Jakobsweg - Geschrieben am Donnerstag, Mai 17, 2012 19:30 von Franco - 0 Kommentare

Ponferrada und Heimreise Adliswil

17.5.12

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Ponferrada und Heimreise Adliswil

Der heutige Morgen war anders als die anderen die wir in den letzten 3 Wochen erlebt hatten.
Wir wussten heute packen wir zum letzten Mal,
für dieses Jahr auf dem Jakobsweg, unsere Rücksäcke.
Das Packen der Rucksäcke war nicht so ein leichtes Unterfangen.
Gestern haben wir doch einiges eingekauft.
Beim Hotelempfang wollten wir unser Hotelzimmer bezahlen und erschraken ein bisschen.
Dutzende von Armani Pilger waren beim Empfang und wollten die Etappe starten.
Es gibt unterdessen viele Pilger die den Rucksack auf der Pilgerreise nicht tragen.
Die Rücksäcke werden jeweils von Etappe zu Etappe von einem Transportunternehmen verschoben.
Diese Pilger nennen wir Armani Pilger.
Wir sind der Meinung, dass wenn ein Pilger gesund ist, er den Rucksack selber tragen sollte.
Hat der Pilger Probleme mit der Gesundheit ist dies eine andere Sache.
Viele Pilger in der Hotelhalle waren aber zum Teil jünger als wir.
Diese sollten eine andere Compostela erhalten.
Gestern als wir durch die Altstadt liefen, haben wir eine kleine bar gesehen,
die sich direkt neben der Templerburg befindet. Direkt davor verläuft der Jakobsweg.
Hier nahmen wir ein kleines Frühstück zu uns.
Wir hatten gestern noch mit unseren Pilgerfreunden gesprochen.
Wir haben Ihnen mitgeteilt, dass wir in Ponferrada auf Sie warten um uns zu verabschieden.
Wir mussten nicht lange warten und die ersten Pilger erschienen.
Viele kannten wir nur vom Sehen. Sie grüssten uns und wünschten uns viel Glück.
Mit Freude sahen wir, wie Annette auf uns zulief.
Wir umarmten uns und wünschten Ihr viel Glück auf die restlichen 210km.
Nun waren wir überzeugt, Sie schafft es,
eine Zeitlang hatte es so ausgesehen, das Sie abbrechen muss.
Und jetzt was für eine Überraschung, die Italienerin mit den Sandalen erschien!
Sie lief direkt auf uns zu und fing mit uns an zu plaudern.
Sie sagte uns Sie heisse Marlyse. Für uns kein Zufall, das wir Sie heute gesehen haben.
Es musste so sein, das wir Sie am letzten Tag noch treffen, haben wir Sie doch schon bei Beginn
unserer Pilgerreise, fast jeden Tag irgendwo auf dem Camino gesehen.
Sie läuft immer noch in den Sandalen. Auch Sie wird es schaffen.
Jedes Jahr auf der Pilgerreise haben wir ein ganz spezieller Pilger/in als “Engel” erkoren.
Dieses Jahr war Sie unser “Engel”.
Und dann kamen unsere Pilgerfreunde: Hannelore, Erich, Sonja und Johann.
Lange sassen wir in der Bar zusammen, bis der Moment kam, der nie eintreten sollte.
Unter Tränen verabschiedeten wir uns.
Es wahr sehr schön, Sie kennengelernt zu haben
und mit Ihnen ein Stück vom Camino gegangen zu sein. Wir werden Sie vermissen.
Um den Emotionalen Moment aufzulockern, verabschiedete Franco auch Manuela.
Lange winkten wir unseren Freunden nach,
bis Sie hinter den Häusern der Altstadt von Ponferrada verschwanden.
Ab diesem Moment wussten wir das der Jakobsweg zu Ende war.
Auch der diesjährige Jakobsweg war einmalig und wird immer in unseren Herzen und Köpfe bleiben.
Wir erinnerten uns an die vielen wunderschönen,
aber auch schwierigen Varianten unseres Pilgerweges,
und stellten schliesslich fest,
dass der Pilgerweg mit dem Lebensweg vieles gemeinsam hat:
Auch im Leben kann man sich den Weg nicht immer aussuchen,
traurige und glückliche Wegstrecken
wechseln sich immer wieder ab,
wie im Leben müssen wir immer weitergehen
und können nichts festhalten, sind “Pilger auf Zeit”,
jeder muss seinen eigenen Weg gehen,
um an seinem Ende bei sich selber anzukommen.

Wir liefen zu unserem Hotel zurück.
Die Rucksäcke waren so schwer, das wir Angst hatten, das die Tragriemen reissen.
Wir riefen ein Taxi, der uns zum Busbahnhof von Ponferrada fuhr.
In einem schönen Car nahmen wir unsere Plätze ein,
und machten uns auf eine 27 stündige Heimreise bereit.
Wer geht, findet seinen Weg.
Die Strasse des Lebens: Trampelpfad, alltäglicher Routine?
Schleichweg mittelmässiger Kleinkariertheit?
Sackgasse ständigen Versagens?
Labyrinth letzter Ausweglosigkeit?
Auf dem Weg sein, immer unterwegs sein,
gangbare Wege suchen. Neue Wege gehen und umkehren können,
wenn man sich verrannt hat.
Weggefährte suchen, Menschen, die ein Stück mitgehen.
Und Gott an seiner Seite wissen. Ultreia immer weiter.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

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Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
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würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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