Jakobsweg - Geschrieben am Mittwoch, Mai 5, 2010 13:06 von Franco - 0 Kommentare

Via Podiensis Teilstrecke 6 Nasbinals – St.Chély d’Aubrac

5.5.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Via Podiensis Teilstrecke 6 Nasbinals – St.Chély d’Aubrac

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.
Auch unter
wandersite
sind nützliche Informationen vorhanden.
Weitere nützliche Links:
Chateaux Hotels
Logis Hotels
Gîte d’étape de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
France-Voyage
GAF
MIAM MIAM DODO
samedi midi

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Frankreich: „Jakobsweg GR 65, Via Gebennensis / Via Podiensis”
von Birgit Götzmann aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 128

Wandern auf dem Französischen Jakobsweg Via Podiensis vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Französischer Jakobsweg Via Podiensis

und natürlich der Miam Miam Dodo

In den oben genannten Wanderbücher werden unter anderem auch Hotels aufgeführt,
aber nicht alle die jeweils in einem Ort vorhanden sind.
Meistens sind es nur die mit einem * oder ** Sterne deklarierten Hotels,
die aufgeführt sind.
Dazu gibt es eine Vielzahl praktischer Hinweise wie Serviceeinrichtungen entlang des Weges
Banken/Einkauf sowie eine Zusammenstellung nützlicher Adressen.

Zusätzlich hatten wir eine 100′000 Wanderkarte dabei.

Die Teilstrecke 6 Nasbinals – St.Chély d’Aubrac führt von:
Nasbinals – Aubrac nach St.Chély d’Aubrac.
Start der Teilstrecke ist Nasbinals.

Wecker läutete um 6:45 Uhr. Super gut geschlafen.
Wegen einem Stromunterbruch, hatten wir kein warmes Wasser.
Darum machten wir nur eine Katzenwäsche.
Der Blick aus dem Fenster verhiess nichts Gutes. Neblig und trüb.
Wir packten wie jeden Tag alle unsere Sachen wieder in den Rucksack
und gingen um 8:00 Uhr zum Frühstückstisch.
Ein super feines und grosszügiges Frühstück. In dieser Gîte ist einfach alles perfekt.
Wir unterhielten uns mit Laurence die Inhaberin.
Eine sehr nette und zuvorkommende Person.
Bei Nebel und etwas trostlosem Wetter, verliessen wir um 9:00 Uhr die Gîte,
bei derer wir uns so wohl gefühlt hatten.
Mäusi hatte wieder als Handschuh Ersatz, die Socken über die Hände gestülpt.
Mit dieser Lösung, hatten wir nie kalte Hände.
Heute galt es den höchsten Punkt der Via Podiensis zu erklimmen.
Zuerst über Asphalt und danach auf Waldwegen, führte uns der Weg aufwärts.
Wir passierten einige Weidezäune über spezielle Holztritte,
durch die zwar keine Kühe, aber Wanderer passen.
Ab diesem Moment verläuft der Weg über Kuhweiden.
Bei schönem Wetter sind die Markierungen sicher gut ersichtlich.
Bei Nebel und Schnee waren die Markierungen sehr schlecht, oder gar nicht ersichtlich.
Hier ist dringend Nachholbedarf vorhanden, punkto Markierungen, zwingend nötig.
Wir sahen nur ein Pilger, was uns ein bisschen komisch vorahm.
Am Abend erfuhren wir, das weitaus die meisten Pilger über die Hauptstrasse,
nach Aubrac gelaufen waren. Ein paar Tage später erfuhren wir auch,
das ein Pilger an diesem Tag sich verirrt hatte und erfror.
Plötzlich hörten wir links von uns in einer kleinen Schlucht, Schreie.
Wir konnten die Personen, es waren 3 Frauen aus der Schweiz, zu uns rauf lotsen.
Sie hatten sich verirrt. Zusammen liefen wir weiter Richtung Aubrac.
Wir mussten die Karte und das GPS zu Rate ziehen,
um nicht unnötig im Nebel umher zulaufen und womöglich uns zu verirren.
Über einen weiten Linksbogen wanderten wir also über Schneeverwehungen
und Alpweiden Richtung Aubrac.
Video Aubrac
Aubrac
Bei einer unscheinbaren Schutzhütte, hatten wir den höchsten Punkt
der Via Podiensis erreicht und zwar auf 1368 m.ü.M.
Hier verliessen wir zugleich die Region Languedoc-Roussillon
und das Departement Lozère.
Wikipedia Region Languedoc-Roussillon
Wikipedia Departement Lozère
Neu waren wir nun in der Region Midi-Pyrénées im Departement Aveyron.
Wikipedia Region Midi-Pyrénées
Wikipedia Departement Aveyron
Video Midi-Pyrénées
Tourisme Midi-Pyrénées
Ohne Wegmarkierungen, Wegspuren und schlechter Sicht,
wanderten wir nun alles leicht abwärts weiter.
Urplötzlich tauchte vor uns aus dem Nebel, das ehemalige Kloster Aubrac auf.
Wikipedia Kloster Aubrac
Aubrac gehört neben Roncesvalles in den Pyrenäen
und Cebreiro im kantabrischen Gebirge zu den unvergesslichen Passhöhen des Pilgerweges.
Heute ist das Dorf von baumlosen Weidegründen umgeben,
doch einst bedeckte das Bergland von Aubrac ein tiefer, dunkler Wald,
durch den nur eine gepflasterte Römerstrasse führte.
Auf dieser Strasse zog im 12.Jh. der flandrische Graf Adalard
zum Grab des Apostel Jakobus.
Als ein Ort des Schreckens und weiter Einsamkeit,
bezeichnete der Graf das Aubrac Gebiet.
In einer Höhle entdeckte der Graf die abgeschlagenen Köpfe von Pilgern.
Die einsamen und dicht bewaldeten Weiten des Aubrac,
waren wie gemacht für Räuberbanden, die Überfälle auf die Pilger verübten.
Das Kloster das Graf Adalard um 1120 gegründet hatte,
bestand anfangs nur aus zwei Gebäuden.
Der Klostergemeinschaft oblag die Betreuung der Armen und Kranken, vor allem der Pilger.
Als die Pilger im Kloster ankamen, gab man Ihnen Wasser um die Hände zu waschen.
Die Mönche bereiteten eine Mahlzeit zu und man gab Ihnen ein Bett.
Man wusch Ihnen die Füsse und Ihre Kleider wurden vor offenem Feuer ausgeschüttelt,
damit die Läuse abfielen, wenn nötig wurden sie auch gewaschen.
Das Kloster wuchs schnell und wurde immer grösser und mächtiger.
Das Kloster wurde beschenkt und wurde so immer reicher.
Sichere Mauern (bis zu 2m dick) umgaben die Klosteranlage.
Die Pilger liefen durch das Tor der Brotlaibe, um in die Klosteranlage zu gelangen.
An guten Tagen wurden hier bis zu 5000 Brotlaibe verteilt.
Maria, die Nebelglocke, auch Glocke der Verlorenen, wies den Weg.
Sie schickte ihren durchdringenden Klang bei schlechtem Wetter
Tag und Nacht über die unwirtlichen Hochflächen.
Als 1700 ein gewaltiger Brand die meisten Klosterbauten zerstörte,
liess man die Trümmer einfach liegen.
Nur die Klosterkirche und der grösste Turm der gewaltigen Klosteranlage
blieben erhalten. Dieser Turm heisst Tour des Anglais.
Der Turm war im Hundertjährigen Krieg, die letzte Zuflucht vor den Engländer.
Wir schauten uns die Klosterkirche an und die restlichen Gebäude.
In einem Restaurant und Touristen Infopoint machten wir eine Kaffeepause.
Hier trafen wir wieder auf Katrin.
Danach liefen wir zum Restaurant Chez Germaine.
Chez Germaine
Chez Germaine
Ist man im ehemaligen Kloster Aubrac,
ist der Besuch vom Restaurant Chez Germaine ein muss.
Chez Germaine ist nicht nur ein Restaurant, es ist eine Institution.
Dieses Restaurant besteht schon seit 1742.
Dort ein Kuchen zu essen, muss einfach eingeplant werden.
Kurz nach Aubrac als wir Richtung St.Chély d’Aubrac liefen,
war der Schnee verschwunden, es begann aber zu regnen.
Das Teilstück von Aubrac nach St.Chély d’Aubrac ist sehr schön.
Auch aus diesem Grund, ist der Wegstück Nasbinals – St.Chély d’Aubrac
UNESCO Weltkulturerbe.
An sehr schönen Steinmauern vorbei, läuft man gemächlich abwärts,
bis man St.Chély d’Aubrac erreicht hat.
St.Chély d’Aubrac
Wikipedia St.Chély d’Aubrac
St.Chély d’Aubrac
St.Chély d’Aubrac war auch für viele andere Pilger das Tagesziel.
Viele Pilger sieht man mit nur einem kleinen Rucksack
und am Abend oder der Morgen danach, haben sie oft frische Kleider.
Diese Pilger haben spezielle Arrangement.
Bei so einem Arrangement, sind alle Unterkünfte schon im voraus reserviert.
Die Kleider bzw. Koffer werden von einer Agentur,
von einem Hotel zum anderen transportiert.
Wir hatten im Chambres et table d’Hôtes “La Tour des Chapelains”
Chambres et table d’Hôtes “La Tour des Chapelains”
unsere Übernachtung reserviert.
In diesem Turm wohnten im 14.Jh. die Kapuzinermönche.
Vor 4 Jahren wurde dieser Turm renoviert.
Unser Schlafzimmer und das Bad war eine Wucht.
Alte Gemäuer mir neuer Infrastruktur, einfach sehr schön.
Wir waren froh endlich im trockenem zu sein,
mittlerweile regnete es draussen stärker, als wir noch unterwegs waren.
Hr.Brunier der Turmherr, verwöhnte uns den ganzen Nachmittag und Abend.
Katrin und Heide hatten vorgängig mit Hr.Brunier telefoniert
und angefragt, ob sie mit uns zusammen Nachtessen könnten. Es klappte.
So konnten wir zusammen mit anderen Pilger, das gute Nachtessen,
das Hr.Brunier zusammengestellt hatte geniessen. Einfach perfekt, auch der Wein.
Es wurde ein lustiger und interessanter Abend.
Wir hatten den höchsten Punkt der Via Podiensis überschritten
und das unter schlechte Wetterverhältnisse.
Das Kloster Aubrac zu sehen,
nachdem man soviel von diesem Ort gelesen hat,
war ein spezieller Moment.
Ohne gute Bekleidung wäre diese Etappe eine Qual gewesen.
Diese Etappe wird wegen dem Schnee, immer in Erinnerung bleiben.
Wir wussten aber noch nicht, was uns der nächste Morgen bescherte.
Hatten keine Probleme mit laufen und Körperzustand war OK.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 Std.
ca.320m aufwärts
ca.670m abwärts
17 km
Noch 1388 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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