Zentralschweiz - Geschrieben am Sonntag, Juni 18, 2017 13:34 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Wasserbergfirst

18.6.17

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Wasserbergfirst

Mit dem Auto ins Muotatal bis nach Muotathal. Von Muotathal fährt kein ÖV
hinauf nach Lipplisbüel. In Muotathal biegen wir bei einer Kreuzung die mit
einer Signalisationstafel “Lipplisbüel” gekennzeichnet ist rechts ab. Nach ei-
ner abenteuerlichen Fahrt über eine schmale Bergstrasse durch das Hürital,
erreichen wir Lipplisbüel 1190 m.ü.M. Weiter über eine Kiesstrasse erreichen
wir bei Alt Stäfeli 1237 m.ü.M., – knapp vor der Kantonsgrenze Schwyz-Uri -
das Ende der öffentlichen Fahrstrasse. Hier befinden sich auch ein paar
Parkplätze. Wir ziehen die Wanderschuhe an, schultern die Rucksäcke,
und starten die Wanderung. Unsere heutige Wanderung wird uns auf den
Wasserbergfirst führen.
Wasserbergfirst ein Berg der uns schon lange verfolgte. Mit seiner markanten
Silhouette dominiert er das Panorama noch prominenter als der Chaiserstock.
Jedes Pfingstwochenende wenn wir auf Gütsch weilen, können wir diesen Berg
bestaunen. Auch bei Autofahrten am Zuger- und Lauerzersee entlang Richtung
Süden, ist der Wasserbergfirst sehr gut zu erkennen. Für uns also ein “Muss”
diesen Berg einmal zu besteigen. Bis zur “Erledigung” dauerte es allerdings
ein paar Jahre, und heute war es nun soweit.
Schattig und kühl ist es, als wir starten. Wir verlieren also keine Zeit und biegen
kurz vor den Parkplätzen in den markierten Wanderweg Richtung Alp Zingel. Es
geht sofort steil zur Sache. Kurze Passagen durch den Wald bei Stägenplänggeli,
und kleine Geröllfelder werden durchquert. Unnötigen horizontalen Weg müssen
wir nicht gehen, es geht zügig bergauf. Nach einer längeren Regenperiode, kann
sich hier der Weg schnell in Morast verwandeln. Weiter der Kantonsgrenze steil
aufwärts, geht es über den schön angelegten Bergweg über Alpweiden Richtung
Alp Zingel. Über uns thront der schattenspendenden Wasserbergfirst. Rechts von
uns ein sehr schönes Panorama, mit Schächentaler Windgällen, Chaiserstock und
Rossstock, (den wir schon besucht haben). Wir befinden uns nun unter dem Kabel
einer kleinen Transportseilbahn, die hinauf zur Alp Zindlen geht. Mit einem schö-
nen Ausblick auf das Gipfelkreuz des Wasserbergfirst erreichen wir das neu er-
baute Alpgebäude auf Alp Zingel 1791 m.ü.M.
Die bewohnte und emsig betriebene Alp beherbergt viele Ziegen.
Über einem mit grossen Steinen belegten, gut markierten Weg, verlassen wir
nach einer kurzen Pause die Alp Zingel. Bei einer namenslosen und nicht
markierter Weggabelung, biegen wir links ab (nicht geradeaus weiter laufen).
Steil führt der Bergweg nun hinauf zu senkrechten Felswänden. Durch einen
Durchlass zwischen den Felsen, laufen wir an Gedenktafeln von abgestürzten
Wanderer vorbei. In so einem Moment wird einem immer wieder bewusst, das
auch das Wandern wie wir es durchführen, seine Risiken birgt. Der Bergweg
führt nicht ausgesetzt, geschickt durch diese steile Felswand. Nach dem Durch-
schlupf zur Oberen Träsmeren sieht man die Abzweigung zum Träsmerenband,
den wir nicht beachten, und links liegenlassen. Über eine nächste Steigung
durch Grasland, erreichen wir das Alpgebäude auf der Alp
Obere Träsmeren 1979 m.ü.M.
Hier flacht das Terrain ab, der Wasserbergfirst, türmt sich links neben einem
auf. Ostwärts weiter, erreichen wir kurz nach der Alphütte ein einsamer Weg-
weiser, der nach links direkt in die steile Flanke des Wasserbergfirsts hoch
zeigt. Über Schutt von Lawinenablagerungen geht es nun zuerst mässig steil
aufwärts. Die Markierungen weisen nach rechts (nordöstlich) hoch, anschlies-
send ist die allgemeine Marschrichtung links (nordwestlich).
Wegspuren und weiss-rot-weiss Markierungen führen abwechslungsweise
über Kalkplatten, Schrofengelände und steile Bergflanken. Die Blumenpracht
im Frühsommer ist hier oben reichlich vorhanden. Der letzte Aufstieg zum
Wasserberg ist steil – und wird gegen Ende immer noch steiler und anspruch-
svoller, sodass man bald die Hände braucht, um weiterzukommen. Der Berg-
weg ist nicht ausgesetzt, die Bergflanke zeigt aber sehr steil in die Tiefe. Tritt-
sicherheit und ein bisschen Bergwandererfahrung tun hier gute Dienste. Im
obersten Teil geht’s durch ein letztes Schrofenband unter dem Gipfel. Bei
Nässe oder Schnee ist von einer Bergtour abzuraten. Ein Ausrutschen hätte
hier fatale Folgen. Wanderstöcke sind nun nur noch ein Hindernis, und wir
verstauen sie im Rucksack. Ziegen stehen einem im Weg, und wir hoffen,
das kein Ziegenbock sein Revier, hier oben mit uns streitig machen will.
Noch zwei- dreimal kraxeln und wir stehen auf dem
Wasserbergfirst 2340 m.ü.M.
Die unglaubliche Aussicht entschädigt einem für den steilen und schweiss-
treibenden Aufstieg. Auf dem recht schmalen Gipfelgrat der sich gerade in
Ost-West Richtung hinzieht, rasten nicht nur viele Bergwanderer, sondern
auch, wen wundert’s eine grosse Anzahl Ziegen. Einige sind lieb, einige ig-
norieren uns, andere werden – je nach Proviant, den wir auspacken – sehr
aufdringlich. Bei der kleinen Gipfelplattform direkt neben dem grossen
Gipfelkreuz legen wir unsere Mittagsrast ein. Angenehm im T-Shirt kön-
nen wir die fantastische Aussicht lange geniessen. Herrlich, wie viele be-
suchte Gipfel und Wanderungen die wir durchgeführt haben, sich von hier
aus sehen lassen. Links und rechts geht es fast senkrecht in die Tiefe.
Schächentaler Windgällen, Chaiserstock, Rossstock, Silberen, Glärnisch,
Clariden, Schärhorn, Uri Rotstock und Spannort können wir bestaunen.
Die Liste der zu sehenden Berge könnte noch fast unendlich weitergeführt
werden. Ein Berg hätte ich fast noch vergessen, der Mythen. Er steht mit-
ten in der Landschaft und ist nicht zu übersehen. Auch die beiden Seen
Lauerzer- und Zugersee sind gut zu sehen.
Der Abstieg erfolgte danach auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg, bis zur
Alp Zingel 1791 m.ü.M. Hier bogen wir links ab, und liefen der Alpstrasse
entlang. Nach dem überqueren des Mattentobel, ging es weiter jetzt nun
steil abwärts, teilweise abkürzend, weiter der Alpstrasse entlang ins Tal
hinunter nach Grüen Boden 1326 m.ü.M. Rechts abbiegend durchlauften
wir Punkt 1284 m.ü.M. und erreichten kurze Zeit später den Parkplatz.
Beim Berggasthaus Lipplisbüel kehrten wir ein tranken etwas und
kauften sehr guten Käse ein.

Nicht allzu lange
Bergtour mit einer
grandiosen Aussicht.
Ein bleibendes
Erlebnis.
Keine stark
ausgesetzte Stellen.
Direkt unter dem
Gipfel sehr steil
und anspruchsvoll.
Trittsicherheit
von Vorteil.
Bei Nässe und
Schnee ist von
einer Bergtour
abzuraten.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/4 Std. 10,5 km
ca.1190m Aufstieg
ca.1190m Abstieg
2340m höchster Punkt
1239m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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