Wallis - Geschrieben am Sonntag, Juli 5, 2015 10:51 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Belalp – Foggenhorn – Nessjeri Suone – Belalp

5.7.15

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Belalp – Foggenhorn – Nessjeri Suone – Belalp

Auch heute war das Frühstück eher dürftig. Lieblos aufgetischt und das Essen, nichts von der
Region oder auf natürlicher Basis, sondern alles von irgend einem Cash & Carry.
Wir waren froh das Hotel Collina zu verlassen.
Hotel Collina
Mit dem Auto fuhren wir danach nach Blatten bei Naters.
Mit der grossen Gondelbahn, geht es hinauf auf die Belalp 2094 m.ü.M.
Belalp
Manchen, die sich mit der Seilbahn zur Belalp hinaufschaukeln lassen, reicht anschliessend der
Spaziergang hinüber zum historischen Hotel, dessen Terrasse gleichermassen zu Einkehr wie
Aussicht lädt. Schön, wie der Name bel sagt, ist es hier oben allemal, keine Frage!
Hotel Belalp
Doch wer seine Wanderschuhe schnürt, kann das Landschaftserlebnis noch wesentlich
vertiefen. Etwa bei einer Überschreitung des Foggenhorns, das die Belalp nach Westen hin
begrenzt, und eine bezaubernde Rundschau bietet. Der Rückweg tangiert einen uralten
Wasserweg: die Nessjeri, urkundlich 1477 erstmals genannt und mit rund 8 km Länge eine
der interessantesten Suonen der Region. Sie bezieht ihr Wasser vom Chelchbach und
transportiert es auf die Felder oberhalb von Birgisch. Hier in dieser Region haben wir schon
diverse Wanderungen durchführen können. Von der Seilbahnstation spazieren wir nun also
zunächst auf der Sandstrasse leicht bergab Richtung Alpe Bel. Schon bald erblicken wir das
Foggenhorn. Es muss nicht immer ein 3000er oder 4000er sein, denn auch diese
Gipfelbesteigung hat viel schönes zu bieten. Vorbei an dem schönen Hotel Hamilton Lodge
Hamilton Lodge
erreichen bei Punkt 2047 m.ü.M. eine Weggabelung. Ein Wegweiser weist hier zur Brücke über
den Chelchbach. Wir wandern also weiter geradeaus und folgen dem flachen Wanderweg hinunter
zum Chelchbach. Über eine kleine Brücke bei Punkt 2010 m.ü.M. überqueren wir diesen. Hinter
dem Bach leiten die Markierungen an dem Grashang aufwärts. Wir kreuzen die Nessjeri Suone und
wandern auf einem zunehmend steiler Bergpfad aufwärts. Der Wanderweg ist nirgends ausgesetzt.
Wir folgen den Wanderweg über einen Zickzack-Kurs hinauf. Über Punkt 2114 m.ü.M. und
Punkt 2331 m.ü.M. bringt uns der Wanderweg hinauf zum Bälgrat 2572 m.ü.M., wo sich ein
packender Tiefblick in den monumentalen Graben des Gredetschtals auftut. Nun am Kamm,
zuerst ab-, Punkt 2494 m.ü.M., dann wieder ansteigend Punkt 2507 m.ü.M., hinüber zum Gipfel
des Foggenhorn 2569 m.ü.M. Auf dem Gipfel können wir ein imposantes Panorama auf die
südlichen Alpengipfel geniessen. Die Eisriesen vom Wallis, angefangen vom Weisshorn dann zu
der Mischabelgruppe, Fletschorngruppe, das ganze Simplongebiet mit dem Monte Leone,
Bietschhorn-Aletschgebiet und nicht zu vergessen das Matterhorn. Hier oben geniessen wir bei
schönstem Wetter eine längere Pause. Der Abstieg führt uns nun über die felsdurchsetzte
Südostflanke des Berges. Vorbei an Punkt 2528 m.ü.M. wandern wir über den Innre Mattgrat zu
Punkt 2427 m.ü.M. Über einen Serpentinenweg verlieren wir an Höhe und erreichen
Punkt 2346 m.ü.M. Während dem Abstieg können wir das prächtige Panorama auf das Aletschgebiet
bestaunen. Wir erreichen Punkt 2164 m.ü.M. Die Alp Nessel taucht vor uns auf. Die schönen
Wochenendhäusschen, die Einkehrmöglichkeiten und die kleine Kapelle “zum Schnee” runden das
sehr schöne Bild ab. Wirklich ein idyllischer Platz. Bei Punkt 2065 m.ü.M. macht der Wanderweg
einen linksbogen. Über die Alp Nessel erreichen wir die Weggabelung bei Punkt 2019 m.ü.M.
Hier stossen wir wieder auf die Nessjeri Suone. Bei dieser Weggabelung biegen wir links ab und
nehmen den Heimweg Richtung Belalp unter die Füsse. Auf uns wartet nun ein Höhepunkt der ein
Geheimtipp unter den Wanderungen im Oberwallis ist. Der Wanderweg verläuft nun ein Stück weit,
parallel alles dieser wunderschönen Nessjeri Suone entlang. Vorbei an der Teiffi Schlucht erreichen
wir Punkt 2054 m.ü.M. Alles der Wasserfuhre entlang geht es zu Punkt 2072 m.ü.M. Bodme.
Während dem Wandern entlang der Suone, können wir eine unglaubliche Blumenpracht bestaunen.
Über Jahrhunderte waren Suonen die Lebensadern des Wallis und das Schicksal ganzer
Dorfschaften. Sie vereinten die Leute, gaben aber auch Anlass zu langen Prozessen. Arbeiten an
den Leitungen waren gesellschaftliche Ereignisse, z.B. die Inbetriebnahme der Bisse von Savièse.
Vor dem Öffnen der Schleusen segnete der Pfarrer die Arbeiter und die Bisse. Walderde, die von
Kindern und Frauen in die Suone gelegt wurde, stopfte die Ritzen in den Bretterkanälen. Um die
dickflüssige Masse (Béra) zu bremsen, sprangen Männer ins Bachbett und hielten diese auf, bis
der Werkleiter rief: “Es ist gut, weiter!”. Dies wiederholte sich drei Stunden lang. Am Felseneinstieg
erbauten die Savièser zu Ehren der heiligen Margarita eine Kapelle, und an Fronleichnam
begleiteten vier Arbeiter der Suone den Priester mit brennenden Kerzen. Jeder Ort hatte seine
Rituale rund ums Wasser. Der Glaube an Gottes Macht und Schutz spielte eine grosse Rolle. An
Sonntagen zu wässern war verboten. An einigen Orten wurden diese Stunden zu Gunsten der Kirche
versteigert. Ein schweres Vergehen war der Wasserdiebstahl. Im heissen Mittelwallis wurde rund um
die Uhr gewässert. Wo der Tag ausreichte, holte der Wässermann das Wasser frühmorgens am
Rottenschlag und führte es in die oberste Wasserleite seines Grundstückes. Jetzt schlug er drei bis
vier Metall- oder Steinplatten schräg in den Kanal, damit das kostbare Nass gleichmässig über
die Wiese fliessen konnte. War ein Streifen bewässert, setzte er die erste Platte hinter die letzte
und fuhr so fort bis ans Ende seiner Wässerzeit. Mann oder auch Frau schauten, das keine
Spanne Boden trocken blieb. Am untern Parzellenrand stand oft ein Knabe und meldete, wenn
das Wasser dort ankam. Der Junge leitete das “Zettwasser” sicher weiter oder auf den nächsten
Wiesenabschnitt. Wurde ein Hang zu sehr durchnässt, konnte es zu schlimmen Rüfen kommen.
Die Felder wurden ab Mai in einem Turnus von zwei oder drei Wochen je nach Notwendigkeit
vier bis achtmal bewässert. Bei Reben und Äckern zog man waagrecht zwischen den
Pflanzenreihen zur Verteilung des Wassers kleine Gräben. Der Unterhalt der Suonen war Aufgabe
der Gemeinschaft. Sobald die Schneeschmelze es erlaubte, bauten Männer und Frauen die in
Sicherheit gebrachten Teile wieder auf und behoben alle Winterschäden. Sie legten die Leitung
frei, schlugen das Wasser an und stopften undichte Stellen. Ab sofort oblag die Aufsicht dem
Sander. Er musste die Suone täglich abschreiten, kleinere Reparaturen ausführen und den
Gletschersand aus der Leitung entfernen, daher der Name Sander. Sein Helfer war ein im Kanal
eingebautes Schaufelrad, das einen Holzhammer hob und auf ein hohles Brett fallen liess. Floss
kein Wasser mehr, setzten die Schläge aus, was den Wasserhüter alarmierte. War die Suone an
einer lebensgefährlichen Stelle unterbrochen, wurde der Mann, der in die Wand steigen musste,
laut Überlieferung per Los bestimmt. Der Unterhalt war sehr aufwändig. In Savièse standen bei
der Instandstellung 200 Mann zwei Wochen lang im Einsatz. Die Riederi kostete bei einem
Stundenlohn von 30 Rappen jährlich um 2′000 Franken. Die Sage, wonach die Rieder jeden
Frühling den besten Mann verlieren, wurde am 16. Mai 1927 wieder zur traurigen Wahrheit. An
diesem Tag stürzte der Sander Emanuel Margelisch, Vater von sechs Kindern, zu Tode. Die
Zahlen zum Nutzen des Wässern variieren. Einig sind sich alle, dass es den Futterertrag steigert,
wobei der Einfluss auf die Qualität grösser sein soll als auf die Quantität. Ohne Bewässerung
würden die Wiesen früh vergilben und gäben strohähnliches Heu. Auch die Suone selbst verliert
viel Wasser und lässt so Bäume und Gräser besser gedeihen und festigt derart ihren Lauf. Dies
zeigt sich markant auf der rechten Talseite bei Salgesch, wo Grünstreifen die Felspartien
durchziehen. Dazu steht im Reglement der Grand Bisse von Vercorin 1836, dass es verboten ist,
zwei Klafter über und neun unter der Suone einen Baum oder eine Pflanze zu fällen oder
auszureissen. Der positive Einfluss der Bewässerung auf das Graswachstum ist offensichtlich.
Weniger bekannt ist, dass die im Wasser gelösten Mineralien eine düngende Wirkung haben.
Der Schlick der Gletschermilch begünstigt die Vielfalt der Flora, während das Beregnen mit
geklärtem Wasser aus Speicherbecken deren Verarmung zur Folge hat.
les Bisses du Valais
Suone
Weil die Walliser der festen Überzeugung waren, sie seien diejenigen, die am besten
wüssten, wie man ihre Matten wässere und deshalb das Hilfeangebot des lieben Gottes
hochnäsig ablehnten, müssen sie heute selber nach dem Wasser für ihre Matten schauen.
Eine Sage erzählt folgendes:
Vor langer Zeit machten sich der Herr und Petrus auf den Weg, die ganze Welt zu bereisen.
Dabei durchstreiften sie auch unser Land, heilten Kranken und befragten die Leute nach
ihren Wünschen. Da damals die Gletscher bis weit in die Täler hinunter reichten, baten
die Leute an deren Stelle um Felder und Wiesen. Dem Wunsch wurde Rechnung getragen
und dort, wo früher Eis und Schnee lagen, dehnten sich fortan herrliche Felder mit
wunderbar blühenden Pflanzen. Da jedoch die kühlenden Firne verschwunden waren,
wurde es bald wieder wärmer und die Felder und Wiesen waren von der sengenden Sonne
ganz dürr. Bevor der Herr nun weiterzog, befragte er die Leute abermals nach einem
Wunsch. Diese teilten ihm ihre Sorgen mit. Da sprach der Herr: Die Lösung ist einfach,
das Land muss gewässert werden. Er fragte sodann, ob er oder sie selbst die
Angelegenheit an die Hand nehmen sollten. Alle bis auf die Walliser antworteten dem
Herrn: Du hast bis anhin weise gewaltet, fahre nur fort damit. Die Walliser zögerten
jedoch, da kam Petrus und flüsterte ihnen zu: Lasst nur getrost den Herrn walten, er
meint es gut mit euch, denn schliesslich ist er ja sozusagen ein Walliser. Da tönte es wie
aus einem Mund: Was, ein Walliser ist er? Nein, wenn dem so ist, wässern wir lieber
selber. So kam es, dass fortan im Wallis die Walliser, in der übrigen Schweiz jedoch der
Herr wässert.
Der Ursprung der Suonen ist rätselhaft. Dokumente aus dem 13.Jh. belegen ihre Existenz
und weisen auf noch ältere Konstruktionen hin. Im 15.Jh. erbauten die Walliser einige
aussergewöhnliche Leitungen, u.a. das Chännilwasser von Ausserberg, danach aber nur
18 in 300 Jahren. Ab 1800 wuchs die Bevölkerung stark an und Wasser bedeutete Milch
und Brot. 1871 listet der Ingenieur Blotnitzki 117 Suonen auf, Rauchenstein 1907 deren
207. Die Bauern begannen, zu den Wiesen vermehrt auch Reben und andere Kulturen zu
bewässern. Es folgte die Modernisierung der Suonen, unterstützt von Bund und Kanton.
Noch vor dem 1. Weltkrieg wurden 60 Sanierungsprojekte realisiert. 1929 standen 20
Erneuerungen mit 15 Stollen zur Subventionierung an. Der Bau von Tunnel und der
Wechsel zum Beregnen besiegelten den Verfall vieler offener Leitungen, bis der Tourismus
sie als Wanderwege entdeckte. Die Riederi ist ein gutes Beispiel dieser Geschichte. Vor
1385 erstellt, wurde sie 1940 beim Bau des Riederhorntunnels aufgegeben. Nach dessen
Durchstich bewässerten die Rieder doppelt so viel Land wie zuvor. Heute aber stehen in
den Feldern statt Wässermännern “Regner” und besprühen die Wiesen in den Voralpen mit
Märjelen-Wasser und in der Dorfregion mit Gletschermilch. Das Trasse der Riederi aber
erlebte mit dem Massaweg eine Renaissance. Die mit einfachen Werkzeugen erstellten
Suonen sind bautechnische Meisterwerke. In flachen Wiesenhängen floss das Wasser
durch ausgehobene Gräben. Wo es steiler war, stützten Mauern oder Tretschborde
(mit Rasenziegel abgedichtete Steine) talseits die Suone. Im felsigen Gelände meisselten
die Bergler Rinnen und erstellten auf schmalsten Absätzen Mauerpfeiler als Träger der
ausgehölten Baumstämme. Galt es lotrecht abfallende Felswände zu queren, mussten in
ausgehauene Toggenlöcher Tragbalken für die U-förmigen Bretterkännel verankert werden.
Oft dienten säbelförmig gewachsene Baumstücke (Krapfen) als Halter der Leitung. Die auf
oder neben dem Kanal angebrachte Ganglatte erlaubte das Begehen der Suone. Schwierig
war der Leitungsbau in überhängenden Felswänden. Dort war es nicht möglich, Arbeiter
abzuseilen. Man schob vom letzten Balken ein Brett ins Leere vor und belastete das Ende
mit genügend Gegengewicht zum Mann, der auf dem freitragenden Brett vorrückte, um das
nächste Toggenloch zu meisseln. Bei der Riederi finden wir all diese Bautechniken. Sie
zählte 120 bis 140 Kännel von drei bis neun Metern Länge. An der höchsten, inzwischen
durchtunnelten Felswand reihten sich sechs lange Kännel aneinander. Dieser Ort war
gefürchtet unter dem Namen “Zä sägsch Chängju”. Wasserbeil und Wasserplatten waren
die Werkzeuge des Wässermannes. Das Beil legte er kaum aus der Hand. Zwei bis drei
leichte Metallplatten nahm er zusätzlich zu den vor Ort bereitliegenden Steinplatten mit.
Zahlreich waren die Werkzeuge zum Bau und Unterhalt der Suonen. Pickel, Schaufel,
Wasserhaue, Hammer, Eisenschlegel, Spitzeisen und Meissel dienten, um Erde und Fels
zu bearbeiten. Mit Rückenkorb (Tschiffra), Schlitten, Räf, Steintrage und Karrette
transportierten Mann und Frau Erde, Rasenziegel, Steine, Bretter, Balken und Stämme.
Die Geräte zur Holzbearbeitung waren Wald- und Spaltsäge, Beile und Äxte aller Art. Die
Hohlaxt diente dazu, die Rundhölzer auszuhöhlen. Mit der Spaltsäge wurden Baumstämme
der Länge nach zu Balken und Brettern durchsägt. Geschickt arbeitete man auch mit Seilen.
Die Ausserberger liessen die ausgehölten Holzrinnen an einem 200 Meter langen Hanfseil
über die Felsen hinunter auf die Tragvorrichtung. Es hängt als Zeitzeugnis in der Burgerstube
von Ausserberg. Die Gemeinde Mund besitzt ein ähnliches Seil. Sprengpulver kam erst ab
dem 17.Jh. zum Einsatz. Die wenigen vor 1900 erbauten Stollen waren sehr kurz. Mit dem
2647 Meter langen Durchstich unter dem Gebidum läutete Visperterminen 1915 die Ära der
Tunnelbauten ein. Die Schmelzwasser der Gletscher, die in tiefen Schluchten der Rhone
zuströmen, sind die wichtigsten Quellen der künstlichen Bewässerung. Wie das Beispiel der
Riederi zeigt, war es schwierig, die Wasserfassung an der wilden Massa einzurichten.
Ursprünglich schöpften die Rieder das Wasser bei Rischinen ob Blatten und ab 1824 in
Unterbächen auf Belalp. Die Natischer erneuerten die Fuhre jetzt teilweise und nennen sie
immer noch Riederi. Der Wasserbezug auf der rechten Talseite bedeutet, dass die Suone die
Schlucht in einem Luftkännel überquerte. Erst später zapften die Bergler den Abfluss des
Aletschgletschers an. Sie bauten die Schöpfe auf der rechten Talseite, so dass der 18 m lange
Kännel über die Massa weiterhin erforderlich war. 1935 wurde dieser einmal mehr von
Eisschollen weggerissen. Als nach fünftätiger Arbeit an dessen Stelle Metallröhren hingen,
mussten die Bauern mitansehen, wie diese von der hochgehenden Massa fortgetragen wurden.
Während 16 heissen Sommertagen floss kein Wasser auf die Wiesen von Ried. Heute hat sich
der Gletscher weit zurückgezogen und die Staumauer Gebidum stoppt den Wildbach. Das
Kraftwerk versorgt die Bitscher Bauern direkt mit Wasser aus dem Stausee. Durch die Schlucht
fliesst nur noch Regen- und Quellwasser. Keine der bedeutenden Suonen ist in privatem Besitz.
Sie gehören einer Geteilschaft (Genossenschaft) oder, wenn nur sie die Bauherrin war, der
Gemeinde. Die Besitzer eines Territoriums bauten eine Leitung und legten Rechte und Pflichten
fest. An der Spitze stand der Vogt, der mit dem Wasserbhüter, die Hauptverantwortung für die
Suone trug. Die Wasserrechte waren an den Boden gebunden, mit Ausnahme von Saxon, wo
die 830 Anteilscheine ihren Besitzern Bezugsrechte von drei Stunden pro Anteilschein sicherten.
Verheiratete sich eine Tochter auswärts, musste sie ihre Rechte verkaufen. Wasserstunden
wurden oft nicht schriftlich festgehalten, sondern in Holzstäbe (Tesseln) eingekerbt, u.a. auch
in Eischoll, Mund und Ausserberg. Striche, Punkte oder Initialen standen für die Hauszeichen.
Bei den Rechten bedeutete ein ganzer Querschnitt in Naters vier Wasserstunden (1 Virzit) und
ein viereckiger Einschnitt 1 Std. Die Arbeitstage hielt man auf den Werktesseln fest. Die
Natischer tesselten teilweise bis 1950 (Unteri Flüöjeri), während Birgisch die Rechte vor 1920
in ein Buch eintrug. In Naters gibt es z. Zt. noch rund 20 aktive Genossenschaften, die ihre
Mitglieder jeden April per Anschlag zum Schortag einladen. In den Bergdörfern verkündete
der Weibel diese Aufgebote nach dem Sonntagsgottesdienst. Wir erreichen wieder die
Weggabelung an derer wir beim Aufstieg vorbeigelaufen sind. Hier biegen wir rechts ab,
überqueren die Nessjeri Suone und laufen abwärts zu der kleinen Brücke bei Punkt 2010 m.ü.M.
die uns über den Chelchbach bringt. Über die Alp Bel erreichen wir das schöne Hotel Hamilton
Lodge Punkt 2047 m.ü.M.
Hamilton Lodge
Hier lassen wir es uns nicht nehmen und legen bei schönster Aussicht auf der Terrasse
des Hotels eine Pause ein. Wir können aber nicht lange bleiben. Dunkle Wolken ziehen auf.
Wir trinken rasch aus und verlassen dieses schön gelegene Hotel. Zuletzt auf der Strasse
ansteigend geht es zurück zur Seilbahnstation. Eine wunderschöne Rundtour geht zu Ende.

Wunderschönen Panoramaweg
mit atemberaubender Aussicht
auf den Aletschgletscher und
das Simplongebiet. Gipfelrunde
westlich über der Belalp: viel
Aussicht, wenig Mühen. Der
Rückweg folgt ein Stück weit
der Nessjeri, einer alten Suone.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 3/4 Std. 10,8 km
ca.880m Aufstieg
ca.880m Abstieg
2569m höchster Punkt
2094m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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