Jakobsweg - Geschrieben am Freitag, Mai 14, 2010 9:56 von Franco - 0 Kommentare

Ausflug Hölle Pech Merle – St.Cirq Lapopie – Rocamadour

14.5.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Ausflug zur Höhle von Pech Merle, St.Cirq Lapopie und Rocamadour

Um 6:00 Uhr läutete der Wecker. Um 7:00 Uhr verliessen wir das Hotel.
Auf der Place Gambetta gingen wir in einer Bäckerei und kauften diverse Leckereien.
Ein Restaurant hatte zum Glück schon offen, so konnten wir in diesem
Restaurant einen sehr guten Kaffee geniessen.
Um 8:00 Uhr standen wir vor der AVIS Autovermietung beim Bahnhof von Cahors.
Nachdem alles Schriftliche erledigt war, konnten wir unser Auto in Empfang nehmen.
Wir fuhren sofort los, war doch unser Programm gefüllt mit
Sehenswürdigkeiten die wir besuchen wollten.
Unser erstes Ziel hiess: Die Tropfsteinhöhle von Pech Merle.
Wikipedia Tropfsteinhöhle
Pech Merle ist eine Tropfsteinhöhle mit steinzeitlicher Malerei in der Nähe von Cahors.
Pech Merle
Wikipedia Pech Merle
Von den berühmten Höhlenmalereien von Lascaux hat jeder schon einmal etwas gehört.
Leider kann man diese Grotte nicht mehr besichtigen.
In der gleichen Region befindet sich auch die Grotte von Pech Merle.
Das Wort Pech wird in dieser Region für einen kleinen Hügel gebraucht.
Mit dem Wort Merle bezeichnet man den kalkhaltigen Boden, dieser Region.
Dank dem Kalkstein konnte das Wasser eine Höhle graben,
die dann vor etwa 20′000 Jahren von Menschen bemalt wurde.
Die Malereien sind älter als die von Lascaux.
Die Höhle wurde nicht auf einem mal bemalt,
sondern in grossen Zeitabständen immer wieder
und das zwischen 30′000 und 10′000 v.Chr.
Das weiss man deshalb so genau, weil um ca. 10′000 v.Chr.
ein Erdrutsch den Eingang verschlossen hatte.
Das ehemalige unterirdische Flussbett misst eine Gesamtlänge von zwei Kilometer,
doch schon nach 100 Metern trifft man auf die Malereien.
Um die Felszeichnungen vor der Atemluft der Besucher zu schützen,
können nur 700 Besucher jeden Tag die Höhle besichtigen.
In der Hauptsaison wird dringend empfohlen, vorher seine Tickets zu reservieren.
In Gruppen steigt man über eine enge, steile Treppe in die Höhle hinab.
Das Fotografieren in der Höhle ist verboten.
Die ältesten Zeichnungen werden auf ein Alter von ca. 20′000 Jahren datiert.
Für die Zeichnungen brauchte man dazumal oft Holzkohle.
Mittels Datumanalyse dieser Holzkohle,
war es möglich einen relativ genauen Zeitplan zu erstellen,
wann diese Zeichnungen gemalt wurden.
1922 wurden die steinzeitlichen Zeichnungen entdeckt.
Die Entdecker waren die Schüler André David und Henri Dutertre.
Im Jahre 1923 wurde der jetzige Eingang zur Höhle gegraben.
In erster Linie malte man Tiere: Bisons, Mammuts, Auerochsen, Pferde.
Obwohl die Formen eigentlich sehr vereinfacht sind, erkennt man die Tiere sofort.
An einer Stelle machte man sich sogar die natürliche Form der Höhle zu nutze,
um einen Mammut plastisch erscheinen zu lassen, frühes 3-D.
Die Höhle teilt sich in mehreren Säle auf.
In einem Saal sind Zeichnungen von Pferden, Wisents und Mammuts zu finden.
Das Alter der Zeichnungen liegt bei ca. 16′000 und 20′000 Jahren.
Diese Zeichnungen sind mit Holzkohle erstellt.
In einem anderen Saal ist eine 40 m breite Galerie zu sehen.
Abgebildet sind Pferde, Wisente, Fische und negative Hände.
Eine Art Air-Brush kannten diese Menschen auch schon.
Die Hand wurde an die Wand gehalten und Farbe darauf geblasen.
So entstanden die “negativen Hände”.
Über die Punkte neben den Händen, kann man nur spekulieren.
Eventuell das Alter des Menschen, der die Hand an der Wand gelegt hatte.
In einem ausgetrockneten Teil der Höhle finden sich menschliche Fusspuren.
Die ca.12′000 Jahre alten Spuren stammen von einem Kind.
In der Bärengalerie sind an der Höhlenwand, Kratzspuren von Bären ersichtlich.
In einer Höhle befindet sich eine Eichenwurzel,
die eine Länge von über 12m hat und von der Decke
senkrecht durch die Luft bis in den Boden reicht.
Im Scheibensaal kann man Kreisel, Scheiben und runde Perlen bestaunen.
Durch bekannte physikalische Gesetze hat die Natur
dieses faszinierende Dekor geschaffen.
In andere Säle sind Silhouetten von Frauen und weibliche Körperteile ersichtlich.
Auch an den Decken wurde gemalt und gekritzelt.
Wieso und warum Menschen obwohl Sie sich fürchteten in solchen Höhlen,
hineinstiegen und zu malen begannen, wird man wohl nie erfahren.
Unser nächstes Ziel hiess danach: St.Cirq Lapopie.
Obwohl der Ort nur weniger als 200 Einwohner zählt,
ist er eine der bekanntesten Stätten des Lottal.
Er liegt auf den Klippen des linken Lotufers, fast 100 Meter oberhalb des Flusses.
Wikipedia St.Cirq Lapopie
St.Cirq Lapopie
St.Cirq Lapopie
St.Cirq Lapopie
Video Midi-Pyrénées
Tourismus midi Pyrénées
Durch St.Cirq Lapopie führt die Célé-Variante des Jakobsweg.
St.Cirq Lapopie war der Hauptort einer der vier Grafschaften im Quercy
und wurde im Mittelalter auf vier Feudalherrschaftshäuser aufgeteilt.
Aus diesem Grunde bestand die Festung Lapopie aus mehreren Schlössern
und befestigten Häusern die das Dorf beherrschten.
Im Hundertjährigen Krieg wird St.Cirq Lapopie belagert
und schliesslich durch Verrat eingenommen.
1471 werden auf Befehl Ludwigs XI die Wehranlagen geschleift.
Während der Religionskriege lässt Heinrich von Navarra
auch noch den Rest zerstören.
St.Cirq Lapopie wird jedoch wieder aufgebaut
und zählt heute zu den schönsten Dörfer Frankreichs.
les plus beaux villages de france
Unterhalb der Befestigungsanlagen sind in den kleinen Dorfstrassen,
die durch befestigte Tore gesichert waren,
zahlreiche alte Häuser erhalten geblieben.
Die Fassaden aus Stein oder Fachwerk stammen grösstenteils
aus der Zeit zwischen 13. und 16.Jh.
Die Häuser sind sehr schmal; typisch sind auch die mit Flachziegeln gedeckten,
stark abfallende Dächer.
Die Häuser deren Giebel zur Strassenseite zeigen, sind durch ein “entremi”
voneinander getrennt, einen sehr schmalen unbebauten
Zwischenraum, durch den das Regenwasser und
früher die Abwässer aus Latrinen und Spülsteinen abflossen.
Überragt wird das Dorf von der romanischen Kirche aus dem 12.Jh.
Nach diesem schönen Rundgang, machten wir in einem kleinem
Restaurant eine Pause und bestaunten von der Terrasse aus,
nochmals das kleine schmucke Dörfchen.
Unser nächstes und letztes Ziel hiess nun: Rocamadour
Der Name Rocamadour leitet sich vom hl.Amadour,
einem Eremiten, der hier am Fuss eines steilen Felsens (roc) Zuflucht fand, ab.
Die Stadt liegt an einer Steilklippe in das hier weitgehend trockene Alzoutal.
Video Midi-Pyrénées
Rocamadour
Rocamadour
Wikipedia Rocamadour
Tourismus midi Pyrénées
Die Ursprünge der Wallfahrt werden von der Legende in urchristliche Zeit verlegt.
Der Zöllner Zachäus, der den Namen Amadour (Amator) angenommen habe,
soll nach Christi Tod von Jericho als Einsiedler nach Gallien gekommen sein
und das Heiligtum gegründet haben.
Wikipedia Zöllner Zachäus
Er soll auch die Marienfigur aus einem Baumstamm geschnitzt haben.
In Wirklichkeit dürfte das Gnadenbild der thronenden Gottesmutter
mit dem frontal auf ihrem linken Knie sitzenden Kind wohl dem 12.Jh. angehören.
Als 1166 ein unverwester Leichnam in einem alten Grab
an der Schwelle der Marienkapelle entdeckt wurde,
glaubte man den legendären Einsiedler Amadour gefunden zu haben.
Es wird von verschiedenen Wundern berichtet,
die den Ruhm des Gnadenortes verbreiteten.
Die der Jungfrau Maria geweihte Stadt rangiert direkt hinter Rom,
Jerusalem und Santiago de Compostela als bedeutender Wallfahrtsort.
Die Wallfahrt zur schwarzen Muttergottes war im Mittelalter sehr berühmt.
Wikipedia schwarze Madonna
Viele Wallfahrer kamen jedoch nicht aus eigenem Antrieb hierher,
sondern ihnen war die Pilgerfahrt als Busse auferlegt worden.
Diese Praxis des kanonischen Rechtes hatte sich zur Karolingerzeit entwickelt
und wandelte sich seit dem 13.Jh.
zu einer von weltlichen Gerichten verhängten Strafe.
Davon zeugt die grosse zum Heiligtum führende Treppe.
Direkt bei der Treppe liegt das Restaurant St.Marie
Restaurant St.Marie
Hier haben wir etwas kleines getrunken.
Von diesem Restaurant geniesst man eine sehr schöne Aussicht.
Danach ging der Rundgang weiter.
Der Busswallfahrer hatte nach der Ankunft in Rocamadour
ein Kleid aus grobem Stoff und Ketten an Hals und Armen anzulegen.
Dann musste er auf Knien die Treppe zu einem Pranger hinaufsteigen.
Vor dem Altar der Kapelle erflehte er Vergebung,
worüber ihm eine Bescheinigung ausgestellt wurde.
Dann konnte er das bleierne Pilgerabzeichen erwerben.
Im Hundertjährigen Krieg wurde die Kapelle zerstört.
Der protestantische Hauptmann Bessonies zerschlug den Leichnam
des legendären Heiligen.
Das Gnadenbild und eine in der Kapelle aufgehängte Glocke,
die der Legende nach durch selbsttätiges Läuten Wunder ankündigte,
blieben verschont.
Das in die Kalksteinfelsen gebaute Rocamadour,
dessen mittelalterliche Häuser sich an die steilen Abhänge
über der Schlucht des Flusses Alzou schmiegen, bilden ein imposantes Ensemble.
Besucher können die Grosse Treppe zur heiligen Stadt aus dem 12.Jh. hinaufsteigen,
die aus sieben Kapellen besteht, die bedeutendste ist die Marienkapelle,
die über der Krypta des des Heiligen Amadour steht.
Die Basilika Saint-Sauveur und die Krypta sind UNESCO Weltkulturerbe.
Weitere Höhepunkte sind die Michaelskapelle und die Burg aus dem 14.Jh.
mit atemberaubendem Ausblick.
Wir hatten das Auto beim Hotel le Belvedere parkiert.
Hotel le Belvedere
Nach einem kleinen Imbiss im Restaurant mit super Aussicht auf Rocamadour,
kauften wir noch die Regionale Spezialität ein. Der Käse aus Ziegenmilch.
Wikipedia Rocamadour Käse
Danach fuhren wir nach Cahors zurück und gaben das Mietauto ab.
Mit Katrin zusammen, nahmen wir auf der Place Gambetta ein Apero.
Läuft man in Frankreich in einer Stadt wie z.b. Cahors,
fallen einem sofort verschiedene Sachen auf.
Die ÖV ist fast nicht vorhanden. Man ist auf das Auto angewiesen.
Läuft man auf dem Trottoir wenn es überhaupt eines gibt,
muss man höllisch aufpassen, dass man nicht auf eine Hundescheisse draufsteht.
Hier nimmt niemand der Hundekot auf.
Die Franzosen stehen unheimlich auf Foie Gras Entenleber.
Überall kann es gekauft werden und in praktisch jedem Menü kommt es vor.
Da wir im Roquefort Käse und Armagnac Gebiet sind,
ist es klar was es zum Nachtessen gab.
Wir assen im F&B Restaurant in der Altstadt von Cahors.
Restaurant F&B
Ach ja, das Wetter. Es war ein super schöner sonniger Tag.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



Es können keine Kommentare abgegeben werden.

AKTUELL IM BLOG


    Notice: Undefined variable: pre_HTML in /var/www/ch.giacomello.archive.blog/wp-content/themes/wanderungsblog/sidebar.php on line 59

    Notice: Undefined variable: post_HTML in /var/www/ch.giacomello.archive.blog/wp-content/themes/wanderungsblog/sidebar.php on line 67

MEHR ZUM THEMA Jakobsweg


MEHR ZUM THEMA Tessin


MEHR ZUM THEMA Glarnerland