Jakobsweg - Geschrieben am Montag, Mai 10, 2010 14:22 von Franco - 0 Kommentare

Via Podiensis Teilstrecke 11 Livinhac le Haut – Figeac

10.5.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Via Podiensis Teilstrecke 11 Livinhac le Haut – Figeac

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.
Auch unter
wandersite
sind nützliche Informationen vorhanden.
Weitere nützliche Links:
Chateaux Hotels
Logis Hotels
Gîte d’étape de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
Chambres d’hôtes de France
France-Voyage
GAF
MIAM MIAM DODO
samedi midi

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Frankreich: „Jakobsweg GR 65, Via Gebennensis / Via Podiensis”
von Birgit Götzmann aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 128

Wandern auf dem Französischen Jakobsweg Via Podiensis vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Französischer Jakobsweg Via Podiensis

und natürlich der Miam Miam Dodo

In den oben genannten Wanderbücher werden unter anderem auch Hotels aufgeführt,
aber nicht alle die jeweils in einem Ort vorhanden sind.
Meistens sind es nur die mit einem * oder ** Sterne deklarierten Hotels,
die aufgeführt sind.
Dazu gibt es eine Vielzahl praktischer Hinweise wie Serviceeinrichtungen entlang des Weges
Banken/Einkauf sowie eine Zusammenstellung nützlicher Adressen.

Zusätzlich hatten wir eine 100′000 Wanderkarte dabei.

Die Teilstrecke 11 Livinhac le Haut – Figeac führt von:
Livinhac le Haut – Montredon – St-Félix – St.Jean Mirabel nach Figeac.
Start der Teilstrecke ist Livinhac le Haut.

Um 6:30 Uhr läutete der Wecker. kurz, aber gut geschlafen.
Michel hatte ein super Frühstück aufgetischt.
Nach dem feinen Frühstück, waren wir gestärkt,
um die neue Etappe unter die Füsse zu nehmen.
Mit dem Auto fuhr uns Michel wieder nach Livinhac le Haut.
Wir verabschiedeten uns von Michel und bedankten uns sehr für die gute Bewirtung.
Beim Dorfplatz von Livinhac le Haut hatte ein kleiner Lebensmittel Laden,
obwohl Montag, geöffnet. Im und vor dem Laden waren viele Pilger anwesend.
Sie alle hatten im Sinn, oder hatten schon eingekauft.
Wir deckten uns mit Brot, Käse, Wurst und Obst ein.
Um 8:30 Uhr starteten wir die Etappe nach Figeac.
Über eine schöne hügelige Landschaft, durch Wälder und Wiesen,
erreichten wir Montredon. Nach einer kleinen Pause, marschierten wir weiter.
Kurz nach Montredon wechselten wir das Département.
Vom Département Aveyron, wechselten wir in das Département Lot.
Wikipedia Département Aveyron
Wikipedia Département Lot
Beide Départemente sind in der Region Midi-Pyrénées.
Wikipedia Region Midi-Pyrénées
Über zum Teil schlammige Pfade verlief unser Weg auf und ab Richtung Guirande.
Direkt am Jakobsweg liegt in Guirande die Kapelle St.Madeleine.
Ein Besuch der Kapelle lohnt sich.
Beim Eintreten sollte man die Steinstufe bei der Eingangstüre beachten.
Die ist von den vielen Kirchengänger in den Jahrhunderten zuvor, total abgewetzt.
In der Kapelle kann man Wandmalereien aus dem 14.Jh. betrachten.
An der Decke und neben Christus sind die vier Evangelisten zu sehen.
Christus in der Mitte wird von den Evangelisten Johannes und Matthäus umgeben.
Darunter ist Maria Magdalena und der Hl.Namphaise ersichtlich.
Nach dem Besuch der Kirche, ging es über zum Teil sehr schlammige Pfade,
weiter Richtung St.Félix. Das Wetter kompensierte aber die schlammigen Pfade.
Sonnenschein und warme Temperaturen, machten das Wandern zum Genuss.
Das zirpen der Grillen und das Vogelgezwitscher begleite uns auch heute wieder.
Bei einem kleinen Stausee schauten wir kurz den Fischern zu,
die bei diesem Prachtswetter angelten.
Um die Mittagszeit erreichten wir den Weiler Bord.
Eine Hinweistafel informierte den Pilger,
das in der Nähe ein Picknick Platz vorhanden sei,
wo es auch möglich sei Essen zu bestellen.
Auf dem Jakobsweg hatten wir schon diverse Picknick Plätze besucht.
Entweder waren sie geschlossen, niemand anwesend oder kurz gesagt nicht gemütlich.
Wir wagten es dennoch und liefen zu dem Picknickplatz. nach 200m waren wir angekommen.
Oh was für ein Wunder. Ein gedeckter Picknickplatz. Tische mit Tischtücher bedeckt.
Bänke und Stühle waren vorhanden und sauber, alles war perfekt organisiert.
Die Besitzerin des Chambres et table d’Hôtes “La Grange de Bord”
Chambres et table d’Hôtes “La Grange de Bord”
kahm zu uns und fragte, was wir gerne hätten.
Wir sagten Ihr, das wir Essen dabei hätten und ob es möglich sei, ein Tisch zu benutzen.
Sie sagte uns, dass wir die Tische benutzen können,
auch wenn wir kein Essen bestellen. Super.
Wir bestellten einen halben Rotwein und packten unsere Esswaren raus.
Wir genossen das Mittagessen und den Wein.
Nach dem Essen schauten wir uns die Zimmer des
Chambres et table d’Hôtes “La Grange de Bord” an. Sehr schöne Zimmer und sehr sauber.
Wir bestellten noch ein Dessert und ein Kaffee. Es war so schön, dass wir Mühe hatten,
uns von der Gastgeberin zu verabschieden. Der Weg führte uns danach nach St.Félix.
In St.Félix besuchten wir die romanische Kirche St.Radegundis.
Die Kirche besitzt einen Eingang mit einem ungewöhnlichen Tympanon.
Auf dem Tympanon aus dem 11.Jh. wird Adam und Eva im Paradies dargestellt.
Der Baum mit einer Schlange darf natürlich nicht fehlen.
Als wir die Kirche verlassen hatten, trafen wir auf Katrin, Nives und Remi.
Während dem Gespräch, fanden wir heraus, das Sie auch in Figeac übernachten werden.
Wir machten also einen Termin ab um uns in Figeac zu treffen.
Weiter ging der Weg nach St.Jean Mirabel. Auch diese Kirche besitzt ein Tympanon.
Hier werden Johannes der Täufer und der Apostel Johannes dargestellt.
Unser nächstes Ziel war nun Figeac.
Der Streckenabschnitt Montredon bis nach Figeac ist UNESCO Weltkulturerbe.
In der Nähe vom Jakobsweg liegt Capdenac.
Zu römischen Zeiten hiess das Dorf Uxellodunum.
Die Überreste dieses Dorfes können besichtigt werden.
Wikipedia Uxellodunum
Uxellodunum war die letzte gallische Siedlung, die im Sommer 51 v.Chr.
von Gaius Julius Cäsar im Gallischen Krieg belagert und eingenommen wurde.
Nachdem wir die stark befahrene Hauptstrasse die nach Figeac führt, überquert hatten,
führte der Weg abwärts Richtung Figeac.
Die ersten Bories tauchten auf. Die Bories kommen gemeinhin in Sudfrankreich vor.
Die Bauten, die wir heute vorfinden, stammen zum grössten Teil,
aus der zweiten Hälfte des 18. und dem 19.Jh.
Wikipedia Borie
Die Urbarmachung grosser Flächen kurz vor und nach der französischen Revolution
lieferte die gigantischen Steinmassen,
die für die Errichtung der Steinhütten notwendig waren.
Sie dienten danach zur vorübergehenden Behausung, als Heustadel,
Schafställe oder Schutzhütten für Dorfbewohner und solche Bauern,
die Land fernab ihrer eigenen Gemeinden bewirtschafteten.
Der Weg führte weiter alles abwärts Richtung Figeac.
Hier haben wir Pilger gesehen, die froh waren endlich anzukommen.
Hinkend und mit Schmerzen an den Füssen, liefen sie Richtung Figeac.
Auch am heutigen Tag, waren viele Kilometer auf Asphalt.
An den Schuhen sollte man definitiv nicht sparen.
Über die Célébrücke “Pont du Pin” überquerten wir um 14:00 Uhr den Célé,
wir hatten Figeac erreicht.
Figeac
Wikipedia Figeac
Tourismus midi Pyrénées Figeac
Video Midi-Pyrénées Figeac
Unser erstes Ziel war das Grand Hotel “du Pont d’Or”
Grand Hotel “du Pont d’Or”
Das Hotel befindet sich direkt am Célé beim Pont Gambetta.
Gambetta
Schönes nobles Hotel. Schlafzimmer und Badezimmer super komfortabel.
Nach dem Duschen und Rucksack leeren, war wieder Wäschetag angesagt.
Nach getaner Arbeiten, machten wir uns auf den Rundgang durch Figeac.
Wie viele Städte am weiten Weg nach Santiago de Compostela
ist auch Figeac aus einer Abtei entstanden.
Nach alter Überlieferung soll Pippin III von Aquitanien ein Karolingischer König,
besser bekannt als “der Kurze”, die Abtei gegründet haben.
Wikipedia Pippin dem Kurzen
Wikipedia Karolinger
Der fränkische Hausmeister durchstreifte das Land,
um einen geeigneten Platz für ein neues Kloster zu finden.
Im Tal des Célé hörte er plötzlich Stimmen,
die ihm auf die Lage des späteren Figeac hinwiesen.
Gleichzeitig sah er zwei Tauben, die mit Ihrem Flug ein Kreuz am Himmel zeichneten,
dann Olivenzweige am Boden absetzten. Damit stand für Pippin die Wahl des Platzes fest.
Pippin der Kurze war Vater von Karl der Grosse.
Wikipedia Karl der Grosse
Die ältesten Teile der Abteikirche St.Sauveur stammen aus dem 11.Jh.
Der Innenraum wird durch das hohe Mittelschiff und die schmalen und
ebenfalls sehr hohen Seitenschiffe bestimmt.
Figeac profitierte zum einen von der reichen Pilgerschar und zum anderen
von der geografisch günstigen Lage zwischen der Auvergne, den Kalkplateaus
des Quercy und der Provinz Rouergue.
Aus dem 13. bis 16.Jh. besitzt Figeac reichlich gotische Bürgerhäusern und Stadtpalästen.
Der typische Baustil in Figeac bestand aus dreistöckigen Gebäuden,
die im Erdgeschoss von grossen Arkaden bestimmt werden.
Im ersten Stock, dem Wohngeschoss, sieht man häufig gotische Fensterformen und eine Galerie.
Das offene Dachgeschoss diente meist als Speicher,
Wäschetrockenplatz oder zum Stapeln von Brennholz.
Die Aussenfassaden zeigen verspielte Erker sowie reich verzierte Türen.
Das imposante Stadthaus, das “Hôtel de la Monnaie” beherbergt heute das Office du Tourisme.
Ursprünglich war es eine Wechselstube,
daher auch der okzitanische Name des Hauses “Oustal dé lo Mounédo”
Berühmtester Sohn der Stadt ist das Sprachgenie Jean Francois Champollion.
Wikipedia Jean Francois Champollion
Er beherrschte bereits mit vierzehn Jahren fünf altertümliche Sprachen
und entzifferte mit Hilfe des “Stein von Rosette”,
Wikipedia Stein von Rosette
ein Mitbringsel Napoleons vom Ägyptenfeldzug, als erster die ägyptischen Hieroglyphen.
Beim “Place des Ecritures” hinter dem Museum Champollion,
wurde in den Boden eines schönen Innenhofes,
eine riesige Steinplatte 14×7 aus schwarzem Granit eingelassen.
Es ist eine Nachbildung des Stein von Rosette. Der Stein ist begehbar.
Die Granitplatte ist in drei Sektionen unterteilt.
In diesen drei Sektionen sind die drei Sprachen eingraviert,
die das Original so wertvoll machte. Die Sprachen sind:
Ägyptische Schrift (Hieroglyphen
Ägyptische Schrift (demotische Briefschrift) die Beamtenschrift der Ägypter
Altgriechische Schrift
Im Museum Champollion befindet sich ein Abguss des Stein von Rosette.
Das Original bewahrt das British Museum in London auf.
Das Hospital St.Jacques diente der Versorgung und Pflege der
Jakobspilger. Urkundlich nachgewiesen ist die Existenz des Hospitals seit dem 13.Jh.,
Die ältesten heute noch erhaltenen Bauteile, stammen aus dem 18.Jh.,
als es zu einem allgemeinen Krankenhaus für die Stadt und Umgebung umgewandelt wurde.
Das Spital ist UNESCO Weltkulturerbe.
Am Schluss liefen wir zur Kirche Notre Dame de Puy.
Die romanische Kirche ist nicht besonders schön.
Trotzdem sollte man der Kirche ein Besuch abstatten.
Die Kirche befindet sich nämlich auf einem Hügel,
von wo man eine sehr schöne Aussicht auf Figeac geniessen kann.
Nach dem Rundgang durch Figeac, liefen wir zum Restaurant Le 5
auf der Place Champollion.
Bei schönem Wetter genossen wir draussen die Sonne und einen kühlen Rosé.
Um 19:30 Uhr hatten wir mit Katrin abgemacht. Zusammen liefen wir
zu der Unterkunft die Sie und 3 andere Pilger für 2 Tage gemietet hatten.
Zusammen mit Katrin, Nives, Remi und Gérard nahmen wir einen kleinen Apéro zu uns.
Es wurde ein lustiger Abend.
Um 21:30 Uhr gingen wir ins Restaurant “del Portel” Nachtessen.
Wir bestellten eine super grosse feine Pizza.
Restaurant del Portel
Während der Nacht hörten wir, wie es draussen wie aus Kübeln regnete.
Heute hatten wir wieder super Wetter, es war wie im Sommer.
Wären nur diese Schlammlöcher nicht vorhanden.
Das Mittagessen an so einem schönen Ort,
Figeac eine schöne Stadt, der Stein von Rosette,
der Apéro mit den anderen Pilger,
Nachtessen in einem schönem Restaurant,
es war ein sehr schöner Tag.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 6 Std.
ca.640m aufwärts
ca.620m abwärts
24 km
Noch 1269 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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