Wallis - Geschrieben am Sonntag, August 13, 2017 19:13 von Franco - 0 Kommentare
Wanderung Les Haudères – Roc Vieux – Les Haudères
13.8.17
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Les Haudères – Roc Vieux – Les Haudères
Mit dem Auto fahren wir zuerst nach Euseigne.
Das kleine Dorf Euseigne liegt verträumt an der Talverzweigung zwischen dem Val d’Hérens
und dem Val d’Hérémence, zwei Seitentäler der Rhone, in der Nähe der weltweit höchsten
Staumauer, der Grande Dixence. Niemand würde vermutlich besonders Notiz davon neh-
men, wären da nicht die eigenartigen Steinsformationen, die sich am Dorfrand gebildet ha-
ben. Als Pyramiden von Euseigne werden sie stolz bezeichnet. Es sind natürliche Abtragun-
gen, die durch ganz normale Niederschläge entstanden sind. Ein Naturphänomen das man
getrost als kleines Weltwunder bezeichnen darf. Die Erdpyramiden von Euseigne sind eine
der bedeutendste geologischen Sehenswürdigkeiten der Alpen und stehen unter Schutz. Die
faszinierenden Erdformationen eingangs des kleinen Walliser Dorfes Euseigne sind nicht
zu übersehen: Die Hauptstrasse des Tals führt genau hindurch. Die 10 bis 15 Meter hohen
Erdkegel, von denen die meisten durch einen zuoberst thronenden Felsen geschützt werden,
entstanden in der Endphase der Würmeiszeit vor rund 80′000 bis 10′000 Jahren. Beim Rück-
zug des Eises liessen Gletscherzungen riesige Schutthaufen zurück. die auch Felsbrocken ent-
hielten. Regen und Schmelzwasser befreiten diese Felsbrocken nach und nach. Während sich
das Wasser um die Felsen herum weiter in die Tiefe arbeitete, bildeten die Gesteinsbrocken
Schutzkappen und liessen dieses bekannte Naturdenkmal entstehen.
Nach dieser Eindrücklichen Schau, fuhren wir taleinwärts ins Val d’Hérens hinein.
Wie viele Walliser Seitentäler hat sich auch das Val d’Hérens viele Traditionen bewahrt. Auf-
fallend sind die mehrstöckigen alten Holzhäuser, bei denen die oberen Stockwerke über die
Balkongalerien erreicht werden. Früher lebten in diesen Häusern mehrere Generationen einer
Familie unter einem Dach. Bekannter ist aber das Val d’Hérens auf Deutsch Eringer Tal – für
seine Kühe. Eher klein dafür stämmig und schwarz. Bei den vielen Ringkuhkämpfen messen
sich die Tiere, indem sie ihre “Gegnerinnen” aus dem Ring zu schieben versuchen. Die Kuh,
die sich am besten behauptet wird zur Königin gekürt. Wer sich grundsätzlich vor Kühen für-
chtet, wird eine Kuhweide voller Eringer als gewisses Hindernis empfinden. Allerdings täuscht
das Äussere: Eringer sind nicht aggressiv, sondern sich nur ihrer Hierarchie in der Herde
bewusst. Ansonsten gelten sie als durchaus friedliebende Tiere.
Beim Café du Relais legen wir eine kurze Kaffeepause ein.
Vorbei an Evolène fahren wir weiter taleinwärts bis nach Les Haudères 1454 m.ü.M.
und parkierten das Auto beim grossen Parkplatz am Dorfende.
Direkt über unsere Köpfe erhebt sich die Aussichtskanzel des Roc Vieux. Der Roc Vieux ist ein
felsiger Absatz oberhalb von Les Haudères in der Nordflanke der pyramidensteilen Petite Dent
de Veisivi; er bietet eine hervorragende Schau über das obere Val d’Hérens, gekrönt von den
Ausblicken auf Dent Blanche und Pigne d’Arolla.
Wir verlassen Les Haudères auf der Strasse nach Arolla und queren kurze Zeit später die
Borgne d’Arolla. Ein paar Meter nach der Brücke, verlassen wir die Strasse nach Arolla und
biegen links in den alten Weg nach Arolla ein, der sich linksseits des Baches an den Häusern
Pralovin, Baudro 1507 m.ü.M. und La Ventura 1581 m.ü.M. vorbei, mässig ansteigend über
Punkt 1664 m.ü.M. hinzieht. Etwa 500 m vor der kleinen Ka pelle St.Barthélemy – zu der sich
ein Abstecher lohnt - zweigt der Weg bei Punkt 1744 m.ü.M. zum Roc Vieux, nach links hinab
zur Borgne d’Arolla, die man auf einer Brücke 1706 m.ü.M. erneut überquert. Jenseits der
Borgne führt eine breite eher steile Alpstrasse über diverse Kehren, zu den Maiensässen von
Mayens de Veisivi 1877 m.ü.M. hinauf. Alles am Rande der kleinen Hochebene von Mayens de
Veisivi, führt der Wanderweg nun einen weiten Rechtsbogen durch. Auf der orographisch rech-
ten Seite eines Baches der vom Petite Dent de Veisivi hinunter zieht, wandern wir nun auf ei-
nem schönen Wanderweg den steilen Hang hinauf. Bei Punkt 2019 m.ü.M. schwenkt der Berg-
pfad vom Bach links weg und führt uns wieder zu einer kleinen Ebene 2069 m.ü.M. Die Mar-
kierungen sind eher dürftig und im hohen Gras zeitweise nicht mehr einsehbar. Pfadspuren
helfen einem aber weiter. Hat man die kleine Ebene durchwandert, ist der Bergweg wieder gut
ersichtlich. Durch einen schönen lichten Lärchenwald geht es weiter leicht aufwärts, in nördli-
cher Richtung, bis wir den Aussichtspunkt Roc Vieux 2285 m.ü.M. erreichen.
Dieser liegt an exponierter Stellung auf dem zum Petite Dent de Veisivi ziehende Grat. Die Aus-
blicke auf das Val d’Hérens im Norden, die Aiguilles Rouges im Westen, die eisbedeckten Gipfel
um Arolla im Süden und die Dent Blanche mit ihren Trabanten im Osten sind überwältigend
und rechtfertigen den Ruf des Roc Vieux als hervorragende Aussichtskanzel über dem Talboden
von Les Haudères. Wer ein Faible für Aussichtspunkte hat, wird den unscheinbaren Gipfel des
Roc Vieux mögen. Als wäre man in einem Ballon, blicken wir tief hinab ins Val d’Hérens und
nach Les Haudères.
Bei bestem Wetter legen wir hier oben die Mittagspause ein.
Nach dieser überwältigenden Rast, kehren wir auf demselben Weg nach Mayens de Veisivi zu-
rück 1877 m.ü.M. Ab hier sind 2 Varianten vorhanden um nach Les Haudères zurück zu kehren.
Die einfachere Variante ist auf dem gleichen Weg wie wir aufgestiegen sind, zurück nach Les
Haudères zu wandern. Die andere – eine ein bisschen abenteuerliche Variante – ist die durch
den Forét de Tauge. Wie eingeplant nehmen wir die abenteuerliche Variante unter die Füsse.
Beim Wegweiser wird diese Variante nicht angezeigt. Wir verlassen die Anstiegsroute und ne-
hmen einen kleinen Pfad nach rechts. Dieser führt sofort sehr steil abwärts. Der Pfad ist teil-
weise von Sträuchern überwuchert und zwischendurch nicht mehr sichtbar. Auch die Markie-
rungen sind nur noch spärlich, wenn überhaupt ersichtlich. Wir überqueren einen kleinen
Bach und steigen über einen Zickzackweg abwärts. Tief unter uns die kleine Schlucht der
Borgne d’Arolla. Der direkte Abstieg durch den Forét de Tauge sollte bei Nässe gemieden
werden, da der Weg dann sehr rutschig wird. Der Bergweg führt einem danach direkt unter
der steilen Felswand von Punkt 1825 m.ü.M. Schade das solche Wanderwege zum Teil von
den Gemeinden nicht mehr unterhalten werden. Aber auch hier setzen die Gemeinden den
Rotstift an. Vorbei an einer einsamen Waldhütte wandern wir an der rechten Bachseite wei-
ter talauswärts. Der Wanderweg wird nun flacher und wir laufen nun durch einen dichten
Wald ins Tal hinab, bis wir auf der Strasse stossen, die uns nach ein paar Meter wieder zum
grossen Parkplatz von Les Haudères 1454 m.ü.M. führt.
Mit dem Auto fuhren wir danach nach Bürchen zum Bürchnerhof.
Hotel Bürchnerhof
Herzlich wie immer werden wir durch Frau und Herr Lehner empfangen.
Wieder erhalten wir ein sehr schönes Hotelzimmer. Alles sehr sauber und
mit Liebe dekoriert und gestaltet. Nach dem auspacken und Duschen, lau-
fen wir zur schönen Gartenterrasse und geniessen bei traumhafter Tempe-
ratur ein Bürchner Bier. Kurz danach werden wir zu unserem Tisch im
Restaurant geführt. Das Nachtessen war sehr gut und die Bedienung super.
Zufrieden schliefen wir im schönen und bequemen Bett ein.
Unschwierige Wanderung.
Anfangs breiter Weg
und Fahrweg.
Danach guter Bergpfad.
Rundwanderung auf
Bergwegen die auf
einen kleinen Gipfel
mit grosser Aussicht
führt.
Der direkte Abstieg
sollte bei Nässe
gemieden werden.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 1/2 Std. 9 km
ca.1060m Aufstieg
ca.1060m Abstieg
2285m höchster Punkt
1454m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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