Graubünden - Geschrieben am Samstag, August 31, 2019 16:45 von Franco - 0 Kommentare
Bergwanderung Muottas Muragl – Fuorcla Muragl – Val Chamuera – La Punt Chamues-ch
31.8.19
Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Muottas Muragl – Fuorcla Muragl – Val Chamuera – La Punt Chamues-ch
Sehr gut haben wir in unserem sehr schönen Doppelzimmer des Hotel Cervo geschlafen.
Hotel Cervo
Während dem Frühstück besprechen wir unsere heutige Wanderung. Nach dem
Frühstück packen wir unsere Sachen, verlassen das Hotel und das schöne Sils-Maria,
und fahren nach Punt Muragl. Mit der Muottas Muragl Bahn fahren wir von Punt
Muragl auf den Muotas Muragl 2454 m.ü.M.
Muottas Muragl Bahn
Die Standseilbahn wurde 1907 in Betrieb genommen, ihre roten Wagen überwinden
eine maximale Steigung von 52 %. Bevor wir die Wanderung starten, geniessen wir
auf der Terrasse des Romantik Hotel Muottas Muragl einen Kaffee. Die Terrass
des Hotels ist eines der schönsten Aussichtspunkte des Engadins. Von der Restau-
rantterrasse aus, bestaunen wir den grossartigen Rundblick über das gesamte
Oberengadin, auf die Seen bei St. Moritz und Silvaplana, in die Albula-Alpen, vor
allem aber auf die zentralen Gipfel der Bernina, vom Piz Palü bis zum Piz Bernina
und den Piz Bianco mit dem berühmten Grat! Bei guter Thermik kreisen häufig
Segelflieger über dem Hang. Von dem Wegweiser hinter der Bergstation folgen
wir links der Ausschilderung Richtung Lej Muragl aufwärts. Nach kurzem Anstieg
führt der Weg breit und bequem am Hang Tschimas da Muottas entlang, hoch
oben vom Val Muragl, ein recht karges Hochtal. Der Pfad schlängelt sich, insgesamt
immer auf einer Höhe bleibend, am Hang entlang und läuft auf das Talende zu,
durchwegs mit freiem Blick in die Bernina-Alpen. Rechts von uns erkennen wir
einen von der Natur sehr gut modellierten Blockgletscher. Blockgletscher bestehen
im Gegensatz zu Eisgletschern vorwiegend aus Gesteinsmaterial, dessen Zwischen-
räume mit Eis ausgefüllt sind. Im Engadin kommen besonders viele vor, etwa der
Muragl Blockgletscher. Blockgletscher bewegen sich sehr langsam (= einige Zenti-
meter bis mehrere Dezimeter / Jahr) talwärts. Blockgletscher verfügen am unteren
Ende oft über eine steile Front, welche ziemlich instabil und steinschlägig sein kann.
Die Blockgletscher des Engadins kommen zu globaler wissenschaftlicher Ehre:
Sie wurden von der renommierten International Union of Geological Sciences
(IUGS) zu einer der 100 geologischen Welterbestätten gewählt. Die Engadiner
Blockgletscher wurden als einziges geologisches Phänomen des Landes in die erst
kürzlich ins Leben gerufene Liste “First 100″ aufgenommen, wie die Schweizerische
Geomorphologische Gesellschaft am Montag mitteilte. Die Liste benennt geologische
und erdwissenschaftliche Stätten, welche von spezieller Bedeutung für das Verstän-
dnis des Planeten Erde und seiner Geschichte sind. Sie zeigen das Fliessen von
Permafrost-Eis besonders gut auf und machen ganzjährig gefrorenen Untergrund
an der Erdoberfläche sichtbar. Die Blockgletscher im Bündner Hochtal seien für die
Dokumentation und Erforschung des Gebirgspermafrostes einzigartig, schrieb die
Geomorphologische Gesellschaft. Im Engadin kämen sie wegen der klimatischen
Bedingungen, der grossen Höhenlage und der ausgeprägten Neigung zur Felsero-
sion besonders häufig vor. Die Engadiner Blockgletscher werden seit fast einem
Jahrhundert untersucht. Laut der Geomorphologischen Gesellschaft bilden sie mit
den ersten systematischen Messungen im Jahr 1987 die längste zusammenhän-
gende Datenreihe zum Permafrost in den Alpen. Vom Wanderweg aus kann man
rechts das gesamte Val Roseg überblicken, mit der Chamanna Coaz am Talschluss.
Diese Hütte haben wir unterdessen auch schon besucht. Am Gegenhang kann
man gut den Serpentinen-Anstieg zur Chamanna Segantini erkennen. Auch
diese Hütte haben wir besucht. Nicht nur wegen Segantini ist dies für uns eine
ganz spezielle Hütte. Das Panorama von der Hütte aus, bleibt uns ewig in Erin-
nerung. Wir erreichen die Weggabelung bei Punkt 2750 m.ü.M. Hier biegt links
der Wanderweg ins Val Champagna ab. Wir bleiben auf dem Hauptweg, der uns
über einen kurzen Abstieg zum Lej Muragl führt 2713 m.ü.M. der wunderschön
in einen Kessel eingebettet ist. Direkt über dem See erhebt sich der Piz Vadret,
daneben die Fuorcla Muragl, die hinüber ins Val Prüna führt. Rechts schliessen
sich dann der Piz Muragl und Las Sours an. Beim Blick zurück über das Val
Muragl sieht man auf einem Absatz, hinter dem sich in der Ferne der Piz Julier
mit seiner charakteristischen Einkerbung erhebt, die Chamanna Segantini.
Nach einer kurzen Pause beim See, steigen wir steil durch Geröll zur Fuorcla
Muragl 2891 m.ü.M. hinauf. Hier haben wir den anstrengendsten Teil der Wan-
derung geschafft und geniessen die prachtvolle Fernsicht. Eindrucksvoll der
Nahblick auf den Piz Languard der nun in unser Blickfeld kommt. Sofort
kommt uns die Bergtour auf den Piz Languard in den Sinn. Superlativ. Der
Abstieg zur Alp Prüna ist markiert, aber nicht immer gut zu erkennen. Er erfor-
dert einige Aufmerksamkeit. Aufmerksam sollte man in dieser Gegend auch
wegen etwas anderes sein. Unzählige Steinböcke leben hier in dieser Gegend.
Und tatsächlich erkennen wir eine ganze Herde von Steinböcken. Sehr schön.
Nach einem langen Abstieg erreichen wir bei Punkt 2325 m.ü.M. den Talboden
der Val Prüna und gleichzeitig die Ova Prüna. Wir folgen dem Bach und wan-
dern talauswärts, zur Alp Prüna 2267 m.ü.M. Von der Alp Prüna führt uns ein
breiter Weg nach Serlas 2024 m.ü.M., wo wir über eine Holzbrücke die kleine
Schlucht der Ova Chamuera überwinden. An Acla Veglia 1985 m.ü.M. vorbei,
führt uns nun die breite Alpstrasse alles an der orographisch rechten Seite der
Ova Chamuera, durch das zuletzt enge Tal, talauswärts. Bei Stevel da la Bes-cha
1954 m.ü.M. hoch über der Ova Chamuera, legen wir bei einer Waldhütte eine
Rast ein. Nach der Pause geht unsere Wanderung weiter. Wir erreichen
Chamues-ch 1700 m.ü.M., wandern an den schönen Engadiner Häusern dieses
Dorfes vorbei und zuletzt neben einer Fahrstrasse zum Bahnhof von La Punt
auf der anderen Seite des Inns. Hier steigen wir in den Zug der uns zurück nach
Punt Muragl fährt.
Insbesondere vor und nach der Fuorcla Muragl
Trittsicherheit erforderlich. Trotz geringer
Anstiegshöhe anstrengende Bergwanderung,
die ein erhebliches Mass an Ausdauer erfordert.
Ganztageswanderung mit langem Abstieg.
Grösstenteils auf Bergwegen.
Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/4 Std. 19 km
ca.490m Aufstieg
ca.1250m Abstieg
2891m höchster Punkt
1686m tiefster PunktÜber einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuenManuela & Franco
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