Graubünden - Geschrieben am Sonntag, August 25, 2019 17:44 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Guarda – Chamonna Tuoi – Furcletta – Futschölpass – Jamtalhütte – Kronenjoch – Breite Krone – Heidelbergerhütte – Fuorcla Val Gronda – Zeblasjoch – Samnaun

25.8.19

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Guarda – Lai Blau – Chamonna Tuoi

Tag I
Das Dörfchen Guarda, ein Schmuckstück alpiner Architektur, unser Startpunkt der
heutigen 1. Etappe, liegt ganz in der Nähe des Taleingangs des Val Tuoi im Unter-
engadin, auf einem natürlichen, unvergleichlich schönen Aussichtsbalkon.
Über gepflegte Wiesen und einen Fahrweg verlassen wir das Schellen-Ursi-Dorf
Guarda, und laufen in das Val Tuoi hinein. Das Tuoital ist sehr lang, wie nahezu alle
Seitentäler des Engadins. Bei Clüs 1850 m.ü.M. erreichen wir die nächste Weg-
gabelung. Geradeaus führt der einfache Wanderweg über eine Naturstrasse weiter
taleinwärts und Richtung Tuoi Hütte. Wir biegen rechts ab Richtung Alp Sura/Lai
Blau. Mässig steil aufwärts führt uns der schöne Wanderweg durch den lichten
Lärchenwald bei Clüsiflur. Bei der Wegverzweigung 1947 m.ü.M. laufen wir weiter
geradeaus und stossen danach auf die Gebäude der Alp Sura 2122 m.ü.M. Wir
biegen links ab und wandern nun auf der Alpstrasse relativ eben am Hang entlang
taleinwärts, auf die beiden markanten Zähne des Grossen und des Kleinen Piz
Buin zu. Wir erreichen die Alpgebäuden von Marangun 2175 m.ü.M. wo wir rechts
Richtung Lai Blau abbiegen. Wir folgen den Markierungen (auf Steinen, im Alp-
gebiet auf Holzpflöcken) und queren ansteigend die Hänge des Piz Cotschen. Nach
dem Erreichen des Plateaus von Motta Schlieza 2396 m.ü.M. geht es weiter durch
den weiten Kessel mit seinen Alpweiden Richtung Lai Blau. Die Markierungen und
Pfadspuren sind hier nun spärlich vorhanden. Bei Nebel kann die Orientierung
etwas schwierig sein. Wir erreichen den Lai Blau 2613 m.ü.M. wo wir eine kurze
Mittagspause einlegen. Entlang dem Seeufer verlassen wir den Bergsee und laufen
nun abwärts Richtung Chamonna Tuoi. An den Hängen des Piz da las Cavigliadas
entlang, erreichen wir kurz vor dem Mot Ruderas die Weggabelung bei Punkt
2543 m.ü.M. Wir behalten die Richtung zur Chamonna Tuoi, umgehen den Mot
Ruderas, und durchqueren die Alpweiden von Murters bis zur Abzweigung
2357 m.ü.M. An dieser Abzweigung werden wir am nächsten Tag wieder vorbei
wandern um auf der Furcletta zu gelangen. Wir biegen links ab und wandern nun
steil hinunter zur Chamonna Tuoi 2250 m.ü.M.
Chamonna Tuoi
Die Chamonna Tuoi liegt in einer Hochgebirgslandschaft inmitten eines weiten
Amphitheaters von Berggipfeln. Wie immer beziehen wir sofort bei Ankunft
einer Hütte unsere Schlafkojen. Da wenige Wanderer anwesend sind, haben wir
ein Zimmer für uns alleine. Das finden wir immer super. Wir machen uns frisch
und geniessen danach das Nachtessen. Gespannt was uns der morgige Wandertag
bringen wird, gehen wir danach schlafen.

Mittelschwere Wanderung,
die etwas Kondition und Orientierungssinn erfordert.
Grösstenteils Berg- und Wiesenpfade.
Teilweise nur Wegspuren.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 Std. 9,9 km
ca.955m Aufstieg
ca.370m Abstieg
2613m höchster Punkt
1666m tiefster Punkt



26.8.19

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Chamonna Tuoi – Furcletta – Pass Futschöl – Jamtalhütte

Tag II
Im grossen Zimmer ohne andere Wanderer, haben wir sehr gut geschlafen
Chamonna Tuoi
Wir geniessen das Frühstück, packen danach alle unsere Sachen in den Rucksack
und starten die heutige Wanderung. Von der Chamonna Tuoi 2250 m.ü.M steigen
wir über Alpweiden bergauf in östlicher Richtung. Wir erreichen die Weggabelung
bei Punkt 2357 m.ü.M. Hier sind wir am Vortag vom Lai Blau hinzu gestossen. Wir
wandern weiter geradeaus Richtung Furcletta. Der Wanderweg führt uns an einem
kleinen See 2540 m.ü.M., wo sich der kleine und grosser Biz Buin spiegeln. Zuletzt
steil über Schutt und Blöcke (im Frühsommer Schneefelder) mühsam und anstren-
gend zur Furcletta 2734 m.ü.M. und zugleich zum Übergang ins Val d’Urezzas. Hier
oben geniessen wir ein grossartiger Ausblick auf die berühmten Gipfel der Silvretta.
Ein kurzer, steiler und rutschiger Abstieg bringt uns wieder zu einem Geröllfeld,
das überwunden werden muss. Wir lassen dieses Hindernis hinter uns und wan-
dern nun auf einfachem Wanderweg und durch Alpweiden weiter abwärts zu den
Alphütten von Marangun d’Urezzas 2280 m.ü.M. Alles an der Aua d’Urezzas ent-
lang verlieren wir weiter an Höhe. Wir durchwandern das ganze Val d’Urezzas und
erreichen die Alphütten von Urezzas 2111 m.ü.M. Hier biegen wir links ab und
wandern über einen einfachen Wanderweg taleinwärts ins Val Urschai. Wir über-
queren den Bergbach Tasnan und erreichen die Alphütten von Urschai 2108 m.ü.M.
An der orographisch linken Bachseite geht es weiter taleinwärts bis zur Weggabe-
lung bei Marangun d’Urschai 2208 m.ü.M. Hier überqueren wir wieder den Tasnan.
Ab hier ist fertig lustig. Nein, so schlimm ist es nicht, es geht aber nun recht steil
aufwärts. Wir durchqueren den steilen Hang von Spiaina. An der Bergschulter des
Piz Futschöl biegt der Bergweg nun nordwärts weiter aufwärts Richtung Futschöl-
pass. Kurz nachdem der Bergweg einen Bogen durchgeführt hat, ändert sich die
Umgebung. Von Grün auf Grau, von Alpweiden auf Geröll und Blockschutt. Die
Pfadspuren sind immer gut ersichtlich und der Pass zeigt uns die Richtung an.
Ein bisschen mühsam gewinnen wir weiter an Höhe. Links von uns können wir
den Hängegletscher Vadret Futschöl bestaunen. Wir erreichen den Futschölpass
2768 m.ü.M. und gleichzeitig die Grenze Schweiz- Österreich. Ein Grenzstein
unterstreicht dies. Nach einer kurzen Pause nehmen wir den Abstieg unter die
Füsse. Auf der österreichischen Seite müssen wir nur kurz über Geröll laufen.
Schon bald haben wir das alte Zollhaus erreicht 2742 m.ü.M. Alles am Futschöl-
bach entlang geht es es nun über Alpweiden abwärts bis wir bei Finanzerstein
2476 m.ü.M. eine Weggabelung erreichen. Rechts geht es zum Kronenjoch hinauf
das wir am nächsten Tag überwinden werden. Wir biegen links ab, Unser Tages-
ziel, die Jamtalhütte, rückt näher. Weiter am Futschölbach entlang, erreichen
wir die Ebene bei Breites Wasser. Hier mäandriert der Bach wunderschön.
Wieder legen wir eine Pause ein und kühlen unsere Füsse im kalten Wasser. Wir
verlassen die schöne Ebene und wandern weiter alles am Futschölbach entlang
abwärts. Schon von weitem ist die Jamtalhütte ersichtlich. Problemlos auf gutem
Weg erreichen wir schlussendlich die Jamtalhütte 2165 m.ü.M. vom DAV. Hütte
ist vielleicht der falsche Name. Die Jamtalhütte ist sehr schön gebaut und die
Grösse hat stattliche Dimensionen. Uns gefällt sie sehr. Sie liegt schön einge-
bettet am Ende des Jamtal und am Fusse des Jamtalgletscher.
Jamtalhütte
Wir werden freundlich empfangen und erhalten zur Stärkung eine Pfifferling-
suppe. Die war sehr lecker. Wir beziehen unser vorher reserviertes schönes
Doppelzimmer. Auch heute werden wir gut schlafen, da sind wir uns schon jetzt
sicher. In der sehr schönen Gaststube machen wir uns bequem und geniessen
einen Kaiserschmarrn. Auch der war sehr gut. Nach diesem Imbiss laufen wir
ein bisschen um die Hütte herum bis das Nachtessen serviert wird. Wir geniessen
den Abend und gehen danach zufrieden schlafen.

Teilweise steil und nur Wegspuren vorhanden.
aber gut markiert.
Bei den Übergängen muss
Geröll und Blockschutt überwunden werden.
Trittsicherheit und alpine Erfahrung von Vorteil.
Unschwierige aber lange Tour.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 1/2 Std. 16 km
ca.1170m Aufstieg
ca.1260m Abstieg
2767m höchster Punkt
2092m tiefster Punkt



27.8.19

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Jamtalhütte – Kronenjoch – Breite Krone – Heidelbergerhütte

Tag III
In unserem schönen Doppelzimmer haben wir sehr gut geschlafen. Wir geniessen
das reichhaltige Frühstück und sind gespannt, was uns der heutige Tag bringen
wird. Voller Tatendrang verlassen wir danach die schöne Jamtalhütte. Sie hat uns
sehr gefallen.
Jamtalhütte
Auf gleichem Weg wie wir am Vortag zur Jamtalhütte gelaufen sind, verlassen
wir die Jamtalhütte und erreichen danach die Weggabelung bei Finanzerstein
2476 m.ü.M. Von rechts sind wir am Vortag vom Futschölpass hinzu gestossen.
Wir wandern weiter geradeaus Richtung Kronenjoch. Über Alpweiden und gestuftes
Gelände wandern wir nun in das weite Hochtal hinein. Wie schon am Vortag ver-
schwinden allmählich die Alpweiden, und wir wandern über Geröll und Schutt.
Der Bergpfad ist schwach markiert, aber immer gut ersichtlich. Zum Schluss geht
es über steile Serpentinen hinauf zum Kronenjoch 2980 m.ü.M. Von der flachen
Einsattelung aus, erkennen wir sehr gut unser höchster Punkt der heutigen Wan-
derung, die markante Gipfelkuppe der Breite Krone. Der Pass bildet wiederum die
Grenze zwischen der Schweiz und Österreich. Über Schutt verlassen wir den Joch
und laufen abwärts bis zur kleinen Ebene bei Punkt 2956 m.ü.M. hier lassen wir die
Rucksäcke liegen, und nehmen den Gegenanstieg unter die Füsse. Der einfache und
immer gut ersichtliche Bergpfad führt uns über Schutt und Serpentinen hinauf zum
flachen Gipfel der Breite Krone 3079 m.ü.M. einer der einfachsten Dreitausender
die wir je besucht haben. Von hier oben geniessen wir ein traumhaftes Panorama.
Tief unter uns erkennen wir unser Tagesziel, die Heidelberger Hütte. Über den
breiten Rücken der Breiten Krone verlassen wir den “Gipfel” und laufen auf dem
gleichen Weg wie der Aufstieg hinunter, und erreichen schnell wieder unsere Ruck-
säcke die wir bei der kleinen Ebene liegen gelassen hatten. Der Wanderweg ist hier
mit weiss-blau-weiss markiert, was wir ein bisschen übertrieben finden. Wir vermu-
ten das dies so ist, weil bei Nebel oder Schnee die Orientierung erschwert sein könnte.
Über Schutt führt uns der Wanderweg nun alles abwärts. Der kleine Gletscher Vadret
da Fenga existiert nicht mehr oder ist unter Schutt begraben. Stellenweise etwas
mühsam geht es durch die karge Hochgebirgslandschaft abwärts bis wir die Wegga-
belung bei Foppa Trida 2547 m.ü.M. mit seinem schönen stahlblauen Bergsee errei-
chen. Ab hier geht es über Alpweiden und einfachem Wanderweg, alles der Aua
Naira leicht abwärts zur Heidelberger Hütte 2262 m.ü.M.
Heidelberger Hütte
Die Heidelberger Hütte liegt nicht auf Österreichischen Boden gehört aber dem
Deutschen Alpenverein. In der unschweizerischten Hütte der Schweiz fühlen wir
uns sofort wohl. Im Haus herrscht Österreichische Gemütlichkeit. Wie schon am
Vortag haben wir wieder ein Doppelzimmer reservieren können. Einfach genial.
Auf der Terrasse der Hütte geniessen wir die Aussicht und wie sollte es anders sein,
ein Kaiserschmarrn. Auch das Nachtessen ist sehr gut. Mit den anwesenden Gästen
verbrachten wir einen lustigen Abend. Schnell schlafen wir danach in unserem
Doppelzimmer ein. Ohne Schnarchen von anderen Wanderer einfach himmlisch.

Zeitweise Weglos oder nur Wegspuren.
Einfache Wanderung, keine ausgesetzten
Stellen, alpine Erfahrung aber von Vorteil.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/2 Std. 11,7 km
ca.920m Aufstieg
ca.820m Abstieg
3078m höchster Punkt
2165m tiefster Punkt



28.8.19

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Heidelbergerhütte – Fuorcla Val Gronda – Zeblasjoch – Samnaun

Tag IV
Richtig ausgeruht gehen wir am Morgen in den Frühstücksraum und
geniessen das gute Frühstück. Voller Tatendrang verlassen wir danach
die Heidelbergerhütte 2262 m.ü.M..
Heidelberger Hütte
Über Alpweiden und einen immer gut ersichtlichen Wanderweg wandern wir alles
aufwärts Richtung Fuorcla Val Gronda. Bei Punkt 2379 m.ü.M. erreichen wir eine
Weggabelung. Rechts abbiegend würde man zum Hof Zuort wandern, das wir schon
besucht haben. Wir biegen links ab Richtung Fuorcla Val Gronda. Der Wanderweg
führt uns nun in einem Bogen am Berghang des Piz Davo Sassè entlang, um uns
danach in einem weiteren Bogen am Piz Fenga Pitschna entlang zur Fuorcla Val
Gronda 2752 m.ü.M. zu führen. Hier verlassen wir die Schweiz und wandern nun
durch Österreichisches Gebiet leicht absteigend durch das Vesiltal bis zum Punkt
2554 m.ü.M. der Gegenanstieg zum Zeblasjoch beginnt. Der weiterhin einfache und
immer gut ersichtliche Wanderweg führt uns über Schutt hinauf zum Zeblasjoch
2539 m.ü.M. Zeitgleich erreichen wir wieder die Landesgrenze. Wir verlassen wieder
Österreich und steigen hinab in die  Schweiz. Nach einem letzten Blick hinunter ins
tirolische Vesiltal und auf das dahinter gelegene Fimbatal verlassen wir die Österrei-
chische Grenze und folgen dem geschotterten Fahrweg, der abwärts Richtung
Samnaun führt. Auf dem Fahrweg bleibend, der nun steiler wird und sich in Serpen-
tinen zunächst durch Wiesen dann parallel zu einer Schlucht hinab windet verlieren
wir rasch an Höhe. Wir ignorieren sämtliche Pfade und Wege die links und rechts
abzweigen und bleiben auf dem Hauptweg. Bei der Weggabelung Punkt 2087 m.ü.M.
erreichen wir den Talgrund der Val Musauna. Wir wandern nun nur noch leicht
abfallend, parallel zum Bach talauswärts. Über Blumenwiesen und lichten Tannen-
und Lärchenwald erreichen wir Samnaun 1830 m.ü.M. Die sehr schöne viertägige
Weitwanderung findet hier nun sein Ende. Wir hatten eingeplant am nächsten den
Muttler von Samnaun aus zu besteigen, aber die Wetterprognosen waren nicht gut,
darum entschlossen wir uns, nach Hause zu fahren.

Tageswanderung mit mit zwei Grenzübergängen und langem Abstieg.
Einfache Wanderwege und breite Kiesstrassen.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 3/4 Std. 12 km
ca.560m Aufstieg
ca.990m Abstieg
2752m höchster Punkt
1835m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
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würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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