Jakobsweg - Geschrieben am Samstag, Mai 28, 2011 6:43 von Franco - 0 Kommentare

Heimreise Logroño – Carcassonne

28.5.11

Alle Fotos zu dieser Etappe unter diesem Link ersichtlich:
Heimreise Logroño – Carcassonne

Nach dem Aufstehen, packten wir wie gewohnt unsere Rucksäcke. Jeder Handgriff sitzt.
Jeder hat immer die gleichen Aufgaben, wir sind ein eingespieltes Team.
Nach dem Verlassen des schönen Hotels suchten wir ein offenes Café.
Nicht so einfach in Spanien. Die meisten Läden machen erst um 9:30 Uhr auf.
Da läuft man um 9 Uhr durch die Stadt und man ist fast alleine.
In der Schweiz macht man um diese Zeit schon die erste Pause.
Ein paar Gedanken sollte man sich zu diesem Thema schon machen.
Wir fanden eine Bar die offen hatte und sie war gestossen voll.
Ist ja klar, wenn es fast die einzige ist, die offen hat.
In der Bar waren auch Pilger anwesend.
Komisches Gefühl, wenn man weiss, dass man nicht weiter pilgert.
Nach einem guten Kaffee und Gipfeli haben wir einen Rundgang durch die Stadt gemacht.
Wir haben für das nächste Jahr Ausschau gehalten, wo der Weg durch und aus der Stadt führt.
Wir holten die Rucksäcke vom Hotel und liefen zum Busbahnhof.
Beim Busbahnhof hatte es keine elektronischen Tafeln.
Kein Infostand wo 4 sprachiges Personal anwesend ist, wie in der Schweiz.
Am Infostand hatte es nur eine Frau die spanisch sprach.
Sie erklärte uns alles auf Spanisch. Wir wussten nun mit welcher Busgesellschaft wir fahren.
So gingen wir zu diesen Bussen und zeigten unsere Billette. So fanden wir unseren Bus.
Uuh gross und modern. Im Bus stand aber nicht die Ortschaft wo wir hinwollen.
Zur Sicherheit haben wir nochmals auf Spanisch nachgefragt. Muy bien, es war der richtige Bus.
In Spanien sind alle grösseren Ortschaften und Städte mit diesen Bussen verbunden.
Es gibt aber nicht nur eine Gesellschaft,
sondern dutzende die oft auch die gleichen Städte anfahren.
Der Zug fristet in Spanien ein Schattendasein.
Zwischen den grossen Städten verkehren schon Züge
und auch moderne und sehr schnelle, aber für den Rest, nada.
Die Fahrt mit einem Bus ist um einiges billiger als mit dem Zug.
Wir fuhren also von Logroño los, Richtung Pamplona.
Ganz spezielle Momente tauchten auf, als der Bus zwischendurch,
in der Nähe der Pilgerroute durchfuhr. Wir wussten, alles das haben wir erlaufen.
Viele Pilger auf dem Camino gesehen. In Cizur Menor, Vorstadt von Pamplona,
hielt der Bus an einer Kreuzung an.
Wenn man dies nicht weiss, käme man nie drauf, dass hier eine Busshaltestelle ist.
Der Busfahrer erwähnte kurz den Ort. Erste Erfahrung vorne im Bus sitzen,
ansonsten erfährt man nicht, was dies für eine Haltestelle ist.
Obwohl beim Bus Pamplona stand, fuhr der Bus gar nicht in Pamplona rein.
Sondern fuhr von Cizur Menor, direkt wieder auf die Autobahn.
Zum Glück, mussten wir nicht in Pamplona aussteigen.
Weiter führte unsere Fahrt nach San Sebastian ins Baskenland an der Atlantikküste.
Eine schöne Busreise von ca. 3 Stunden.
Über San Sebastian erreichten wir Hendaye, wir waren in Frankreich.
Der Busfahrer sagte nicht, dass man hier aussteigen muss, möchte man mit dem Zug weiterfahren.
Nächste Haltestelle wäre wieder Spanien gewesen. Franco fragte den Busfahrer.
Danach stiegen praktisch alle Mitfahrer aus, viele waren auch Pilger.
Die Bushaltestelle war nicht direkt beim Bahnhof, man musste zuerst noch ein Stück laufen.
In der Schweiz haben wir ein perfektes ÖV-System.
Am Bahnhof angekommen, haben wir die Billette für nach Carcassonne gekauft.
Wir hatten 40 Minuten Zeit. In einer Snack-Bar haben wir etwas kleines gegessen.
Danach ging die Zugfahrt bis nach Bayonne.
Umsteigen und danach weiter bis nach Toulouse.
Im Zug haben wir das Hotelzimmer reserviert.
In Toulouse sind wir wieder umgestiegen.
Vorher aber noch etwas zum Essen und trinken gekauft.
Im Zug hat es kein Restaurant oder Wagen der mit Getränke vorbeikommt.
Wir genossen die Zugfahrt. Unsere Gedanken schweifen immer zum camino zurück.
Wir würden nie mit dem Flugzeug zurück fliegen. Zu abrupt wäre für die Umstellung.
Um 19:30 Uhr sind wir in Carcassonne endlich angekommen.
Turisme Carcassonne
Wir hatten ein Hotelzimmer direkt in der cité (Altstadt) von Carcassonnne reserviert.
Um vom Bahnhof in die cité zu gelangen, mussten wir zuerst durch das neue Carcassonne laufen.
Wir überquerten den Canal du Midi, der durch Carcassonne fliesst.
Wikipedia Canal du Midi
Carcassonne Canal du Midi
Der Canal du Midi führte zunächst an der Stadt vorbei,
wurde aber kurze Zeit später von den Bürgern der Stadt durch diese geführt,
als sie die wirtschaftlichen Vorteile eines Kanals erkannten.
Der 240 km lange Canal du Midi verbindet in Südfrankreich die Stadt Toulouse mit dem Mittelmeer.
Seine Fortsetzung in Richtung Atlantik / Bordeaux war ursprünglich der Fluss Garonne,
später wurde der Canal latéral à la Garonne erbaut.
Im Jahr 1996 wurde der Canal du Midi zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Über den Pont Vieux erreichten wir die cité (Altstadt) mit der imposanten Stadtmauer.
Carcassonne Pont Vieux
Die Stadt Carcasso wurde von den Römern im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet
und zählt heute zu den am besten erhaltenen Festungsstädten Europas.
Die cité innerhalb der Mauern ist heute ein einziges Touristenzentrum.
Auf den 14 Hektar, auf denen im Mittelalter 3.000-4.000 Menschen wohnten,
leben heute 229 Einwohner ständig.
Alle anderen arbeiten für den Tourismus und Leben ausserhalb.
Die cité ist also ein ausgedehntes Freilichtmuseum und normalerweise für Autos nicht zugänglich.
Im 13. Jahrhundert beherbergte die Festung
die zentrale Verwaltung der Inquisition in Süd-Frankreich.
Sie war ein Zentrum der heterodoxen (ketzerischen) Katharerbewegung.
Mit Toulouse ist sie eine der wichtigsten Städte der historischen Region Okzitanien.
Die im 19. Jahrhundert vom Architekten Eugène Viollet-le-Duc restaurierte Altstadt
mit gut erhaltener doppelter Stadtmauer wurde 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Carcassonne cité
Wikipedia Carcassonne
Eine populäre Legende besagt, Friedrich II. habe Carcassonne einst belagert,
als Mme. Carcas Herrin der Burg war.
Die Belagerung hielt so lange an, dass der Hunger bald die ersten Opfer in der Stadt forderte.
Mme. Carcas beschloss daraufhin, ein Schwein zu mästen, und als es fett genug war,
liess sie es von der Schlossmauer werfen.
Die Belagerer, selbst schon erschöpft, dachten beim Anblick des kräftigen Tieres,
dass es davon wohl noch eine ganze Menge in der Burg geben musste,
wenn man sie jetzt schon von der Burgmauer warf.
Niedergeschlagen gaben sie auf und kehrten nach Hause zurück.
Als zum Jubel über das Ende der Belagerung die Burgglocken läuteten,
soll einer von Friedrichs II. Näherstehenden gesagt haben, Madame Carcas sonne,
was so viel bedeutet wie Madame Carcas läutet.
Sobald man durch das Haupttor die Porte Narbonnaise hinter sich hat,
wähnt man sich im Mittelalter.
Verwinkelte kleine Gassen, die Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen, die Kirche,
die Altstadt ist wirklich traumhaft.
Nach langem Suchen, fanden wir endlich das Hotel Donjon.
Hotel Donjon
Das Hotel liegt sehr schön mitten in der Altstadt.
Zimmer und Bad sehr schön. Nach dem auspacken und Duschen,
schauten wir uns ausgiebig die Altstadt an.
Wir wollten noch die Kathedrale anschauen. Leider hatte sie geschlossen.
Wir hofften dass morgen die Kathedrale geöffnet hat.
Wir wollten als Abschluss vom Jakobsweg diese schöne Kirche noch besuchen.
Am Abend haben wir in einem sehr schönen Restaurant gegessen.
Auf der Terrasse des Restaurant, unter einem Lindenbaum,
genossen wir das gute Essen und sprachen immer wieder über den camino.

Unter der untenstehenden Internetadresse,
kann unser Buch über den Jakobsweg gekauft werden.

Link zum Buch

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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