Jakobsweg - Geschrieben am Samstag, Mai 11, 2013 15:14 von Franco - 0 Kommentare

Heimreise Santiago de Compostela – Schweiz

11.5.13

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Heimreise Santiago de Compostela – Schweiz 11.5.13

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Santiago Tourismo
Santiago ist grossartig

Heute Morgen hiess es, das letzte Mal auf dem Jakobsweg die Rücksäcke packen.
Zum Glück hatten wir gestern noch 2 Taschen gekauft. Wir hatten gestern doch
so einiges eingekauft und alles hätte niemals in den Rücksäcken Platz gehabt.
Wir stellten die Taschen und Rucksäcke beim Hotelempfang ab und gingen in den Frühstückspavillon.
Der Hotelgarten sehr schön, das Frühstück sehr gut. Das Hotel kann man weiterempfehlen.
Hotel “Virxe da Cerca”
Nach dem Frühstück verliessen wir das Hotel und liefen zum Busbahnhof.
Hier warteten schon viele Pilger auf die Busse die sie wieder nach Hause bringen.
Es war ein kommen und gehen. Beim Billettschalter unserer Buslinie holten wir unsere Billette ab.
Alles klappte perfekt. Die Frau am Schalter erklärte uns das wir den Bus haben, der uns direkt
in die Schweiz bringt. Wir müssen beim Intercambiador nicht einmal umsteigen.
Elsa-Eggmann / Socitransa
Pünktlich erschien der moderne Car der Firma Elsa-Eggmann / Socitransa.
Direkt hinter dem Fahrer bezogen wir unsere Plätze.
Wir verliessen Santiago und konnten noch kurz ein Blick auf die Kathedrale werfen.
Vor uns lag nun eine 36! stündige Heimfahrt. Um die Mittagszeit verliess der Bus
die Hauptstrasse und bog in ein kleines Dorf ein. In einem Restaurant machten wir Mittagspause.
Vor diesem Restaurant waren schon diverse Car parkiert. Wir gingen in den Esssaal.
Dort waren schon viele Reisende am Mittagstisch. Wir waren uns einig hier Essen wir nichts.
An der Bar Theke bestellten wir uns ein bisschen Schinken und Käse und assen so zu Mittag.
Weiter ging es über die Kastilische Ebene Richtung Burgos.
Irgendwo in Kastilien wieder ein Halt. Der Intercambiador ist ein riesiger Carparkplatz.
Hier machen die meisten Car einen Halt. Hier wechseln hunderte von Passagieren
gleichzeitig! die Busse. Und das geht so:
Wir kamen mit dem Bus an. Der Fahrer erklärt alles auf Spanisch,
das wir nun das Nachtessen einnehmen.
Wir liefen zum riesigen Restaurant. Hunderte von Passagieren wollen nun gleichzeitig essen.
Für uns war das definitiv zu viel. Wir verliessen die riesige Kantine und warteten neben unserem Bus.
Nach ca. einer Stunden erschienen dann alle Busfahrer.
Die Passagiere die den Bus wechseln müssen, holen nun das Gepäck vom Car.
Dies machen natürlich all diese Passagiere gleichzeitig!
Eine Hektik und ein Durcheinander! Der Carfahrer verteilt den Passagieren kleine Zettelchen
wo draufsteht auf was für einem Parkplatz sich der Car befindet,
wo sie für die Weiterfahrt nehmen müssen.
Alles rennt in alle Himmelsrichtungen. Man möchte ja gerne einen guten Platz im Car nehmen.
Beim neuen Bus angekommen, muss dort das Gepäck wieder verstaut werden.
Alle Passagiere machen dies natürlich wieder gleichzeitig!
Die Weiterfahrt verzögert sich, da immer wieder Passagiere erscheinen
die endlich den richtigen Car gefunden haben. Endlich geht die Fahrt weiter.
Nach ein paar Kilometer wendet unser Bus und andere Busse auf der Strasse
und fahren wieder zum Intercambiador zurück.
Ein Car hatte Verspätung! Alle Passagiere die den Car wechseln,
waren dadurch noch in diesem Car. Alle Busse die die neuen Passagieren aufnehmen sollten,
mussten zwangsweise wieder umkehren. Wieder ein Durcheinander.
Gegen Abend erreichten wir Burgos. Weiter ging die Fahrt Richtung Baskenland.
Über Santander, Bilbao und Donostia erreichten wir die Französische Grenze.
Während unser Car Frankreich durchquerte schliefen wir oder besser gesagt
wir versuchten zu schlafen. Pau, Toulouse, Clermont-Ferrand waren die Stationen in der Nacht.
Am nächsten Tag erreichten wir Lyon. Weiter ging die Fahrt nach Genf in die Schweiz.
Über Bern erreichten wir endlich Zürich.
Eine schöne und abwechslungsreiche Car Reise ging zu Ende.
Wir waren aber auch froh, endlich den Car verlassen zu können. Wir waren wieder zu Hause.
Wir können nun sagen wir haben den ganzen Jakosbweg erpilgert.
Im Internet haben wir die Gedanken eines Pilgers gefunden,
die das Festhalten was der Jakobsweg für uns ist und bleiben wird.
Der Jakobsweg wird für immer in unseren Herzen sein.

Wie soll man die Faszination eines des bekanntesten Pilgerwegs in Europa,
des Jakobswegs beschreiben?
Es ist sicherlich nicht mit ein paar Worten getan, selbst als erfahrener Pilger,
der schon über 2000 Kilometer zu Fuss gepilgert ist.

Warum, ganz einfach, man muss erst Abstand gewinnen,
denn erst in der Nachbetrachtung empfindet man ein angenehmes Gefühl der Aufgeklärtheit
und das Verstehen, was dieser doch einzigartige Weg mit einem machen kann.
Die Sehnsucht, bezogen auf den Jakobsweg,
könnte ein innerlicher Wunsch nach einer Veränderung sein.
Ein Wunsch nach anderen Werten und eine Suche nach dem Sinn des Lebens.
Vielleicht ist es auch, einen Ausgleich zu finden,
der dem Druck der schnelllebigen Gesellschaft standhält.
Denn der ständige Wandel ist eine Autobahn ohne Gefühle.
Wir leben in einer Gesellschaft der Superstars und Supertalente,
heute bist du ganz oben und morgen ganz unten. Dazwischen eine gähnende Leere,
denn die Menschen lieben die Extreme, Mobbing und Zickenkrieg ist in.
Täglich wird uns gezeigt, wie das funktioniert,
das nennt sich dann „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“.
Tempo zwischen den Gefühlen, kann es da noch ein Miteinander geben?
Das Berufliche und die eigene Karriere stehen heute im Vordergrund,
Fleiss und das Streben nach mehr, es bringt Geld, Macht und Anerkennung.
In dieser Leistungsgesellschaft haben manche Familien und Freundschaften das Nachsehen.
So gibt es immer mehr Menschen, die völlig vereinsamen und alleine leben,
die Zahl derer nimmt aussergewöhnlich zu.
Wir wissen alle davon und dennoch gibt es hier zu Lande ein soziales Abstellgleis.
Eine traurige Entwicklung, ist sie noch aufzuhalten?
Dafür muss es doch Gründe und Ursachen geben?
Ist es der Kommerz und die täglichen Werbeüberflutungen,
die uns nach immer mehr streben lässt.
Wir glauben schon, und wohin führt uns diese radikalen Veränderungen und Lenkungen?
Gibt es Hilfe um das Unverständliche verstehen zu lernen?
Wir haben die Antworten gefunden.
Der Jakobsweg hat und auf besondere Weise die Augen geöffnet.
Es ist ein faszinierender Pilgerweg, der durch halb Europa führt.
Er verläuft parallel zu der nach Kommerz strebenden Gesellschaft.
Aber auch hier lässt sich der Kommerz nicht mehr aufhalten.
In den Touristenstätten lassen sich mit dem hl. Jakobus und den tausenden Pilgern,
die Schweiz, Frankreich und Spanien bereisen, viel Geld verdienen.
Noch ist es möglich auf dem Jakobsweg abzutauchen,
um die einzigartige Naturlandschaft und die unterschiedlichen Kulturen kennen zu lernen.
Man lernt, sich selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen.
Zu Fuss und mit Rucksack ist man den Elementen ausgesetzt,
meistens geht es auf einsame Pfade, durch eine unberührte Natur.
Es ist schonbewegend, wenn sie Autolärm und Abgasen
oder dem Lärm der Grossstädte entfliehen
und stattdessen dem Klang der Natur folgen.
Es begeben sich immer mehr Menschen auf dem Jakobsweg.
Es sind Männer, Frauen, Familien, Berufstätige, Studenten, Rentner und Arbeitslose,
sie kommen aus allen Schichten der Gesellschaft.
Sie kommen aus ganz Europa und anderen Kontinenten.
Die meisten, die auf dem Jakobsweg unterwegs waren,
kommen völlig gewandelt nach Hause zurück.
Sie haben etwas gewonnen und erfahren, ihr Selbstwertgefühl ist gestiegen
und sie haben die Faszination des Weges für sich entdecken können.
Um für einige Zeit dem Kommerz zu entkommen, werden meistens religiöse,
spirituelle und sportliche Gründe genannt. Was ist der Auslöser und die Ursache?
Warum nehmen all die vielen Menschen solche Strapazen auf sich?
Zu Fuss und mit einem Rucksack bekleidet,
geht es hunderte oder tausende Kilometer über Berge und durch Täler.
Kein einfacher Weg, fast täglich kommt man an seine Grenzen,
die Füsse schmerzen und bei 30 Grad sind Schweiss und Durst die Begleiter.
Dennoch wird einen der Jakobsweg belohnen.
Die positiven Eindrücke und Erfahrungen machen alle Strapazen zunichte
und man ist froh und stolz, diesen Schritt gemacht zu haben.
Wir möchten Euch einige unserer Gründe nennen, die es wert sind,
sich auf den Jakobsweg zu begeben.
Die Sehnsucht die wir hier versuchen möchten zu beschreiben, ist etwas,
was man vermisst, ein Gefühl des Verlustes, ein innerliches Verlangen.
Eine Liebe zu etwas, was man im Leben nur schwer bekommen kann.
Es sind Gedanken und Ideale, die tief im Unterbewusstsein sitzen
und leider auch Schmerzen bereiten können. Eine innerliche Kraft,
die zum Nachdenken anregen will. Es ist der innerliche Mut, der abhanden gekommen ist,
Dinge zu tun, die nicht ins Raster passen und nicht ganz der Norm entsprechen.
Ein Aufschrei der Befreiung nach etwas anderem.
Es ist ein schwieriges Unterfangen auszubrechen aus einer Gesellschaft,
die nur nach Macht und Gier handelt. Das Streben nach immer mehr,
immer grösser und immer besser zu sein als andere, ist eine Volkskrankheit geworden.
Wo ist das Mass der Dinge und wo liegen die Grenzen?
Warum nicht mal sich selbst finden und auf sein Bauchgefühl hören,
Sinnesempfindungen, die einen nicht täuschen können.
Den Mut zu haben und die Bremse zu ziehen, bis hierhin und nicht weiter.
Natürlich muss das jeder für sich herausfinden und auch dazu stehen.
Doch was hat das alles mit dem Jakobsweg zu tun?
Als wir vor sieben Jahren das erste Mal auf dem Jakobsweg waren
und uns nach Santiago aufzumachen, fand genau dieser Prozess statt.
Wir wollten Veränderungen und liessen uns darauf ein.
Wir hatten keine Ahnung, was genau passieren wird,
wird überhaupt etwas passieren? Wir hatten viele Fragen,
keine Antworten und waren gespannt auf dieses Vorhaben. Mit Mut, Entschlossenheit
und einer gewissen Neugier machten wir die ersten Schritte.
Und so war es auch, wir kamen uns vor wie ein Vogel, der sein Nest verlässt.
Alles war plötzlich anders und neu, als wenn wir eine Brille tragen,
durch der wir unser Umfeld klarer und kontrastreicher betrachten können.
In der ersten Zeit der Pilgerung gingen uns viele Gedanken durch den Kopf,
was machen wir da überhaupt? – Müssen wir uns beweisen? – Nein das war es nicht.
Für uns standen am Anfang der Reiz und die Sehnsucht des Abenteuers
und des neuen Entdeckens im Vordergrund.
Im Laufe unserer Pilgerung durch Europa, fanden wir den Weg. Den der Weg ist das Ziel.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

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würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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