Zentralschweiz - Geschrieben am Dienstag, Juni 29, 2010 11:28 von Franco - 0 Kommentare
Bergwanderung Roggenstock
29.6.10
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Roggenstock
Geplant war, das wir mit der Seilbahn von der Weglosen, hinauf nach
Hoch-Ybrig fahren.
Hoch-Ybrig
Da die Seilbahn aber geschlossen hatte, fuhren wir über Oberiberg bis
nach Grüt. Wir hatten vor mit dem Auto bis zur Fuederegg zu fahren,
dies ist aber nicht erlaubt. Von Grüt aus, ist es nur mit einer Fahrerlau-
bnis möglich, bis zu Fuederegg zu fahren. Wir liessen also das Auto in
Grüt beim Parkplatz stehen und liefen der Strasse aufwärts um zur
Fuederegg zu gelangen. Nach 2 Minuten kahm ein Auto vom Tal hin-
auf, das Richtung Fuederegg fuhr. Die beiden netten Herren nahmen
uns mit, und so ersparten wir uns das hinauflaufen zur Fuederegg.
Beim grossen Parkplatz bei der Fuederegg 1482 m.ü.M. bedankten wir
uns für die Mitfahrgelegenheit, und starteten endlich unsere Wanderung.
Der Roggenstock auffällig isoliert, im Zentrum des Hoch-Ybrig Gebiet,
empfiehlt sich als exzellenter Aussichtspunkt. Der Roggenstock ist auch
Geologisch gesehen ein interessanter Berg. Manche der am Roggenstock
vorkommenden Schichten wurden ganz im Süden des Ur-Mittelmeers
abgelagert, also im flachem Schelfbereich und vor der damaligen Küste
Afrikas. Unser Aufstieg zum Roggenstock ist also eine Reise zurück in
die erdgeschichtliche Vergangenheit und zu einem anderem Kontinent.
Bei der Fuederegg beim grossen Wegweiser, weist die Beschilderung
links im Wald empor, Richtung Roggenhütte 1538 m.ü.M. Diese errei-
cht man auf einer breiten Waldstrasse. Weiter ansteigend gewinnt der
Pfad die bizarren Bergsturztrümmer im ehemaligen Moränengebiet von
Ober Roggen 1614 m.ü.M. Wie von Riesenhand verstreut liegen die
Gesteinsbrocken im Gelände. Dazwischen zieht die Fussspur ihren Weg.
Hinter der Alp Ober Roggen wendet man sich dem legföhrenbestockten
Gipfelaufbau zu, und gewinnt den Einschnitt im Roggengrat. Schon von
hier aus, hat man eine sehr schöne Aussicht auf viele Berggipfel. Der
Mythen taucht wie eine Pyramide hervor. Nach dem Einschnitt erklim-
mt man schliesslich auf der Krete, das schönste Teilstück der Wande-
rung, gefahrlos den Gipfel vom Roggenstock 1778 m.ü.M. Der Roggen-
stock bietet eine sehr schöne Aussicht. Lange lässt sich hier oben ras-
ten und schauen, auf die mächtige Druesbergkette, zu den beiden
Mythen, hinab ins Waagtal oder in die Gletscherwelt der Urner Alpen.
Besitzt ein Gipfel den wir erklommen haben, ein Gipfelbuch, wird
dieses Buch von meiner Maus in Besitz genommen und durchgelesen.
Ein Eintrag von uns darf selbstverständlich nie fehlen. Nachdem wir
unsere Gedanken im Buch niedergeschrieben hatten, und die Fotos
geschossen waren, ging die Wanderung weiter. In der Regel läuft man
auf dem gleichen Weg zurück bis zur Alp Ober Roggen, um danach
weiter zur Roggenegg zu wandern. Auf der 25′000 Karte ist aber ein
Weg eingezeichnet, der vom Gipfel des Roggenstock, mehr oder weni-
ger direkt zur Roggenegg führt. Auf der Strecke ist kein Pfad ersichtlich,
vermutlich aus dem Grund, weil die meisten Wanderer auf dem gleichen
Weg wieder nach Ober Roggen zurücklaufen. Die Strecke direkt zur Rog-
genegg zu laufen, ist auch nicht jedermanns Sache. Es geht Steil runter
und man muss den besten Abstieg selber suchen. Aus diesem Grund ist
auf der Wanderkarte der Weg unterbrochen aufgezeichnet. Wir erreich-
ten aber ohne Probleme die Alpbeiz Roggenegg 1567 m.ü.M. Bei der Alp-
beiz hiess es Kaffeepause. In der Alpbeiz hat es eine störrische Ziege.
Die sitzt auf den Bänken oder direkt auf dem Tisch. Versuche das Tier
auf die Seite zu schieben, enden oft mit einem Kopfstoss der Ziege. So
erklärte uns der Beizbesitzer, den Charakter der Ziege. Wir nahmen also
auf einer Bank Platz, wo die Ziege nicht sass. Wir blieben länger als ge-
plant. Das Gespräch mit dem Älpler und Beizbesitzer, war sehr interes-
sant, unglaublich was früher die Norm war. Obwohl er nicht wollte, mus-
ste er auf Befehl vom Vater, auf diese Alp gehen und diese bewirtschaften
und das von jungen Jahren an. Wir verliessen mit gemischten Gefühlen
die Beiz und machten uns auf den Weg Richtung Tubenmoos. Links um
das Roggenegg herum, liefen wir also zum Tubenmoos, um danach bei
Mooseggen erneut links abzubiegen. Bei Mooseggen liegt die Alpbeiz
Adlerhorst, bekannt wegen den Kalbshaxen auf dem Grill. Nachdem wir
den Adlerhorst hinter uns gelassen hatten, durchquerten wir auf einer
Alpstrasse, die Grünhänge der Roggenstock-Nordflanke. Später setzt
sich der Weg im Chäswald fort und erreicht schliesslich wieder die Fue-
deregg. Von der Fuederegg sind wir danach runter zum verträumten
Seeblisee gelaufen, dem blauen Juwel des Hoch-Ybrig. Der See entstand
nach dem Abschmelzen eiszeitlicher Gletscher, und fand später einen
unterirdischen Abfluss ins Waagtal. Beim See machten wir unsere ver-
diente Mittagspause. Danach hiess es über die Fuederegg, runter zu
laufen bis nach Grüt, wo unser Auto stand.
Eine einfache,
aber schöne
Wanderung
mit sehr
schöner Aussicht.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 1/2 Std. 10,1 km
ca.710m Aufstieg
ca.710m Abstieg
1777m höchster Punkt
1213m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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