Tessin - Geschrieben am Samstag, September 6, 2014 16:41 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Mergugno – Capanna Al Legn – Gridone

6.9.14

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Mergugno – Capanna Al Legn – Gridone

Mit dem Auto von Brissago aus, über eine nicht endende kurvenreiche Bergstrasse hinauf zum
Parkplatz in Mergugno 1037 m.ü.M. Nun auf bequemem Weg durch einen herrlichen
“Goldregen-Wald”, (Pislone 1220 m.ü.M.) dessen sattgelbe Farbe zur Blütezeit in einmaligem
Kontrast zum Blau des Sees steht. Nach Austritt aus dem Wald mit zunehmend spärlicherer
Vegetation in weiten Kehren (Margozzone 1582 m.ü.M.) in die Nähe der Alpe Arolgia 1740 m.ü.M.
Von hier auf den Gratrücken und in kürze zur Hütte Al Legn 1785 m.ü.M.
Capanna Al Legn
Was für eine Aussicht! Eine Hütte zwischen Himmel und See. Auf einem natürlichen Balkon an die
Hänge des Gridone geklebt, spiegelt sich die Hütte im Blau des Lago Maggiore mit Sicht auf
die Isole di Brissago, einem idealen Standort für mediterrane und exotische Pflanzen. Der Blick
schweift südwärts frei über die Po-Ebene zum Ligurischen Appenin, während sich – vom Grat des
Gridone gesehen – im Westen die gewaltige, majestätische Wandflucht des Monte Rosa zeigt.
Hier legten wir eine kleine Kaffeepause ein, und bestaunten das grossartige Panorama.
Nach der Pause deponierten wir den Rucksack mit den Esswaren in der Hütte und machten uns auf
den Weg zum Gridone. Von der Hütte aus, wanderten wir über die grasigen Hänge des
Geländerückens zur Bocchetta di Valle 1948 m.ü.M. hinauf. Auf 1800 Meter beginnt die Vegetation
alpiner zu werden, in der Bocchetta di Valle ändert sie auf einen Schlag: Wir haben die
Südseite des Gridone erreicht. Solch rasche Vegetationswechsel sind typisch für das Tessin bis
knapp 2000 Meter: nordseitig die fast subtropische Feuchte, südseitig die fast steppenartige
Trockenheit. Anders gesagt: im Schatten Grünerlen, in der Sonne Heidekraut. Durst kriegt man so
oder so. Wir jedenfalls verspüren ihn. Doch zuerst bringen wir noch den luftigen und rutschigen
Gipfelgang hinter uns. Westwärts kurz auf dem Grat ansteigen 1999 m.ü.M., dann die abschüssige
Nordflanke von Punkt 2138 m.ü.M. zum Südostgrat des Gridone queren. Der etwas ausgesetzte und
rutschige Pfad führt knapp in Italien zum grossen Gipfelkreuz des Monte Limidario, 2188 m.ü.M.
wie der Berg auch heisst. Zweitausend Meter schiesst der Gridone vom Ufer des Lago Maggiore in
einem Zug in die Höhe, und auf der anderen Seite fällt er um fast gleich viele Meter in die
Centovalli und in die Schlucht der Melezza ab. Ein gewaltiger Berg, dieser Gridone oder
Monte Limidario, wie der Grenzgipfel zwischen der Schweiz und Italien auch heisst. Alle, die
oben waren, rühmen das Panorama und die Lage. Als einer der ersten tat dies der Tessiner
Luigi Lavizzari, der unermüdliche Erwanderer und Erforscher seiner Heimat im vorletzten
Jahrhundert. In seinen 1863 veröffentlichten “Escursioni nel Cantone Ticino” schreibt er
zum 2188 Meter hohen Gridone-Gipfel: “von dort oben blicken wir mit angstvoller Unruhe umher,
sozusagen erschreckt nicht herauszuhören über die Abgründe, welche die Gipfelfelsen auf allen
Seiten umgeben” Bei klarer Sicht sieht man vom Gridone den ganzen Alpeninnenbogen, im
hochsommerlichen Dunst begnügt man sich mit dem Tiefblick auf den Lago Maggiore, der träge den
Fuss des Gridone kühlt. Dem breiten, grasigen Grat folgend, verliessen wir danach den Gridone.
Zwischen Punkt 2138 m.ü.M. und dem Cruit biegt der Bergweg, links ab zur Capanna Al Legn.
Über weite Hänge erreichten wir danach wieder die Wasserscheide bei Punkt 1999 m.ü.M. und
die Bocchetta di Valle 1948 m.ü.M. Da genügend Zeit vorhanden war, entschieden wir den
Aussichtspunkt “Fumadiga” 2010 m.ü.M. noch mitzunehmen. Einfach bellissimo! diese Aussicht.
Weglos nahmen wir danach die Abkürzung zu Capanna Al Legn unter die Füsse.
Bei der Capanna, legten wir danach eine lange Mittagspause ein, weil gegen die Aussicht von der
Hütte gar diejenige von der prächtigsten Villa am Lago Maggiore verblasst. Das mitgebrachte
schmeckte bei dieser Aussicht umso mehr. Einen Hüttenkaffee und eine Torta die der Hüttenwart
warm aus dem Ofen nahm, rundeten das Mittagessen ab. Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.
Mit dem Auto fuhren wir danach zurück nach Locarno.
Im B&B “Casa Locarno” in Locarno-Monti haben wir übernachtet.
B&B “Casa Locarno”
Auf dem Balkon genossen wir einen kleinen Apéro und den Blick auf den Lago Maggiore.
In der Osteria “Nostrana” in Ascona direkt am Seeufer, genossen wir danach eine sehr gute
Pizza aus dem Holzofen. Auf der Terrasse mit Blick auf den See – die Sonne,
Osteria “Nostrana”
die vielen flanierenden Menschen, das Feuer im Pizzaofen, der sanfte Schein der Kerzen
rundeten das Bild von diesem Tag ab. Hier fühlten wir uns sofort wohl, inmitten einer
mediterranen Welt locker entspannt; träumen mit offenen Augen!

Eine sehr lohnende,
aussichtsreiche
Bergwanderung.
Teilweise felsdurchsetztes
Gelände, steil und teils
abschüssig.
Ansonsten markierte
Wanderwege.
Alpine Wanderung mit
grossartigem Wegverlauf.
Mittagessen an exklusiver
Aussichtslage.
Kernige Tour auf den
schönsten und höchsten
Gipfel direkt über
den Lago Maggiore.
Trittsicherheit auf dem
Gridone nötig.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/2 Std. 10,5 km
ca.1250m Aufstieg
ca.1250m Abstieg
2188m höchster Punkt
1060m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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