieser unbedeutende Buckel schöne Ab- und Einblicke (Oberengadin,
Grialetschgruppe, Gipfel im Nationalpark, Ofenpassstrasse mit dem Munt la Schera,
dahinter ragt in der Ferne der markante schneebedeckte Ortler auf), und ist ein
lohnendes Ersatzziel. Hier setzt der Rücken an, der zum Grat Punkt 2945 m.ü.M.
führt. Nach einer kurzen Verschnaufpause folgen wir dem Pfad teilweise recht
steil, felsdurchsetzt und zum Teil über und durch Blockwerk auf den Gipfel des
Munt Baselgia hinauf. Hier muss jeder Tritt sitzen. Wer Stöcke dabei hat, ist jetzt
im Vorteil. Hier oben spüren wir förmlich das Nahen des Gipfels. Das “Oben-sein-
Gefühl” packt uns definitiv, mobilisiert neue Kräfte und stärkt den Gipfeldrang.
Geschafft! Ein heroisches Wort und doch so oft benutzt, auch hier oben!
Schweissabwischend, ja keuchend vor Anstrengung aber glücklich über die
vollbrachte Leistung stehen wir auf dem steinigen Grat 2945 m.ü.M. Von diesem
fast 3000 m hohen „Kirchhügel“ – so die wörtliche Übersetzung des romanischen
Namens – bietet sich eine perfekte Rundumsicht: angefangen im Südosten mit dem
Ortler, dann in das Val Cluozza und das Engadin aufwärts, über dem sich der massige
Piz Kesch erhebt. Unterhalb des Gipfels breitet sich im Norden das Becken der Seen
von Macun aus, dahinter sieht man jenseits des lnntals das Val Tuoi mit dem
Piz Buin, etwas links davon die markante Gipfelpyramide des Piz Linard. Nicht zu
vergessen der grossartige Blick zu den Silvretta Alpen. Es ist schon ein gewaltiges
Hochgefühl, jeweils an so einem schönen und aussichtsreichen Ort zu stehen und
das Panorama zu bestaunen. Das ist das wo die Seele verzückter Gipfelstürmer
verzaubert und urzeitliche Sonnenkraft ihnen Lebensfrühlingsgefühle einhaucht.
Ist es das, was den Menschen immer wieder in die Berge treibt? Hier oben legten
wir nur eine kurze Mittagspause ein (der Weg ist noch lange). Was für eine
Aussicht! Was für ein Prachtswetter! Der steile und steinige Abstieg zur Macun-
ebene hat’s in sich. Balancieren ist nun angesagt, Meter für Meter talwärts. Vom
Gipfel führt der Weg auf dem Grat entlang, der zugleich die Grenze des National-
parks bildet – zuerst fast eben, dann relativ steil abwärts, grösstenteils über Block-
werk, und rutschiger Unterlage. Bei der Fuorcletta da Barcli 2850 m.ü.M.
erreichen wir eine Informationstafel des Nationalparks. Nun führt der Weg steil
über Schutt und Blockwerk – Bergerfahrung, Blockschutt laufen hier von Vorteil -
hinunter in das eindrucksvolle Gebiet der Seen von Macun, die wie leuchtende
Augen in einer von Gletschern geformten, hügeligen Landschaft liegen. Der Seen-
kessel von Macun gehört zu den schönsten Hochgebirgslandschaften des Unter-
engadins. Die Seen sind in ein Hochplateau eingebettet, das auf drei Seiten von
einer Bergkette begrenzt wird. Kein Wunder, dass diese herrliche Landschaft im
Jahre 2000 im Zuge einer Gebietserweiterung in den Nationalpark aufgenommen
wurde. Im Nationalpark dürfen Wege nicht verlassen werden. Im unteren Bereich
zwischen den Punkten 2757 m.ü.M. und 2719 m.ü.M. wird der Weg flacher und
führt auf einem Rücken oberhalb der Seen entlang, bis er an den Lais d’Immez
2616 m.ü.M. ihren Abfluss erreicht. Hier bestehen zwei Möglichkeiten die Wan-
derung fortzusetzen. Geradeaus direkt weiter abwärts, oder die längere Variante
die einen Bogen durch diese sehr schöne Seenlandschaft macht. Für uns war schon
im vornherein klar, dass wir die längere Variante einschlagen werden. Diese schöne
Seenlandschaft wollen wir uns nicht entgehen lassen. Bei dieser Weggabelung
bogen wir also links ab. Der Wanderweg führt am Lais d’Immez vorbei, zum Lai da
la Mezza Glüna und danach zum Lai dal Dragun (Drachensee), für uns der schönste
See. Vor langer Zeit soll es hier oben sogar recht unheimlich zu und her gegangen
sein. Die Sage erzählt vom “Dragun”, einem Drachen, der im vordersten See, dem
Lai Grond, gehaust und ab und zu sein Unwesen getrieben haben soll. Oft habe er
verirrte Rinder aufgegriffen und in den See geschleift. Und musste er hungern, habe
sein entsetzliches Gebrüll an den steilen Felsen widerhallt und so weit herum
grässliche Furcht verbreitet. Als zwei Jäger einmal den See umrundeten, habe sich
die Bestie aus dem Wasser erhoben. Ihr Anblick soll so entsetzlich gewesen sein,
dass die Männer zu schiessen vergassen und flohen so schnell sie nur konnten. An
Punkt 2628 m.ü.M. vorbei, erreichen wir den Aussichtspunkt bei Punkt 2642 m.ü.M.
Was für eine Aussicht von hier oben! Hier legen wir wieder eine kleine Pause ein.
Die müden Glieder zurechtgerückt, schnallen wir den Rucksack für den Abstieg in
die Val Zeznina auf. Ein letzter Blick zurück streift die Blumenwiesen, Hügel und
Seen, eingerahmt von wilden, schroffen Bergspitzen. Macun du wirst uns in Erinn-
erung bleiben. Vorbei am letzten See erreichen wir über steile Weiden die Weg-
gabelung, wo von rechts die kurze Variante hinzustösst. Wir folgen immer weiter
der Ausschilderung Richtung Lavin. Zunächst wechselt der Weg die Bachseite und
zieht sich dann schmal in Serpentinen 2435 m.ü.M. am rechten Hang 2332 m.ü.M.
entlang abwärts 2133 m.ü.M. Dabei geht es mal zwischen Blockwerk hindurch, mal
über Schutt oder durch Blumenwiesen, sehr steil, alles andere als knieschonend
abwärts, bis schliesslich die Weiden der Alp Zeznina Dadaint 2040 m.ü.M. erreicht
sind. Hier wird der Weg zum fast ebenen Wiesenpfad und schlängelt sich zur Alp-
hütte 1958 m.ü.M. auf der Alp Zeznina Dadaint. Das kleine Schild an der Hütten-
wand verrät: Das ist sie also, die berühmte Alpöhi-Alp aus dem Heidi-Film, das
2001 in die Kinos gekommen ist. Bilder kommen hoch, und mit ihnen die Gewiss-
heit: Ja, genau da ist der Geissenpeter heruntergesprungen, da haben sie die Klara
hinaufgestossen. Heimatgedanken begleiten uns nun auf dem ganzen Weg hinunter
nach Lavin, und vermischen sich mit der erlebten Naturschönheit zu Bildern einer
Idylle, die noch lange nachwirken. An der Alp beginnt ein Fahrweg, dem wir zu-
nächst folgen. Schon nach 200 m aber, in einer Kurve, verlassen wir ihn und gehen
geradeaus in einen schmaleren Weg, der nach Lavin ausgeschildert ist. Bequem
führt er im lichten Fichten-Mischwald leicht bergab Punkt 1719 m.ü.M. und wendet
sich langsam ins Inntal. Wir folgen immer dem Hauptweg, bis wir bei Plan Surücha
1577 m.ü.M., einer Lichtung mit zwei Hütten, einen Wegweiser erreichen. Hier
biegen wir rechts Richtung Lavin bzw. Pradafans ab und folgen dem Weg, der
langsam schmaler wird, abwärts bis zur Lichtung Pradafans 1496 m.ü.M. Dort
treffen wir auf einen Fahrweg, dem wir nach links Richtung Susch folgen, gerade-
wegs auf die Station Sagliains mit der Autoverladung für den Vereinatunnel zu. In
der nächsten Kurve verlassen wir den Fahrweg schon wieder, um einem markierten
Pfad in den Wald zu folgen, der Richtung Lavin ausgeschildert ist. Am Ende des
Pfades treffen wir auf einen Fahrweg 1387 m.ü.M., der uns nach rechts zur Inn-
brücke bringt 1387 m.ü.M. Über eine gedeckte Holzbrücke überqueren wir den
Inn. Am jenseitigen Ufer folgen wir der Ausschilderung zum Bahnhof, zunächst
mässig steil einen Wiesenpfad unterhalb des Ortes aufwärts, dann durch Lavin
1420 m.ü.M. – das 1869 bei einem verheerenden Dorfbrand fast völlig zerstört
wurde – hindurch zum Bahnhof 1432 m.ü.M., der am oberen Ortsrand liegt. Mit
dem Zug fahren wir danach zurück nach Scuol.
Scuol
Vom Bahnhof liefen wir wieder zur Pension “Chasa Sofia”.
Pension “Chasa Sofia”
Nach dem Duschen und anziehen frischer Kleider liefen wir wieder wie gestern
Abend zum Hotel-Restaurant “Astras”.
Restaurant “Astras”
Auch heute hat uns unsere Gastgeberin einen Tisch reserviert. Wieder wurden
wir höflich an unserem Tisch begleitet. Wie gestern bestellten wir das 4-Gang
Menu Wie gestern war es auch heute wieder sehr gut. Auch die Bedienung
immer freundlich und zuvorkommend. Mit einem vollen Magen laufen wir zur
Pension “Chasa Sofia” zurück, und schlafen zufrieden ein.
Lange und anstrengende, aber
technisch unschwierige
Wanderung. Im Gipfelbereich
ist Trittsicherheit vonnöten;
grösstenteils Berg- und Waldwege,
streckenweise auch Fahrwege,
im oberen Bereich einige Passagen
über Blockwerk. Wanderung mit
Bergtourencharakter, die auf ein
klares Ziel, die Macunseen, zuläuft.
Trittsicherheit ist Voraussetzung,
doch liegt die Schwierigkeit mehr
in den Anforderungen an die
Kondition denn in der Qualität der
Wege. Der Aufstieg auf den
Munt Baselgia und zu den Seen
von Macun ist lang und
schweisstreibend, wird aber von
einem weiten Panorama belohnt.
Von dort oben ist der Blick auf die
mehr als 20 Seen von Macun am
schönsten, die aus dem weiten
Kar herauf leuchten.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 7 Std. 21,5 km
ca.1648m Aufstieg
ca.1705m Abstieg
2945m höchster Punkt
1432m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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