Wallis - Geschrieben am Mittwoch, August 22, 2018 11:50 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Rosswald – Folluhorn – Fülhorn – Rosswald

22.8.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Rosswald – Folluhorn – Fülhorn – Rosswald

Gut haben wir im Hotel Tenne in Gluringen geschlafen. Nach einem reichhaltigen
Frühstück, verlassen wir das Hotel und nehmen die heutige Wanderung in Angriff.
Hotel Tenne
Mit dem Auto sind wir über Brig zur Talstation der Gondelbahn in Brig-Ried gefahren.
Die Ferienhaussiedlung Rosswald, auf einem bewaldeten Bergrücken gelegen, erreicht
man ohne Anstrengung mit einer modernen Gondelbahn von Brig-Ried aus.
Die als familienfreundliche bekannte Feriensiedlung hoch über dem Brigerbad wartet
mit einem Hotel und vielen Ferienwohnungen in einladenden Chaletbauten auf.
Schon während wir uns von der Gondelbahn ab Ried bei Brig bergauf tragen lassen,
steigen die Berge ringsum immer prächtiger empor, und bei der Bergstation in
Rosswald 1821 m.ü.M. geniessen wir erst einmal die fantastische Rundsicht von
dieser Hochebene: Im Westen schweift der Blick über das Tal der Rhone hinab bis
ins Mittelwallis und damit bereits in die französischsprachige Region des Kantons.
Im Norden verläuft über dem Rhonetal vor der Gipfelkette der höchsten Gipfel des
Berner Oberlandes das Band des prachtvollen Grossen Aletschgletschers. Unmittelbar
vor uns dominiert im Osten und Süden das Simplonmassiv die Szenerie, die zahllosen
Gipfel und Grate werden vom imposanten Fletschhorn beherrscht, von dessen
Nordhang der Rossbodengletscher zu Tale zieht.
Bevor wir die heutige Wanderung starten, geniessen wir im Restaurant Rosswald
einen Kaffee und die Rundsicht von der Terrasse aus.
Rosswald
Die Rundsicht hier oben ist grossartig: Im Osten und Süden zeigt sich ganz nah die
gesamte Nordseite des Simplonmassivs, die vielen Gipfeln werden vom mächtigen
Fletschhorn dominiert, an dessen Flanke sich der Rossbodengletscher ausbreitet.
Im Norden und Westen schweift der Blick über das Rhonetal, über seinen Nordhang
ragen hinter dem mächtigen Eisstrom des Grossen Aletschgletschers die schneebe-
deckten Viertausender der Berner Alpen empor.
Beim Restaurant Rosswald das wir nach der Kaffeepause verlassen, zeigt uns ein
Wegweiser den aussichtsreichen Simplon-Höhenweg an, der vor allem für seine
prächtigen Ausblicke berühmt ist. Sofort kommt uns die schöne Wanderung zur
Bortelhütte in den Sinn.
Wir halten uns zunächst gerade aufwärts und verlassen diese sehr schön gelegene
Sonnenterrasse oberhalb Brig. Der Wanderweg führt uns durch die verstreut liegen-
den Ferienhäuser, bis wir die einzige Fahrstrasse von Rosswald erreichen. Hier beim
Parkplatz von Rosswald verlassen wir den steilen Weg und biegen links ab. Ein kurzes
Stück laufen wir auf der Zufahrtstrasse von Rosswald, biegen aber rasch von der
Asphaltstrasse rechts ab. Vorbei an vielen schmucken Chalets, durchqueren wir
den Oberen Ortsteil von Rosswald und erreichen die kleine linkerhand ersichtliche
Kapelle von Rosswald 1942 m.ü.M. Wir wandern an der Kapelle und an den letzten
Häuser von Rosswald vorbei und gelangen in den herrlichen Saflischwald. Der Weg
führt anfangs sehr gleichmässig steigend durch den oberen Teil des Saflischwaldes
nach Norden. Schon bald verlassen wir den dichten Saflischwald und gelangen ins
freie Gelände des grossen Kessels westlich unter dem Folluhorn. Nach dem Wald
geht es auf einem nun schmalen Bergweg weiter Richtung Chläna.
Die Entscheidung die Tour im Uhrzeigersinn zu absolvieren, erweist sich als
goldrichtig. So können wir doch fast die Hälfte der Höhenmeter im Schatten
des Folluhorns absolvieren.
Der weitere Verlauf durch die sehr steile und zum teil ausgesetzte Westflanke des
Folluhorns ist gut einsehbar und führt gleichmässig steigend, an Punkt 2167 m.ü.M.
vorbei. Dabei hat man einen wunderbaren Tiefblick auf Brig und das Rhonetal,
auch das Weisshorn und die Mischabelgruppe erblickt man. Je höher sich der Weg
durch die Flanke schlängelt, so beeindruckend die Blicke auch sind, ein Blick nach
vorn auf den Weg ist zu empfehlen, da es in dem Kessel links von uns sehr steil ab-
wärts geht und wir etliche kleine Runsen durchqueren müssen. Nach der Durchque-
rung der Westflanke stehen wir auf der Grasschulter mit dem Namen “Chläna”
2351 m.ü.M., wo sich ein traumhafter Tiefblick nun nicht nur Rhone abwärts eröffnet,
sondern auch ins obere Rhonetal, das Goms. Der Weg führt nun nach rechts und
Südosten in die steilen Grashänge des Folluhorns. Wird schon zu Beginn des Weges
die Aussicht immer besser, gerät man spätestens bei diesem Punkt ins Schwärmen,
kann man doch jetzt das ganze Gebiet um den Aletsch einsehen. Ab Chläna erreichen
uns die ersten Sonnenstrahlen und es wird heiss. Trotz der Höhe von mehr als 2500 m.
ist nichts mehr mit Abkühlung. In einer schön gleichmässigen Steigung geht es in eini-
gen weiten Kehren über steile blumenreiche Grashänge hinauf zum Gipfel, lediglich
das letzte Wegstück zum Gipfel ist etwas steiler. Der Gipfel des Folluhorns 2655 m.ü.M.
mit seinem kleinen Gipfelkreuz ist erstaunlich flach. Der erste Gipfel ist erreicht und
nach einer Trinkpause und einem genussvollem Panoramablick geht’s gleich weiter
zum wenig höheren Fülhorn. Die Wanderung entlang dem Gipfelgrat zwischen dem
Folluhorn und dem Fülhorn ist nur von kurzer Dauer ist aber eventuell nicht für alle
geeignet, führt er doch gegen den Schluss über eine kleine Felspartie. Wir verlassen das
Folluhorn über den Gipfelgrat der das Folluhorn mit dem Fülhorn verbindet. Während
dem Wandern studieren wir die Schlüsselstelle zu der wir immer näher kommen. Aus
der aktuellen Perspektive macht uns diese Stelle ein bisschen Kopfzerbrechen. Wir
erreichen den Gipfelaufbau und es erweist sich wie so oft das der Bergweg gut mach-
bar ist. Aber Achtung, das Teilstück ist sehr steil und führt über schräg liegende Stein-
platten, die oft rutschig sind. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist hier ein absolutes
muss. Der Weg ist gut markiert, so das man nicht auf die Versuchung kommt, den
Gipfel über die Nordseite zu besteigen. Solange man auf der Südseite bleibt kein
Problem, nur die Nordseite mit dem Abgrund sollte man meiden. Nach einem kurzen
auf der einen Seite etwas ausgesetzten Übergang, brauchen wir bei zwei drei felsigen
Passagen die Hände. Konzentriert überwinden wir die Pièce de résistance und stehen
danach auf den steilen Grashang des Fülhorn, wo der Bergweg uns danach problemlos
auf den Gipfel des Fülhorn 2736 m.ü.M. führt. Ganz alleine geniessen wir das traum-
hafte Panorama. Ganz alleine? nicht ganz. Unzählige Schwarzhalsziegen bevölkern
den Gipfel. Beim Gipfelkreuz essen wir etwas kleines und bestaunen das wunderbare
Panorama an dem wir uns nicht satt sehen können.
Im Norden geht der Blick zu den Berner Alpen von Les Diablerets das wir schon
besucht haben, über das Wildhorn zum Bietschhorn. Über das Nesthorn zum
Aletschgebiet mit dem Aletschhorn und weiter zum Finsteraarhorn bis zum
Galenstock. Im Süden erblicken wir das Weisshorn, die Mischabelgruppe und
die Weissmiesgruppe. Alles Berge die wir gut kennen, haben wir doch in dieser
Umgebung viele Bergwanderungen durchgeführt. Wir bestaunen die Gipfelwelt
vom Simplon mit der Leonegruppe bis zum Binntal das wir auch gut kennen.
Der Tiefblick auf Brig und das Rhonetal ist dabei besonders eindrucksvoll,
2000 Meter über dem Rhonetal – schöner als im Flugzeug.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast nehmen wir den Abstieg unter die Füsse. In meh-
reren Kehren verlieren wir über den steilen aber einfachen Bergweg, schnell an Höhe.
Der Wanderweg biegt nach Nordosten ab, und durchquert die steile Bergflanke.
Trittsicher sollte man sein. Wir erreichen die Einsattelung bei 2646 m.ü.M. Eine
Scharte zwischen dem Fülhorn und Chleine Huwetz. Der Wanderweg biegt nun
rechts ab und führt uns auf schwachen Wegspuren nach Süden durch die Chleini
Öügstchumma zum Wanderweg hinunter 2422 m.ü.M. der über den Saflischpass
führt. Die Schönheit dieses Passes hat sich herumgesprochen. Nicht nur der Alpen-
pässeweg, der in 32 Etappen von Chur bis St.Ginolph am Genfersee führt, verläuft
über den Saflischpass, es ist auch ein Teil der Via Alpina, die acht Länder von
Slowenien bis Monaco miteinander verbindet. Beide Weitwanderwege kennen
wir gut, und haben schon einzelne Etappen geniessen können.
Wir biegen rechts Richtung Westen ab und queren am Fuss des Fülhorns über einen
kleinen Höhenweg 2395 m.ü.M. mit leichten Gefälle, den weiten Hang der Oflini.
Man geht hier durch schöne und blumenreiche Magerwiesen, auf denen sich verschie-
denste Schmetterlinge tummeln. Bei Punkt 2283 m.ü.M. erreichen wir die ersten An-
lagen vom Skigebiet. Der Anblick der Landschaft wird leider von einem künstlich an-
gelegten, mit knallgrünen Plastikbahnen ausgelegten See zur Pistenbeschneiung ge-
trübt. Der Pfad führt uns nun linker hand in einem weiten Bogen über den Hang der
Fleschhalte zum Fleschbode. Tief unter uns erkennen wir den Simplon-Höhenweg
der zur Bortelhütte führt. Sofort kommt uns diese Wanderung in den Sinn. Vorbei
am Restaurant Fleschboden 2134 m.ü.M. folgen wir dem Skilift und entlang den
Skipisten und Abfahrtswegen, erreichen wir die Saflischhütte 2088 m.ü.M.
Rechtshaltend laufen wir alles der Skipiste entlang weiter abwärts. Der Weg kann
ziemlich individuell gewählt werden da nicht wirklich Spuren vorhanden sind. Stets
das herrliche Bergpanorama vor Augen, taucht vor uns die Kapelle auf 1942 m.ü.M.,
an der wir am Morgen vorbeigelaufen sind. Nach dem Besuch der kleinen Kapelle,
sind es nur noch ein paar Schritte und wir befinden uns wieder in Rosswald 1821 m.
Auf der Terrasse des Restaurant Rosswald geniessen wir einen kühlen Weisswein
der Region und lassen diese traumhafte Bergtour Revue passieren. Auch die traum-
hafte Aussicht auf die Walliser- und Berner Hochalpen geniessen wir in vollen Zügen.
Nicht zu vergessen der mächtige Fletschhorn, dessen Nordwand ein Schaustück
sondergleichen bietet. Der Berg kratzt mit seiner Firnhaube schon an der
4000-Meter-Marke und überragt das nahe Dorf Simplon auf kurzer Distanz um
sagenhafte 2500 Meter.
Mit der Gondel schweben wir danach wieder zu Tale.
Mit dem Auto geht es zurück zum Hotel Tenne in Gluringen.
Hotel Tenne
Empfehlenswertes Hotel, schöne Zimmer, für unsere folgenden
Wanderungen sehr gut gelegen.

Eine Tour für Schönwetter-Tage
mit guter Fernsicht.
Der Weg verläuft im unteren
Bereich durch einen sehr
schönen Lärchenwald.
Die Wanderung zeichnet sich
dann aber ganz besonder
durch die enorme Fernsicht
aus und sollte desshalb
nur bei gutem Wetter
angetreten werden.
Teilweise ausgesetzte
Teilstücke die etwas
Trittsicherheit erfordern.
Aufstieg über den Gipfelgrat
zwischen Folluhorn und
Fülhorn ausgesetzt und
sehr steil. Schwindelfreiheit
und Trittsicherheit ein
notwendiges muss.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 1/2 Std. 10,7 km
ca.1010m Aufstieg
ca.1010m Abstieg
2738m höchster Punkt
1819m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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