Jakobsweg - Geschrieben am Montag, Mai 7, 2012 21:14 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 16 Castrojeriz – Frómista

7.5.12

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 16 Castrojeriz – Frómista

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com

Weitere nützliche Links:
Albergues del Camino de Santiago
Caminosantiago
El camino a Santiago
Infocamino
Toprural
chemin-saint-jacques-de-compostelle
caminosantiago
caminodesantiago.consumer.es
posadascaminodesantiago
jacobeo.net

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Spanien: „Jakobsweg Camino Francés”
aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 23

Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg

Kompass Spanischer Jakobsweg Wanderkarte

und natürlich der Miam Miam Dodo

Die Teilstrecke 16 Castrojeriz – Frómista führt von:
Castrojeriz – Itero de la Vega – Boadilla del Camino – nach Frómista.

Als Titel für den heutigen Tag haben wir den folgenden gewählt:
Grenzenloses weites Land, Wasser in der Meseta und
sehr schöne romanische Kirche.

Zusammen mit unseren 8 Pilgerfreunden genossen wir im Hotel das Frühstück.
Wir alle hatten heute das gleiche Etappenziel, Frómista.
Unsere zwei Rucksäcke waren schon gepackt und bereits beim Empfang hingestellt.
Nach dem Frühstück konnten wir also sofort den Camino unter die Füsse nehmen.
Bei leichter Bewölkung, aber einen lästigen Wind, verliessen wir Castrojeriz
und liefen zum weithin sichtbaren Tafelberg “Alto de Mostelares”.
Kurz vor dem Bergrücken, überquerten wir über eine niedrige Brücke den Fluss Odrilla.
Die Brückenfundamente stammen aus römischer Zeit.
Während dem laufen begleitete uns ein Vogelkonzert.
Auch der Kuckuck hörten wir wieder, wie jeden Tag seit Beginn der Reise
Bevor wir die Hochebene erreicht hatten, mussten wir ein steiler Anstieg bewältigen.
Hier überholten wir eine ältere Frau, die ganz langsam lief und ein bisschen bleich aussah.
Auf dem Camino überholt man immer wieder Pilger die so laufen und so aussehen.
Darum haben wir uns nichts gedacht und liefen weiter. Zu dieser Frau später mehr.
Kurze Zeit später hatten wir die Hochebene auf 913 m.ü.M. erreicht.
Hier konnten wir einen herrlichen Blick zurück nach Castrojeriz
und die Tafelberge gegenüber werfen.
Die Hochebene “Alto de Mostelares” ist wirklich bretteben, aber nicht sehr ausgedehnt,
und nach ein paar Minuten ging es auf der anderen Seite schon wieder – ebenfalls steil – hinab.
Während dem runterlaufen, bestaunten wir die unglaubliche Weitsicht in die Meseta.
Eine karge Hochebene, in der es immer windet.
Der Wind bläst konstant, ununterbrochen, dauernd an unsere Körper.
Der Weg führte, abgesehen von kleinen Biegungen, alles geradeaus.
Kilometer um Kilometer gnadenlos. Kein Schatten, kein Brunnen, kein Dorf.
Wer nicht den unbedingten Willen besitzt, in Santiago anzukommen, hört hier auf.
Hat man irgendwelche Beschwerden, wird es schwierig anzukommen.
Gestern Abend haben wir zum Beispiel ein Pilger gesehen, der Eis um das Knie gelegt hatte.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, das wir diesen Pilger ab und zu treffen werden
und er die Beschwerden überwinden konnte.
Wir liefen weiter durch unendliches Ackerland.
Die Natur ist sehr schön. Es ist vergleichbar wie die Prärie, im Wilden Westen.
Wir erreichten einen schönen Rastplatz mit einer Quelle.
Fuente del Piojo (Lausquelle). Ein Bauer verkaufte Obst.
Wir kauften Bananen und Äpfel, legten eine kleine Pause ein,
und bestaunten die Gegend. Wir erreichten danach die kleine Kirche San Nicolás.
Es handelt sich um ein Gebäude aus dem 13.Jh.,
das früher zu einem Pilgerhospital des Malteser-Ordens gehörte.
Die Kirche wurde von der Jakobsbruderschaft von Perugia (Italien) restauriert.
Seit 1994 ist das Gebäude eine Pilgerherberge, die von Hospitaleros aus Italien geführt wird.
Als wir so vor der Kirche standen kam ein Mann aus der Herberge heraus
und bat uns freundlich doch einzutreten.
Der Mann sah so aus, wie der Sankt Nikolaus aus der Coca-Cola Werbung.
Er ist einer von den Hospitalier, die in dieser Pilgerherberge, im Dienst der Pilger,
freiwillig und ohne Entgelt arbeitet.
Wir erhielten einen Kaffee aus der Mocca Maschine, wie in Italien.
Der Hospitalier konnte besser Italienisch als Spanisch, was ja klar ist.
Wir konnten uns somit sehr gut verständigen.
Der “Nikolaus” strahlte so eine Ruhe und Zufriedenheit aus,
in der heutigen Zeit eine Seltenheit.
In der Herberge trafen wir auf Elisabeth und Maria Magdalena.
Gemeinsam verliessen wir die ehemalige Kirche und heutige Pilgerunterkunft
und liefen zur beeindruckende, ursprünglich romanische Bogenbrücke.
Über diese Brücke überquerten wir den breiten Río Pisuerga.
Er markiert auch gleichzeitig die Grenze zwischen den Provinzen Burgos und Palencia.
Schon nach kurzer Zeit haben wir bemerkt, das Maria Magdalena eine spezielle Frau ist.
Sie kommt aus dem Salzburgerland und ist in unserem Alter.
Wir waren so in tiefgründige Gespräche vertieft, das wir gar nicht bemerkt hatten,
das wir Itero de la Vega erreicht hatten.
In Itero de la Vega, wollten wir eine kleine Pause einlegen.
Wir verabschiedeten uns von Maria und waren überzeugt sie wieder zu sehen.
In einer grossen Bar tranken wir guten Kaffee und assen etwas süsses.
In der Bar stritten zwei Pilger untereinander, obwohl sie zusammen auf dem Weg sind.
Es ging darum, wer was bezahlen soll.
Wir dachten uns sofort, die haben den Ruf vom Camino noch nicht gehört.
Die beiden haben wir noch einmal angetroffen. Dort waren sie wieder am Streiten.!
Nach dieser Pause verliessen wir Itero de la Vega.
Nach Itero de la Vega öffnet sich die Tierra de Campos,
die Kornkammer Spaniens mit unendlichen Kornfelder.
Früher wurde neben Getreide auch Wein kultiviert, es gab Viehweiden,
grosse Taubenhäuser zur Vogelzucht und Imkereien.
Moderne Agrarwirtschaft und Flurbereinigung haben dem jedoch ein Ende bereitet.
Jetzt wird nur noch Weizen auf Riesenfelder angebaut,
deren Bewirtschaftung nur noch wenige Menschen beschäftig,
Wein und Weiden sind verschwunden, und die Taubenhäuser verkommen am Wegesrand.
Dieses Land eignet sich zwar hervorragend für den Getreidebau,
ist aber heutzutage in einer Zeit der Dauerkrise der Landwirtschaft verarmt.
Beim Ortseingang von Boadilla del Camino, stiessen wir auf seltsame Gebäude.
Es sind Taubenhäuser, die zumeist verfallen sind,
weil sie nur aus leicht vergänglichen Lehmziegeln erbaut wurden.
Diese Ziegel (Adobe) sind das traditionelle Baumaterial dieser Gegend,
da es jedoch schnell verwittert,
macht Boadilla del Camino teilweise einen entsprechend heruntergekommenen Eindruck.
Wir liefen also durch Boadilla mit seinen lehmverkleideten Mauern
und erreichten kurz danach
die Kirche Nuestra Señora de la Asunción sie stammt aus dem 16.Jh.
Das dörfliche Wahrzeichen und Nationalmonument erhebt sich direkt vor der Kirche.
Es ist der “Rollo jurisdiccional”, eine sehr schöne steinerne Gerichtssäule 16. Jh.
Die fein gearbeitete u.a. mit Pilgermuscheln verzierte Säule,
zählt zu den schönsten ihrer Art am Jakobsweg.
Hier tagte früher das Gericht und an ihr wurde Recht gesprochen.
Das heisst das die Säule einst als Pranger genutzt wurde.
Das Urteil wurde, wenn möglich, auch direkt an Ort und Stelle vollstreckt.
Was diese Säule alles gesehen hat. Uns überkam ein leichtes schaudern.
Gegenüber dieser Säule, entdeckten wir ein kleiner,
unscheinbarer Eingang, mit der Aufschrift “Albergue”.
Wir schauten hinein und waren sofort hingerissen und überwältigt.
Ein schöner Garten, Sitzmöglichkeiten um etwas zu Essen.
Wirklich eine sehr schöne Pilgerunterkunft.
Albergue En El Camino
Der richtige Zeitpunkt um eine Mittagspause einlegen.
Wir packten die Wurst aus, die Franco von einem Mitarbeiter der Firma erhalten hatte.
Endlich konnten wir sie essen. Tragen wir sie nun doch schon seit Tagen im Rucksack mit.
Wir hatten am Vortag noch Käse und eine kleine Flasche Wein gekauft. Es passte alles.
Das Mittagessen war traumhaft und das bei so einer schönen Umgebung.
Auch heute wieder, zeigte uns der Camino seine zwei Seiten.
Unerbittlich hart und danach wieder so etwas Schönes.
Ein Spiegelbild des Lebens.
Nach dem Mittagessen gingen wir in die kleine Bar vom Albergue.
Wir genossen einen feinen Kaffee und etwas süsses.
Gerade als wir Boadilla del Camino verlassen wollten,
trafen wir auf Bernd und Theresia. Sie erzählten uns, das sie kurz nach uns,
heute Morgen mit den anderen Pilger von gestern Abend gestartet waren,
als sie auf die vorher erwähnte Pilgerin trafen.
Sie lag Ohnmächtig im Strassengraben. Mehr konnten sie uns auch nicht erzählen.
Als wir so im Gespräch waren, schoss Theo um die Ecke.
Was für eine freudige Überraschung, wir hatten nicht mehr damit gerechnet,
ihn nochmals zu sehen. Er war sehr in Eile und sah ein bisschen müde aus.
Er wollte in der Albergue, wo wir vorher waren, übernachten.
Plätze sind rar, und so konnte er mit uns nicht lange sprechen.
Er musste dringend, sich in der Albergue anmelden.
Wir erzählten Ihnen wie schön die Albergue sei.
Bernd und Theresia beschlossen dort auch eine Pause einzulegen.
Wir verabschiedeten uns von unseren drei Freunden und liefen weiter.
Nun hiess es weiterhin, Felder, Felder, Felder.
Der Zerfall der Dörfer und die allgemeine Landflucht ist überall ersichtlich.
Es begann leicht an zu regnen. Regensachen anziehen. Kurz danach Regen wieder weg.
Das hiess für uns Regensachen wieder abziehen.
Auch dieses Jahr, waren wir froh, gute funktionelle Kleider bei uns zu haben.
Richtige Bekleidung und Schuhwerk erleichtert das Pilgern sehr.
Wir erreichten den Canal de Castilla eine bautechnische Meisterleistung
der damaligen Ingenieurskunst.
Mit Unterbrechungen wurde von 1753 – 1859 an der 207 Kilometer langen Wasserstrasse
Canal de Castilla gebaut. Mit 49 Wehren überwindet der Kanal 150 Höhenmeter.
Er diente dem Getreidetransport von der Tierra de Campos in den Norden der Region
und weiter bis zur Atlantikküste.
Wikipedia Canal de Castilla
Bis zu 400 von Maultieren gezogene Lastschiffe verkehrten früher täglich auf dem Kanal.
Seit 1959 wird er nur noch zur landwirtschaftlichen Bewässerung genutzt.
Dieser Kanal ist heute der Haupt-Bewässerungskanal für diesen Teil Kastiliens
und zugleich ein wichtiges Brut- und Rückzugsgebiet für Vögel.
Alles dem Kanal entlang, liefen wir bei windigem und regnerischem Wetter Richtung Frómista.
Kurz vor Frómista kreuzten wir bei einer Schleuse, den Canal de Castilla.
Die beeindruckende Schleusenanlage, mit seinem sehenswerten Absturz in mehreren Stufen,
überwindet hier 14 Höhenmeter. Wir erreichten unser Etappenziel Frómista.
Fast verloren wirkt der kleine Ort an einer Strassenkreuzung zunächst,
doch die Kirche San Martin macht schnell klar, dass hier einmal ein Pilgerzentrum erster Güte war.
Schon im ältesten Pilgerführer, dem Codex Calixtus aus dem 12.Jh.,
wird der Ort als Ziel der sechsten Etappe erwähnt.
Bereits Kelten und Römer siedelten an dem Ort, wo sich heute die Stadt Frómista befindet.
Im Zuge der maurischen Invasion wurde die Siedlung zerstört
und blieb ein Jahrhundert lang unbewohnt.
Bedeutung erhielt die Stadt dann wieder durch die Jakobspilger.
Bei so einem anstrengendem Tag, wollten wir schön und gemütlich schlafen.
Im Hotel Doña Mayor
Hotel Doña Mayor
fanden wir das was wir gesucht hatten.
Sehr schönes Zimmer und direkt in der Stadt gelegen.
Rücksäcke auspacken, Schuhe reinigen, nasse Kleider aufhängen, Duschen,
frische und saubere Kleider anziehen, gegenseitige Fussmassage und Bericht schreiben.
Nachdem wir das alles erledigt hatten, erkundeten wir Frómista.
Zuerst gingen wir zur Kirche San Pedro 15.Jh.
Diese Kirche besitzt ein schönes Renaissance-Portal.
Als wir die Kirche verliessen, begann es wieder zu regnen.
Wir gingen in einer Bar und bestellten uns zwei Gläser Rotwein
und warteten bis es aufgehört hatte zu regnen.
Danach liefen wir zur Kirche San Martín.
Im Jahre 1066 gründete Doña Mayor, Gräfin von Kastilien,
(Gemahlin von Sancho III. König von Navarra)
und auch die Brückenbauerin von Puente la Reina,
ein Kloster, von dem heute nur noch die, allerdings bedeutende,
Kirche San Martín erhalten ist.
Sie ist eine der ersten romanischen Kirche Spaniens.
Die Kirche San Martín ist eine der vier grossen
frühen romanischen Kirchen des Jakobsweges
(neben den Kathedralen von Jaca und Santiago sowie der Kirche San Isidoro in León),
bedeutend vor allem aber wegen der Bauplastik.
Auf Fotos sieht man dem Gotteshaus nicht an,
dass es zu den frühen Grossbauten des Mittelalters zählt.
Der harmonische Bau ist als klassisches Kunstwerk der Hochromanik entstanden,
mit Tonnengewölbe, schmale Treppenrundtürmen, achteckigem Vierungsturm und drei Apsiden.
Wegen seiner ausgewogenen Proportionen und der schönen Bildhauerarbeiten
zählt die Kirche zu den wichtigsten romanischen Kirchen am Jakobsweg
und zu den schönsten Spaniens.
Über 300 Konsolenfiguren zieren die steinernen Dachsparren der Kirche
und stellen Tiere, Fabelwesen, Ornamente, Monster,
Menschen und unzählige andere Motive dar.
Innen bewundert man an den 50 Säulenkapitellen detailreiche Darstellungen
von Pflanzen und Tieren, aber auch Szenen aus der Bibel, aus Fabeln oder Abbildungen
der Handwerker, welche die Kirche erbauten.
Auch wenn von der Anlage heute nur noch die Kirche erhalten ist,
Vom dazugehörigen Benediktinerkloster ist nichts erhalten.)
zeugt diese noch von der grossen Bedeutung,
die Frómista als wichtiger Etappenort am Jakobsweg von jeher hatte.
Doña Mayor zog sich nach dem Tod ihres Mannes in das Kloster von Frómista zurück.
Unabhängig ob man an Gott glaubt oder nicht,
sobald man diese Kirche betritt, wird man von Gefühlen überwältigt.
Die Kirche hat kein Goldschmuck, ist nur aus Stein
und trotzdem strahlt sie so eine Ruhe aus.
Vor der Kirche trafen wir auf Bernd und Theresia.
Sie erwähnten uns, das die anderen Pilger, von “unserer” Pilgergruppe,
in einem Restaurant einen Tisch reserviert haben,
und die “Schweizer” auch dabei sein müssen.
Beim Dorfplatz von Frómista trafen wir uns um 19:00 Uhr.
Gemeinsam liefen wir zum besagten Restaurant.
Während dem Apéro hat Franco auf der Menükarte alles auf Deutsch übersetzt.
Alle konnten nur noch Striche hinzufügen, was man gerne Essen möchte.
Von Vorteil ist es dann natürlich, dass wenn das Essen kommt,
auch jeder weiss wo er den Strich hinzugefügt hat.
Bei diesem durcheinander und Gelächter war dies danach nicht ganz so klar.
Das Essen war nicht schlecht.
Kaum hatten wir fertig gegessen so um ca. 21.00 Uhr fing das Personal an,
die freien Stühle auf die Tische zu stellen.
So als Hinweis, ihr habt gegessen, ihr müsst nur noch zahlen und dann gehen.
Unglaublich, in so einem Moment fühlten wir uns wie eine Weihnachtsgans.
Und das ist uns nicht zum ersten Mal passiert.
Die müssen sich gar nicht anstrengen, der Pilger bleibt nur eine Nacht
und dann sieht man ihn sowieso nicht mehr.
Zusammen verliessen wir das Restaurant und gingen in einem schönen,
typisch spanischen Lokal. Hier war die Bedienung super.
Wir tranken einen Kaffee und Franco bestellte sich ein Brandy Luis Felipe.
Brandy Luis Felipe
So ein Brandy hat er in Burgos schon geniessen können, und war mit 7€ noch bezahlbar.
Das Thema war wie fast jeden Abend, wo ist morgen das Etappenziel,
und wo wird übernachtet.
Unsere Pilgerfreunde wussten, das wir ein Heft,
mit den möglichen Übernachtungsmöglichkeiten selber erstellt hatten.
Wir haben es “das goldige Büchlein” genannt.
Sie fragten uns, wo wir übernachten, wir antworteten in einem ehemaligen Kloster.
Alle waren Feuer und Flamme und reservierten auch dort.
Während wir so miteinander zusammen sassen, dachten wir zwei,
Peter und Ulla, hätten in dieser Gruppe auch hineingepasst.
Wir hatten zu Beginn der Pilgerreise ein bisschen Angst davor,
vielleicht keine Pilger kennen zu lernen, hatten wir doch in den letzten 2 Jahren,
so viele nette Menschen kennengelernt, mit denen wir heute noch Kontakt haben.
Und nun kennen wir wieder so viele freundliche und interessante Menschen.
Etwas habe ich noch vergessen: die Frau die wir beim Aufstieg gesehen haben.
Sie hatte in den letzten Tagen Magen-Darm Probleme.
Aus diesem Grund hatte sie nichts mehr gegessen,
der Anstieg auf den Tafelberg, war für den Körper zuviel, und Sie wurde ohnmächtig.
Ein Krankenauto kam nach ca. 1 Std. und holte sie ab.
Wenn in so einem Gebiet, auf dem Land, etwas passiert bis du aufgeschmissen.
Auch eine Privatversicherung nützt hier nichts.
Das geht so lange bis ein Arzt kommt, das du schon lange Tod bist.
Am besten ist es also, wenn du direkt einen Leichenwagen bestellst.
Um 22:30 Uhr riefen wir den Kellner, es war Zeit ins Bett zu gehen.
Als dann die Rechnung kam, verschlug es Franco den Atem.
Der Kellner verlangte für das Glas Brandy 26€! Was für ein Schock.
Um 23:00 Uhr schliefen wir zufrieden ein.
Franco hatte Alpträume wegen der Rechnung.
Pilgergedicht bei der Kirche San Nicolás.
Kurz nach dem Morgengrauen, möchte ich das Haus verlassen,
und mich auf dem Weg machen, nach Santiago.
Es muss keine Flucht sein.
Um eine Entscheidung zu fällen,
werde ich tiefer suchen müssen.
Der Pilger ist der wahre Sucher nach der Wahrheit,
weil nur der Tod in verhindern wird, das Ziel zu erreichen.
Er lässt alles stehen,
riskiert und bezahlt mit dem eigenen Leib,
mit dem Geist und mit dem ganzen Körper.
Mit der ganzen Person.
Vor allem ist der Pilger einer der sucht,
und akzeptiert das unkalkulierbare,
mit dem Risiko das er es wirklich findet.
Im Gegensatz zu all den Intellektuellen
die suchen um zu suchen,
aber im Grunde haben sie Angst es zu finden.
Weil finden, bedeutet nicht der gleiche zu sein, wie man vorher war.
Es ist ein Wechsel, ein sterben um nachher wiedergeboren zu werden.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 1/2 Std.
ca.180m aufwärts
ca.190m abwärts
29 km
Noch 424 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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