Wallis - Geschrieben am Montag, Juni 29, 2015 19:08 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Leukerbad – Restipass – Lauchernalp

29.6.15

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Leukerbad – Restipass – Lauchernalp

Panorama, Panorama, Panorama: Das ist es, was die Wanderung von Leukerbad ins Lötschental
ausmacht. Als wir im 2012 auf dem Lötschenpass waren, sahen wir von dort aus den Restipass und
wir sagten uns, diesen Pass müssen wir besuchen. Mit dem Postauto sind wir nun dieses Jahr, vom
Bahnhof Ried-Gampel hinauf nach Leukerbad gefahren.
Leukerbad
Von Leukerbad aus, haben wir die Torrent-Seilbahn genommen,
die uns auf die Bergstation Rinderhütte auf 2313 m.ü.M. brachte.
Torrentbahnen
Wie schon das letzte Jahr als wir auf das Torrenthorn wanderten, fanden wir die Gegend hier oben
nicht so schön. Dies war auch jetzt der Fall. Das Gebäude der Bergstation funktionell, aber keine
Perle in Sachen Architektur. Das Gelände um das Gebäude voller Narben des winterlichen Ski-
betriebs. Das ist der negative Effekt eines Skigebiets. Aus diesem Grund meiden wir im Sommer,
wenn nur möglich, diese Gebiete. Schnell verlassen wir das Gebiet um die Bergstation und wandern
über Punkt 2331 m.ü.M. zur Oberi Alp. Gegen Südwesten sehen wir einige Viertausender den
Himmel ritzen. Über schöne Alpweiden führt uns der einfache Wanderweg zum einfachen Übergang
auf Schnydi 2397 m.ü.M. Direkt vor uns ist nun die Rille des Restipasses ersichtlich. Von Schnydi
verlieren wir ein bisschen an Höhe und laufen über Punkt 2415 m.ü.M., 2400 m.ü.M., 2364 m.ü.M.
und Altschneefelder zum Wysse See 2340 m.ü.M. der sich direkt am Fusse des Torrenthorn be-
findet. In dieser herrlichen Bergwelt mit einem sehr schönen Bergsee, legten wir die Mittagspause
ein. Weiter geht nach der Mittagspause unser Wanderung. Der Bergweg steigt nun in nord-östlicher
Richtung direkt zum Restipass auf 2626 m.ü.M., dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung.
Ohne Probleme erreichen wir die Passhöhe, eine ebene Fläche. Die ganze Ebene ist unterlegt von
pulvrig- sandiger Erde, wir denken dann: Sind wir hier auf dem Mond? Links von uns der Resti-
rothorn, er wacht über Kommen und Gehen und ist – sehr apart – ockerfarben. Zur rechten die
dunkle Pyramide der Loicherspitze, hinter uns der kühne Zackenturm des Torrenthorn. Rechts von
uns eröffnet sich ein fantastischer Blick ins mittlere Wallis. Direkt vor uns können wir einen
herrlichen Ausblick auf fast alle Alpen und Dörfer des Lötschentals geniessen. Dutzende von Bergen
können wir von hier oben bestaunen. Wobei das mächtige Bietschhorn das Panorama ganz klar
dominiert. Viele meinen, das Walliser Lötschental beginne in Goppenstein, am Südportal des
Lötschbergtunnels. Der Irrtum ist leicht zu verstehen, ist die kleine Siedlung doch tatsächlich so
etwas wie das Tor zum Lötschental, denn hier steigen die Besucherinnen und Besucher des Tals
vom Zug ins Postauto um, dass sie von Goppenstein bis zur Fafleralp im oberen Lötschental hinauf
fährt. Die enge, unwirtliche Schlucht zwischen Goppenstein und Gampel gehört aber ebenfalls zum
Lötschental, das als grösstes nördliches Seitental der Rhone seinen Eingang eben hier, bei Gampel
hat. Erst die Lötschbergbahn und später der moderne Strassenbau haben dem Lötschental zu einer
guten Anbindung ans restliche Wallis verholfen. Zwar reisten die Menschen schon seit vielen
Jahrhunderten von Kandersteg im Berner Oberland über den Lötschenpass ins Rhonetal und kamen
dabei auch durch das Lötschental. Doch der Pass verlor im 19. Jahrhundert an Bedeutung, was
zusammen mit dem beschwerlichen Weg durch die Klamm am Taleingang zur Abgeschiedenheit
des Lötschentals beitrug, die erst mit der Fertigstellung einer wintersicheren Talstrasse ihr Ende
fand. So behielt das Lötschental viel von seiner Ursprünglichkeit und konnte auch einige
einzigartige Bräuche erhalten. Dazu zählt die “Tschäggäträ”, bei der sich zur Fasnachtszeit junge
Männer in Ziegenfelle kleiden und die furchterregenden Masken aufsetzen, für die das Lötschental
in der ganzen Schweiz berühmt ist. Oder die Tradition der ”Herrgottsgrenadiere”, bei der wiederum
junge Männer in die Paradeuniformen von Grenadieren schlüpfen, wohl in Erinnerung daran, dass
in früheren Zeiten viele junge Männer das Tal verliessen, um in den Heeren fremder Herrscher als
Söldner zu dienen. Die Tesseln ein multifunktionales Kerbholz. Mit Kerben wurden auf ihnen Rechte
und Pflichten festgehalten, so beispielsweise die Alprechte. Der Alpenbarock in Form von Kirchen,
Kapellen, Bittstöcken und Wegkreuzen und nicht zu vergessen die wunderschöne Trachten. Das
zwischen Berner Alpen und Aarmassiv eingebettete Lötschental mit seinen hübschen Dörfern ist
somit ein kulturell interessantes Ziel, das aber auch in landschaftlicher Hinsicht viel zu bieten hat.
Rund 200 Kilometer Wanderwege warten auf ihre Entdeckung, und dazu zählt natürlich besonders
der Lötschentaler Höhenweg, der vermutlich zu den populärsten Wanderungen der Schweiz zählt.
Dank verschiedener Möglichkeiten zu Zwischenabstiegen kann der Lötschentaler Höhenweg auf
fast beliebige Weise verkürzt werden. Mit einer wunderschönen Aussicht auf das ganze Lötschen-
tal, verlassen wir nach einer kurzen Pause die einsame, karge und felsige Bergwelt des Restipass.
Unterhalb des Restirothorn führt der Bergweg, der immer noch durch Altschneefelder bedeckt ist,
an Punkt 2588 m.ü.M. vorbei. Schwierig ist der Weg in keiner Weise. Über Altschneefelder zu
laufen wohlwissen das unter einem ein Bach hindurchfliesst, ist dennoch immer so eine heikle
Angelegenheit. Während dem Abstieg werfen wir ein Blick hinauf zum Lötschenpass. Der Lötschen-
pass ist einer der besonderen Orte der Schweiz. Eine weite Ebene, zwischen den vom Gletscher
rundgeschliffenen Granithöckern tiefblaue Bergseelein, der Blick auf der einen Seite ins Gasterntal
und auf der anderen ins Lötschental. Und dann die Berge: das Balmhorn, das Hockenhorn und das
Bietschhorn. Uns hat die Wanderung über den Lötschenpass sehr gefallen. Vorbei an Wildbäche
von rührender Lauterkeit erreichen wir Punkt 2331 m.ü.M. Bei Punkt 2307 m.ü.M. überqueren wir
die letzten Altschneefelder. Über einen gut markierten Pfad erreichen wir bei Punkt 2098 m.ü.M.
die Restialp. Tief unter uns rauschen die Züge durch den Lötschbergtunnel. Über eine Alpstrasse
verlassen wir bei traumhafter Aussicht über das Rhonetal zur Mischabelgruppe und zum Weisshorn
die Restialp, und erreichen kurze Zeit später die Weggabelung bei Trockene Stiege 2020 m.ü.M.
Weiter eine Alpstrasse folgend, erreichen wir die Kummenalp 2090 m.ü.M.
Berghotel Kummenalp
Über schöne Blumenwiesen und eine traumhafte Aussicht auf das Lötschental,
wandern wir danach über die Hockenalp weiter zur Walsersiedlung Stafel 2047 m.ü.M.
Einfach schön diese Aussicht. Noch ein paar Schritte und wir erreichen bei schönstem
Wetter die Lauchernalp 2030 m.ü.M. und zugleich das Alpenhotel “zur Wildi”.
Alpenhotel “zur Wildi”
Hier beziehen wir unser schon im Voraus reserviertes Hotelzimmer. Rucksäcke auspacken,
duschen, frische Kleider anziehen und danach auf der schönen Terrasse die Sonne, die
Aussicht und ein Weisswein auf Visperterminen geniessen, das war danach unser
Programm. Das Hotelzimmer perfekt. Das Nachtessen auch, was will man noch mehr,
nach so einem schönen Tag.

Zwischen Restialp und
Lauchernalp einfache
Wanderung. Einfache
und gut markierte Wege.
Etwas anspruchsvoller
ist der Abschnitt zwischen
Wysse See, Restipass und
Restialp. Eine grandiose
Wanderung von Leukerbad
ins Lötschental.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/2 Std. 14,7 km
ca.765m Aufstieg
ca.1105m Abstieg
2626m höchster Punkt
1969m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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