Bern - Geschrieben am Mittwoch, Juli 31, 2013 17:34 von Franco - 0 Kommentare

Wildhorn Rundtour Teil 2 Geltenhütte – Wildhornhütte – Iffighorn – Iffigenalp

31.7.13

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wildhorn Rundtour Teil 2 Geltenhütte – Wildhornhütte – Iffighore – Iffigenalp

Nach einem stärkendem Frühstück verliessen wir die heimelige
Geltenhütte 2002 m.ü.M.
SAC Geltenhütte
Östlich der Geltenhütte führte uns der Bergpfad über eine Anhöhe nach
Bire 2023 m.ü.M. und weiter zu der Alp Usseri Gelten 1927 m.ü.M. Schroff
und abschüssig sind die Westflanken von Hahnenschritthorn und Follhore.
Über ein gut markierter Pfad wanderten wir weiter talauswärts. Dieses
Teilstück bietet eine einmalige Aussicht zum Geltenschuss und über das
Lauenental.
Lauenensee
Lauenensee
Der Weg verlangt einen sicheren Tritt, vor allem am so genannten “Geltetrittli”,
wo Drahtseile den Gang überm Abgrund erleichtern, bevor zwanzig Leitertritte
einen in harmloses Gelände entlassen. Rechts am Almenegg 1829 m.ü.M. vorbei,
erreichten wir bei Punkt 1786 m.ü.M. die Alp Chüetungel. Über den Stierewald
1821 m.ü.M. ging es über Alpweiden weiter aufwärts, bis wir die Wegkreuzung
bei Punkt 1899 m.ü.M. erreicht hatten. Über die Alp Stieretungel 1987 m.ü.M.
liefen wir zur Stierentungel Beizli 2067 m.ü.M. Hier legten wir eine Kaffeepause
ein. Wir genossen die Aussicht und den Kaffee. Eindrucksvoll sind die Schich-
tungen und Faltungen in den Felswänden des Niesehorn. Der Bergfrühling bietet
eine Blumenpracht, die kaum zu übertreffen ist: Enzian, Arnika, Edelweiss und
andere Blumen gibt es auf dem Weg zum Tungelpass zu bewundern. Der Tungel-
pass 2085 m.ü.M. ist zugleich die Grenze zwischen dem Saanenland und das
Obersimmental. Beim Tungelpass bogen wir rechts ab und liefen zur erste von
zwei felsigen Steilstufen. Steil windet sich der einstige Säumerpfad die Bergflanke
des Tungelpasses hinauf. Hier ist Trittsicherheit gefragt, insbesondere da, wo auf
rutschigem Grund eine exponierte Stelle im Fels zu passieren ist 2160 m.ü.M.
Eine Eisenkette bietet Halt. Nach der zweiten Steilstufe erreichten wir die Hoch-
terrasse des Stiegelschafberg 2317 m.ü.M. Ab Punkt 2317 m.ü.M. durchstreiften
wir eine steinige Mulde bis wir zum Übergang bei Punkt 2381 m.ü.M. ankamen.
Hier öffnete sich ein sehr schönes Panorama. Leicht abwärts erreichten wir Punkt
2344 m.ü.M. Bei dieser Wegkreuzung bogen wir rechts ab Richtung Wildhornhütte.
Wir durchquerten eine steile Geröllhalde (oft bis in den Sommer mit Altschneefel-
dern.) Dieser Querweg der schon von weitem sichtbar ist, führte uns durch einen
felsdurchsetzten Hang, an der Nordseite vom Niesenhornmassiv. Der beinahe
horizontale Weg führte uns über Fels- und Grasbänder weiter um das Niesenhorn,
zur seiner Südflanke. Während dem laufen konnten wir den sehr schönen und
traumhaft gelegene Iffigsee bestaunen. Ohne Probleme erreichten wir die Stieren-
Iffige, der hinterste Winkel des Iffigtals. Nach kurzem Abstieg und eine Überque-
rung von einem kleinen Bach, mündet das Steiglein in den vom Iffigsee herauf-
kommenden Zustieg Punkt 2256 m.ü.M. Knapp zehn Minuten höher, thront auf
einer Felskuppe und einem mächtigen Moränenwall die Wildhornhütte 2303 m.ü.M.
Ein schönes flecklein Erde zum Essen, Trinken und Rasten.
SAC Wildhornhütte
Wanderungen sind manchmal auch Zeitreisen, die uns mehr oder weniger weit zurück
in die Vergangenheit führen oder einen Blick in die Zukunft erlauben. Letzteren macht
das zurückweichende Gletschereis möglich, Wissenswertes über den Bau der Alpen
lässt sich an Gesteinsarten und – Strukturen ablesen. So zeigen die Nordabstürzen des
Schnidehorns die titanenhaften Kräfte, die der Zusammenprall zweier Kontinentalplatten
freisetzte: wild verformte Felsschichten, durch- und übereinander geschoben. Was für ein
Kontrast dazu die Sanft gerundeten Bergrücken im Norden, grün bis zu den Grathöhen,
und nur da und dort ein paar Felszacken, Wald im Wechsel mit ausgedehnten Alpflächen
- seit Jahrhunderten Bergbauernscholle. Das Land war allerdings schon viel früher besie-
delt, auch die hohen Pässe ins Wallis wurden bereits in prähistorischer Zeit begangen.
Einer dieser Pfade ging über das vergletscherte Schnidejoch, 400 Höhenmeter über der
Wildhornhütte gelegen. Und das Eis barg bis zum Jahrhundertsommer 2003 ein Geheim-
nis: rund 300 Objekte, von Kleidungsstücken, Pfeil und Köcher über Gewandnadeln aus
Bronze bis zu Schuhnägel, die ältesten aus der Zeit um 4500 v.Chr.! rund 1000 Jahre älter
als die vom Ötzi. Man geht davon aus, dass über das Joch schon vor 6500 Jahren ein
Säumerweg ins Wallis geführt hat, damals herrschten ähnliche klimatische Bedingungen
wie heute. Besonders interessant waren die zahlreichen Lederfragmente, die neue Erken-
tnisse über die prähistorische Gerbtechnik lieferten. Die zeitliche Einordnung der Funde
lässt aber auch Rückschlüsse auf das alpine Klima zu. Gletschervorstösse, wie sie immer
wieder vorkamen, machten eine Begehung des Passes für Jahrzehnte oder Jahrhunderte
unmöglich. Auch als Cäsar sein Riesenreich regierte, wurde das Joch rege begangen. Im
Uferbereich des Iffigsees entdeckte man Mauerreste einer römischen Herberge, entlang
der Passroute über 100 Nägel, die von römischen Sandalen (Caligae) stammen, und in
der Nähe der Wildhornhütte einen Sesterz aus dem späten 2.Jahrhundert.
Nach der erholsamen Mittagspause nahmen wir den kurzen Abstieg unter die Füsse.
Wir liefen bis zur Weggabelung Punkt 2256 m.ü.M. weiter ging es über die schöne
Schwemmeben von Sandboden. Die Abstiegsspuren verlieren sich bald im steinig-san-
digen “Sandbode” unter den mächtigen Schutthängen des Schnidehorns. Bei der Weg-
gabelung Punkt 2163 m.ü.M. liefen wir nicht zum Iffigsee hinunter, sondern liefen
weiter geradeaus. Rechter Hand von uns glänzte der Iffigsee wie ein geschliffener
Türkisstein in der Sonne. Einfach traumhaft schön. Der Iffigsee entwässert sich,
nebenbei erwähnt, unterirdisch. Bei traumhafter Aussicht und Wetter erreichten wir
die Abzweigung auf Stiereniffige. Hier bogen wir links ab Richtung Iffighore. Kurze
Zeit später erreichten wir den Wegweiser bei Punkt 2173 m.ü.M. Von hier aus, geht es
nun steil hinauf zum Iffigenhorn. Der Bergpfad ist nicht ausgesetzt und gut machbar.
Wir erreichten den grasigen Gipfel vom Iffigenhorn 2378 m.ü.M. was für eine Aussicht
von hier oben! Der Tiefblick auf den Iffigsee – ein Traumbild! Blickfang im Panorama
ist das Wildhorn mit seinen Gletschern, die schroffen Felswände von Mittaghorn und
Schnidehore; im Norden schaut man weit über die Grünen Berner Voralpen, bis zu
den Gipfeln über Thuner und Brienzer See. Sofort kommen uns diverse Bergwande-
rungen in den Sinn, die wir in dieser sehr schönen Umgebung durchgeführt haben.
Die Bergwanderung auf dem Le Diablerets, die Wildstrubel-Rundtour, Die Bergtour
auf den Wassergrat und auf das Giferhorn.
Nach diesem kleinen Abstecher liefen wir wieder hinunter bis zur Weggabelung bei
Punkt 2173 m.ü.M. Nun hatten wir einen besonderen Leckerbissen vor uns: den
Iffigsee. Beim Alpgebäude Punkt 2077 m.ü.M. liefen wir rechts um den See. Der See
der in eine wilde Felslandschaft eingebettet liegt, leuchtet eine verschwenderische
Blumenpracht, die das malerische Bild dieses Bergsees noch unterstreicht. Über
seinem südlichen Ufer ging es zu einem felsigen Durchlass 2086 m.ü.M. und hinaus
auf den Grasrücken der Egge. Weit draussen im Iffigtal ist das Gasthaus Iffigenalp
unser Tagesziel zu sehen. Der Weg folgt danach der Krete einer markanten Rand-
moräne, bis Punkt 1969 m.ü.M. und steigt dann in ein paar Schleifen hinab zu den
Alphäuser der Alp Groppi 1741 m.ü.M. Ein beschaulicher Weg zieht sich ins weite,
liebliche Tal des Iffigbaches abwärts, das im Norden vom Hohberg und im Süden
vom Mittagshorn überragt wird. Nachdem man den Talboden erreicht hat, mutiert
der Wanderweg zu einem Strässchen, das hinausläuft zur Iffigenalp. Neben dem
munter plätschernden Iffigbach erreichten wir die Iffigenalp mit seinem Berghaus.
Das Berghaus steht auf 1584 m.ü.M. Es ist von Lenk aus durch eine Strasse
erreichbar. Die Iffigenalp ist ein Hochtal mit besonderem Charme. Auf Schritt
und Tritt begleitet einem das Kuhglockengebimmel der Herden die da den
Sommer über weiden. Direkt vom Senn in der Nachbarschaft bereichert der
einzigartige Bergkäse die Küche des Berghaus. Als wir die Wadnerung auf das
Oberlaubhorn durchgeführt haben, legten wir hier eine kleine Rast ein.
Berggasthaus Iffigenalp
Nachdem wir unser romantisches Doppelzimmer bezogen, die Rucksäcke
ausgepackt und geduscht hatten, machten wir uns auf der schönen Terrasse
gemütlich und genossen die Abendsonne. Vor uns die steile Bergwand des
Mittag- und Rothorn.
Tour du Wildhorn
Zwischen diesen zwei Bergen, führt ein Bergpfad hinauf zum Rawilpass.
Diese Strecke werden wir morgen unter die Füsse nehmen.

Der Bergpfad über den Geltentritt
verlangt Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit.
Eine sehr Abwechslungsreiche
Wanderung, auf teilweise
schmalen Pfaden.
Etwas Kondition und Trittsicherheit
ist von Vorteil.
Der Abstecher zum Iffighorn,
kann ausgelassen werden,
was aber sehr schade wäre.
Die mehrtägige hochalpine Tour
rund um das Wildhorn
führt auf gut markierten Alpinwegen
und -pfaden über diverse Pässe
zwischen 1400 und 2900 m.ü.M.,
und berührt Seen, Felsriegel,
hochalpine Trockenlandschaften,
Grate und Schneefelder.
Sie bietet grandiose Einblicke
in die Waadtländer, Berner-
und Walliser Alpen.
Für geübte Bergwanderer
mit guter Kondition.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 1/2 Std. 17,4 km
ca.1100m Aufstieg
ca.1450m Abstieg
2378m höchster Punkt
1584m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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