Fribourg/Waadt/Jura - Geschrieben am Samstag, Juni 30, 2018 17:19 von Franco - 0 Kommentare

Wanderung Les Avants – Les Pléjades

30.6.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Les Avants – Les Pléjades

Mit dem Zug sind wir von Vevey nach Montreux gefahren. Die Bahnhofsanlage von
Montreux ist eine Rarität: Es ist der einzige Bahnhof der Schweiz, in dem heute noch
drei unterschiedliche Spurweiten aufeinander treffen:
Die Normalspur (1435 mm) der Bahnstrecke der Schweizerischen Bundesbahnen,
die Meterspur (1000 mm) der Montreux–Berner Oberland-Bahn
und die Schmalspur (800 mm) der Transports Montreux–Vevey–Riviera.
Mit der Montreux–Berner Oberland-Bahn sind wir danach weitergefahren.
Goldenpass
Nach einer schönen -relativ kurzen Fahrt-, erreichen wir Les Avants 970 m.ü.M.
Das riesige Komplex das wie ein Hotel aussieht, sticht einem sofort ins Auge. Es ist
aber kein Hotel sondern ein privates -vermutlich sehr teures- Mädcheninternat. Das
charmante Dorf Les Avants war eine der ersten Skistationen der Schweiz. 1910 erbaut
und erst vor kurzem renoviert, sieht die Standseilbahn von Les Avants nach Sonloup
mit ihren alten Maschinen und Waggons heute noch genauso aus wie damals. Allein
schon diese nostalgische Kuriosität ist ein Besuch wert. Wir beschliessen nicht die
Standseilbahn zu benutzen, sondern laufen teilweise über einen Wanderweg abkürzend,
hinauf nach Sonloup 1149 m.ü.M. Direkt bei der Bergstation steht -schon von weitem
sichtbar- ein Haus das wie ein kleines Schloss aussieht, das ehemalige Hotel Sonloup.
Von den ehemaligen Hotelzimmer muss die Aussicht traumhaft sein. Die ganze Anlage
wurde komplett restauriert und dient heute -vermutlich auch wieder sehr teuer- als
Suchtklinik. Auf einer Fahrstrasse laufen wir weiter aufwärts, und erreichen kurz
danach Cergnaule 1283 m.ü.M. Direkt bei der Kreuzung wo der Wanderweg die
Strasse verlässt, steht die sehr schöne Auberge de la Cergniaulaz.
Auberge de la Cergniaulaz
Wir beschliessen eine Kaffeepause einzulegen. Das Restaurant und die Gartenterrasse
sind traumhaft schön. Die meisten Tische sind für das Mittagessen schon reserviert.
Wir verlassen das sehr schöne -aber auch wieder teure- Restaurant, und setzen unsere
Wanderung fort. Wir verlassen die Strasse und laufen über eine schöne Blumenwiese
in den Vallon d’Orgevaux. Über eine Brücke überqueren wir den Bach L’Avessan und
steigen auf der anderen Seite hinauf nach Sauteret, wo wir rechts abbiegend, über eine
Fahrstrasse, über Punkt 1253 m.ü.M. weiter aufsteigen. Während der Wanderung
erblickt man immer wieder das Glitzern des Genfersees. Denn bis auf ein paar Wege,
die durch den Wald führen, hat man eine relativ freie und traumhafte Sicht darauf.
Wir durchqueren das kleine Dorf Les Prés-de-Billens mit seinen sehr schön gelegenen
Ferienhäuser, und biegen kurz danach bei Punkt 1371 m.ü.M. links von der Strasse weg.
Ein echtes Juwel sind in diesem Gebiet die bekannten Narzissenfelder im Frühling.
Auch Maischnee genannt. Dann überziehen Zehntausende von weissen Bergnarzissen
die Wiesen in der Region. Während der einfachen Wanderung umgibt uns eine fried-
liche, ruhige Atmosphäre. Bei der Weggabelung bei Lautaret 1270 m.ü.M., wandern
wir geradeaus weiter, und tauchen in den Wald von Patelliau hinein. Bei Punkt 1287
erreichen wir eine Forststrasse. Auf der Forststrasse bleibend erreichen wir wiederum
Punkt 1198 m.ü.M. Von dort geht es weiter bis zu einem grossen Parkplatz 1153 m.ü.M.
Beim grossen Brunnen, ein kurzes Stück nach rechts, um danach links wieder in den
Wald einzutauchen. Die Waldhütten von Refuge 1196 m.ü.M. werden oft für Anlässe
gebucht, wie auch heute wieder. In der schönen Waldlichtung sind Tische und Bänke
schon für einen Anlass gedeckt. Viele Gäste tummeln sich vor den Waldhütten, und
geniessen einen kühlen regionalen Weisswein. Ein sehr schön angelegter Waldweg
führt uns vorbei an Punkt 1239 m.ü.M., zum Hochmoor von Les Tenasses. Die Holz-
stege im Naturschutzgebiet Les Tenasses verlaufen im Zickzack, und führen uns
linkshaltend durch dieses einmalige und spezielle Gebiet. Überall ist eine ganz spe-
zielle Pflanze ersichtlich, die wir so noch nie gesehen haben. Es ist die Rote Schlauch-
pflanze. Sie ist eine fleischfressende Pflanze, die im Hochmoor von Les Tenasses gut
gedeiht. Die fleischfressenden Pflanzen des Hochmoors, lauern auf ein paar Insekten.
Da sie ihrer Beute nicht nachjagen können, verführen sie diese mit ihrem süssen Duft,
dem bunten Kleid oder einem unwiderstehlichen Nektar. Alles steht unter Naturschutz.
Es kommt nicht infrage, die markierten Wege zu verlassen. Und das aus gutem Grund:
“Es dauert über 10′000 Jahre, bis ein Hochmoor entsteht, und 15 Minuten herumtram-
peln reichen, um es zu zerstören”, informiert ein Schild. Bei Punkt 1205 m.ü.M. verlas-
sen wir das Hochmoor und laufen nun wieder auf einer Strasse entlang, Richtung
Norden nach Lally 1240 m.ü.M. Direkt bei der Haltestelle der Zahnradbahn laufen wir
nun alles neben den Schienen, steil aufwärts bis zur Bergstation der MVR Montreux–
Vevey–Riviera Bahn. Noch ein paar Schritte und wir stehen beim Kreuz und beim
Panoramanzeiger auf der Gipfelwiese der Les Pléiades 1362 m.ü.M. schlicht atembe-
raubend. Der Mont Blanc zeigt sich zum Greifen nah. Das Trientgebiet, Dents du Midi,
Grand Muveran und Le Grammont. Viele Wanderungen und Bergtouren kommen uns
in diesem Moment in den Sinn, die wir in den vergangenen Jahren durchgeführt haben.
Bei einem Picknickplatz im Schatten von einigen Bäumen, legen wir hier oben die
Mittagspause ein. In der griechischen Mythologie bezeichnen die Pleiaden die sieben
Töchter von Atlas und Pleione. Sie sind noch heute am Nachthimmel erkennbar, bezei-
chnen die Pleiaden doch einen Sternenhaufen, von denen sechs oder sieben mit blos-
sem Auge erkennbar sind. Nach dem Mittagessen geniessen wir auf der grossen Sonnen-
terrasse des Bergrestaurant Les Pléiades, die fantastische Aussicht auf den Genfersee,
und ein Glas kühlen Weisswein der Region. Die Fahrt danach mit der Zahnradbahn
hinunter nach Vevey ist Genuss pur. Abschluss von diesem speziellen Wandertag ist
das flanieren an der Uferpromenade von Vevey. Mit dem Auto sind wir danach nach
Chexbres gefahren. Im Hotel Prealpina haben wir unser vorher reserviertes
Hotelzimmer bezogen.
Hotel Prealpina
Vom Balkon des Hotelzimmer genossen wir eine traumhafte Aussicht auf den
Genfersee und die Riviera zwischen Vevey und Montreux. In einer Pizzeria liessen
wir danach den Tag ausklingen.

Einfacher Aufstieg auf
einem Berg, vielleicht
mit dem weitesten
Seepanorama der Schweiz.
Keine anstrengende
Wanderung oder Bergtour,
aber umso überraschender,
und für Vielwanderer
eine echte Abwechslung.
Aussicht über fast den
ganzen Genfersee.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 2 1/2 Std. 10,3 km
ca.730m Aufstieg
ca.350m Abstieg
1370m höchster Punkt
968m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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