Jakobsweg - Geschrieben am Samstag, Mai 12, 2012 19:18 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 21 Mansilla de las Mulas – León

12.5.12

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 21 Mansilla de las Mulas – León

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com

Weitere nützliche Links:
Albergues del Camino de Santiago
Caminosantiago
El camino a Santiago
Infocamino
Toprural
chemin-saint-jacques-de-compostelle
caminosantiago
caminodesantiago.consumer.es
posadascaminodesantiago
jacobeo.net

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Spanien: „Jakobsweg Camino Francés”
aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 23

Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg

Kompass Spanischer Jakobsweg Wanderkarte

und natürlich der Miam Miam Dodo

Die Teilstrecke 21 Mansilla de las Mulas – León führt von:
Mansilla de las Mulas – Villarente nach León.

Als Titel für den heutigen Tag, haben wir den folgenden gewählt:
Die karge Meseta liegt hinter uns.
Wir erreichen eine der schönsten und kulturreichste Stadt am Jakobsweg, León

Wie immer jeden Morgen, hiess es Rucksäcke packen.
Während dem packen schauten wir aus unserem Hotelzimmer,
und konnten direkt zum nahen Kirchturm sehen, wo Störche um die Wette klapperten.
Sie flogen um den Kirchturm und über das Hotel.
Was für ein herrlicher und unglaublich schöner Moment.
Heute Morgen nahmen wir das Frühstück nicht im Hotel,
sondern in einer Panaderia (Bäckerei) auf dem Dorfplatz ein.
Das Gebäck, der frische Orangensaft und der Kaffee waren sehr gut.
Über die mittelalterliche Brücke, die den Río Esla umspannt,
verliessen wir danach Mansilla de las Mulas.
Ein Blick zurück zu den alten Stadtmauern, lohnt sich und weiter ging es.
Neben einer Schnellstrasse liefen wir nun Richtung Villarente
Oft kommt das Schöne genau dort wo man es am wenigsten vermutet.
Neben dieser Strasse waren tausende von Mohnblumen zu bestaunen.
Im Villarente haben wir eine Kaffeepause eingelegt.
Die Bar war nicht so gemütlich und sie war vor allem unsauber.
In der Bar waren viele Menschen anwesend.
Der Fernseher lief mit einer unglaublichen Lautstärke. Zuviel für unsere Ohren.
Waren wir doch in den vergangenen Tagen mit einer Einsamkeit und Ruhe umgeben.
Darum tranken wir den Kaffee dennoch draussen, neben dieser stark befahrenen Strasse.
Zum Glück bog der Weg danach neben dieser Hauptstrasse ab.
Diese paar Meter reichten, um die Vogel zwitschern zu hören und das Froschquaken.
Manuela meinte, die Frösche sollen sich verstecken,
ansonsten der Storch kommt, und alle Frösche sind gegessen.
In Arcahueja trafen wir auf unsere Gruppe.
Sie waren ein bisschen genervt, weil sie für die Unterkunft in Mansilla de las Mulas,
die schäbig war, 48€ bezahlen mussten.
Auch auf dem Camino findet man immer wieder Menschen mit Gier.
Über eine moderne Brücke, überquerten wir die Autobahn.
Der Jakobsweg führte uns danach auf die Anhöhe vom Alto del Portillo.
Von hier oben sahen wir zum ersten Mal León,
das mitten in der Flussebene des Río Bernesga und Río Soto de Torio liegt.
Jedesmal wenn wir so eine Stadt überblicken, wird uns bewusst,
was wir bis jetzt geleistet und erlebt haben.
Zusammen mit unseren Pilgerfreunden liefen wir nun in León, 150′000 Einwohner, ein.
Trotz dem Lärm und den vielen Menschen, sahen wir viele Störche und Storchennester.
Die im Boden eingelassenen Markierungen führten uns direkt Richtung Altstadt.
Die lichte in freundlichen Gelb- und Ockertönen gehaltene Altstadt Leóns,
gehört zu den einladensten Orten am Camino francés.
Die ganze Altstadt wurde vor Jahren als Autofrei erklärt.
León
Turismo León
Turismo Castilla y Léon
Wikipedia León
León kommt nicht von Löwe, wie alle denken, sondern von den Römer.
68 nach Christus, gründeten die Römer hier eine Siedlung.
Die 7. Legion Gemini Felix war hier stationiert.
Aus dem lateinischen Legio wurde der Stadtname León.
Unter Führung Almansurs zerstörten maurische Heere die Siedlung 996,
doch schon unter Alfonso V. wurde sie wieder aufgebaut.
Vom 10.-12.Jh. war León Hauptstadt des christlichen Königreichs Asturien.
Über zwei Jahrhunderte lang, war sie die wichtigste Stadt im christlichen Spanien.
Die asturisch-leonesischen Könige waren es auch, die nach dem Fund des Apostelgrabes
in Compostela, das zu ihrem Herrschaftsgebiet gehörte, die Pilgerschaft förderten.
So fällt die Blütezeit Leóns als Hauptstadt,
mit der Blütezeit der Pilgerschaft nach Santiago zusammen.
Im Jahr 1230 vereinigten sich die Königreiche Kastilien und León,
was die Stadt León zweitrangig werden liess, zumal die Pilgerschaft langsam nachliess.
Direkt vor den alten Stadtmauern erreichten wir die Iglesia Santa Ana 12.Jh.
Römische Stadtmauer
Iglesia Santa Ana
Wir durchquerten die alte Stadtmauer und liefen geradewegs in den historischen Kern Leóns.
Wir erreichten die Iglesia de Nuestra Señora del Camino, ehemals del Mercado.
Iglesia de Nuestra Señora del Camino
Über die La Rúa liefen wir an dem alten Kloster des Conceptionisten-Ordens 1512 erbaut, vorbei.
Conceptionisten Kloster
Wir erreichten die Plaza Santo Domingo. Direkt vor uns erschien die Casa de Botines.
Casa de Botines
Der Bau im neoklassischen Stil erbaut,
besitzt die Handschrift vom katalanischen Architekt Antonio Gaudí.
Antoni Gaudi
Der gleiche Architekt hat unter anderem die Sagrada Familia in Barcelona,
und der Bischofspalast in Astorga erbaut.
Direkt daneben befindet sich der Palacio de los Guzmanes.
Palacio de los Guzmanes
Dieser Palast 1577 erbaut, ist eines der besten Beispiele
der spanischen Palastarchitektur der Renaissance.
Dieser prächtige Palast besitzt einen wunderschönen Innenhof.
Einst lebte hier die Dynastie der Guzmanes, die auf einen der Helden
der Reconquista aus dem 13.jh. zurückgeht: auf Guzmán el Bueno.
Bei der Plaza Santo Domingo bogen wir in die Calle Ancha ein.
Wer stand plötzlich vor uns? Theo! Was für eine Überraschung?
Es geht im jetzt besser. Er glaubt, dass er den Camino fertig laufen kann.
Wir waren so froh, das Theo den Weg weiterlaufen kann.
Glücklich in getroffen zu haben, liefen weiter.
Wer stand nach ein paar Meter vor uns? Matthias.
Unglaublich in so einer grossen Stadt auf ihn zu treffen.
Er hatte den ganzen Vormittag vor einer Bar auf uns und die anderen Pilger gewartet.
Er wusste, das man als Pilger diesen Weg nimmt. Was für eine Überraschung!
Matthias, Sonja&Johann, Hannelore&Erich und wir sassen nun in dieser Bar,
und sprachen über die vergangenen Tage.
Matthias fährt heute wie geplant nach Hause zurück.
Matthias spendete uns allen eine Runde Bier.
Es wurden ein paar Tapas gegessen und die Zeit flog nur so dahin.
Ein anderer Pilger aus Deutschland den Matthias kannte,
war auch bei unserer geselligen Runde anwesend.
Er muss leider den Camino abbrechen.
Er hat Schmerzen an den Knien die das laufen unmöglich machen.
Wieder so ein Moment am Jakobsweg, den man immer wieder vorgesetzt bekommt.
Hier die Freude mit so vielen Freunden zusammen zu sitzen,
und dort ein Pilger der den Weg abbrechen muss.
Traurigkeit und Fröhlichkeit nebeneinander. So ist der Camino.
Der Pilger aus Deutschland erzählte uns von einem Pilger,
den er selber gesehen hat, der lief auf allen Vieren ins Dorf zurück,
er war gestürzt und hatte sich dabei das Bein gebrochen,
er zog das kaputte Bein hinter sich her. Bei dieser Erzählung bekamen wir Hühnerhaut.
Kurze Zeit später nochmals eine erfreuliche Überraschung.
Theresia&Bernd gesellten sich zu unserer Runde. auch Sie hatten León erreicht.
Was für eine Freude! Unsere Gruppe wurde immer grösser.
Als wir so alle zusammen sassen,
lief neben uns die alte Frau aus Italien vorbei, einfach wahnsinnig.
Ihr geht es abgesehen von den Blasen an den Füssen gut.
Nach einem kurzen Schwatz mit Franco lief sie weiter. Sie wollte zu der Kathedrale.
Bernd erzählte uns von 2 Pilger die er angetroffen hat, die haben immer miteinander gestritten.
Nach der Beschreibung nach, (sehr dicker Bauch) konnten es nur die Pilger sein,
die wir vor ein paar Tage angetroffen haben, und die ich im Bericht schon erwähnt habe.
Ein Wunder, das diese 2 Pilger so weit gekommen sind.
Es war schon Nachmittag, als wir uns von unseren Freunden verabschiedeten
Wir wären gerne noch länger geblieben, wir wollten aber unbedingt noch die Kathedrale anschauen.
Mathias sehen wir definitiv nicht mehr, er fliegt nach Hause.
Schade, so ein lieber Mensch, wir werden ihn vermissen.
Mit den anderen Pilger verabredeten wir ein Treffpunkt am Abend um 19:00 Uhr bei der Kathedrale.
Wir liefen also weiter durch die sehr schöne Altstadt von León,
und erreichten den Barrio Húmedo “feuchter Viertel”
Barrio Húmedo
Barrio Húmedo
Dieser Name ist nicht auf Unmengen von Wasser zurückzuführen,
sondern auf die reichlich vorhandenen Gaststätten, in denen man die Weine der Gegend,
zusammen mit den zahlreichen und geschmackvollen Tapas, probieren kann.
Dies hat dem malerischen leonesischen Stadtteil seinen eigentümlichen Namen gegeben.
Kurz vor der Plaza Mayor erreichten wir die Iglesia San Martin.
Noch ein paar Schritte und wir hatten die Plaza Mayor, mit seinem schönen Rathaus erreicht
Rathaus
Der Palast mit seiner langen Fassade,
galt über Jahrhunderte als “Balkon der Stadt”,
weil von seinen Galerien aus, die die öffentlichen Veranstaltungen betrachtet wurden.
Was für ein schöner Platz! Bis jetzt der schönste Plaza Mayor, das wir in Spanien gesehen haben.
Jeden Samstag findet auf dem Platz der wöchentliche Markt statt.
Was für ein buntes Treiben. Hier kann man alles kaufen, was das Herz begehrt.
Fleisch, Käse, Gemüse, Wein, und und und…
Unser Hotel, das NH Plaza Mayor befindet sich direkt gegenüber dem Rathaus auf der Plaza Mayor.
Hotel NH Plaza Mayor
Das Hotel ist sehr schön. Heute sind wir 28 Jahre verheiratet,
darum sagte Franco, das er die goldene Schatulle aufgemacht hat, und dieses Hotel ausgesucht hat.
Immer wieder super, wenn man als Pilger im Zentrum etwas findet, und nicht noch weiter gehen muss,
und dann dazu noch so ein super schönes Hotel.
Das Hotelzimmer und das Bad einfach eine Wucht. Wir fühlten uns sofort gut aufgehoben.
Auch aus dem Grund, da wir hier 2x übernachten werden. Dazu später noch mehr.
Nach dem Duschen und umziehen liefen wir wieder durch die schöne Altstadt von León.
Gebäude, weltliche wie kirchliche, in allen Stilrichtungen säumen die Strassen der Altstadt.
Diesen Stilmix aus Romanik, Renaissance, Barock und Gotik,
teilweise versetzt mit maurischen Einflüssen, macht León so einzigartig.
Immer wieder begegneten wir Pilger, die wir kannten, oder zum ersten Mal sehen.
Wir Pilger sind in der Menge an den Kleider sofort erkennbar.
Auch die Schuhen machen es aus. Wer läuft schon mit Sandalen herum.
Wir fühlten uns wohl, wir wussten wir alle sind eine Gemeinschaft, die sofort ersichtlich ist.
Wir erreichten die sehr schöne Kathedrale Santa Maria de la Regla 13.Jh..
Sie steht unter UNESCO Weltkulturerbe.
Kathedrale Santa Maria de la Regla
Kathedrale Santa Maria de la Regla
Kathedrale Santa Maria de la Regla
Das Gotteshaus entstand genau an der Stelle, wo in der Römerzeit Legionäre
in den Thermen badeten.
Sie ist vielleicht die schönste gotische Kathedrale Spaniens.
Die imposante schlanke, ockerfarbene Fassade mit den flankierenden 60 m hohen Türmen
und grossen Fensterrosen, wird durch die Vorhalle mit den drei Portalen bestimmt.
Das Hauptportal schildert über der Figur von Nuestra Señora la Blanca
auf dem Mittelpfeiler das Jüngste Gericht.
Im Innern fällt einem vor allem die Luftigkeit der hohen Konstruktion auf.
Die Stützen dieses eleganten Baus sind auf ein Minimum reduziert,
es ist, als ob der hohe Bau von den bunten Verglasungen getragen wird.
Die hochgotische Verglasung sind wahre Wunderwerke der Glaskunst.
Durch die fast 200 grossen schön verzierten Fenster,
mit insgesamt 1800 Quadratmeter Fensterfläche,
strömt viel Licht ins Kircheninnere.
Diese grosse Fensterfläche zum grössten Teil noch original,
filtern das Licht mal in sattem Gelb,
mal in tiefem Blau, mal in wärmerem Rot.
Nach der Kathedrale besuchten wir den Kreuzgang der sich direkt daneben befindet.
Vor der Kirche konnten wir eine Hochzeit bestaunen.
Die Frauen hatten alle sehr schöne und spezielle Kleider an.
Die Braut war so schön, das Franco zu spät das Foto schoss.
Unser nächstes Ziel war die Real Basilica de San Isidoro 10. Jh. (Königliche Stiftskirche).
Auch dieses Monument muss man unbedingt besucht haben.
Die Real Basilica de San Isidoro gehört mit den Kathedralen von Jaca und Santiago
sowie der Kirche San Martín in Frómista,
zu den herausragenden Werken der frühen Romanik in Spanien.
Real Basilica de San Isidoro
Die Kirche birgt die Reliquien von Isidro,
dem Kirchenlehrer und seit dem Jahr 600 ersten Erzbischof von Sevilla.
Im Hochmittelalter wurden die Gebeine des Heiligen hierher gebracht,
und es kamen infolgedessen auch viele Pilger.
Wer besonders krank war, konnte an der “Puerta del Perdón” (Pforte der Vergebung) schon jetzt,
und nicht erst im noch weit entfernten Santiago
den lang ersehnten Ablass für seine Sünden bekommen.
Westlich der dreischiffigen Kirche ruhen in der königlichen Grabgelege “Panteón de los Reyes”
elf Könige, zwölf Gemahlinnen und mehrere Infanten.
Um das Jahr 1160 herum sind in der so genannten “Sixtinischen Kapelle der Romanik”
einzigartige Gewölbemalereien entstanden, die zum
kunsthistorisch Schönsten gehören, was man entlang des Jakobsweges sehen kann.
Zum Glück, denn als napoleonische Soldaten in dem niedrigen,
kleinen Raum mit seinem Kreuzgratgewölbe sämtliche Grabbeigaben plünderten,
liessen sie die farbintensiven Wandmalereien respektvollerweise unversehrt.
Die Motive der gut erhaltenen und restaurierten Fresken zeigen Christus mit den Evangelisten
und regelrecht zechende Apostel beim üppig gedeckten Abendmahl.
Zu sehen sind aber auch Altagsszenen, darunter Darstellungen von zeitgenössischen Hirten.
Die Bilder an den Kapitellen orientieren sich wieder ganz an der Bibel:
sie zeigen u.a. Moses mit der Gesetzestafel und Daniel in der Löwengrube.
Die Fresken bedecken komplett die ganze Decke
Diesen Ort umgibt eine geheimnisvolle und feierliche Atmosphäre.
Das Pantheon ist der älteste romanische Innenraum in Spanien.
Überwältig von diesen Wandmalereien verliessen wir die Basilika
und liefen Richtung Kathedrale, es war schon kurz vor 19:00 Uhr.
Mathias hatte uns erzählt, das eine Frau als Pilgerin verkleidet,
vor der Kathedrale umherläuft und bettelt.
Sie habe den Rucksack im Zug liegengelassen. Viele Pilger geben ihr jeweils Geld.
Und tatsächlich trafen wir auf diese Frau.
Unsere Pilgerfreunden warteten alle schon vor der Kathedrale.
Wir schlenderten durch die Altstadt und erreichten die Casa de Botines.
Vor dem Haus steht eine Bronzeskulptur von Antoni Gaudi, das auf einer Parkbank sitzt.
Hier schossen wir ein Gruppenfoto.
Im Barrio Húmedo “feuchter Viertel” nahmen wir alle einen Rosado zu uns.
Lebhaftes Stimmengewirr rund um uns. Alle so zusammen zu sitzen und das Leben geniessen,
für uns ein sehr glücklicher Moment.
Spontan gesellte sich ein sehr nettes Paar aus Kärnten zu uns Sigrid&Harald.
Nach diesem Aperitif gingen wir in die Tapas Bar Madrid.
Camarote Madrid
Dieses Restaurant hatte uns Matthias empfohlen.
Danke Matthias, es war hervorragend.
Der Serano Schinken, die Gambas, der Wein, die Tapas, einfach köstlich.
Wir genossen das Essen in vollen Zügen.
Nach dem Essen liefen wir alle gemeinsam zur Plaza Mayor.
Franco erwähnte allen, dieser Platz sei einmalig und ganz speziell.
Hier muss man einfach ein Schlumi zu sich nehmen.
Die Plaza Mayor ist ein Platz wie in einem Bilderbuch. Treffpunkt einer Stadt.
So baut man Plätze. Architekten sollten hier vorbeischauen,
und nicht die leblosen sterilen und hypermoderne Plätze bauen,
wo am Abend sich niemand mehr aufhält.
Den Schlumi mit all unseren Freunden, zusätzlich Sigrid und Harald aus Kärnten,
die zu unserer Gruppe hinzugekommen sind, war sehr schön.
Viele solche Momente haben wir in den vergangenen Jahre erlebt.
Viele Freunde kennengelernt, mit denen wir heute noch Kontakt haben.
Sie alle haben wir ins Herz geschlossen.
An den unmöglichsten Orten haben wir Freunde kennengelernt.
Im Schneetreiben auf dem Aubrac.
Unter Kirschbäumen in Moissac.
Spanferkel essen in Estella.
Nachtessen in Figeac und Lauzerte.
Biertrinken in Cahors.
Nachtmesse in Conques.
Familienessen in Valencogne.
Frühstück mit Familie in Bourg Argental.
Käse mit Honig in Les Sétoux.
Nach einem Jahr mit den gleichen Pilger in Auvillar zu Nacht gegessen!
In Bach in einem Trüffelhaus übernachtet.
All diese Momente wie auch der heutige Abend, werden uns ewig in Erinnerung bleiben.
Danke Euch allen.
Zu Sigrid und Harald ist folgendes zu sagen.
Sie machen den Jakobsweg wie wir in Etappen.
An dem Ort wo die Etappe endet, hinterlassen sie versteckt eine Nachricht.
Beim Start der neuen Etappe, gehen sie zum Versteck und holen die Nachricht.
Wir fanden das so toll, das wir es dieses Jahr auch machen.
Die beiden haben in Reliegos, das Dorf ohne Einwohner,
mit Theo in der gleichen Herberge übernachtet und mit ihm gesprochen.
Er erwähnte uns beide, und das er ein Cousin von Manuela sei.
Wir erklärten, das wir das sind, sie wussten dies ja nicht.
Einfach unglaublich, so ist der Jakobsweg.
Es war schon Nacht, als sich unsere Pilgerfreunde
zu den jeweiligen Unterkünften aufmachten.
Wir verabredeten uns mit Sigrid und Harald und den anderen Pilger,
in 2 Tagen in Astorga um 19:00 Uhr vor der Iglesia
Jetzt Fragen sich alle wieso erst in 2 Tagen?
Wir haben morgen wieder eine spezielle Variante.
Mehr dazu im nächsten Bericht.
Mit Theresia&Bernd haben wir auf Morgen 19:00 Uhr vor der Kathedrale abgemacht.
Nachdem alle nach Hause gegangen waren,
nahmen wir noch ein Glas Wein auf der Plaza Mayor. Diese Stimmung, war einmalig.
Spielende Kinder, Familien, verliebte Paare, wir waren in diesem Moment sehr glücklich.
Zwischen unserem Tisch warfen sich zwei Jugendliche verstohlene Blicke zu.
Bannte sich hier eine neue Liebe an? Sie sah so aus wie Penelope Cruz.
Mit kurzen Hosen und Leibchen, blieben wir zwei, bis 23:30 Uhr.
Was hat uns heute der Camino wieder gegeben.
Der Weg der Liebe und des Glauben. Jeder
Pilgerweg ist auch Suche nach Veränderung,
ein Suchen nach neuen Einsichten, das voran
bringt auf das Ziel hin. Kein Pilger geht den
Weg allein, er braucht Menschen, die ihn
beherbergen oder er macht sich mit anderen
gemeinsam auf den Weg. Die Gemeinschaft ist
Stütze und Hilfe und macht Mut auch dann
weiterzugehen, wenn es schwierig wird.
Pilgersein heisst: Herausgehen aus den
eigenen vier Wänden, die gewohnten Bahnen
verlassen und sich auf Unbekanntes,
manchmal auch Gefährliches einzulassen.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/2 Std.
ca.110m aufwärts
ca.70m abwärts
21 km
Noch 305 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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