Jakobsweg - Geschrieben am Freitag, Mai 11, 2012 20:12 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 20 El Burgo Ranero – Mansilla de las Mulas

11.5.12

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 20 El Burgo Ranero – Mansilla de las Mulas

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com
GPS-Tracks.com

Weitere nützliche Links:
Albergues del Camino de Santiago
Caminosantiago
El camino a Santiago
Infocamino
Toprural
chemin-saint-jacques-de-compostelle
caminosantiago
caminodesantiago.consumer.es
posadascaminodesantiago
jacobeo.net

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Spanien: „Jakobsweg Camino Francés”
aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 23

Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg

Kompass Spanischer Jakobsweg Wanderkarte

und natürlich der Miam Miam Dodo

Die Teilstrecke 20 El Burgo Ranero – Mansilla de las Mulas führt von:
El Burgo Ranero – Reliegos nach Mansilla de las Mulas.

Als Titel für den heutigen Tag, haben wir den folgenden gewählt:
Auf dem königlichen Weg, den Camino Real Francés, verlasssen wir die Meseta.

Im sehr schönen Hotelzimmer mit seinem riesigem Bett, habe wir sehr gut geschlafen.
Nachdem wir alles in den Rucksäcken gepackt hatten,
gingen wir runter in den Frühstücksraum.
Dort wartete schon Theo aus uns.
Zusammen mit Hannelore&Erich und Sonja&Johann, nahmen wir das Frühstück ein.
Wie fast immer, läuft auch im Frühstücksraum der Fernseher in voller Lautstärke.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Theo.
Er fährt mit dem Zug nach León.
Schade wir sind traurig, wir wissen nicht ob wir Ihn wiedersehen.
Nach dem Frühstück warteten wir vor dem Hotel.
Pünktlich erschien unser Fahrer. Sonja und Johann fuhren als erste los.
Wir, Erich und Hannelore mussten warten, bis unser Fahrer mit dem Auto wieder zurück war.
Der Fahrer fuhr uns nach El Burgo Ranero, das Western Dorf,
dort hatten wir ja gestern die Etappe beendet.
Diverse Pilger sahen uns, wie wir ins Dorf fuhren. Für uns kein Problem.
Wir lassen ja kein km aus. Das Wetter war sehr gut. Blauer Himmel und schön warm.
Einzig die Strecke war weiterhin eintönig wie gestern von Sahagún aus.
Über riesige Felder zieht sich der Weg fast geradeaus weiter.
Links vom Weg wurden Platanen gepflanzt. Immer perfekt nach 10 m ein Baum.
Erich und Ich, haben während dem laufen eine Hochrechnung gemacht,
wie viele Bäume gepflanzt wurden. Wir kamen auf die unglaubliche Zahl von ca. 500 Bäume.
Der Weg wird zwischendurch von Feldwegen durchkreuzt.
Bei jeder dieser Kreuzung sind 4 Betonpflöcke aufgestellt worden, wieso weiss niemand.
Der Weg wird bei diesen Betonblöcke dann ein bisschen schmaler
und man kann dann nicht wie gewohnt, 2 Personen nebeneinander laufen, sondern hintereinander.
Jetzt läuft man Stundenlang monoton auf dem Camino und plötzlich passiert es.
Erich bemerkt so ein Betonpfosten zu spät und läuft direkt in einem hinein und fällt zu Boden.
Wir dachten zuerst er habe sich etwas gebrochen.
Ein Schlag auf das Schienbein mit einer offenen Platzwunde war die Folge.
Zum Glück nichts Schlimmes. Die Wunde wurde verarztet.
So schnell kann etwas dazwischen kommen und die ganze Planung fällt ins Wasser, wie im Leben.
Man weiss nicht was auf einem zukommt.
Oft muss man es hinnehmen, auch wenn es einem nicht gefällt.
Wir waren froh und glücklich, das nach eine gewissen Zeit Erich wieder laufen konnte.
Nach nicht endend wollenen 12 km kamen wir in Reliegos an.
Auch dieses Dorf sieht man erst kurz bevor man davor steht.
Der kleine Ort blickt auf eine lange Geschichte zurück:
Funde weisen auf die frühe Besiedlung dieser Gegend hin.
In römischer Zeit war Reliegos, damals “Pallantia”,
ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.
Drei römische Fernstrassen trafen hier aufeinander.
Im Mittelalter zog sich ein wichtiger Weideweg, die Cañada de Real Leonesa Occidental,
durch das Gebiet der Gemeinde.
Sehenswert sind die ca. 70 Bodegas!, mit ihren in die Hügel gegrabenen Kellern.
Hier in Reliegos bei einer schönen Albergue, trafen wir auf Johann und Sonja.
Wir beschlossen sofort zusammen mit Hannelore&Erich hier auch eine Rast einzulegen.
Bei einem Kaffee und ein Bierchen erzählten wir den beiden,
was Erich passiert ist. Alle waren froh, das Erich mit uns weiterlaufen konnte.
Unsere Freunde hatten für heute Abend in Mansilla de las Mulas,
noch keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden.
Franco konnte für sie, je ein Doppelzimmer organisieren.
Wenn du nicht ein bisschen spanisch kannst, wird es schwierig.
Möchte man nicht in einer Pilgerherberge mit 40 anderen Pilger schlafen,
wird es noch schwieriger.
Kurz bevor wir wieder starten wollten, erschienen Theresia&Bernd.
Sie erzählten uns, das Sie gestern nicht auf den Weg geachtet haben,
und eine Variante genommen haben, die sie aber nicht hätten nehmen sollen,
weil Ihre Übernachtung sich auf dem Hauptweg befindet.
(Sie liefen gestern über die Variante der Via Trajana,
und nicht wie wir über den Hauptweg Camino Real)
Sie haben dadurch gestern einen Marsch von 36 km! hingelegt.
Bernd ist 69 und Theresia 2 Jahre jünger.
Wir waren fassungslos. Wir zogen den Hut über so eine gewaltige Leistung.
Wir verabschiedeten uns von Theresia&Bernd.
Wir sehen sie heute Abend in Mansilla de las Mullas.
Sie schlafen im gleichen Hotel wie wir.
Mit dem verlassen von Reliegos, lässt man auch gleichzeitig die karge Hochebene
der Meseta hinter sich.
Der Camino führt nun leicht abwärts in die weite Flussebene des Río Esla,
an dem Mansilla de las Mulas liegt.
Weiter ging es über diese monotone Landschaft, die für das Auge nicht viel bietet.
Wir waren froh, endlich Mansilla de las Mulas erreicht zu haben.
Schon vor dem mittelalterlichen “Pilgerboom” war das am Río Esla gelegene,
Mansilla de las Mulas ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.
Bei dem ehemaligen Landgut kreuzte die Via Trajana mit Nord-Süd-Handelswege.
Um 70 n.Chr. befestigten die Römer den Ort mit einer Stadtmauer.
Die mittelalterlichen Stadtmauern mit dem Stadttor Arco de la Concepción
und zwei gut erhaltenen Wehrtürmen rühren aus dem 11.Jh.,
als der Río Esla die Südgrenze des Königreiches Asturien-León bildete
und Mansilla zusammen mit mehreren befestigten Städten die Frontlinie schützte.
König Fernando II. befahl 1181 die Wiederrichtung der Stadtmauern,
es sind die heute noch existierenden.
Im 12./13.Jh. war Mansilla dir grösste und reichste Marktstadt der Region.
Von den Viehmärkten leitet sich auch der Beiname “de las Mulas” (der Maultiere) ab.
Am Ende der der schier endlosen Meseta warteten fünf Kirchen, drei Pilgerhospitze
und zahlreiche Herbergen und Wirtshäuser auf die Pilger.
Die Spuren des einstigen Glanzes sind heute verblasst. Die Stadt stagniert.
Durch die Puerta Castillo betraten wir Mansilla de las Mulas.
Mansilla de las Mulas
Turismo Castilla y Léon
Wir verabschiedeten uns von unseren 4 Pilgerfreunden.
Wir üblich war der Treffpunkt 19:00 vor der Kirche.
Wir liefen durch das Städtchen uns suchten unser Hotel.
Wieder wie in jedem Dorf, und dies seit Beginn der Pilgerreise,
Störche und Schwalben umkreisen das Dorf und haben überall ihre Nester gebaut.
Es ist immer etwas spezielles so durch eine Stadt oder Dorf zu laufen,
wo man nicht kennt und genau weiss, dass man an nächsten Tag es wieder verlassen wird.
nach einer gewissen Zeit hatten wir das Hotel im Zentrum vom Städtchen gefunden.
Im Hotel Albergueria del Camino haben wir das Zimmer bezogen,
das wir vorsorglich reserviert hatten.
Hotel “Albergueria del Camino”
Mansilla de las Mullas ist das letzte grössere Dorf vor León,
dementsprechend übernachten hier viele Pilger.
Das Zimmer gefällt uns sehr.
Vom Fenster sehen wir auf den Kirchturm der an das Hotel angrenzt.
Auf dem Kirchturm hatte es 4 Storchennester mit Jungtieren.
Immer wieder nach dem Bezug des Zimmer: Duschen, auspacken, …
Beim verlassen vom Hotel, sahen wir kurz im Hotel eigenem Restaurant hinein.
Es ist ein richtig schönes und urchiges spanisches Restaurant.
Die Mauern sind aus getrocknetem Lehm und Stroh.
wir waren sofort sehr angetan.
Spontan reservierten wir für am Abend für 8 Personen.
Hier werden wir heute Abend alle zusammen Essen. Wird sicher lustig.
Danach machten wir einen Rundgang durch das Dorf.
Auf dem Plaza Mayor, in Spanien ist das immer der Hauptplatz,
haben wir in einer Bar 2 Rosé bestellt.
Da wir ein bisschen Hunger hatten,
ging Franco in den gegenüberliegenden Dorfladen und kaufte ein bisschen ein.
Oliven, Käse und Schinken.
Nochmals 2 Rosé bestellt und das gekaufte unter den Bögen bei der Bar gegessen.
In Spanien darf man das. Niemand reklamiert.
Sowieso ist in Spanien das Leben viel geruhsamer und bedächtiger,
als bei uns mit diesem Stress.
Sie haben zwar oft die Infrastruktur und den Luxus nicht,
dafür haben Sie Zeit und Sie Leben.
Nach dem sehr speziellem Apéro auf der Plaza Mayor,
trafen wir uns um 19:00 Uhr vor unserem Hotel.
Es ist nicht schwer jeweils unsere Gruppe am Abend zu finden.
Allen knurrt den Magen vor Hunger so sehr, dass es schon von weitem hörbar ist.
Wir beide hatten nicht mehr so grossen Hunger,
hatten wir doch neben dem Schinken und den Oliven, noch 250 gr. Käse gegessen.
Da es erst um 20:00 Uhr Cena gibt, gingen wir alle wieder zu der Bar auf der Plaza Mayor.
Wir alle probierten den Weisswein der Region. Er schmeckte vorzüglich.
Der Barbesitzer brachte uns dann noch zusätzlich ein paar Häppchen.
Mit dennoch einem riesen Hunger liefen wir zum Restaurant.
Hotel “Albergueria del Camino”
Wenn man so viel läuft hat man am Abend richtig Kohldampf.
Zur Auswahl gab es das Pilgermenü zu 6.90€ oder das normale Menu 10€.
Bei diesem Menu hat man 3 verschiedene Variationen zur Auswahl.
Wir nahmen die Kichererbsen Suppe, Franco mit Pescado (Fisch), Manuela ist klar ohne.
Pouletbrust für Manuela, Blutwurst mit Pommes für Franco, Spezialität der Region.
Das Essen war sehr gut. Das Restaurant sehr schön. Alle haben es sehr genossen.
Hauptgespräch war natürlich der Unfall von Erich,
und das verlaufen von Theresia&Bernd.
Nach dem Essen gingen wir ein bisschen im Dorf spazieren,
endlich war es auch ein bisschen kühler geworden.
Uns zog es wieder zur Plaza Mayor zu der Bar, wo wir den Apéro zu uns genommen hatten.
Theresia&Bernd offerierten eine Runde Vino Tinto Ribeira del Duero. Ausgezeichnet.
Nach einem Absackerl, so sagen die Österreicher einem Schlumi, gingen wir um 23:30 Uhr ins Bett.
Vor dem Einschlafen dachten wir noch an Erich
und wieviel Glück er hatte den Camino weiterlaufen zu können.
Es war abgesehen vom Unfall ein schöner Tag.
Höhepunkt war der Abend mit all unseren Freunden.
Das Nachtessen und danach den Schlumi an der Plaza Mayor.
Camino wieviel hast du uns schon gegeben.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/2 Std.
ca.60m aufwärts
ca.110m abwärts
20 km
Noch 326 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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