Schneeschuhtour Lombachalp

4.3.18

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Schneeschuhtour Lombachalp

Mit dem Auto über Interlaken nach Habkern 1067 m.ü.M.
Habkern
Habkern liegt in einer weiten Talmulde, ist nebelarm und windgeschützt. Deshalb gilt
es auch als schneesicher. Das ganze Gebiet ist wenig begangen. Durch die relative Ab-
geschiedenheit dieses Hochtales hat sich ein eigenständiges Brauchtum entwickelt,
welches bis heute erhalten geblieben ist. Prachtvolle alte Häuser (mit Hausinschriften,
Fries und Masken geschmückt) und Stallungen finden sich im Dorfkern, aber auch in
den weit verstreuten Siedlungen. Landwirtschaft und Tourismus sind denn auch die
hauptsächlichen Einnahmequellen.
Wir fahren durch den Dorfkern und biegen in eine schmale, geschwungene Alpstrasse
die uns Richtung Lombachalp führen wird. Kurz nach Habkern liegt zuviel Schnee auf
der Strasse. Wir halten an und stülpen die Schneeketten über die Räder. Mit den neuen
modernen Schneeketten ist dies Ruckzuck erledigt. Über das verschneite Bergsträs-
schen fahren wir an Tschiemen 1179 m.ü.M. vorbei. Die Strasse wird immer schmäler
und der Schnee türmt sich links und rechts von der Strasse immer höher. Vorbei an
Hammoos 1284 m.ü.M. fahren wir alles stetig aufwärts. Wir hoffen nur, das uns kein
Fahrzeug entgegenkommt, ein ausweichen ist praktisch nicht möglich. Bei Punkt
1559 m.ü.M. erreichen wir den Parkplatz von Lägerstutz, der schon fast komplett belegt
ist. Direkt neben dem Parkplatz befindet sich ein Holzchalet das eine Käserei, das Ran-
gerbüro und das Restaurant Jägerstübli beherbergt. Wir haben das Gebiet der
Lombachalp erreicht.
Lombachalp
Zwischen Hohgant und der Kette, die sich vom Brienzer Rothorn bis zum Augstmatt-
horn zieht, breitet sich im Quellgebiet von Lombach und Emme eine fragile Hoch-
moorlandschaft aus, mit 86 Quadratkilometer die zweitgrösste der Schweiz.
Wir ziehen die Schneeschuhen an und stapfen los. Direkt beim Parkplatz ist eine grosse
Hinweistafel ersichtlich. Wir verlassen linkerhand den Parkplatz, und folgen den Markie-
rungsstangen. Zwei Runden sind markiert eine kleine und eine grosse Runde. Wir neh-
men die grosse Runde unter die Schneeschuhen. Sie ist mit 3 1/2 Stunden angegeben,
was unserer Meinung nach, recht sportlich ist. Links an Punkt 1597 m.ü.M. vorbei, geht
über eine traumhaft schöne tiefverschneite Landschaft, aufwärts Richtung Winterröscht.
Da wir uns in der Wildschutzzone Lombachalp befinden, ist es strengstens verboten den
markierten Schneeschuh Trail zu verlassen. Hier müssen zwingend die Regeln in der
Wildschutzzone eingehalten werden, ansonsten ist mit einer saftigen Busse zu rechnen.
Wir durchqueren einen lichten Wald, und erreichen Winterröscht 1758 m.ü.M. Eine ge-
waltig schöne Aussicht breitet sich vor uns aus. Fast der ganze Berner Alpenkamm füllt
den Horizont. Die Spitzen von Schreckhorn und Finsteraarhorn, von Eiger, Mönch und
Jungfrau, von Breithorn, Tschingelhorn, Gspaltenhorn, Schilthorn und Niesen wachsen
in den Himmel. Sogar das Bietschhorn ist von hier aus ersichtlich.
Immer dem Kamm entlang, der der Felsenburg des Hohgant entgegenstrebt, geht es
weiter nach Läger 1722 m.ü.M. Hier biegt die kleine Runde rechts ab und führt zurück
nach Lägerstutz. Wir bleiben auf der grossen Runde. Über eine Traumlandschaft steigen
wir auf direktem Weg steil hinauf, zum Bolberg 1799 m.ü.M. Hier oben empfängt uns
ein sagenhaft schönes Panorama auf die Lombachalp.
Mystische Moore, urwüchsige Fichten und Bergföhren, sanfte Bächlein und bizarre
Karrenfelder prägen die Landschaft um die Lombachalp. Zusammen mit Sörenberg
gehört sie zu einer der grössten und eindrücklichsten Moorlandschaften der Schweiz.
Sie ist zudem Teil des Bundesinventares der Landschaften und Naturdenkmäler von
nationaler Bedeutung (BLN), des Eidgenössischen Jagdbanngebietes Augstmatthorn,
sowie des kantonalen Naturschutzgebietes Hohgant-Seefeld. Die grosse naturräumliche
und kulturlandschaftliche Strukturvielfalt bietet Lebensraum für viele, in Einzelfällen
auch seltene und bedrohte Tierarten. Die Gegend zwischen Augstmatthorn und Hoh-
gant ist als Important Bird Area (IBA) ausgezeichnet und damit ein Vogelgebiet von
internationaler Bedeutung. Ausgedehnte Wildschutzgebiete sollen mithelfen, das Leben
der Wildtiere in diesem Gebiet zu sichern.
Steil geht es auf der anderen Seite hinab. Was für ein Vergnügen im Tiefschnee hinun-
ter zu rennen. Rasch haben wir die Alphäuser bei der Weggabelung 1704 m.ü.M. errei-
cht. Auf etwa gleichbleibender Höhe peilen wir nun Stand an. Vorbei an Punkt 1717 m.
durchqueren wir den Osthang des Höchst. Über traumhaftes Schneeschuhgebiet errei-
chen wir den Stand 1765 m.ü.M. Hier biegen wir rechts ab und wandern über Tiefschnee
einen steilen Hang abwärts zum neuen Bauernhof bei Punkt 1692 m.ü.M. Wir sind allei-
ne. Weit und breit niemand zu sehen. Ein grosser Holztisch mit Bänken ist vorhanden
und das alles schneefrei! Hier legen wir die Mittagspause ein und geniessen ein feines
Raclette. Bei so einer grandiosen Aussicht schmeckt das Essen noch besser.
Leicht abwärts Punkt 1642 m.ü.M., verlassen wir den schön gelegenen Bauernhof. Bei
Punkt 1586 m.ü.M. überqueren wir den Schwarzbach. Neben der Langlaufloipe wan-
dernd, erreichen wir Färrich 1602 m.ü.M. Teilweise abkürzend geht es über Feldmoos
1562 m.ü.M. zurück zum grossen Parkplatz von Lägerstutz. Im Restaurant Jägerstübli
geniessen wir einen guten Hüttenkaffee, bevor wir uns danach auf dem Heimweg machen.

Eine traumhaft schöne
Schneeschuhtour, mit
ausserordentlich
schöner Aussicht.
Schneeschuh Trail
ist gut markiert.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 Std. 10 km
ca.420m Aufstieg
ca.420m Abstieg
1794m höchster Punkt
1550m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco