Jakobsweg - Geschrieben am Mittwoch, Mai 2, 2012 15:17 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 11 Santo Domingo de la Calzada – Belorado

2.5.12

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 11 Santo Domingo de la Calzada – Belorado

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com

Weitere nützliche Links:
Albergues del Camino de Santiago
Caminosantiago
El camino a Santiago
Infocamino
Toprural
chemin-saint-jacques-de-compostelle
caminosantiago
caminodesantiago.consumer.es
posadascaminodesantiago
jacobeo.net

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Spanien: „Jakobsweg Camino Francés”
aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 23

Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg

Kompass Spanischer Jakobsweg Wanderkarte

und natürlich der Miam Miam Dodo

Die Teilstrecke 11 Santo Domingo de la Calzada – Belorado führt von:
Santo Domingo de la Calzada – Grañón – Redecilla del Camino – Castildelgado nach Belorado.

Als Titel für den heutigen Tag haben wir den folgenden gewählt:
Von La Rioja ins Burgenland.
Wir verlassen das Rioja Gebiet und betreten Kastilien, das Land der Burgen.

Das Frühstück war wieder eine Wucht. Wirklich sehr gut und reichhaltig.
Franco hat wieder nur Serrano Schinken gegessen.
Wir assen im Saal, wo früher die kranken Pilger gepflegt wurden.
Manuela sagte, dass wenn sie um diese Zeit gelebt hätte,
sie die Pilger hier gepflegt hätte.
Bevor wir das Hotel verliessen, hat uns die nette Dame vom Hotelempfang,
uns ein Hotelzimmer in Belorado reserviert. Belorado ist das heutige Etappenziel.
Bei traumhaftem Wetter starteten wir die heutige Etappe.
Das Jakobsfieber hat uns schon fest im Griff.
Wir können es jeweils kaum erwarten loszulaufen.
Auch das Sammeln der Stempel (Sello),
ist in etwa zu vergleichen wie das Sammeln der Fussballbildchen.
Seit fast 1000 Jahren zieht sich der Jakobsweg als Calle Mayor,
schnurgerade durch Santo Domingo de la Calzada.
Über diese Strasse verliessen wir nun Santo Domingo de la Calzada.
Kurz nach Santo Domingo de la Calzada erreicht wir die Brücke über den Rio Oja.
An eben dieser Stelle lies der hl. Domingo im 11. Jh.
eine erste Brücke für die Pilger erbauen,
denn Flussüberquerungen waren damals ein grosses Problem für die Reisende.
Wir querten auf dieser grossen Brücke den Rio Oja, dem die ganze Region ihren Namen verdankt.
Über das wellige Vorland der Sierra de la Demanda,
liefen wir nun von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt,
die Gipfel im Süden tragen bis in den Sommer hinein Schnee.
Wikipedia Sierra de la Demanda
Plötzlich tauchte hinter einem grossen Weizenfeld,
die Iglesia de San Juan Bautista von Grañón auf.
Nach dem Besuch der Kirche verliessen wir Grañón.
Weiter ging es danach über endlose Weizenfelder Richtung Redecilla del Camino.
Über einen Höhenrücken erreichten wir genau um 11:00 Uhr,
die Grenze zwischen den Regionen La Rioja sowie Castilla y León.
Wikipedia Castilla y León
Turismo Castilla y León
Castilla y León heisst “Burg und Löwe” Symbolträger von Kraft und Macht.
Aufgrund der vielen Burgen und Festungen wurde die Region um 800 erstmals
als “territorio Castelle” bezeichnet.
Daraus entstand im Laufe der Zeit der Name Castilla.
Ein massives, sicher 5m hohes Infoschild mit dem Verlauf des Camino
in der Region Castilla y León machte uns auf die Grenze aufmerksam.
In Kastilien-León, Spaniens grösste Region, (la Rioja die kleinste),
zieht sich der Jakobsweg über 400 km durch die Provinzen Burgos, Palencia und León.
Über weite Teile bestimmt die Meseta das Bild,
wo die Extreme zwischen peitschenden Eiswinden und flirrender Sommerhitze schwanken.
Steinige Ödländer wechseln sich mit Getreidefelder ab.
Wikipedia Meseta
Die weiten Ebenen, kargen Landschaften des Meseta,
verlangen den Pilgern eiserne Willensstärke ab.
Die riesige zentralspanische Region ist die Wiege des neuzeitlichen Spaniens
und der spanischen Hochsprache, dem Castellano.
714 wurde es durch die Araber besetzt. 722 begann die Reconquista.
Wikipedia Reconquista
Burgos und León vereinten und trennten sich immer wieder,
bis sie 1230 unter König Fernando III (der Heilige),
Wikipedia König Fernando III (der Heilige)
endgültig zum Königreich Castilla y León vereint wurden.
Durch die Heirat Isabellas I von Kastilien mit Ferdinand II von Aragón 1469
Wikipedia König Ferdinand II von Aragón
Wikipedia Königin Isabella I von Kastilien
entstand aus den beiden mächtigsten Königreichen des Landes der neue spanische Staat.
Wikipedia Katholische Könige
1492 war die Reconquista abgeschlossen.
Von dieser Anhöhe aus, sahen wir bereits unsere nächste Station,
Redecilla del Camino und liefen geradewegs darauf zu.
Während dem laufen trafen wir auf 2 Spanier.
Einer ist Real Fan, der andere Barcelona. Der Camino verbindet.
In Redecilla der Camino haben wir eine kleine Kaffeepause eingelegt.
Danach haben wir die Kirche Santa Maria besichtigt.
Diese Kirche besitzt einen besonders schönen romanischen Taufstein aus dem 12.Jh.
Wir verliessen bei weiterhin schönem Wetter aber eher kühl Redecilla der Camino.
Kurz danach erreichten wir Castildelgado.
Hier trafen wir endlich wieder auf Ulla und Peter.
Sie machten gerade Mittagspause.
Franco ging ein einem sehr kleinem Geschäft und kaufte sich ein Glace.
Mit Ulla und Peter verabredeten wir uns in Belorado,
um zusammen ein Bierchen trinken zu gehen. Wir verabschiedeten uns und liefen weiter.
Wir erreichten das kleine Dorf Viloria. Viloria ist ein spezielles Dorf.
Viloria ist der Geburtsort des hl. Santo Domingo de la Calzada.
Eine Gedenktafel bei der Kirche informiert uns,
das der hl. Domingo de la Calzada, hier als Sohn einfacher Bauern geboren wurde.
Gerne wäre er in ein Kloster eingetreten,
doch man wies in ab, da er nicht vornehm und reich genug war!
Santo Domingo de la Calzada
Also lebte er zunächst als Einsiedler und beschloss dann,
sein Leben dem Wohle der Pilger zu widmen.
Nach einer kleinen Pause verliessen wir Viloria.
Während dem laufen konnten wir linker Hand den Montes de Ayago bestaunen.
Der höchste Gipfel des Gebirges der Sierra de la Demanda.
Wikipedia Sierra de la Demanda
Das nun folgende Teilstück bis nach Belorado war nicht sonderlich berauschend.
Der Weg führt zum grossen Teil alles der Nationalstrasse 120 entlang.
Der Camino ist ein Spiegelbild des Lebens.
Es gibt immer wieder Momente die nicht schön sind,
wo man sich aber durchbeissen und überwinden muss.
In Villamayor del Rio haben wir eine Mittagsrast eingelegt.
Heute war Früchtetag angesagt. Es gab Bananen, Orangen, Apfel usw.
Wir haben schon nach dem zweiten Tag gemerkt,
das wir immer etwas zu Mittag essen müssen.
In Spanien öffnen die Restaurants für das Nachtessen erst meistens um 20:00 Uhr.
Wir erreichten Belorado. Bei der Eingang der Stadt, sieht man immer noch die Reste,
einer Mittelalterlichen Befestigungsanlage, die sich auf dem Burgberg befindet.
Sie diente dazu, den Übergang vom Ebrotal zum kastilischen Hochland,
der Meseta, zu überwachen und war ein Hochzeitsgeschenk König Ferdinand I,
an den spanischen Ritter und Nationalhelden “El Cid”. Zu Ihm später mehr.
Wir liefen an der Iglesia Santa Maria vorbei.
Auf dem Kirchturm zählten wir 6 Storchennester, sehr schön.
Wir erreichten die Plaza Mayor.
Wikipedia Belorado
Turismo Belorado
Turismo Belorado
Immer Montags findet auf diesem Platz ein grosser Markt statt, und das seit 1116!
Belorado ist wie viele Dörfer in Kastilien ein bisschen heruntergekommen.
Die jungen Leute zieht es in die Stadt. Viele Häuser vergammeln vor sich her.
Ein paar Schritte neben dem Dorfplatz haben wir unser Hotel gefunden.
Hotel Jacobeo
Nettes Hotel, leider direkt an der Hauptstrasse die durch das Dorf führt, gelegen.
Wir bezogen unser Zimmer. Packten die Rucksäcke aus und wollten Duschen.
Nur kaltes Wasser. Die Hotelbesitzerin erklärte uns,
dass sie die Leitungen durchspülen mussten,
und darum erst in ein paar Stunden wieder warmes Wasser vorhanden sein wird.
Das Hotel ist komplett ausgebucht. Und die Pilger Hauptsaison fängt ja erst an!
Wir wuschen uns also mit kaltem Wasser und gingen danach wieder zur Plaza Mayor.
Direkt an der Plaza befindet sich die Kirche San Pedro.
Wir gingen in die Messe verstanden aber wieder nicht so viel.
Der Hunger war nun definitiv vorhanden, darum suchten wir nach der Messe ein Restaurant.
Auf der Plaza Mayor trafen wir wieder auf Oskar. Ihm geht es soweit gut.
hat aber Probleme mit den Hüften.
Direkt am schönen Dorfplatz gelegen, haben wir ein Restaurant gefunden.
Da die Eingangstüre klemmt, mussten wir stark gegen die Türe drücken.
Mit einem jeweils unüberhörbaren gequietsche öffnet sich die Türe danach.
Vermutlich klemmt die Türe seit Jahren. Wie die Türe war das Essen.
Rach als Restauranttester hätte hier alle Hände voll zu tun.
Das Essen war nicht so gut. Der Wein eiskalt. Die Portionen klein,
und alles aus irgendwelchen Fertigprodukte oder Tiefgekühltem.
Franco hat nochmals Patatas Frittas bestellt.
Die Kellnerin bringt in einem Teller die zusätzliche Portion,
stellt den Teller aber nicht hin. Sie leert die zusätzliche Portion in den Teller von Franco.
Dass sie die Hände dazu nicht genommen hat, grenzt an ein Wunder.
Aber was Solls. Wir sind zufrieden, das Leben ist schön,
jeden Tag lernen wir neue Leute kennen.
Morgen geht es über das Oca (Gans) Gebirge, berüchtigt wegen dem Wetterumschlag.
Hier kann es noch bis in tiefe Lagen schneien.
In einer Bar auf dem Dorfplatz haben wir noch ein Kaffee getrunken.
Ulla und Peter haben wir leider nicht angetroffen
Wie befürchtet mussten wir die Fenster geschlossen halten.
Der Verkehr der Lastwagen die vorbeifuhren, war unüberhörbar.
Auch sonst ist das Hotel sehr ringhörig.
Zudem war direkt unter uns der Eingang vom Hotel und vor der Bar.
In Spanien darf man in den Lokalen nicht Rauchen.
Darum stehen die Menschen jeweils vor dem Eingang und Rauchen.
Der Rauch währe bei offenem Fenster, alles in unserem Zimmer gelandet.
Der Weg führte vorwiegend durch Weizenfelder.
Leider auch am Schluss an der Nationalstrasse entlang.
Wetter super, aber kalt.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 Std.
ca.220m aufwärts
ca.80m abwärts
24 km
Noch 548 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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