Fribourg/Waadt/Jura - Geschrieben am Freitag, Juli 17, 2015 19:50 von Franco - 0 Kommentare

Wanderung Schwarzsee – Kaiseregg – Schwarzsee

17.7.15

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Schwarzsee – Kaiseregg – Schwarzsee

Mit dem Auto bis nach Schwarzsee 1047 m.ü.M. Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der
direkt am Schwarzsee liegende Gypsera-Parkplatz.
Schwarzsee
Die wilde Idylle rund um den Schwarzsee ist nicht nur ein Paradies für Wanderer, Jogger und
Ruhesuchende. Sie nährt seit jeher auch die Fantasie der Einheimischen: Laut einer Sage soll der
See so schwarz sein, weil ein Riese hier seine Füsse gewaschen habe. Je nach Lichteinfall
schimmert der Schwarzsee grünlich, grau oder türkisblau, und im Sommer lockt er mit bis zu 22 Grad
zum Baden. Unsere heutige Wanderung, wird uns auf den Kaiseregg führen.
In zwei Staffeln branden die Freiburger Voralpen gegen die Eisriesen des Berner Oberlands.
Die erste Kalk- und Mergelbarriere wird durch die Gebirgskette zwischen dem Gantrisch und der
Kaiseregg gebildet. Der grösste Teil dieser Kette ist fest in Berner Hand, bis auf den Schwarzsee
ganz im Westen zwischen der Kaiseregg und der La Berra. Zwar wird auch dort Deutsch
gesprochen, aber spätestens bei der Postautohaltestelle wird klar: Wir befinden uns im Kanton
Freiburg. Denn nicht die Post bedienen Schwarzsee, sondern die Transports Publics Fribourgeois.
Zweites Kennzeichen des Kantonswechsels: Während man auf dem “reformierten” Berner Gantrisch
ein Gipfelkreuz vermisst, steht auf der “katholischen” Kaiseregg stolz und wuchtig ein Holzkreuz,
das jedem Ankömmling Gottes Segen mitgibt. Wie der Name dieser Kalkpyramide bereits andeutet,
stehen wir auf einem Eckberg, was der Aussicht natürlich entgegenkommt. Sie zieht sich – nur kurz
vom Rotenchasten unterbrochen – von der Tour d’Ai bis hin zum Altels. Die Zustiegsmöglichkeiten
zu diesem Berg sind eher beschränkt. Die gebräuchlichste Variante führt vom Schwarzsee über die
Salzmatt. Bis Mitte Juni liegt in der recht steilen Westflanke noch viel Schnee. Die Traversierung
dieser Flanke mit anschliessendem Erklimmen einiger “Bärentritte” (so werden überhohe
Treppenstufen im Gebirge auch genannt) ist bei normalen Verhältnissen ein Kinderspiel.
Es muss jedoch nur wenig Schnee in den Ritzen liegen, und schon ist das ganze Unternehmen
wegen einer kurzen Passage in Frage gestellt. Das zweite Risiko ist die Nässe, denn der Kalk
wird sofort sehr glitschig. Ansonsten steht dem Erklimmen dieses Berges aber nicht im Weg,
und man läuft sogar Gefahr, von Bergläuferinnen und Bergläufer mit Starterhosen und
Getränkeflasche im Halfter überholt zu werden. Da im unteren Teil der Wanderung, das Gebiet und
die Aussicht nicht allzu berauschend ist, haben wir schon zu Beginn unserer heutigen Wanderung
beschlossen die Kaisereggbahn zu benutzen. Erste Fahrt ist aber erst um 9:00 Uhr. Wir versüssen
das warten indem wir am Strand des Schwarzsees den Enten zuschauen. Endlich öffnet die
Sesselbahn – die sich direkt neben dem Schwarzsee befindet – ihre Pforten. Bequem schweben wir
in die Höhe und ersparen uns so ca. 400 Höhenmeter. Auf der Riggisalp 1484 m.ü.M. heisst es
aussteigen und die Rucksäcke schultern.
Kaisereggbahn
Direkt neben der Bergstation befindet sich das schön gelegene und erbaute Bärghuus.
Bärghuus
Vom Berggasthaus hat man eine sehr schöne Aussicht zur Kaiseregg. Die von weither sichtbare
Kaiseregg ist mit 2185m die höchste Erhebung über dem Schwarzsee. Für den begeisterten
Bergwanderer in dieser Region ist die Eroberung dieses stolzen Gipfels ein Muss. Die hier
vorgeschlagene Tagestour gilt als Klassiker in den Freiburger Alpen. Gut ersichtlich ist auch
unser weiterer Wegverlauf. Wir lassen das Bärghuus links liegen und wandern auf einer breiten
Alpstrasse kurz abwärts, bis zu einer Weggabelung, wo wir links abbiegen. Weiter geht es zur
bereits gut sichtbaren Alphütte der Alpgenossenschaft Schmitten auf der Riggisalp 1432 m.ü.M.
Wir beschliessen auf dem Rückweg, hier eine Pause einzulegen. Weiter geht es über die Riggisalp
zum Riggisalpseelein 1469 m.ü.M. Zwar bewegen wir uns in diesem Bereich im Skigebiet von
Schwarzsee, aber die Erschliessung der Pisten wurde recht naturnah und ohne allzu grosse
Eingriffe in die Landschaft gestaltet. Links am See vorbei geht es anschliessend auf breitem
Alpweg und einen leichten Anstieg über Punkt 1547 m.ü.M. zur Alp Salzmatt 1637 m.ü.M. Ein paar
Meter vor den Gebäuden der Alp Salzmatt wenden wir uns bei der Wegkreuzung Punkt 1636 m.ü.M.
scharf nach rechts und gehen nun genau auf die Gipfelfelsen des Kaiseregg zu. Nun auf gutem Weg
zuerst steil über den Nordwestgrat 1751 m.ü.M. entlang, dann folgt eine Traverse die markant
steigend, sich durch die Nordwestflanke 1872 m.ü.M. zieht. Eine Steilstufe trennt uns noch bis
zum Kaisereggpass. Dieses Teilstück führt durch felsiges und steiles Gelände. Der Weg führt über
diversen Kehren und Stufen und ist hervorragend befestigt. Südlich des Gipfels, erreichen wir
schweissgebadet den Kaisereggpass 2072 m.ü.M. Vom Pass führt nun ein flacheres Teilstück in die
Flanke des Kaiseregg, und danach auf einem Bergpfad leicht ansteigend und unschwierig zum
nahen Gipfel des Kaiseregg 2185 m.ü.M. Oben angekommen werden alle Aufstiegsmühen durch
eine grandiose Aussicht in alle Himmelsrichtungen belohnt. Die Kaiseregg ist einer der
bekanntesten Gipfel der Kette, die das Simmental im Norden und Westen begrenzt. Die Aussicht von
der Kaiseregg besticht durch ihre Vielfältigkeit: Man blickt auf die beiden Zähringer Städte Bern
und Freiburg, hinter dem Mittelland fast auf den gesamten Schweizer Jura und an klaren Tagen
reicht die Sicht sogar bis zum Mont Blanc. Hier oben wollten wir nun eine Mittagsrast einlegen
und die Berner- und Walliseralpen bestaunen. Leider zogen kurz danach Wolken auf, die Aussicht
wurde dadurch ein bisschen geschmälert. Mühsamer waren aber die tausendfach vorkommenden
Fliegen, die ein Essen fast unmöglich machten. Nach einer kurzen Rast nahmen wir den Abstieg
unter die Füssen. Der Abstieg erfolgte auf derselben Route. Beim Abstieg wandern wir wie schon
beim Aufstieg an der Alphütte der Alpgenossenschaft Schmitten auf der Riggisalp 1432 m.ü.M.
vorbei. Hier legen wir eine Kaffeepause ein, und bestellen uns zusätzlich Meringues mit
Doppelrahm. Wir können uns nicht erinnern, so etwas feines jemals gegessen zu haben. Frisch
gestärkt geht es danach mit der Sesselbahn ins Tal runter. Beim Schwarzsee angekommen, ziehen
wir die Badekleider an und beenden diesen schönen Wandertag mit einem kühlen Bad im Schwarzsee.

Markierte Bergwanderung
mit einigen steileren Wegstücken.
Grossartige Aussicht.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 1/4 Std. 10,6 km
ca.830m Aufstieg
ca.830m Abstieg
2185m höchster Punkt
1484m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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