Graubünden - Geschrieben am Donnerstag, Juli 8, 2010 11:00 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour Madrisa – Schlappin – Kessigrat

8.7.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour Madrisa-Schlappin-Kessigrat

Tag I
Mit dem Auto bis zur Talstation der Madrisa Seilbahn, Klosters Dorf.
Klosters
Beim grossen Parkplatz bei der Talstation, benutzten wir vor der Abfahrt, noch das schönste
und sauberste, öffentliche WC das wir je gesehen haben. Und das noch Gratis. Mit der schönen
Gondelbahn fuhren wir zur Bergstation 1884 m.ü.M. hinauf.
Madrisa Land
Wir merkten sofort, dass wir in einen Skigebiet waren. Überall Skilifte und Skipisten. Im Sommer
kein schöner Anblick. Über eine Skipiste verliessen wir Madrisa und liefen auf einem Höhenweg,
Richtung Schlappiner Joch. Über Büelen 1991 m.ü.M., Zügenhüttli 2063 m.ü.M. liefen wir alles
auf der Saaser Alp, auf mehr oder weniger gleichbleibender Höhe weiter bis Punkt 2036 m.ü.M.
Hier bogen wir links ab und der Weg wurde ein bisschen steiler. Wir liefen bis zu
Punkt 2146 m.ü.M. wo der Weg danach wieder Richtung Schlappiner Joch abdreht. In dieser
Gegend ist die Aussicht definitiv schöner als bei der Bergstation Madrisa. Über einen einfachen
Wanderweg erreichten wir Punkt 2142 m.ü.M.,kurz unter dem Schlappiner Joch. Noch einfache
60 Höhenmeter, und wir waren auf dem Schlappiner Joch 2202 m.ü.M. Das Schlappiner Joch
ist zugleich die Grenze zwischen der Schweiz und Österreich. Immer ein spezieller Augenblick,
wenn man auf so einer grünen Grenze steht. Beim Schlappiner Joch machten wir zugleich einen
Mittagshalt. Vom Schlappiner Joch aus, sahen wir unser Tagesziel. Schlappin im Schlappintal.
Vom Schlappiner Joch aus, führte uns der Wanderweg, über endlose Hänge voller Alpenrosen,
abwärts nach Schlappin 1658 m.ü.M. Schlappin, eine alte Walsersiedlung im gleichnamigen Tal,
hat zwei kleine Berggasthäuser anzubieten, das Berghaus Erika und das Berghaus Gemsli.
Wir hatten im Gemsli unser Doppelzimmer reserviert.
Berggasthaus Gemsli
Nachdem wir unser romantisches Zimmer bezogen hatten, liefen wir zum Schlappinsee.
Ja, Schlappin besitzt noch ein kleiner See. Am Seeufer genossen wir die Sonne und
tauchten die Füsse in das eiskalte Wasser.
Nach dieser schönen Pause besuchten wir das Berggasthaus Erika
Berggasthaus Erika
Nach einem Bierchen, liefen wir zum Berggasthaus Gemsli zurück. Das Berggasthaus Gemsli ist
von uns aus gesehen, wesentlich schöner, als das Erika. Wir hatten eine gute Wahl getroffen.
Das Restaurant im Gemsli ist heimelig, man fühlt sich sofort wohl. Das Nachtessen war super.
Die Gespräche mit dem Besitzer sehr interessant. Der Besitzer Rudolf Wötzel ist eine ganz
spezielle Person. Rudolf Wötzel, Deutschlandchef der Sektion Mergers&Acquisitions bei der
globalen Investmentbank Lehman Brothers, nimmt aus freien Stücken seinen Hut.
Sein Grund: Sinnkrise, Burnout, Zweifel am System. Seine Absicht: die Hochgebirgs-Kämme
der Alpen zu Fuss zu überqueren, von Salzburg bis Nizza. Ein Mensch, der das durchhält,
ist ein Leistungsjunkie. Aber auch einer, der auf der Suche nach sich selbst ist. Ein Bergpilger.
Ein Mensch, der in unendlich vielen Stunden der Einsamkeit seine persönlichen Prägungen
und seine schillernde Vergangenheit verarbeitet. Der durch intensive Begegnung mit der
wilden Natur und mit den Menschen der Berge endlich zu sich selbst findet. Eine packende
Geschichte einer radikalen Neuorientierung – vom Abenteuer, alles hinter sich zu lassen und
ein neues Leben zu beginnen.
Herr Rudolf Wötzel hat dazu ein Buch geschrieben: “Über die Berge zu mir selbst”
Nach diesem sehr interessanten Abend gingen wir zufrieden ins Bett.

Eine einfache Wanderung,
mit schöner Aussicht.
Das Schlappintal und das
Gemsli sind eine Reise wert.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 Std. 8,1 km
ca.510m Aufstieg
ca.720m Abstieg
2202m höchster Punkt
1658m tiefster Punkt

9.7.10
Tag II
Das Frühstück, das uns Hr.Wötzel aufgetischt hatte, war gut und reichlich. Wir genossen
noch die letzten Gespräche mit Hr.Wötzel und machten uns danach auch dem Weg. Der
Weg führte uns über eine Alpstrasse tief ins Schlappintal hinein, bis zu Punkt 1778 m.ü.M.
Hier ist ein Wegweiser vorhanden. Wegweiser ist links von der Strasse auf Knie höhe
angebracht. Wenn man nicht darauf achtet, kann es passieren, dass man die Wegkreuzung
verpasst und weiterläuft. Wir bogen nun beim Wegweiser rechts von der Strasse ab, und
überquerten den Schlappinbach. Über einen einfachen Wanderpfad gewannen wir schnell
an Höhe. Vorbei an der Alphütte Säss 2085 m.ü.M. erreichten wir das Gebiet
“Bi den Seewjenen” Diverse kleine Seelein laden zu einer kleinen Pause ein. Nach der
Pause liefen wir weiter aufwärts. Über Geröll, mässig steigend, verläuft der einfache Pfad
aufwärts, bis zur Kessihütte 2458 m.ü.M. Die Kessihütte befindet sich direkt auf dem
Kessigrat. Vom Kessigrat aus, hat man eine atemberaubende Aussicht über dutzende von
Bündner Berge, und das Hochtal von Davos. Tief unter uns liegt Klosters. Die Aussicht
reicht bis ins Engadin. Sogar der Bianco Grat war zu sehen! Die Kessihütte ist keine
öffentliche Hütte. Wir hatten aber grosses Glück. An diesem Wochenende war auf der
Hütte ein Fest angesagt. Der Besitzer mit seiner Frau war kurz vor uns zur Hütte
aufgestiegen. Wir kahmen mit dem sehr netten Paar schnell ins Gespräch, und bald
fühlten wir uns fast wie zu Hause. Wir bekamen Kaffee und einen feinen Schnaps.
Die Hütte ist perfekt eingerichtet. Wir fühlten uns wohl und wollten fast nicht mehr
weiterlaufen. Wir verabschiedeten uns vom Hüttenpaar und liefen nun abwärts
Richtung Alpenrösli. Die Strecke nach der Kessihütte, alles dem Kessigrat entlang,
ist einfach Superlativ. So eine schöne Aussicht hat man nicht oft. Der Pfad der am Grat
entlang führt, ist nicht sonderlich ausgesetzt. Ist es einem zu luftig, läuft man rechts
vom Pfad runter. Bei Punkt 2233 m.ü.M. sahen wir 2 Meter vor uns ein Adler.
Als er uns sah, erschrak er und flog davon. Was für eine Flügelspannweite!
Beim Versitzspitz 2175 m.ü.M. machten wir Mittagspause. Käse, Wurst, Tomaten
und Brot und das alles bei so einer prachtvollen Aussicht, was will man noch mehr.
Nach der Mittagspause liefen wir durch den schönen Grosswald abwärts, Richtung
Carmils 1987 m.ü.M. Danach erreichten wir Punkt 1551 m.ü.M. Wir schlugen den
Weg Richtung Alpenrösli ein. Schon nach kurzer Zeit erreichten wir das
Berghotel Alpenrösli 1449 m.ü.M.
Berghotel Alpenrösli
Das Alpenrösli bietet eine umwerfende Aussicht auf Klosters.
Wir bestellten etwas zu trinken und Apfelstrudel mit Vanillesauce. Sehr lecker.
Auf der schönen Terrasse genossen wir die Sonne und die sehr schöne Aussicht.
Nach dieser Pause hiess es, abwärts zur Talstation der Madrisa Seilbahn.
Zuerst mussten wir aber wieder zu Punkt 1551 m.ü.M. aufwärts, zurück laufen.
Bei Punkt 1551 m.ü.M. hiess es danach steil runter ins Schlappintobel.
Bei Punkt 1266 m.ü.M. hatten wir die Strasse erreicht die nach Schlappin führt.
Wir liefen alles weiter abwärts, bis wir die Talstation erreicht hatten.

Eine sehr schöne Wanderung.
Ein richtiger Geheimtipp.
Wunderschöne Aussicht.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/4 Std. 13,4 km
ca.975m Aufstieg
ca.1495m Abstieg
2460m höchster Punkt
1124m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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