Jakobsweg - Geschrieben am Mittwoch, Mai 16, 2012 21:12 von Franco - 0 Kommentare

Camino Francés Teilstrecke 25 Rabanal del Camino – Ponferrada

16.5.12

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Camino Francés Teilstrecke 25 Rabanal del Camino – Ponferrada

Die Beschreibung der Teilstrecken ist unter
Fernwege.de
gut beschrieben. Viele Fotos, Links, Karte mit Höhenprofil sind auch einsehbar.

Noch besser ist der Weg unter GPS-Tracks.com beschrieben mit Höhenprofil und Film.
GPS-Tracks.com

Weitere nützliche Links:
Albergues del Camino de Santiago
Caminosantiago
El camino a Santiago
Infocamino
Toprural
chemin-saint-jacques-de-compostelle
caminosantiago
caminodesantiago.consumer.es
posadascaminodesantiago
jacobeo.net

Folgende Wanderführer hatten wir dabei:
Der Wanderführer Spanien: „Jakobsweg Camino Francés”
aus dem Verlag Conrad Stein, Outdoor Handbuch Nr. 23

Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg vom Verlag Dumont aktiv

Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg

Kompass Spanischer Jakobsweg Wanderkarte

und natürlich der Miam Miam Dodo

Die Teilstrecke 25 Rabanal del Camino – Ponferrada führt von:
Rabanal del Camino – Foncebadón – Manjarin – El Acebo – Molinaseca nach Ponferrada.

Als Titel für den heutigen Tag, haben wir den folgenden gewählt:
Über die Cordillera Cantábrica zum Eisenkreuz wo die Seelenlast abgelegt wird.

Heute war früh Tagwache. Wir hatten die längste Etappe (34km) vom diesjährigem Pilgerweg vor uns.
Als Schmankerl, wie es die Österreicher zu sagen pflegen, sind neben der Länge,
noch fast 1200 Höhenmeter zu bewältigen und dies alles abwärts. Wir freuten uns darauf.
Im Hotelrestaurant haben wir einen Kaffee getrunken. Der Gasthofbesitzer war auch anwesend.
Er war es auch, der uns gestern Abend keinen Kaffee mehr ausgeschenkt hat,
weil um 22:00 Uhr die Bar schon geschlossen hat.
Als ich gestern Nachmittag den Bericht auf der schönen Terrasse geschrieben habe,
wartete ich eine halbe Stunde es kam keine Bedienung.
Ich ging in das Restaurant und wollte etwas bestellen,
nur ein Herr war an der Bar und löste Kreuzworträtsel.
Er schaute mich an und sagte nichts.
Ich wartete noch eine Weile an der Bar, aber es kam keine Bedienung.
Ich ging wieder auf die Terrasse und schrieb an dem Bericht weiter.
Nach einer halben Stunde kam ein Kellner und ich konnte etwas bestellen.
Ihr wollt sicher wissen wer dieser Herr an der Bar war.
Es war, das weiss ich jetzt im nach hinein, der Gasthofbesitzer.
Lieber Kreuzworträtsel lösen, als ein Bier verkaufen.
Ihr denkt sicher, dass wir wegen solchen Vorfälle genervt sind.
In keiner Art und Weise. Wir schreiben es nur auf, so das Ihr es auch wisst,
möchtet ihr den Jakobsweg unter die Füsse nehmen.
Wir geniessen jede Minute und lassen uns von niemanden das Erlebnis
und die Emotionen vom Jakobsweg nehmen.
Als wir das Gasthof verliessen, lachte uns die Sonne an, stahlblauer Himmel,
richtiges Kaiserwetter, aber kalt. Manuela zog sogar die Handschuhe an.
Wir verliessen Rabanal mit seinen 22! Herbergen.
Heute bestätigte sich, das was wir bis heute oft auf dem Jakobsweg gesehen haben.
Sehr viele Pilger starten die Etappe oft sehr früh,
um wiederum die ersten zu sein, die in der Pilgerherberge ankommen.
Es waren unzählige Pilger auf dem Weg, als wir Rabanal del Camino um 7:00 Uhr verliessen.
Uns störte nicht die Anzahl der Pilger, sondern das laute Gegröle und diskutieren.
Wir befinden uns auf eine der eindrücklichsten Etappe des ganzen Jakobweges,
und dies sollte man auch mit der angemessenen Verhaltensweise entgegnen.
Über eine Ginster- und Heidelandschaft führte uns der Bergweg aufwärts. Nebel zog auf.
Während dem laufen genossen wir eine herrliche Aussicht auf die Sierra Teleno und die Maragatería.
Wir erreichten das halb verfallene Dorf Foncebadón.
Im 10.Jh.fand in diesem kleinen Bergdorf sogar ein Kirchenkonzil statt,
und im 11.Jh. gründete der Eremit Gaucelmo hier eine wichtige Pilgerherberge.
Dieser wichtige Standort am Jakobsweg besass Herberge, Kloster und Kirche.
Bis zum 19.Jh. stand Foncebadón unter besonderem königlichem Schutz,
mit der Auflage, sich um Pilger und den Weg zu kümmern.
Bis zum Jahr 2000 lag dieser Ort, der einstmal eine so wichtige Station auf dem Jakobsweg bedeutete,
zu Ruinen zerfallen und verlassen da.
Erst 2001 wurde die Wiederbelebung des Ortes in Angriff genommen.
In Foncebadón kleine Pause eingelegt und ein Kaffee getrunken.
Wir hofften, das der Nebel sich lichtet, wenn wir den Cruz de Ferro erreichen.
Während der Kaffeepause bemerkten wir, das wir keine Batterien mehr hatten.
Fotoapparat ohne Batterien wertlos.
In der Bar hatten sie leider keine Batterien.
Wir verliessen das Lokal und liefen durch das kleine Dorf.
In der Taberna de Gaia, konnten wir zum Glück Batterien kaufen.
La Taberna de Gaia
Die Taberna (Taverne) de Gaia, ist eine besondere Gaststätte,
die man besucht haben muss.
Auf der Karte findet man mittelalterliche Gerichte.
Auch die Einrichtung des kleinen Speiseraum ist rustikal und einfallsreich.
Die Wirtsleute und Bedienung sind auch speziell gekleidet, nämlich mit mittelalterlichen Kleider.
Über einen Bergpfad verliessen wir Foncebadón.
Herrlich ist der Ausblick von hier oben auf die sanft geschwungene Berglandschaft,
deren Gipfelregionen wir uns nun schon deutlich angenähert haben.
Der Aufstieg zum Cruz de Ferro gehört zu den Höhepunkten
und ist ein absolutes Muss für jeden Jakobspilger – nicht nur,
weil man hier in über 1500 Metern Höhe auf dem Dach des Jakobsweges ankommt.
Mit 1531 m.ü.M. ist der Rabanal Pass auf dem Monte Irago,
der zweithöchste Punkt des gesamten Camino Francés.
Der höchste ist der Somportpass in Aragón.
Wir sind nun in den Bergen von León (Montes de León),
welche die Maragatería von der Landschaft des Bierzos trennen.
Wikipedia Cordillera Cantábrica
Diese Felsbarriere (die kantabrischen Bergen) ist mächtiger als die,
die später den Bierzo von Galicien trennt, sie ist aber nicht so steil.
Über riesige Erika Gebüsche erreichten wir den oft von Nebel verhüllten
Eisenkreuz Cruz de Ferro, auf den Rabanal Pass.
Wir hatten Glück, kein Nebel, super Wetter, keine Pilger, wir standen alleine vor diesem schlichten,
aber eindrücklichsten und symbolträchtigsten Punkt des gesamten Jakobsweg.
Über einen gewaltigen Steinhaufen erhebt sich ein etwa 5m hoher, schlanker Eichenstamm,
darauf ein kleines bescheidenes Eisenkreuz.
Der genaue Ursprung liegt im Dunkeln.
Es könnte ursprünglich ein römisches Wegzeichen oder ein dem römischen Gott Merkur,
dem Patron der Reisenden, gewidmeter Altar gewesen
und später von den Christen übernommen worden sein.
Tausende Jahre reicht hier die Tradition des “Steinaufschichtens” schon zurück,
bereits zu vorrömischer Zeit war es üblich, und auch den Römern war dieser Brauch bekannt.
Der Eremit Gaucelmo, machte das heidnische Symbol zu einem christlichen,
indem er an dieser Stelle eine Kreuz errichtete.
Sicher ist, dass seit Jahrhunderten die Pilger am Kreuz einen Stein niederlegen.
Für viele Pilger bedeutet das Ritual auch das symbolische Ablegen einer Seelenlast.
Auf jeden Fall sollte der Stein von zu Hause mitgebracht und nicht kurz davor eingesammelt werden!
Auf dem Pfahl, steht folgende Inschrift:
Herr, möge dieser Stein, Symbol für mein Bemühen auf meiner Pilgerschaft,
den ich zu Füssen des Kreuzes des Erlösers niederlege, dereinst,
wenn über die Taten meines Lebens gerichtet wird,
die Waagschale zugunsten meiner guten Taten senken.
Wir sind der Überzeugung, das viele Menschen, dann das erhalten werden,
was Sie während ihres Lebens angerichtet haben
Wir liessen unsere Rucksäcke neben dem Steinhügel liegen und liefen auf den Hügel hinauf.
Wir hatten Tränen in den Augen.
Ihr versteht sicher, dass wir den Moment neben dem Kreuz für uns behalten wollen.
Soviel zum Stein den wir abgelegt haben. Der Stein stammt aus Kroatien.
Wir waren vor ein paar Jahren dort in den Ferien.
An einem wunderschönen kleinen Strand, verbrachten wir einen sehr schönen Tag.
Wir lernten Menschen kennen die uns heute noch am Herzen liegen und wenn möglich besuchen.
Wir sassen nun auf diesem Steinhügel und berührten den Eichenstamm.
Ganz alleine, niemand störte dieser für uns wichtigen Augenblick.
So ein ergreifender und emotionaler Moment kennt nur der Pilger der dort oben war.
Wir waren dankbar für die Gesundheit, wir hatten auf dem ganzen Weg,
keine so grosse Schmerzen, so das wir abbrechen mussten.
Wir bedanken uns für die schöne Natur, zu der wir mehr Sorge halten müssten.
Die Tiere, die wir während unser Pilgerschaft oder auf unseren Bergwanderungen
immer wieder begegnen.
Die vielen Freunde bei uns zu Hause, oder die wir auf dem Weg kennengelernt haben.
Wir waren dankbar, auf dem Jakobsweg zu sein.
Wir waren dankbar das wir auf unseren Bergtouren bis jetzt immer wieder ohne
Unfälle nach zurückkehren konnten.
Ein Kuckuck Gesang weckte uns auf. Seit Tagen hören wir jeden Tag den Kuckuck.
Leise und voller Emotionen verliessen wir den Cruz de Ferro.
Mit einem atemberaubenden Ausblick in die phantastische Gebirgskulisse
der Sierra Teleno, verliessen wir den Cruz de Ferro.
Über Pfaden und Wegen, bergauf und bergab,
erreichten wir die Überreste des verfallenen Bergdorfes Manjarín.
Eine Glocke ertönte als wir uns Manjarín und an seinen paar kleinen fantasievoll
zusammengezimmerten Gebäude genähert hatten.
In dieser kleinen Ansiedlung mit einer sehr spartanischer Herberge, lebt Tomás.
Tomás wollte 1993 eigentlich nach Santiago, entschied sich dann aber,
in der Einsamkeit von Manjarín zu bleiben und,
in der Tradition der Tempelritter für die Pilger zu sorgen.
In Eigenregie stellte er hier in der Einsamkeit ein einfaches Refugio auf die Beine.
In diesem urigen Anwesen machten wir eine kleine Pause, und holten unser Selo (Pilgerstempel) ab.
In einem Miniladen werden Souvenirs , Snacks, Getränke verkauft.
Wie schon oft erwähnt, schenkt einem der Pilgerweg nichts,
gibt ihn aber hundertfach zurück.
Nach Manjarín kommt diese Weisheit wieder zum Tragen.
Der Weg führt nicht, wie viele es hoffen abwärts,
sondern nochmals aufwärts.
Hier ist nun mentale Stärke und Wille gefragt.
Nach einer kleinen Anhöhe geht es nun endgültig mit einer traumhaften Aussicht abwärts.
Hier gibt der Jakobsweg es wieder hundertfach zurück.
Was für ein Panorama in das Tal des Río Sil, das Gebiet El Bierzo und auf Ponferrada.
Über einen steilen und steinigen Wanderpfad erreichten wir das pittoreske Steindorf El Acebo.
El Acebo mit seinen Schieferhäusern und Holzbalkone, ist ein schmuckes Dorf,
und gilt als typisches Bergdorf für die Region Bierzo.
Im schönen Gasthof “La Casa del Peregrino” haben wir eine Mittagspause eingelegt.
Gasthof “La Casa del Peregrino”
Wir bestellten uns ein Bocadillo und ein Tortilla und zum ersten Mal Rotwein aus dem Bierzo Gebiet.
Das Essen war sehr gut. Der Wein exzellent.
Während dem Essen sahen wir die Pilger die wie wir über den Pass gelaufen sind,
und nun in El Acebo ankamen.
Diverse Pilger waren mit den Kräften fast am Ende.
Der Weg nimmt dir oft die letzte Kraft und baut dich aber wieder auf.
Er schenkt dir nichts, aber trotzdem kommst du reich nach Hause.
Mit Freude konnten wir sehen, das Annette in El Acebo ankam.
Wir begrüssten Sie und waren glücklich, das sie es geschafft hatte.
Wir verliessen das schöne Dorf El Acebo und liefen weiter abwärts ins Bierzo Tal.
Alles ist nun grüner und saftiger. Je tiefer wir nun waren, je wärmer wurde es.
Das Klima der im Tal des Río Sil gelegene Region ist sehr mild, fast mediterran.
Das El Bierzo Gebiet ist bekannt wegen den Kastanien und dem Honig.
Einen immer besseren Ruf geniessen die fruchtig-aromatischen Weine der Region.
Ein gute Flasche Wein ist mit einem Rioja vergleichbar, auch im Preis.
Der Weg führte uns neben weissen und gelben übermannshohen Ginster.
Lavendel soweit das Auge reicht.
Wir erreichten Riego de Ambrós.
Riego de Ambrós ist ein kleines verschlafenes Dörfchen. Kein so grosser Rummel wie in El Acebo.
Viele Häuser in Riego de Ambrós wurden restauriert. Hier kehrt wieder Leben ein.
Kurz nach Riego de Ambrós erreichten wir einen schönen Kastanienwald.
Bei diesem Kastanienhain mit einigen uralten Baumriesen, legten wir uns im Schatten,
und liessen unsere Füsse in einem kleinen Bach, der direkt daneben vorbeirauschte, baumeln.
Das Vogelkonzert war einfach gewaltig. Die Grillen zirpten, man verstand fast sein eigenes Wort nicht.
Im Schatten dieser mächtigen Esskastanienbäumen, war wieder so ein Moment, wo uns die Weisheit
wieder bewusst wurde, der Camino gibt es dir hundertfach wieder zurück.
Nach dieser sehr schönen Pause durchquerten wir das herrliche Nachtigallental.
Die Luft roch nach duftenden Kräuter, Blumen, Lavendel, Ginster und vom Harz der Lack-Zistrose.
Die Lack-Zistrose ist eher ein Strauch als eine Rose.
Wikipedia Lack-Zistrose
Diese Lack-Zistrose wächst an den steilen, sonnen verwöhnten Hängen vom Nachtigallental,
deren grosse weisse Blüten im Frühsommer einen betörenden Duft verströmen.
Die Lack-Zistrose wächst an keiner anderen Stelle des Camino als hier.
Die Lack-Zistrose wird auch Labdanum-Zistrose genannt, da sie das Harz Labdanum produziert.
Labdanum wurde auf Zypern der Liebesgöttin Aphrodite geweiht.
Neben Myrrhe und Weihrauch wurde Labdanum als Heil-, Schönheits- oder Räuchermittel,
bereits in der Bibel erwähnt.
In den Badehäusern und Tempel der Kreter brannte stets eine Räucherschale mit Labdanum.
Wikipedia Labdanum
Franco konnte nur mit Mühe zwei kleine Pflanzen herausreissen.
Wir versuchen sie in unserem Garten zu setzen.
Bei Temperaturen weit über 30 Grad, liefen wir nun an diesen speziellen Gebüschen entlang.
Durch das Nachtigallental geht es an einigen Stellen felsig bergab.
Wir erreichten Molinaseca.
Der Ortsname leitet sich von Molinos secos, Trocken- oder Getreidemühlen ab.
Schon zu Römerzeit war der Ort am Río Meruelo ein wichtiger Durchgangsort.
Eine ehemals romanische, im 16.Jh. neu erbaute Brücke über den Río Meruelo,
führte uns in die Calle Real, die von sehr gut erhaltenen Adelshäuser gesäumt ist.
Die gut erhaltenen Adelshäuser entlang der Calle Real,
zeugen von dem Wohlstand, der hier einst geherrscht hat.
In Molinaseca, legen viele Pilger einen Halt ein und übernachten hier.
Dementsprechend ist das Dorf für Pilger auch ausgerüstet.
Direkt neben der alten Brücke über den Río Meruelo befindet sich das Hostal “Casa El Palacio”.
Hostal “Casa El Palacio”
Auf der Terrasse des schönen Restaurants zogen wir unsere Schuhe aus
und bestellten uns etwas zu Essen und zu trinken.
Wir wussten das unsere Freunde hier übernachten werden.
Wir hofften, das sie während unserer Pause erscheinen
und wir zusammen noch etwas trinken können.
Wir assen Chorizo mit Pommes und ein kühles Bier, es war traumhaft.
Trotzdem wir im Schatten sassen, war es eine Hitze, die man nicht beschreiben kann.
Beim nahen Brunnen kühlten wir uns zwischendurch die Füsse.
Unsere Österreichische Pilgerfreunde erschienen nicht.
Wir mussten aber aufbrechen, wir hatten noch 7 Kilometer vor uns,
und das bei einer drückender Affenhitze.
Wir durchquerten die malerische Ortschaft auf der Calle Real,
der alten sirga peregrinal.
Der Weg führte uns zuerst über Wiesen und Rebbergen,
um danach auf hässliche Teerstrassen abzubiegen.
Hier ist es wichtig auf die Wegführung zu achten. Die Markierungen sind dürftig angebracht.
Wir wollten auf keinen Fall unnötige Kilometer laufen.
Erschwerend kam hinzu, das keine Pilger mehr ersichtlich waren.
die meisten waren vermutlich schon in den Herbergen.
Über endlose Asphaltstrassen, ein wenig abstossende moderne Gewerbe- und Wohngebiete
liefen wir in die Altstadt von Ponferrada ein.
Ponferrada ist die Hauptstadt der Region Bierzo,
einem fruchtbaren Gebiet, das zwischen Kastilien und Galicien liegt.
Turismo Castilla y Léon
Turismo León
Turismo Ponferrada
Die Altstadt zwischen Rathausplatz und Burg,
steht im Kontrast zu dem was wir vorher von Ponferrada gesehen- und durchlaufen haben.
Schon vor der Templerburg befand sich an dieser strategisch günstigen Stelle
am Zusammenfluss von Río Sil und Río Boéza eine keltische Befestigungsanlage
und nach deren Übernahme siedelten Römer an den Flussufern.
Doch der Aufschwung kam mit den Jakobspilgern.
Als um 11.Jh. Osmundo, Bischof von Astorga den Bau einer Brücke
für die Pilger des Jakobsweges veranlasste,
bildete sich bald eine Siedlung um die Brücke mit dem Namen Pons ferrata, “Brücke aus Eisen”.
Die Erlaubnis für den Ausbau der Festung,
die dem Schutz der Pilger auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela dienen sollte,
erhielt der Templerorden durch Ferdinand II. von León im Jahr 1178.
Die äusserste Mauer der Festung war zugleich Stadtmauer des mittelalterlichen Ponferrada.
Grosse Schäden erlitt die Festung zwischen 1850 und 1924.
In dieser Zeit wurden die Mauern als Baumaterial verwendet.
Trotzdem zählt die Templerfestung noch zu den besterhaltenen Burgen Spaniens.
Wir standen nun vor dieser grossartigen Templerburg.
Eines der bedeutendsten Zeugnisse mittelalterlicher Militärchitektur in Spanien.
Die riesige Ritterburg besitzt sogar noch eine Zugbrücke.
Die 12 Originaltürme zur Absicherung gegen feindliche Angriffe
sind nach den Formen der Sternbilder ausgerichtet.
Mittelalter wie man es sich vorstellt!
Zahlreiche Mythen und Legenden umranken die Existenz des Templerordens,
der 1118 von Kreuzrittern in Jerusalem gegründet wurde.
Die Templer waren Ritter und Mönche zugleich,
innerhalb weniger Jahrzehnte kontrollierten sie aber auch
das Finanz- und Transportwesen der christlichen Welt.
Wikipedia Templerorden
Sie machten sich den Schutz der heiligen Stätten und der Pilgerwege zur Aufgabe.
In ihrer Rolle als Banker verwalteten sie beispielsweise auch das Geld wohlhabender Pilger,
die auf diese Weise vor Überfällen sicherer waren
und unterwegs an den Stützpunkten des Templerordens sozusagen Geld abheben konnten.
Die wirtschaftliche Macht der Templer war dem französischen König Philipp IV. ein Dorn im Auge
und 1307 verbot auf sein Betreiben hin, Papst Klemens V. den Orden.
Dabei wurde den Templern zum Verhängnis,
dass sie geheimnisvolle Rituale praktizierten, die es ihren Gegner leicht machten,
ihnen Satanskult und Hexerei vorzuwerfen.
Zwischen Burg und Rathausplatz befindet sich die schöne kleine Altstadt von Ponferrada.
Wir liefen durch die Altstadt und erreichten endlich
das Hotel “Aroi Bierzo Plaza” an der Plaza del Ayuntamento.
Hotel “Aroi Bierzo Plaza”
Wir bezogen das schöne Hotelzimmer. Nun hiess es zum letzten Mal Rucksäcke auspacken.
Das Duschen war nach dieser Hitze eine richtige Wohltat.
Wir ruhten uns ein bisschen aus um danach die kleine Altstadt zu besichtigen.
Wir liefen durch die malerische Calle del Reloj,
mit dem historischen Glockenturm (Torre del Reloj) aus dem 16.Jh.
Der Glockenturm war zugleich früher das mittelalterliche Stadttor.
Wir erreichten danach die schöne Plaza Virgen de la Encina.
Direkt daneben befindet sich die Renaissancekirche Basilica Nuestra Señora de la Encina 16.Jh.
Sie besitzt einen schönen Barockturm.
Wir gingen in die Kirche um den Stempel abzuholen.
Der Sigrist begleitete uns in die Sakristei, und ermahnte uns,
das wir die Credencial (Pilgerbüchlein) richtig ausfüllen müssen.
Wir hatten vergessen unsere Namen aufzuschreiben.
Er wollte uns den Stempel aus diesem Grund fast nicht geben!
Uns wurde so richtig die Leviten auf Spanisch gelesen.
Nach diesem kleinen Rundgang durch die Altstadt, liefen wir zu einem grossen Lebensmittelladen,
und kauften diverse Spezialitäten ein, die wir nach Hause nehmen wollten.
Wein, Käse, Chorizo, Brandy usw.
Zurück zum Hotel, luden wir alles ab und gingen in das Hoteleigene Restaurant,
das sich wie das Hotel direkt an der Plaza del Ayuntamento befindet.
Wir sassen nun wieder an so einem schönen Platz mitten in der Altstadt
und genossen den letzten Abend als Pilger.
Wehmut kam in uns auf.
Wir waren glücklich und doch traurig.
Als Abschluss der Pilgerreise genehmigte
sich Franco wieder ein Carlos I.
Müde gingen wir danach zu Bett.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 7 1/2 Std.
ca.550m aufwärts
ca.1180m abwärts
34 km
Noch 207 km bis Santiago de Compostela

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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