Wallis - Geschrieben am Dienstag, September 18, 2012 22:04 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Saas-Fee – Mischabelhütte

18.9.12

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Saas-Fee – Mischabelhütte

Nach einem erholsamen Schlaf und ein stärkendes Frühstück,
verliessen wir das schöne Hotel Mistral.
Hotel Mistral
Wir liefen durch das schöne Bergdorf Saas-Fee.
Saas-Fee
Saas-Fee gefällt uns sehr. Ein Dorf, das soweit wie möglich, sein Charakter und Charme
behalten hat. Schon der kurze Spaziergang durch das sogenannte Gletscherdorf gab uns
die erste Gelegenheit, die herrliche Kulisse zu bewundern: Über dem wildzerklüfteten
Feegletscher geben sich die Gipfel des Mischabelmassivs im Halbkreis ein Stelldichein.
Ihnen werden wir uns auf unsere Bergwanderung nähern, der Anblick der firnbedeckten
Drei- und Viertausender wird bedeutend imposanter sein, als er bereits hier unten erscheint.
Wir erreichten die Talstation der Gondelbahn Hannig. Der Zeitgewinn wenn man die
Gondelbahn benützt ist gering, man erspart sich aber über 500 Höhenmeter! Aus der Kabine
der Luftseilbahn ausgestiegen, genossen wir bereits auf der Hannigalp 2336 m.ü.M. den
Ausblick in die ehrfurchtgebietende Berg- und Gletscherwelt im Südwesten: Über dem
Gletscherkessel oberhalb von Saas Fee grüssen die schneebedeckten Gipfel der Viertausender
im Mischabelmassiv, von rechts nach links die Lenzspitze, der Dom, das Täschhorn, über
dem zerklüfteten Feegletscher der Alphubel und das Allalinhorn. Im Süden fällt der Blick auf
Mittaghorn und Egginer, links davon öffnet sich am gegenüberliegendem Hang des Saastales
das einsame Furggtal, noch weiter links erhebt sich das Allmagellerhorn und über dem
Osthang des Saastales thronen schliesslich die Felsbastion des Fletschhorn sowie die Gipfel
von Lagginhorn und Weissmies. Bei der Bergstation weist uns der Wegweiser den zunächst
breiten Wanderweg zu, welcher Richtung Westen einen zu einem Hang hinüberführt.
Gemächlich leicht absteigend erreichten wir ein kleines Seitentälchen, in dessen Abschluss
die aufgetürmten, zerklüfteten Eismassen des Hohbalmgletscher einen nachhaltigen Eindruck
hinterliessen, bevor wir den Torrentbach erreichten 2283 m.ü.M. Wir querten den Bergbach
und auf nahezu ebenem Gelände das Tälchen und gelangten ein paar Minuten später an den
weiss schäumenden Triftbach 2300 m.ü.M., der aus dem Hohbalmgletscher entspringt.
Nachdem wir auch diesen überquert hatten, führte uns der Pfad mässig steigend über einen
angenehm zu gehender Weg in vielen Kehren über einen grasbewachsenen Moränenrücken
zum Aussichtspunkt Schönegge 2419 m.ü.M. Die Schönegge trägt ihren Namen zu Recht:
Das Bergpanorama, welches uns schon auf der Hannigalp beglückt hatte, präsentierte sich
hier noch prächtiger, und tief fällt der Blick auf Saas-Fee hinunter. Nun begann der eigentliche
Aufstieg zur Mischabelhütte. Ab hier ist der Weg zurecht weiss-blau-weiss markiert. Auf einem
Bergpfad stiegen wir linker Hand eine Krete entlang weiter bergan. Mit jedem Schritt wurde die
Aussicht imposanter, immer mehr öffnet sich unter uns der Gletscherkessel von Saas-Fee.
Überragt vom Kranz der Viertausender zeigen sich zu unserer Linken die zerklüfteten Ausläufer
des Feegletscher nun ganz aus der Nähe. Am gegenüberliegenden Talhang öffnet sich links vom
Allmagellerhorn das Allmagellertal, darüber ist nun der Zwischbergenpass – ein alter Übergang
ins Simplongebiet zu sehen. Den Zwischbergenpass haben wir auch schon besucht. In vielen
Kehren steigen wir auf dem Pfad am Südfüss des Distelhorns weiter bergan, und schon kommt
die 1902 eingeweihte – und mittlerweile ausgebaute – Mischabelhütte in Sicht. Am Ausläufer der
Lenzspitze thront sie hoch oben auf der Felsrippe, welche die weite Mulde des Hohbalmgletscher
vom bescheideneren Fallgletscher trennt. Viel Kraft, Ausdauer und Schweiss müssen aber noch
geleistet werden, bevor man die Mischabelhütte erreicht hat. Direkt unterhalb vom Distelhorn,
bogen wir in den neuen Hüttenweg ein. Der oberste Wegstück zur Mischabelhütte musste auf
Grund ständiger Steinschlaggefahr verlegt werden. Der neue seit 2002 erstellte Hüttenzustieg
lässt sich auf Grund seines Anforderungsprofils nicht mehr als Wanderweg, aber auch noch
nicht ganz als Klettersteig bezeichnen. Über den neuen Weg erreichten wir den schmalen,
exponierten Hang, der vom Hüttenstandort genau West-Ost verlaufend zum Oberen Distelhorn
absinkt. Immer auf dieser mit Geröll und Blockschutt überdeckte Kante führte uns nun der
“Hüttenweg” weiter sehr steil aufwärts. Die Hände mussten nun definitiv aus der Hosentasche
herausgenommen werden. Da praktisch das ganze Teilstück mit vielen Stahlstiften, Kabeln und
einer Leiter versehen ist, gleicht die Anlage des klug gewählten Hüttenweges eher einem einfachen,
dafür aber durchgehend weiss-blau-weiss markierten Klettersteigs. Der heutige Zugang ist damit
zwar schwieriger geworden, dafür droht kein Steinschlag mehr. Dachten wir! Kurz vor dem Grat,
vielen direkt vor uns diverse Steine in den Abgrund. Wir schauten hinauf und sahen einen
kapitalen Steinbock. Er hatte mit den Hufen die Steine gelockert die nun ins Tal hinunter polterten.
Nachdem wir hunderte von Meter Stahlseilen in den Händen hatten, dutzende künstliche Eisentritte
berührt hatten, eine Eisenleiter erklommen hatten, standen wir mit grosser Freude vor der
Mischabelhütte 3335 m.ü.M. Die Mischabelhütte ist die dritthöchst gelegene SAC Hütte.
SAC Mischabelhütte
Die Aussicht von der Hütte ist atemberaubend. So nahe am Dom (der höchste ganz in der Schweiz
liegende Berg), zu sein, unglaublich. Die Lenzspitze direkt über uns. Die hochalpine Szenerie der
vielen Gletscher und Viertausender ist einfach traumhaft schön. Hier oben genossen wir die
Mittagspause. Der Abstieg erfolgte danach auf der Aufstiegsroute. Auch jetzt oder gerade jetzt muss
der Abstieg konzentriert angegangen werden. Trittsicherheit und Konzentration sind nun gefragt.
Schwindelfrei müsste man auch sein. Immer wieder hielten wir an und bestaunten das
unglaubliche Panorama. Einfach schön. Ohne Ausrutscher aber mit rauen Hände, (600 m Stahlseil
hinterlassen Spuren), erreichten wir Schönegge 2419 m.ü.M. Hier bogen wir nun nicht links ab
Richtung Hannig, sondern liefen geradeaus weiter abwärts Richtung Trift. Wir erreichten
Punkt 2210 m.ü.M. Der Fussweg führte uns an einen Grat entlang im Zickzack mässig steil
absteigend durch das Tälchen der Trift bergab. Wir erreichen Punkt 2069 m.ü.M. Weiterhin alles
geradeaus abwärts erreichten wir die ersten spärlich auftretenden Nadelbäume. In der Nähe einer
Skilift-Bergstation überquerten wir bei Punkt 1923 m.ü.M. den sprudelnden Triftbach und erreichten
anschliessend eine riesige Lawinenschutzmauer, die das Gletscherdorf Saas-Fee vor dem
“Weissen Tod” beschützt. Der gemauerten Passage unterhalb der Lawinenverbauung folgend,
erreichten wir den Stafelwald. Diesen prächtigen Bergwald, der als Bannwald ebenfalls dem
Lawinenschutz dient, durchquerten wir auf einen angenehmen Flurweg. Besonders zahlreich sind
die knorrigen, bis zu 700 Jahre alten Lärchen! Aus dem Wald herausgetreten, warfen wir ein Blick
zurück. Über dem Tälchen des Triftbaches zeigt sich nach wie vor prächtig der ausgedehnte
Hohbalmgletscher. Die ersten Häuser von Saas-Fee tauchten auf. Beim Restaurant
“Zur Schäferstube” legten wir eine wohlverdiente kleine Pause ein.
Restaurant “Zur Schäferstube”
Mit einem kühlen Walliser Weisswein, stiessen wir auf diese traumhaft schöne Wanderung an und
auf das wir bei dieser anspruchsvollen Wanderung heil wieder runtergekommen sind.
Im Hotel Mistral, bezogen wir wieder unser schönes Hotelzimmer und genossen den Abend.
Hotel Mistral
Empfehlenswertes Hotel. Schön, sauber, gute Küche,
sehr freundliches Personal, was möchte man noch mehr.

Anstrengende Hochgebirgs-
wanderung, die über Bergpfaden
und seilgesicherten Felswänden
entlang führt. Der Hüttenweg
Auf- und Abstieg zur Mischabelhütte
ist steil und anstrengend.
Der Weg erfordert
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 3/4 Std. 8,5 km
ca.1080m Aufstieg
ca.1680m Abstieg
3335m höchster Punkt
1792m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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