Graubünden - Geschrieben am Sonntag, Oktober 13, 2019 20:48 von Franco - 0 Kommentare

Wanderung Sils-Maria – Muott’ Ota – Val Fex – Sils-Maria

13.10.19

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Sils-Maria – Muott’ Ota – Val Fex – Sils-Maria

Sehr gut haben wir in unserem Doppelzimmer vom Hotel Cervo in Sils-Maria geschlafen.
Hotel Cervo
Nach dem Frühstück packen wir unsere Rucksäcke und starten unsere Wanderung,
die direkt beim Hotel Cervo beginnt. Wir werden eines der schönsten Seitentäler
des Oberengadin, nämlich das sanfte, sonnige Val Fex besuchen.
Wir werden den Umweg über den Rücken des Muott’ Ota unter die Füsse nehmen, der
uns mit fantastischen Ausblicken über die Engadiner Seen und die Gipfel zwischen
Piz Corvatsch und Piz da la Margna belohnen wird.
Vom Hotel Cervo in Sils-Maria 1809 m.ü.M. folgen wir der Hauptstrasse ins Zentrum
des Ortes und von dort weiter Richtung Sils-Baselgia. Am Ortsende von Sils-Maria
biegen wir am Restaurant Alpenrose links ab Richtung Silsersee, folgen aber schon
bald dem Wegweiser zum Muott’ Ota bzw. Val Fex links in den lichten Nadelmischwald.
Nach einem kurzen Anstieg treffen wir an einer Kreuzung auf einen zunächst relativ
eben verlaufenden Weg, dem wir jetzt nach rechts Richtung Muott’ Ota bzw. Val Fedoz
folgen. Diese Richtung behalten wir auch an weiteren Abzweigen bei. Der Weg steigt
leicht im lichten Wald an, erst oberhalb des Silsersees, dann wendet er sich langsam
ins Val Fex. An einer Einsattelung oberhalb von Vaüglia trennen sich die Wege ins
Val Fedoz und auf den Muott’ Ota. Wir folgen letzterem in leichtem Anstieg durch den
lichten Nadelwald, jetzt mit relativ starkem Alpenrosen-Unterwuchs. Nach dem Abzweig
nach Curtins beginnt der Weg stärker anzusteigen. In mässig steilem Zickzack geht es
nun durch den Lärchen-Arven-Wald aufwärts. Oberhalb der Baumgrenze führt der
schmale Weg durch weite Alpenrosen-Bestände und über Blumenwiesen weiter aufwärts
bis zu einer ersten Kuppe des Muott’ Ota 2085 m.ü.M. Hier bietet sich eine fantastische
Aussicht über die Engadiner Seenplatte mit den dahinter liegenden Gipfeln vom
Piz Lunghin (den wir auch schon besucht haben) über Piz Lagrev und Piz Julier bis zum
massigen Piz Kesch. Über dem Val Fedoz ragt der Piz da la Margna auf. Jenseits des
Val Fex erhebt sich der Piz Corvatsch mit der Bergstation der Luftseilbahn, weit hinten
im Tal der Piz Glüschaint. Von der Kuppe geht es hinunter in eine Mulde mit einem
Wegweiser. Von hier folgen wir dem Weg Richtung Fex-Curtins bzw. Alp da Segl wieder
aufwärts. Nach mässig steilem Anstieg über den Rücken, der Val Fex und Val Fedoz
trennt, erreichen wir schliesslich den höchsten Punkt des Muott’ Ota 2457 m.ü.M., der
durch ein Steinmännchen gekennzeichnet ist. Von hier aus bietet sich noch einmal ein
schöner Blick auf den Gletscher des Val Fedoz. Hier oben legen wir die verdiente
Mittagspause ein. Beim Abstieg ins Val Fex geht es erst leicht abwärts, auf den
Piz Glüschaint zu, dann in recht steilem Zickzack durch die Blumenwiesen und Weiden,
die teilweise stark mit Alpenrosen durchsetzt sind, hinunter zu den Gebäuden der Alp da
Segl 2051 m.ü.M. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Fahrweg Richtung Alp Muot
Selva, sanft ansteigend weiter in das Tal hinein. Bald mündet er in den von Fex-Crasta
und Fex-Curtins kommenden Hauptweg 2030 m.ü.M. Auf ihm erreichen wir schliesslich
die Alp Muot Selva 2069 m.ü.M., die am Rand eines weiten, vom Gletscher geformten
Talbodens liegt, der von zahlreichen Rinnsalen durchzogen wird. Bei schönem Wetter
kann man hier auf ein Glas frische Milch oder ein Stück Alpkäse einkehren. Im Talschluss
erhebt sich links der Piz Glüschaint, darunter erstreckt sich ein kleiner Gletscher, der
Vadret dal Tremoggia. Jenseits der Gipfelkette geht es rechts des Piz Glüschaint hinunter
nach Italien ins Veltlin, links ins Val Roseg mit der Chamanna Coaz (die haben wir
unterdessen auch schon besucht). Zurück folgen wir zunächst dem gleichen Weg, halten
uns an der Weggabelung 2030 m.ü.M. jedoch nicht Richtung Alp da Segl, sondern gehen
Richtung Fex-Curtins und Fex-Crasta. Bei Pro d’Alp Suot 1978 m.ü.M. überqueren wir die
Fedacla und wandern durch das weite, sonnige Tal sanft abwärts. Wir erreichen das
Hotel Fex 1962 m.ü.M. Wir liegen gut in der Zeit und so beschliessen wir eine Kaffee-
pause einzulegen.
Hotel Fex
Wie viele Täler, stand auch das Val Fex unter dem Druck der Erschliessung und Entwick-
lung. Im 19. Jahrhundert bestanden gar Pläne, eine Bahnlinie durch das Tal und durch
einen Tunnel ins italienische Val Malenco zu ziehen. Vorsorglich wurde ein komplettes
Hotel aus St. Moritz ins Fextal verschoben, das sich ideal als Bahnhofsgebäude geeignet
hätte. Aus den Plänen für die Bahnlinie wurde dann doch nichts, der «Bahnhof» aber
steht heute noch und ist jetzt das architektonisch etwas überraschende, einladende
Hotel Fex. Das Val Fex hat schliesslich eine ruhigere Gangart gewählt als manche
Ortschaft unten im Haupttal das Tal ist weitgehend autofrei. Das Hotel Fex bietet alles,
was sich der Genusswanderer wünscht. Es liegt im Herzen des Tales, am Ende der Fahr-
beziehungsweise Pferdekutschenstrasse, mit herrlichem Blick auf den gletscher
geschmückten Gipfelkranz zwischen Piz Tremoggia und Piz Fora. Wir verlassen das
Hotel Fex und laufen nun auf der Fahrstrasse an Curtins 1973 m.ü.M. und
Vals-Muot 1944 m.ü.M. talauswärts. Richtung Sils-Maria. Unter lautem Bimmeln und
Getrappel überholen uns Pferdekutschen, die Touristen hinunter nach Sils-Maria
fahren. Bei La Motta 1932 m.ü.M. überqueren wir wieder die Fedacla und erreichen
das nächste Dorf Crasta 1950 m.ü.M., wo sich inmitten der üppigen Almwiesen einige
Gasthöfe um ein sehenswertes Kirchlein scharen. Sein grösster Schatz sind die bedeu-
tenden Fresken im Chor aus dem 16. Jh., die Jesus und die zwölf Apostel darstellen.
Von der Kirche folgen wir ein paar Meter der Strasse und biegen dann in den Wiesen-
pfad Richtung Segl-Maria bzw. Schluchtweg ein, der mit leichtem Gefälle zunächst
durch die Blumenwiesen nach Fex-Platta 1890 m.ü.M. führt. Ein Stück hinter dem
Ort beginnt der Weg stärker abzufallen. Nun geht es mässig steil und teilweise über
Stufen in die Fedacla-Schlucht hinunter, die die Fedacla in den Fels gegraben hat.
Schliesslich erreichen wir am Gemeindehaus wieder Sils-Maria und folgen der
Hauptstrasse zurück zum Hotel Cervo. Eine schöne Wanderung geht zu Ende.

Kurze Ganztageswanderung;
anfangs relativ steiler Aufstieg
zum Muott’ Otta und Abstieg
ins Val Fex, danach relativ eben.
Zur Muott’ Ota an und für sich
unschwierige Bergwanderung,
die allerdings streckenweise
über sparsam markierte Pfade führt.
Der Weiterweg durch das Fextal
bis nach Sils-Maria erfordert vor
allem eine gute Kondition.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/4 Std. 16,6 km
ca.700m Aufstieg
ca.700m Abstieg
2457m höchster Punkt
1809m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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