Bern - Geschrieben am Dienstag, September 13, 2011 22:33 von Franco - 0 Kommentare
Bergwanderung Innertkirchen – Urbachtal – Gaulihütte
13.9.11
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Innertkirchen – Urbachtal – Gaulihütte
Tag I
Mit dem Auto bis nach Innertkirchen Grund 630 m.ü.M. Nachdem wir unsere
Rücksäcke auf die Schulter genommen hatten, starteten wir unsere Wanderung
zur Gaulihütte. Der Aufstieg zur Gaulihütte ist schweisstreibend und kräftezeh-
rend. Sie liegt zwar nur auf etwa 2200 Metern, startet man aber von Innertkir-
chen das sich auf 630 Metern befindet, weiss man am Abend, was man gemacht
hat. Wer durchhält, wird aber mit einer rauen, ungebändigten Berglandschaft
belohnt und kann alles erleben, was ein ursprüngliches, wildes und unerschlos-
senes Alpental zu bieten hat. Zuerst an der Aare entlang, dann über Wiesen lau-
fen wir nach Flieli. Von hier aus, führt ein Waldweg steil über “Bim Chäppeli”
815 m.ü.M. ins Urbachtal. Auf der Asphaltstrasse liefen wir ins Urbachtal
hinein.
Grimselwelt
Das Urbachtal liegt fast vergessen am Rand von Passstrassen und Touristen-
zentren, und nur wenige wissen überhaupt um dieses wilde und urtümliche
Tal. Es soll sogar das am tiefsten unbewohnte Tal der Alpen sein. Der grosse
Talboden liegt auf etwa 800 Meter. In der flachen Schwemmebene des unte-
ren Urbachtals befindet sich ein Auengebeit von nationaler Bedeutung.
Bei Punkt 799 m.ü.M. Vordertal, führt die Strasse rechts weiter Richtung Ür-
bachvorsess. Unten, auf dem “Urbach” genannten Talboden, könnte der Kon-
trast kaum grösser sein. Während sich auf der weiten Ebene gepflegte, saftige
Wiesen und Weiden ausdehnen, steigen auf der anderen Seite des Urbachwas-
sers die Felswände der Engelhörner steil und majestätisch in die Höhe. Über
Ürbachvorsess 838 m.ü.M. ging es über die Asphaltstrasse weiter alles gera-
deaus. Endlich erreichten wir Mürvorsess 880 m.ü.M. Hier ist die Ebene vom
Urbachtal zu Ende. Zum Glück auch die Asphaltstrasse. Ist die Freude bis
Mürvorsess zu laufen, eher gering, besteht die Möglichkeit, mit einem Alpen
Taxi bis nach Mürvorsess zu fahren. Infos dazu unter der Home Page der
Gaulihütte ersichtlich. Hinten, am Ende der Ebene, beginnt unweigerlich
der Aufstieg zur Hütte. Durch einen steilen Bergahorn-Fichten-Wald führte
uns der Weg Richtung Schrätteren. Bei Schrätteren, auf 1450 Meter Höhe,
verlässt man den Wald, und nun wird der Blick auf den weiten Talkessel un-
ter dem Dossen frei. Hier machten wir Mittagspause. Wir konnten während
dem Essen gut Ausschau halten, und zwar Richtung Dossenhütte und der
Bergweg, der zur Hütte führt. Die Planung sah nämlich vor, das wir am näch-
sten Tag, von hier aus zur Dossenhütte wandern würden. Zu diesem Zeitpunkt
wussten wir noch nicht, das die geplante Wanderung, ins Wasser fallen würde.
Nach der Mittagspause nahmen wir die nächste Steilstufe unter die Füsse.
Durch lockere Grünerlengebüsche, steigt der Hüttenweg weiter steil aufwärts,
bis zu Punkt 1850 m.ü.M. genannt “Holzfadghirmi”. Hier hat man die Wahl
über zwei verschiedene Wege zur Hütte zu gelangen. Wie geplant, nahmen
wir den Weg der Rechts abbiegt, und über Hohwang-Tälligrat zur Hütte führt.
Wir wanderten nun also über die steile Hohwangflanke mit seinen rutschigen
Felspartien. Bei Punkt 2216 m.ü.M. erreichten wir den Tälligrat. Unvermittelt
öffnet sich hier der Blick auf die grossartige Gletscherwelt im hinteren Gauli-
gebiet. Sprechende Namen wie Ewigschneehorn und Hangendgletscher lassen
keinen Zweifel, dass dies das Reich des Schnees und des Eises ist. Über Tälli
mit seinen kleinen Hochmooren, erreichten wir ohne Probleme die Gaulihütte.
SAC Gaulihütte
Haslihütten
Die Gaulihütte auf 2205 m.ü.M. steht mitten in einer wundervollen Alpenarena:
in einer Landschaft mit vielen kleinen Seen, Hochmoore und Wasserfälle. Wir
waren die einzigen Besucher der Hütte. Die Hüttenwärtin zeigte uns den Schlaf-
saal und erwähnte, dass die Gaulihütte ein riesiges Problem habe. Sie haben fast
kein Wasser, es reiche knapp für das Essen. Irgendwie komisch. Mitten in dieser
Wasser- und Gletscherwelt, fehlt das Wasser. Für uns kein Problem. Wir nahmen
Seife und Handtuch und liefen zum nah gelegenen Bach. Umgeben von traum-
hafter Natur, wuschen wir uns und zogen frische Kleider an. Vor dem Nachtessen
machten wir einen kleinen Spaziergang und liefen bis zu Punkt 2773 m.ü.M.
Sehr eindrücklich wie der Gauligletscher steil vom Bürglistock und Rosenegg in
die Tiefe stürzt. Tief unter uns der Gaulisee. Wieder in der Hütte zurück, bestel-
lten wir uns etwas zu trinken, und nahmen auf der einladenden Terrasse Platz.
Die Sonne schien, die Temperatur war perfekt, wir genossen diesen Moment in
vollen Zügen. Kurz vor dem Abendessen erschienen noch 3 Personen. Es wurde
ein lustiger Abend.
Steile, aber recht einfache
Hüttenwanderung.
Die ganze Strecke zieht
sich aber recht in die Länge.
Imposant das Talende mit
dem Gauligletscher.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std. 13 km
ca.1770m Aufstieg
ca.185m Abstieg
2240m höchster Punkt
630m tiefster Punkt
14.9.11
Tag II
In der Nacht hatte es leicht geregnet. Am Morgen war also die Hoffnung gross,
aus dem Fenster zu schauen und blauer Himmel zu sehen. Leider war dem nicht
so. Wolkenbehangen zeigte sich der Himmel. Nach dem Frühstück verliessen
wir die Gaulihütte. Nieselregen begleite uns. Schon nach kurzer Zeit, mussten
wir die Regenkleider anziehen. Wie geplant wollten wir nicht den gleichen Weg
wie gestern unter die Füsse nehmen. Bei Punkt 2179 m.ü.M. nahmen wir daher
den Weg der rechts Richtung Mattenalpsee abbiegt. Der Weg führt durch die
Moorlandschaft von Träjen. Hier haben sich zwischen Granitrippen mehrere
kleine Moore ausgebildet, und Bäche schlängeln sich in weiten Schlaufen von
Mulde zu Mulde. Relativ steil und glitschig führte uns der Bergweg hinunter
zum Mattenalpsee. Der Mattenalpsee ist von künstlicher Natur und dient als
Wasserfassung. Bei Siderenhubel 1869 m.ü.M. biegt der Weg links vom See
weg und führt bei Merlen vorbei. Unser nächstes Ziel, war wie gestern schon,
Punkt 1850 m.ü.M. genannt “Holzfadghirmi”. Zum Teil steil und ausgesetzt,
führt der Weg der Schlucht vom Urbachwasser entlang. Die ausgesetzten Stel-
len sind zum Teil gesichert. Nachdem wir Punkt 1850 m.ü.M. genannt
“Holzfadghirmi” hinter uns gelassen hatten, erreichten wir wieder Schrätteren
1450 m.ü.M. Hier mussten wir entscheiden, hinauf zur Dossenhütte oder Tour
abbrechen. Wir entschieden uns die Tour abzubrechen. Zu Neblig und Wolken-
verhangen, war das ganze Gebiet um die Dossenhütte. Auf dem gleichen Weg
wie am Vortag, erreichten wir danach wieder Lauterbrunnen.
Recht einfache aber
lange Hüttenwanderung.
Das Teilstück zwischen
dem Mattenalpsee und
Punkt 1850 m.ü.M. ist
zum Teil ausgesetzt.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/4 Std. 13,6 km
ca.245m Aufstieg
ca.1830m Abstieg
2206m höchster Punkt
630m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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