Wallis - Geschrieben am Freitag, Juli 10, 2015 19:21 von Franco - 0 Kommentare

Bergtour St.Luc – Bella Tola – St-Luc

10.7.15

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergtour St.Luc – Bella Tola – St.Luc

Mit dem Auto bis nach St-Luc im Val d’Anniviers.
Val d’Anniviers
Beim Val d’Anniviers handelt es sich um das östlichste Walliser Seitental, in dem französisch
gesprochen wird – der alte deutsche Name Eifischtal ist kaum noch geläufig. Es ist die Heimat
der kampfeslustigen Eringerkühe, eine malerische Talschaft mit verstreuten Dörfern und Weilern,
die voller historischer Baukultur stecken und umringt sind von einigen der schönsten Walliser
Drei- und Viertausender. Dafür fahren die Bergsteiger meist in das oberste Dorf Zinal, das
neben seinen charmanten sonnenverbrannten Häusern aus Lärchenholz mittlerweile zwar auch
moderne Gesichtszüge bekommen hat, jedoch nicht jenen lauten Trubel, der weltberühmte
Destinationen wie Zermatt ganz selbstverständlich vereinnahmt. Das Val d’Anniviers ist im
Ganzen wesentlich intimer geblieben. Das von der Sonne verwöhnte St-Luc trägt auch den
Namen “das Dorf in den Sternen”. Unsere heutige Wanderung wird uns auf die Bella Tola führen.
Eine Tour zur Bella Tola gehört sicherlich zum Pflichtprogramm eines Wanderurlaubs im Val
d’Anniviers. Neben der sehr leichten Erreichbarkeit (auch für Familien mit wandertüchtigen
Kindern) hat der Gipfel eine der schönsten Rundsichten im Zentralwallis zu bieten. Es soll hier
nicht verschwiegen werden, dass die Bella Tola ausserordentlich beliebt ist. Schöne Sonntage
sollte man deshalb möglichst meiden, denn neben den Urlaubern in der Region zieht der Gipfel
auch viele Tagesausflügler aus dem Genferseegebiet und dem westlichen Schweizer Mittelland
an. Alles in allem eine recht gemütliche Tour. Und im Anschluss lässt sich bei einem Kaffee oder
einem Bierchen auf der Terrasse der Cabane Bella Tola vortrefflich die Aussicht auf die Walliser
und Waadtländer Berge geniessen. Aber alles schön der Reihe nach. Wir parkieren das Auto auf
dem grossen Parkplatz bei der Talstation der Standseilbahn in St-Luc.
Standseilbahn Tignousa
Bequem lassen wir uns mit der Bahn auf die Bergstation von Tignousa 2178 m.ü.M. fahren. Bei der
Bergstation auf Tignousa zeigt uns der Wegweiser die Richtung zur Bella Tola an. Zunächst steigen
wir in kurzen Kehren über Alpweiden rasch zur Cabane Bella Tola 2346 m.ü.M. an. Tief unter uns
liegt nun das schmucke Bergdorf St-Luc. Die Cabane Bella Tola ist wie einige andere auch im
wahrsten Sinne des Wortes von der Technik eingeholt worden, denn die moderne Standseilbahn
führt bis kurz vor die Eingangstüre. So können auch Turnschuhtouristen leicht in den Genuss der
überwältigenden Aussicht kommen. Wir lassen die gut bewirtete Cabane links liegen und folgen
den Wegweiser nach rechts. Wir wandern über eine Kiesstrasse Richtung Weggabelung bei
Punkt 2433 m.ü.M. Was für eine Aussicht! Matterhorn, Dent Blanche, das ganze Val d’Anniviers
und der Becs de Bosson können wir während dem laufen bestaunen. Der breite Fahrweg wird schon
bald zum Wanderweg und durchquert in einem breiten Bogen eine weite Mulde. Dabei kommen wir
an einem äusserst fotogenen Minisee vorbei 2484 m.ü.M. und sehen von weiter oben rückblickend
auf eine Wasserleitung (Suone) herab, die vielleicht zur Versorgung der weidenden Kühe erbaut
wurde. Bei Punkt 2522 m.ü.M. mündet der Wander- in einen Fahrweg und wir müssen wieder
kurzzeitig über einen steilen Fahrweg (Skipiste) ansteigen, bevor kurz vor dem Lac de la Bella
Tola (2598 m.ü.M. der Gipfelanstieg links abzweigt. Die Wege bis zu dieser Weggabelung, sind so
gut, dass sie uns erlaubten, plaudernderweise durch sanfte, blumige Weiden zu schlendern. Bei
dieser Weggabelung biegen wir nun also links ab, und nehmen nun definitiv den Aufstieg zur
Bella Tola unter die Sohlen. Der Aufstieg zum Sattel zwischen Rothorn und Bella Tola ist steil und
anstrengend. Der gut angelegte Weg führt uns problemlos über dieses Gelände. Über viele Kehren,
laufen wir bei Punkt 2726 m.ü.M. vorbei, und erreichen bequem eine verschlossenen Hütte. Die
Aussicht wird immer gigantischer. Über nun ziemlich steilem Gelände erreichen wir die
Weggabelung, die sich direkt auf dem Sattel zwischen Rothorn und Bella Tola Punkt 2927 m.ü.M.
befindet. Was für eine unglaublich traumhafte Aussicht! Bishorn, Weisshorn, Matterhorn,
Dent d’Hérens, Dent Blanche, Pigne d’Arolla, Grand Combin, Lötschental mit Petersgrat,
Tschingelhorn, Breithorn, Mittaghorn, Bietschhorn, Les Diablerets, Wildhorn, Rothorn,
Wildstrubel und so weiter und so fort. Die Liste der Berge könnte man noch fast unendlich
weiterführen. Rechts haltend wandern wir auf dem Grat entlang, weiter zum Gipfelaufbau. Der
Bergweg führt nun über weisslichen Fels und Sand, wir fühlen uns fast wie auf einem Gletscher.
Über Kehren erreichen wir kurz danach der aussichtsreiche Gipfel der Bella Tola 3025 m.ü.M. Die
Rundsicht ist wundervoll und zeigt neben den Walliser Eisriesen im Süden die für viele Wanderer
unbekannten Hochgipfel zwischen Dent Blanche und Grand Combin. Weiter rechts zeigt sich der
Montblanc mit seinen Trabanten. Im Norden über dem Rhonetal erheben sich die Waadtländer und
Berner Alpen. Auf der Nordseite des Gipfels liegen die traurigen Reste des Bella Tola Gletschers. Es
ist nicht genau bekannt, woher dieser relativ leicht zu besteigende Aussichtsgipfel seinen Namen
bekommen hat. Einzelne Einheimische meinen, er sei von “belle toit”, schönes Dach, abgeleitet,
was auch sehr einleuchtend wäre. Denn dieser Gipfel soll eine der schönsten und weitesten
Aussichten der Westschweiz bieten. Von seiner Spitze sieht man einerseits die meisten berühmten
Viertausender wie das Zinal-Weisshorn mit seinem ausgesetzten Nordgrat oder das Zinal-Rothorn
mit seinem für Bergsteiger attraktiven, bekannten Nordaufstieg über den so genannten Rasoir -
einen schmalen, spitzen, einem Rasiermesser ähnelnden Felsgrat zum Gipfel der von dieser Seite
wie eine spitze Nadel aussieht. Bei bestem Wanderwetter und traumhafter Aussicht, legen wir auf
dem Gipfel der Bella Tola eine Mittagspause ein. Ein bisschen wehmütig, so ein traumhafter Berg
zu verlassen, steigen wir nach dieser Pause, auf den anderen Seite, von wo wir gekommen sind ab.
Für den Abstieg sind zwei Varianten vorhanden. Ein Pfad führt über einen Serpentinenweg abwärts,
der andere gerade, steiler und ein bisschen exponiert. Beide sind wegen dem Sand ein bisschen
rutschig. Wir wählen den direkten Pfad, der mit Stangen und Stahlseil gesichert ist. Hat man den
steilen Hang hinter sich, treffen beide Wege wieder aufeinander, und haben nun das gleiche
Ziel: der Pas de Boef. Der Bergweg führt uns nun zwischen Punkt 2958 m.ü.M. “Runds Horli” und
Punkt 2894 m.ü.M. Richtung Pas de Boef. Beim Osthang unterhalb Punkt 2894 m.ü.M. erschwert
uns ein Altschneefeld das weiterlaufen. Lachend rutschen wir auf dem Schnee abwärts und
erreichen mit Schnee in den Schuhen, den Pas du Boef 2817 m.ü.M. Skilifte und Skianlagen
machen es uns leicht, den Pas du Boef rasch zu verlassen. Vorbei am namenlosen Bergsee bei
Punkt 2649 m.ü.M. erreichen wir über Skipisten den Lac de la Bella Tola 2579 m.ü.M. Vorbei an
Punkt 2522 m.ü.M. erreichen wir den Weg den wir beim Aufstieg unter die Füsse genommen
hatten. Bei der Weggabelung von Le Marais de Roua 2484 m.ü.M. vorbei und über die
Alp Roua 2433 m.ü.M., erreichen wir die Cabane Bella Tola 2346 m.ü.M.
Cabane Bella Tola
Mit Blick auf Bishorn, Weisshorn, Zinal Rothorn, Matterhorn, Dent d’Hérens, Dent Blanche
und Becs de Bosson, beschliessen wir hier eine Pause einzulegen. Wir geniessen die Aussicht
und ein Glas Heidawein. Nach dieser schönen Pause ging es rasch runter zu der Bergstation
der Standseilbahn die uns in ein paar Minuten nach St-Luc brachte. In St-Luc liessen wir es
uns nicht nehmen, einen Dorfrundgang zu absolvieren. St-Luc hat uns gefallen. Die schönen
alten Walserhäuser, die prächtige Aussicht, einfach schön.
Das Hotel “Bella Tola” ist auch empfehlenswert.
Hotel Bella Tola
Wir haben aber für am Abend einen Tisch auf der Terrasse vom Hotel “Grand Chalet Favre”
Grand Chalet Favre
reservieren lassen. Auch dieses Hotel ist empfehlenswert. Nach diesem schönen Rundgang
fuhren wir ins Tal runter nach Vissoie. Im schönen Hotel “Au manoir d’Anniviers” haben
wir unser Hotelzimmer bezogen.
Au manoir d’Anniviers
Das Hotelzimmer hat uns sofort gefallen. Auch das Personal sehr freundlich und hilfsbereit.
Nach dem Duschen, Rucksäcke auspacken und frische Kleider anziehen, fuhren wir wieder
nach St-Luc. Das Nachtessen im Hotel “Grand Chalet Favre” war sehr gut, und die Aussicht
umwerfend. Zufrieden einen sehr schönen Wandertag erlebt zu haben, schliefen wir danach ein.

Einfache Bergtour auf
gut markierten Wegen.
Trittsicherheit auf der
Grathöhe schadet nicht.
Höchstens bei Nässe oder
Schnee könnte es kritisch
werden, ansonsten eine
sehr friedliche Tour auf
einen wunderschönen
Aussichtsberg.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 3 1/2 Std. 10,9 km
ca.890m Aufstieg
ca.890m Abstieg
3025m höchster Punkt
2178m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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