Jakobsweg - Geschrieben am Freitag, Mai 27, 2011 6:35 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 7 Los Arcos – Logroño

27.5.11

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 7 Los Arcos – Logroño

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com

Weitere nützliche Links:
Albergues del Camino de Santiago
Caminosantiago
El camino a Santiago
Paradores
Infocamino
Toprural
chemin-saint-jacques-de-compostelle
caminosantiago
caminodesantiago.consumer.es
posadascaminodesantiago
jacobeo.net

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Spanien: „Jakobsweg Camino Francés”
aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 23

Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg

Kompass Spanischer Jakobsweg Wanderkarte

und natürlich der Miam Miam Dodo

Die Teilstrecke 7 Los Arcos – Logroño führt von:
Los Arcos – Sansol – Torres del Rio – Viana – nach Logroño.

Heute war der letzte Pilgertag.
Schon am Morgen mischt sich beim Packen der Rucksäcke Wehmut bei.
Zuerst werden wir aber diesen Tag noch geniessen.
Das Frühstück war gut. Vor allem der Serano-Schinken war sehr gut.
Alle anderen Hotelgäste hatten das gleiche Problem wie wir.
In Spanien ist per Gesetz bestimmt, dass in den Hotelzimmer,
der Ausgang der Zimmern auch als Fluchtweg markiert werden muss
und zwar mit einer Notbeleuchtung.
Diese leuchtet aber so stark, dass man das Gefühl hat, das Licht sei noch eingeschaltet.
Alle Hotelgäste legten darum Jacken oder Tücher oder sonst was über diese Leuchten.
Um 8:00 Uhr verliessen wir Los Arcos.
Während dem Laufen sprachen wir noch lange vom gestrigen Abend.
Das Essen in der Pilgerunterkunft war sehr gut und die Unterhaltung lustig.
Der Aufenthalt in so einer Pilgerunterkunft, (in Spanien heisst sie Albergue),
ist sehr interessant. Die vielen Pilger aus allen Herren Länder
die gemeinsam Kochen, Essen, Schlafen miteinander reden.
Auch gestern, am Abend, als wir das Hotel aufsuchten, um zu Bett gehen,
das zufällige Zusammentreffen von den Pilger aus Stuttgart
und die Frau die mit Franco zusammen arbeitet war lustig
und mit interessanten Gespräche leider zu schnell vorbei.
Wir verliessen also Los Arcos bei starker Bewölkung, aber es regnete nicht.
Mit dieser Etappe starten wir zum letzten Mal in der Region Navarrra,
denn der Etappenort Logroño ist bereits die Kapitale der Region La Rioja.
Gemeinsam ist diesen Regionen, dass sie beide als hervorragende Weinanbaugebiete bekannt sind.
Die Etappe in leicht hügeligem Gelände ist eigentlich recht flach
und erlaubt ein zügiges Vorwärtskommen.
Über das seit Tagen wunderschöne Gebiet,
erreichten wir das auf einer Anhöhe gelegene Dorf Sansol.
Der Name ist eine Vereinfachung des Namens des Märtyrers San Zoilo aus Cordoba.
Wir erreichten die dem Märtyrer San Ziolo aus Cordoba geweihte Kirche.
Die Kirche und der nahe Barockpalast sind einen Blick wert.
Von der Iglesia de San Zoilo 17.Jh. hat man einen schönen Blick auf Torres del Río.
Über einen schmalen steilen Pfad, erreichten wir Torres del Río.
Wikipedia Torres del Río
In Torres del Río (Türme am Fluss) haben wir eine Kaffeepause eingelegt.
Danach wollten wir die Kirche des Heiligen Grabes (Iglesia del Santo Sepulcro) besuchen.
Obwohl es keine gesicherte Quellen gibt,
wird die Achteckige romanische Kirche aus dem 12.Jh. dem Templerorden zugeschrieben.
Wie Santa Maria de Eunate hat das turmartige Bauwerk einen achteckigen Grundriss.
Die Kirchenkuppel zeigt eindeutig maurische Einflüsse.
Leider hatte diese Kirche geschlossen. Schade.
Auch die im Renaissance-Stil errichtete Iglesia San Andrés aus dem 16. Jh. war geschlossen.
Weitgehend schattenlos wanderten wir weiter,
ständig auf und ab und über Schotterstrassen Richtung Viana.
Seit wir in Spanien sind, ist uns aufgefallen,
dass der Pilgerweg um einiges besser ausgebaut ist, als der in Frankreich.
In Frankreich war er oft rau und wild.
In Spanien konnten wir meistens nebeneinander laufen, so breit war oft der Weg.
In Spanien verläuft der Weg viel weniger auf Asphalt als in Frankreich,
das auch aus dem Grund,
dass hier in Spanien der Pilgerweg mit grossem Aufwand erstellt wurde.
In Frankreich wurde der Jakobsweg, oft über eine bestehende Strasse geführt.
Auch die Autofahrer bremsen eher ab, wenn man die wenigen Male neben der Strasse laufen muss.
Um die Mittagszeit erreichten wir Viana.
Viana ist am Jakobsweg die letzte Stadt in der Region Navarra und führt den historischen Titel
«Muy Noble y Leal Ciudad de Viana Cabeza del Principado de Navarra»
(sehr edle und getreue Stadt Viana…).
König Sancho III “El Fuerte” (der Starke) von Navarra,
verlieh Viana schon 1219 spezielle Rechte.
Im 15.Jh. wurde das Fürstentum Viana gegründet.
Den Titel trugen die Erstgeborenen der navarresischen, später der spanischen Könige.
Aktuell führen ihn Felipe de Borbón y Grecia und Doña Letizia Ortiz Rocasolano,
den Titel Fürst von Viana.
Wikipedia Viana
Viana
Turismo Navarra Viana
Turismo Tierra Estella
Der Hauptplatz und die Iglesia de Santa Maria de la Asunción 13.Jh.
sind Hauptatraktion von Viana.
Die Iglesia Santa Maria de la Asunción,
imponiert durch ihren Renaissance-Triumphbogen beim Südportal.
Vor ihrem Renaissance-Portal befindet sich eine Marmorplatte zum Gedenken an den
spanisch-italienischen Feldherrn Cesare Borgia,
der in der Nähe von Viana im Jahre 1507 im Alter von 32 Jahren
auf dem Schlachtfeld gefallen ist.
Wikipedia Cesare Borgia
Cesare Borgia war ein Sohn des Papstes Alexander VI!
und der Inbegriff des skrupellosen Renaissancefürsten.
Das erkannte man auch damals und bestattete ihn nicht in der Kirche, sondern vor dem Portal.
Viele Barock- und Renaissance Paläste zeugen von Vianas
wirtschaftlichen und kultureller Blütezeit vom 16. – 18.Jh.
Schönstes ziviles Gebäude ist das Rathaus,
gegenüber der Iglesia de Santa Maria de la Asunción mit barocker Fassade 17.Jh.
Die älteste Kirche Iglesia de San Pedro 13.Jh., ist seit dem Einsturz 1844 eine Ruine.
Als wir auf dem Hauptplatz von Viana zuliefen, wartete Bernd schon auf uns.
Direkt neben der Kirche nahmen wir zusammen mit Bernd, Barbara, Gunars und Jnese,
das Mittagessen zu uns.
Auch hier in Viana nisten Störche auf dem Kirchturm.
Während dem Essen konnten wir die schönen Vögel bestaunen, die um die Kirche kreisten.
Nach dem Mittagessen mussten wir uns leider, von unseren 4 Freunden verabschieden.
Wir wollten zügig nach Logroño weiter.
Wir wollten noch heute für die morgige Busfahrt, das Busbillet kaufen.
Auch diesmal war es eine Trennung die uns nicht leicht gefallen ist. Aber das ist der camino.
Kurz nach Viana verliessen wir die Region Navarra, die uns unheimlich gefallen hat.
Die Region in der wir uns neu befinden, ist die Region La Rioja.
Wikipedia Rioja Wein
Wikipedia Region La Rioja
Turismo La Rioja
Logroño ist die Hauptstadt dieser Region.
Schon die Kelten und Römer hatten sich am Ufer des Rio Ebro,
des wasserreichsten Flusses Spaniens, niedergelassen.
Sie brachten auch die Rebe mit, der Rioja war geboren.
Rioja ist das spanische Weingebiet, Weine, die von hier kommen,
dürfen wie selbstverständlich doppelt so viel kosten wie andere Spanische Weine.
Ihre Qualität kann sich mit den besten italienischen, französischen,
chilenischen oder australischen Rotweinen messen.
Während die Konkurrenz vor allem Cabernet-Sauvignon kultiviert,
setzt Rioja traditionell vor allem auf die Rebsorte Tenpranillo.
Der Crianza-Wein hat eine eineinhalb Jahre Fasslagerung hinter sich.
Als Höhepunkt probiert man Weine mit der Bezeichnung Reserva,
(zwei Jahre im Fass und ein Jahr in der Flasche)
oder gran reserva, zwei Jahre im Fass und drei Jahre in der Flasche gelagert
Phönizier und Römer brachten den Wein in das sowohl vom atlantischen
als auch vom mediterranen Klima begünstigte obere Ebrobecken.
Im 11.Jh. wurde erstmals die Bedeutung des Weinbaus in der Rioja schriftlich dokumentiert.
König Sancho von Navarra gab den Rioja-Weinen im 12.Jh. per Gesetzt die offizielle Anerkennung.
1560 versahen Winzer aus Logroño ihre für den Export bestimmten Weinschläuche,
mit einem Herkunftssiegel, ein Novum der damaligen Zeit.
Im 17. Jh. wurde das Anbauen zusätzlicher Reben verboten,
da eine Überproduktion den Markt zu überschwemmen drohte.
1632 verlangten Winzer ein Fahrverbot für eisenbeschlagene Karren in Logroño,
das die Vibrationen den Wein schaden könnte.
Seit 1892 werden Qualität und Export zentral kontrolliert.
1991 erhielten die spanische Weine die höchste Qualitätskategorie DOC.
Doch zunehmend treten andere Weinregionen (zum Beispiel die Ribeira de Duero) in Konkurrenz.
Kurz vor Logroño erreichten wir danach die Laguna de las Cañas.
Die Laguna de las Cañas ist ein unter Naturschutz stehendes Feuchtgebiet.
Zusätzlich ist es ein Naturreservat und Vogelschutzgebiet.
Laguna de las Cañas
1996 wurde es zum Gebiet von internationaler Bedeutung erklärt.
Wir erreichten die ersten Strassen und Häuser von Logroño.
Der camino umgeht bis zum Zentrum von Logroño, grösstenteils den Verkehr und die Hauptachsen.
Einen kurzen Halt legen wir beim Haus von Doña Felisa ein,
das rechter Hand eines der ersten Wohnhäuser am Stadtrand von Logroño ist.
Die im Jahre 2002 im Alter von 92 Jahren verstorbene Doña Felisa,
begrüsste hier über viele Jahre die Pilger,
stempelte die Pilgerpässe, verkaufte Getränke und Andenken.
Heute führen ihre Tochter und Enkelin diese Tradition fort.
Für uns ganz klar der speziellster Stempel auf dem Camino.
Higos-agua y amor (Feigen-Wasser und Liebe) steht auf dem Stempel.
Ein spezieller Moment diesen Stempel im Pilgerpass zu erhalten.
Kurze Zeit später erreichten wir Logroño.
Logroño liegt am Río Ebro, der wasserreichste
und Fluss zweitlängsten Fluss der iberischen Halbinsel.
Wir überschritten den Río Ebro und befanden uns nun
in Logroño die Hauptstadt der Region La Rioja.
Schon Kelten und Römer hatten sich an den Ufern des des Río Ebro, niedergelassen.
Aus “gronio”, dem keltischen Begriff für Furt,
soll denn auch der heutige Stadtname entstanden sein.
Im 11.Jh. lenkte König Sancho von Navarra den Jakobsweg durch die Stadt
und gab damit die Initialzündung für den wirtschaftlichen Aufschwung.
Sehenswert ist die Kathedrale Santa Maria de la Redonda 15.Jh.
mit barocker Fassade und zwei Türmen, auf denen im Frühjahr Störche nisten.
An der Plaza Espolón, Calle de Portales,
oder in den fast dörflich wirkende Gassen Laurel und San Agustin in der Altstadt
haben sich die meisten der Tapa-Bars niedergelassen.
Turismo Logroño
Wikipedia Logroño
Der Paseo del Espolón ist eine Kombination aus Park und Prachtpromenade.
Bänke und Cafés laden zum Verweilen ein.
Wir hatten nur ein paar Schritte in der Stadt gemacht
und schon sahen wir Störche die mit der Aufzucht der kleinen Störche beschäftigt waren.
Auf den unmöglichsten Orten sind die Nester gebaut.
Eins haben wir auf einem Strommast entdeckt.
Wir bezogen unser Zimmer im Hotel Marques de Vallejo.
Hotel Marques de Vallejo
Das Hotel liegt direkt in der Altstadt neben der Kathedrale.
Das Hotel ist sehr schön, aber teurer als die anderen.
Logroño ist teurer als die kleinen Dörfer die wir in den letzten Tagen durchlaufen haben.
Nach dem Duschen und umziehen, gingen wir zum Busbahnof.
Dort lösten wir für die morgige Rückreise 2 Busstickets nach Hendaya.
Spanisch – Französische Grenze an der Atlantikküste.
Danach ging es wieder zurück in die Altstadt.
In einem rustikalen Restaurant genossen wir ein Glas Rotwein der Region.
Um 19:00 Uhr öffnete die Kirche ihre Pforte – Besuch der Kirche.
Danach assen wir in einer Tapas Bar.
Als krönender Abschluss sind wir zur Plaza Mayor gelaufen,
und haben mit einem Kaffee und einen Carlos I auf den Pilgerweg angestossen.
Wir waren nun dieses Jahr 20 Tage auf dem Camino unterwegs.
1 Regentag. 2 Tage mit starker Bewölkung – ansonsten nur Sonne pur. 490km gelaufen.
Ca. 620km fehlen noch. Auch dieses Jahr war der Jakobsweg einmalig.
Wir haben viele Pilger getroffen. Mit vielen Menschen gesprochen.
Oft nur kurze Worte getauscht. Oft nur Bon Jour, Hola oder buen camino gesagt.
Mit vielen Menschen Kontakt gehabt, die den Weg nicht machen, die Pilger aber unterstützen.
Oft aber mit den Pilger, auch lange Gespräche geführt.
Über Tod und Leid. Über Freude und Glück.
Während dem Laufen wurden Erlebnisse ausgetauscht, die so ansonsten nicht erwähnt werden.
Auch dieses Jahr wurde uns der Satz immer wieder vor den Augen gehalten.
Für den Weg wirst du gerufen. Niemand zwingt dir diesen Weg zu laufen.
Der Weg ist das Ziel. Das Gestern ist Vergangenheit.
Das was morgen kommt, kann man nicht bestimmen. Das jetzt, die Gegenwart ist wichtig.
Unser Leben ist so kurz wie ein Augenzwinkern. Nichts ist unendlich.
Alles vergänglich. Nichts kann mitgenommen werden.
Die Bekanntschaften und Freundschaften die man besitzt ist das wichtigste Gut.
Die wahren Freunde findet man nicht des Geldes wegen.
Nur auf dem Jakobsweg kann dies so eindrücklich erlebt werden.
Nur das notwendigste kann gekauft werden. Alles andere ist Ballast.
Die Natur, so zerbrechlich, ist so wunderschön. Geben wir ihr Sorge.
Auch unser Körper gibt uns so viel.
Die Strapazen tagsüber verarbeitet er in der Nacht so gut,
dass wir am nächsten Tag wieder ohne Probleme losmarschieren konnten.
Diverse Freundschaften wurden geschlossen.
Dieser Weg stülpt dein Innerstes nach aussen.
Er gibt dir Gedanken und Erfahrungen mit, die du bisher noch nicht in dieser Weise hattest.
Er macht dir klar wie unwichtig alles um uns ist und lässt uns wissen was wichtig ist.
Wir haben es an unserem Körper erfahren.
Unsere Grenzen und Stärken erkannt und wir haben die Stille dieses Weges zu schätzen gelernt.
Keiner kann uns das nehmen. Und keinem kann man dies erklären.
In unserem Tagebuch steht jeden Tag “müde aber zufrieden”.
Kann man das in unserem Alltag von jedem Tag sagen? Ich denke nein!
Unsere persönliche Weltanschauung hat uns auf den Weg geführt.
Wir konnten erfahren, dass es eher zweitrangig ist, welche „Zufälle“,
Träume, Wünsche und Sehnsüchte die verschiedenen Pilger auf den Weg geführt haben.
Wesentlich ist die Bereitschaft, dem Weg und den Menschen die man dort trifft,
offen und möglichst vorurteilsfrei zu begegnen.
Wieder zu lernen die Welt etwas mehr mit den Augen eines Kindes zu sehen
und die täglichen Geschenke die einem auf dem Weg gegeben werden
zu erkennen und dankbar anzunehmen.
Wer hierzu bereit ist, dem kann es passieren, dass an ihm ein Wunder passiert
und er auf dem Weg auf seine ganz persönliche Weise,
Momente eines fast unaussprechlichen Glück erfährt.
Das Erlebnis der Weite der Natur Spaniens und Frankreichs,
die Begegnung mit der lebensfrohen Kultur Spaniens,
seinen gastfreundlichen und offenen Menschen.
Das Kennlernen der historischen Städte, die bis auf die Römerzeit zurückgehen
und nicht zuletzt die vielen guten Überraschungen
welche die spanische/französische Gastronomie bereit hält,
all dies sind Dinge, die uns auf dem Weg begleiteten
und es zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.
Was aber unterscheidet einen „Pilger“ von einem Touristen oder Wanderer,
der auch alle diese Dinge zu schätzen weiss?
Wir meinen das ein Pilger sich dadurch unterscheidet,
das er durch seine Pilgerreise die Welt, seinen Mitmenschen und auch sich selbst
in einer geistigen oder spirituellen Weise begegnen will.
Sein ständiges, teils mit Mühe behaftetes Fortschreiten
in eine ihm unbekannte Welt steht für einen persönlichen Wandel,
eine Reife, ein Wachsen, das es ihm erlaubt die Welt
in ihrer Vielfalt und Schönheit noch tiefer zu erfahren
und sich persönlich in diese einzubringen.
Der Jakobsweg hat für die meisten Menschen mehr
als nur eine sportliche oder kulturelle Dimension.
Der Pilgerweg nach Santiago, ist heute Symbol für einen inneren Aufbruch,
für eine innere Begegnung mit sich selbst, anderen Menschen der Welt und auch Gott.
Er steht so für ein inneres Weiterwachsen-Wollen
bei dem der Pilger einen inneren Weg geht.
Müde, verschwitzt und mit nicht mehr ganz so sauberen Kleider,
sind wir in der Schweiz zurückgekehrt.
Die ersten Worte die wir sagten waren:
Wir können es kaum abwarten bis wir die letzten Teilstücke
des Jakobsweges in Spanien laufen können. Das ist der Spirit dieses Weges.
Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr.
Buen Camino, der Weg ist das Ziel. Ultreia.

Hier noch ein paar Auszüge aus dem Buch von Hape Kerkeling “Ich bin dann mal weg”
die den Jakobsweg, sehr gut bescheiben.

- In unserer entspiritualisiertenwestlichen Welt
mangelt es leider an geeigneten Initiationsritualen,
die für jeden Menschen eigentlich überlebenswichtig sind.
Der Camino bietet eine echte, fast vergessen Möglichkeit, sich zu stellen.
Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen.

- Dieser Weg ist hart und wundervoll.
Er ist eine Herausforderung und eine Einladung.
Er macht dich kaputt und leer. Restlos.
Und er baut dich wieder auf. Gründlich.
Er nimmt dir alle Kraft und gibt sie dir dreifach zurück.

- Gott ist das ein Individium, das sich unendlich öffnet um alle zu befreien.

- Der Schöpfer wirft uns in die Luft,
um uns am Ende überraschenderweise wieder aufzufangen.
Es ist wie in dem ausgelassenen Spiel, das Eltern mit ihren Kindern spielen.
Und die Botschaft lautet: Hab Vertrauen in den, der dich wirft,
denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein.

- Wenn ich es Revue passieren lasse,
hat Gott mich auf dem Weg andauernd in die Luft geworfen und wieder aufgefangen.
Wir sind uns jeden Tag begegnet.
Die war unsere diesjährige letzte Etappe.
1 Regentag. 2 Tage mit starker Bewölkung
ansonsten nur Sonne pur.
490km gelaufen. ca. 620km fehlen noch.
Auch dieses Jahr war der Jakobsweg einmalig.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std.
ca.500m aufwärts
ca.560m abwärts
28 km
Noch 623 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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