Graubünden - Geschrieben am Samstag, Oktober 9, 2010 12:30 von Franco - 0 Kommentare

Wanderung Chamanna d’Es-cha Val Susauna Chamanna digl Kesch Kesch Trek Teil 4

9.10.10

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Chamanna d’Es-cha Val Susauna Chamanna digl Kesch

In der Nacht war der Nebel bis kurz unter der Hütte hinaufgestiegen. Was für eine Aussicht!!
Unter uns das Nebelmeer. Über dem Nebelmeer alle Berge des Engadin, angefangen mit
der Berninagruppe. Links von uns die aufgehende Sonne über den Nationalpark.
Nach dem Frühstück, starteten wir den Kesch Trek Teil 4.
Kesch Trek
Kesch Trek
Etwas möchte ich nicht vergessen zu erwähnen. In der Hütte übernachteten gestern Abend
10 Personen. Die Hüttenwartin verteilte alle Personen in separate Zimmer. Das wird leider
nicht immer so gehandhabt. Wir waren somit allein in einem grossen Schlafzimmer und
konnten so gut und störungsfrei (schnarchen) schlafen. Danke nochmals, auch für das
Essen war super fein. Wir verliessen also die Chamanna d’Es-cha auf 2594 m.ü.M.
SAC Chamanna d’Es-cha
und wanderten auf einfachem Weg abwärts Richtung Madulain. Alles dem Val Müra
abwärts, erreichten wir die Alp Es-cha Dadour 2063 m.ü.M. Über eine Naturstrasse
führte uns der Wanderweg durch einen schönen Lärchenwald. Während wir den
Lärchenwald bestaunten, rannten 2 Hirsche vor uns über den Weg. Über
Bursella 1824 m.ü.M. erreichten wir Madulain 1697 m.ü.M. Bei Bursella kreuzten wir
die Via Engiadina. Diesen Weitwanderweg haben wir noch vor. Irgendwann einmal.
Wer Ruhe sucht und Rückzug, findet im kleinsten Dorf des Oberengadins eine wahre
Oase. Das schmucke, kleine Dorf mit seinen 173 Einwohnern, den typischen Engadiner
Häusern, liegt Idyllisch direkt am Inn.
Madulain
Mit der Ruine Guardaval aus dem 13. Jahrhundert,
besitzt es die grösste Burganlage im Oberengadin.
Wikipedia Burg Guardaval
Wir liefen durch das Dorf Madulain und erreichten den Bahnhof der Rhätischen Bahn.
Rhätische Bahn
Mit dem Zug fuhren wir danach über Zuoz und S-chanf nach Cinuos-chel-Brail 1628 m.ü.M.
Auf der orografisch linken Seite des Inn, wanderten wir Richtung Val Susauna. Bei La
Resgia biegt der Wanderweg in das Val Susauna. Das Val Susauna ist schlicht eines der
lieblichsten Seitentäler des Engadins,  ein Alpental von archetypischer Schönheit. Über ein
schönes ungeteertes Strässchen erreichten wir Susauna 1682 m.ü.M. Susauna ist nur noch
kurze Zeit im Sommer bewohnt. Susauna besitzt eine kleine herzige Kirche auf dem Jahr
1696. Nachdem wir die Kirche besucht hatten, gingen wir in die Ustaria da Susauna, die
sich direkt gegenüber der Kirche befindet, einen Kaffee trinken. Ich benutze die Zeit mein
Handy an einer Steckdose zu laden. Was für eine Frechheit, als die Wirtin für den
Strombezug 2.- Sfr. in Rechnung stellte! Enttäuscht verliessen wir das Lokal und
marschierten weiter. Über dieses Teilstück, verlaufen die Via Valtellina und der
Bündner Jakobsweg.
Via Valtellina
Via Jacobi
Via Son Giachen
Der Wanderweg führt nun den rauschenden, ungezähmten Bach entlang, durch kleine
Waldstücke und dann wieder durch Lichtungen und Weiden. Unübertroffen ist eine
Wanderung im Herbst, wenn die Lärchen ihr goldenes Kleid anziehen, der Piz d’Esan
frisch eingeschneit unter dem blauen Himmel leuchtet. Nach den Häusern von Susauna
begleitet das Strässchen durch Lärchenwälder und über Wiesen den Wasserlauf des
Vallember. Nach Plaun Margun wird die Strasse steiler, steigt in einer felsigen Schlucht
an und tritt dann hinaus auf die ausgedehnte Wiesenfläche der Alp Funtauna 2192 m.ü.M.
Hier könnte man wenn man möchte in nördlicher Richtung über den Scalettapass und
von dort aus, nach Dürrboden im Dischmatal absteigen. Wir machten aber bei den
Alphütten Mittagspause. Blickfang während dem Essen war ganz klar der Piz Vadret
in der Grialetschgruppe. Eindrucksvoll präsentiert sich auch das wenig niedrigere
Chüealphorn. Nach einem feinen Essen ging es weiter. Unser Ziel die Kesch Hütte.
Über den ebenen Talboden des Val Funtauna wanderten wir weiter. Val Funtauna eines
der schönsten und ursprünglichsten Hochtals das es noch gibt, das nicht direkt in ein
Haupttal führt, sondern die Querverbindung mehrerer Zubringertäler darstellt. Vor
2 Tagen hatten wir den Höhenweg unter die Füsse genommen, nun waren wir im
Talboden am Wandern. Bei Punkt 2397 m.ü.M. im Val dal Tschüvel (Tefelstal), treffen
diese beiden Wanderwege zusammen. In der Ferne taucht die Fuorcla da Funtauna
mit der Kesch Hütte auf. Ein relativ steiler Wegabschnitt führt zur Hütte.
SAC Kesch Hütte
Hier reicht der Blick vom Vadret da Porchabella und der Porta d’Es-cha bis zum Piz Kesch.
Da wir vor 2 Tagen schon einmal hier waren, fühlten wir uns sofort wie zu Hause. Da es
Samstag war, waren nicht nur wie vor 2 Tagen, eine Handvoll Wanderer anwesend,
sondern über 200 Personen. Nachdem wir geduscht hatten und unsere Rucksäcke im
Schlafzimmer deponiert hatten, ging es auf Erkundungstour zum Gletschervorfeld des
Porchabella Gletscher. Unmittelbar neben der Kesch Hütte liegt der Porchabella
Gletscher am Fusse des Piz Kesch. Zum Greifen nah lässt sich hier die ganze Faszination,
die von dem Alpengletscher ausgeht, erleben. Weil die Alpengletscher stark abschmelzen,
geben Sie alte Geheimnisse aus dem “ewigen Eis” preis. So auch eine Frauenleiche aus
dem 17. Jahrhundert, deren Überreste am Fusse des Piz Kesch aus dem Eis ragten.
Nach und nach fand man den Schädel, mehrere Rippen und Beckenfragmente. Daraus
wurde ersichtlich, dass die Frau vermutlich zwischen 20 und 30 Jahre alt war, als sie
auf dem Gletscher ums Leben kam. An ihrem Todestag war ihr dunkelblondes Haar mit
Netz und Filzhut bedeckt, sie war in einem langen, gefütterten Wollmantel gehüllt, trug
eine Bluse und Lederschuhe. Der Machart ihrer pechgenähten Schuhen nach war die
Frau Österreicherin. Ein Rätsel bleibt: Was hatte die Frau vor über 300 Jahren wohl
bewogen, über den Porchabella-Gletscher zu gehen? nach dem Rundgang bis zum
Gletscher, liefen wir wieder zurück zur Hütte. Der Aufenthaltsraum war zum bersten
voll. Da der Hüttenwart uns ja schon kannte, erhielten wir ein Tisch mit 3 interessanten
Personen. Es waren Jäger. Der ganze Abend wurde vorwiegend über die Jagd
gesprochen. Wir lernten an diesem Abend viel über die Jagd und die Gesetze.

Unschwierige Hüttenwanderung
auf gut markierten Bergwegen.
Ausdauer erforderlich
da sich die ganze Strecke,
doch in die Länge zieht.
Das Val Susauna
zeigt sich im Herbst von
seiner schönsten Seite.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 5 1/2 Std. 21,8 km
ca.1120m Aufstieg
ca.1015m Abstieg
2360m höchster Punkt
1628m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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