Wallis - Geschrieben am Dienstag, Juli 31, 2018 14:16 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Gruben – Meidpass – St.Luc

31.7.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Gruben – Meidpass – St.Luc

Tag II
Sehr gut haben wir im Hotel Schwarzhorn geschlafen.
Hotel Schwarzhorn
Nach einem reichhaltigen Frühstück packen wir unsere Rucksäcke und verlassen das
Hotel Schwarzhorn. Über den Meidpass ins Val d’Anniviers. Die zweite Etappe bringt
den Wechsel vom deutsch- ins französisch sprechende Wallis. Zuerst steht dabei ähn-
lich wie am Vortag ein typischer Passübergang, wie er schon vor langer Zeit von ein-
heimischen Hirten und Säumern genutzt wurde, auf dem Programm. Vom Hotel
Schwarzhorn starten wir südwärts ins Turtmanntal, und folgen wenige Meter der
Strasse zu den Chalets von Gruben-Meiden, wo wir über eine Brücke die Turtmänna
überschreiten. Bei der Weggabelung nach der Brücke 1818 m.ü.M. biegen wir links ab,
um kurz darauf noch vor den nächsten Häusern 1833 m.ü.M., nach rechts abzubiegen.
In angenehmer Steigung, wechselnd durch Bergwald 1920 m.ü.M. und freie Flächen,
zieht der Weg auf der westlichen Talseite, über die Steilstufe hinauf. Bei 2082 m.ü.M.
folgen wir eine lange Querung. Wir verlassen den Wald und erreichen oberhalb einer
kleinen Felszone, schliesslich die Alpsiedlung Meide Mittlere Stafel 2273 m.ü.M.
Einen Fahrweg abkürzend 2267 m.ü.M. erreichen wir über einen Pfad kurz darauf die
schmucke Alpsiedlung der Meide Oberstafel 2334 m.ü.M. Hier legen wir eine kurze
Rast ein. Faszinierend zeichnet sich das Weisshorn als spitze Nadel am südlichen Ho-
rizont ab. In fast schon gemütlicher Steigung geht es nun über sanfte Matten in das
hintere Meidtälli – auffällig stehen hinten die verwitterten Felstürme der Meidzänd
über vielfarbigen Schuttfeldern. Wir ziehen weiter Richtung Meidpass. Wo aber die-
ser Übergang zum Val d’Anniviers genau sein könnte, ist aber noch nicht erkennbar:
Mächtige, graue Felstürme, die auch im Juli noch schneebedeckt sind, streben gegen
den Himmel – eine finstere Gegenwelt zu den sanft ansteigenden Alpweiden, die wir
durchschreiten. Kommt man den scheinbar unüberbrückbaren Steilhängen näher,
und über einen gut angelegten Passweg, sind die Felsbrocken und Geröllhalden
durchaus passierbar. Der Aufstieg führt uns weiter in das nun zunehmend kargere
Meidtälli hinein, wo wir eine kurze Geländestufe überwinden müssen. Wir blicken
zurück und bestaunen das imposante Weisshorn mit seinen steilen Schneeflanken
und Gletscherabbrüchen – mit 4505 Metern ist es der höchste Berg weit und breit.
Fast unwirklich nah baut sich das zweigipflige Bishorn mit seiner lang gezogenen
Aufsteigsspur auf, und hinten setzt sich das Massiv im abweisendenen Weisshorn
Nordgrat fort. Vor uns taucht zwischen den Meidzänd und dem Meidspitz, der
Meidpass auf. Kurz nach dieser Geländeschwelle, taucht rechts des Wegs der er-
staunlich grosse, tiefblaue – und eiskalte – Meidsee 2680 m.ü.M. auf. Auf diesem
Plateau sind wir nicht die einzigen, die hier in diesem Gebiet angereist sind. Wir
treffen auf Amerikaner, Spanier, Engländer usw. Die Wanderung Mattertal – Turt-
manntal – Val d’Anniviers ist Teil der Matterhorn-Tour, die in zwölf Tagen rund
ums Wahrzeichen der Schweiz führt und in Wanderkreisen im Ausland bekannt ist.
Tour du Cervin
Links am Meidsee vorbei, führt uns der Wanderweg nun über eine letzte Querung,
durch farbige Schuttfelder in wenigen Kehren, zum Meidpass empor 2789 m.ü.M.
Auf dem Meidpass bietet sich eine traumhafte Aussicht auf das Turtmanntal, zum
Augstbordpass, und zum Schwarzhorn. Beide haben wir ja am Vortag besucht. Im
Westen liegt das Val d’Anniviers uns zu Füssen. Die Sprachgrenze ist erreicht. Ab
jetzt wird französisch gesprochen. Vom Meidpass aus, erkennt am Horizont ein
hohes, weisses Gebäude. Es steht mutterseelenallein und exponiert wie auf einem
Adlerhorst am Nordende der Pointes-du-Nava, und wir wissen es: Es ist das Hotel
Weisshorn. Unser nächstes Zwischenziel. Auf der Westseite des Jochs steigen wir
durch Schutt und einigen Kehren, in flacheres Gelände 2625 m.ü.M. ab. Bei der
Weggabelung biegen wir links ab, und wandern etwas abseits eines Sumpfareals
südwestwärts ins Alpgebiet von Toûno 2431 m.ü.M. Alles leicht abwärts durchque-
ren wir die Weiden von Chalet Blanc – du Toûno, und erreichen bei La Roja 2295 m.
wieder eine Weggabelung. Wir wandern weiter abwärts und erreichen endlich den
grossen Stall von Le Chiesso – Combavert 2198 m.ü.M. Wir lassen die Rücksäcke
hinter dem Stall bei einem grossen Felsen liegen, nehmen nur das wichtigste mit,
und laufen über eine Alpstrasse mit leuchtend weissem Kies, Richtung Hotel
Weisshorn. Bei der Weggabelung 2246 m.ü.M. biegen wir links ab, und laufen
weiterhin auf diesem breiten Fahrweg aufwärts, bis zur nächsten Weggabelung
2278 m.ü.M. Wir bleiben auf der Alpstrasse, wandern weiter aufwärts, bis wir
das Hotel Weisshorn 2337 m.ü.M. erreichen.
Hotel Weisshorn
In einsamer Höhe in ein solches Hotel einzukehren, ist etwas einzigartiges. Mit Salon,
Fumoir und Veranda wurde es 1881 gebaut und beherbergte einst noble Gäste, die
auf Mauleseln zur Milchkur anreisten, in den umliegenden eiskalten Bergseen ba-
deten, und abends dem hoteleigenen Pianisten zuhörten. Unvorstellbar, wie dessen
Klavier ins Hotel gelangte. Die Chronik vermerkt dazu sec:” Transport des Klaviers
mit sechs Mann in zwei Tagen”. Auch heute noch kann man in der Belle-Epoque-At-
mosphäre nächtigen. Uns hat das innere und die Ausstattung des Hotel nicht so gut
gefallen. Die ganze Einrichtung ist alt und die Übernachtung im Hotel viel zu teuer.
Die Aussicht von der Terrasse des feudalen Hotel ist aber atemberaubend. Von der
Hangkante blickt man senkrecht ins Val d’Anniviers hinunter. Das Val d’Anniviers
oder zu Deutsch Eifischtal ist das östlichste der französischsprachigen Südtäler des
Wallis. Bei Mission verzweigt sich das von der Navisance durchflossene Tal östlich
in das Val de Zinal und westlich ins Val de Moiry. Doch schon in Vissoie trennen sich
die Strassen nach Grimentz und zum Lac de Moiry, nach Ayer und Zinal, nach
St-Luc und Chandolin (mit 2000 Metern über dem Meer eines der höchstgelegenen
ständig bewohnten Dörfer Europas). Vissoie, der Hauptort des Val d’Anniviers, un-
terscheidet sich durch seine wehrhaft anmutende Erscheinung von den anderen
Dörfer des Tales. In dem mittelalterlichen Häuserensemble fällt vor allem ein wuch-
tiger viereckiger Steinturm auf, der „Cour neuve“ aus dem 14.Jh., in dem einst der
Kastlan, der Vertreter des Bischofs, dem das Tal gehörte, residierte. Was dem Tal
und seinen hübschen Dörfern einen besonderen Reiz verleiht, ist die blendend
weisse Viertausenderkulisse von Weisshorn, Zinalrothorn, Obergabelhorn und Dent
Blanche. Im Sommer muss sich vor allem Grimentz den Ansturm vieler Besucher
gefallen lassen. Wir haben Glück und wir finden auf der Aussichtsterrasse vom Hotel
Weisshorn noch einen freien Tisch. Der hausgemachte Heidelbeerkuchen zählt zu
den Spezialitäten des Hauses. Wir lassen es uns nicht nehmen, und bestellen einen
Heidelbeerkuchen und geniessen diese traumhafte Aussicht. Blicken wir in den Him-
mel, sehen wir die “couronne impériale. So nennen die Einheimischen den Walliser
Viertausenderkranz. Wir erkennen hinten im Tal das spitze Zinalrothorn, lernen eine
unbekannte und flache Seite des Matterhorn kennen, und begreifen, woher die Dent
Blanche ihren Namen hat. Nach dieser sehr schönen Pause verlassen wir das ganz
spezielle Hotel, und wählen bei der Weggabelung 2341 m.ü.M. für den Rückweg dies-
mal nicht die Alpstrasse, sondern biegen links in den Wanderweg ein, der uns über
Punkt 2211 m.ü.M., zurück zum grossen Stall bei Le Chiesso – Combavert 2198 m.ü.M.
führt. Hier schultern wir wieder unsere Rucksäcke -die wir hier liegengelassen hatten-
und machen uns auf den Weg nach Tignousa. Bei der Weggabelung 2169 m.ü.M. wäh-
len wir die obere breite Alpstrasse, und laufen über einen komfortablen Weg nach
Punkt 2158 m.ü.M., und weiter zum Chalet Blanc 2179 m.ü.M. Auf der breiten Fahr-
strasse bleibend, laufen wir weiter und geniessen gleichzeitig die prächtige Aussicht
auf das Val d’Anniviers. Über Punkt 2142 m.ü.M. erreichen wir danach schlussendlich
die Bergstation der Standseilbahn bei Tignousa 2184 m.ü.M.
RMA
Hier oben waren wir schon einmal als wir die Bella Tola bestiegen haben. Die Talab-
fahrt nach St.Luc geniessen wir danach in vollen Zügen. In St.Luc angekommen lau-
fen wir durch den schönen Ortskern, und kehren wie eingeplant im Hotel Bella Tola
ein. Auf der schönen Terrasse geniessen wir einen kühlen Weisswein der Region.
Hotel Bella Tola
Jedesmal wenn wir in dieser Region waren, kehrten wir in diesem traumhaft
schönen Hotel ein. Mit dem Postauto geht es danach zurück nach Visp. Weiter
geht es danach mit dem Auto ins Obergoms zum Hotel Tenne.
Hotel Tenne
Nachdem wir uns frisch gemacht haben, geniessen wir danach auf der Terrasse
des Hotels die Sonne, und das gute Nachtessen

Durchwegs gut ausge-
baute Bergwege, nur
hier und da etwas
steiniger. Leichte Berg-
wanderung auf gu-
tem Weg, ausreichend
markiert. Grossartige
Aussicht am Meidsee
sowie am Meidpass.
Bequemer Abstieg
zur Bergstation
der Standseilbahn.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/4 Std. 15 km
ca.1300m Aufstieg
ca.920m Abstieg
2789m höchster Punkt
2142m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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