Graubünden - Geschrieben am Freitag, Oktober 10, 2014 20:27 von Franco - 0 Kommentare

Wanderung Arosa – Meienfelderfurgga – Frauenkirch

10.10.14

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Wanderung Arosa – Meienfelderfurgga – Frauenkirch

Wie ein roter Faden zieht sich unsere Zufriedenheit über das Hotel “Vetter” hindurch.
Wir haben sehr gut geschlafen in diesem prächtigen Hotelzimmer.
Hotel Vetter
Das Frühstück war wie alles in diesem Hotel Superlativ. Zufrieden verlassen wir das
Hotel Vetter in Arosa. Nicht zufrieden waren wir mit dem Wetter. Laut Wetterpro-
gnose hätte das Wetter bis am Abend schön bleiben sollen. Wir sind aber froh, das
es wenigstens nicht regnet. Am Obersee von Arosa 1739 m.ü.M. vorbei, verlassen wir.
Arosa
Diverse Wanderungen haben wir hier in der Umgebung von Arosa schon durchgeführt:
Vor 150 Jahren lebten hier in Arosa erst 50 Personen. Dies ist kaum vorstellbar, denn
im bekannten Ski- und Sport Ort leben heute 2500 Menschen und während der Saison
noch ein paar mehr. Über die Alteinstrasse spazieren wir zum Untersee 1691 m.ü.M.
Weiter auf der Asphaltstrasse bleibend erreichen wir die Ara von Arosa 1619 m.ü.M.
Vom Parkplatz bei der Kläranlage, laufen wir zur Hängebrücke die den Welschtobelbach
überspannt. Wir überqueren über diese Hängebrücke den Welschtobelbach und laufen
über Isel 1618 m.ü.M., leicht ansteigend in den Furggatobel. Bei Punkt 1674 m.ü.M.
überqueren wir den reissenden Bach. In der (im Anstiegssinn) linken Talflanke über-
winden wir die tief eingeschnittene Bachschlucht. Vor uns haben wir nun die typischen
Gipfel der Region: Sie sind, Schiesshorn inklusive, mehrheitlich grau und bröckeln vor
sich hin. Mit quälender Langsamkeit erodierende Steinhaufen sind diese Berge. Wir
lassen den Furggatobel hinter uns. Über das Furggabödeli 1905 m.ü.M. geht es weiter
aufwärts. Im engen, tiefen Tobel der Plessur zwischen Litzirüti und dem Stausee unter-
halb von Arosa sind Überreste einiger Gebäude und Installationen zu erkennen. Es
handelt sich um die Reste des ersten elektrischen Kraftwerks von Arosa. 1892 wurde
eine der ersten Anlagen für Wechselstrom in der Schweiz auf dem Meiersboden in
Chur in Betrieb genommen. In der gleichen Zeit nahm auch der Sommertourismus
in Arosa seinen ersten grösseren Aufschwung. Da klang es verlockend, in den Gast-
häusern die rauchenden und beissenden Petrollampen und Kerzen durch Glühbirnen
zu ersetzen. 1896 wurde die “Konsumgesellschaft für elektrisches Licht” gegründet,
und bereits ein Jahr später konnte die Anlage in Betrieb genommen werden. Mit
einer Leistung von 220 PS wurde ganz Arosa versorgt. Zurück zu den Kräften der
Natur. Der Weg schlängelt sich durch einen wunderschönen alten Wald hoch.
Mächtige Rottannen haben sich im steinigen Untergrund verkrallt, ihre Äste mit
langen Flechten behangen. Grosse Steinblöcke liegen herum und haben sich in
Hunderten von Jahren einen dichten Mantel aus frischgrünen Moosen zugelegt
ein lockeres Kleid, in dessen Kühle und Feuchte ein ganzer Unterarm verschwinden
kann. Der Boden ist ein dichter Fleckenteppich aus Moosen, Kräutern und kleinen
Sträuchern. Etwas weiter oben stehen dann einige uralte Lärchen in der Weide -
ihre knorrige Gestalt, ihr etwas schiefer Wuchs und die abgebrochene Spitze lassen
erahnen, wie vielen Sommern und Wintern, wie vielen Gewittern und Stürmen sie
schon getrotzt haben. Der Wanderweg führt weiter geradeaus aufwärts Richtung
Maienfelder Furgga. Der Weg führt natürlich nicht nach Maienfeld, sondern nach
Davos Frauenkirch. Der Name des Überganges zeugt von der materiellen Not der
Aroser in den vergangenen Jahrhunderten. Erst der Tourismus brachte den Wohl-
stand nach Arosa. Zuvor mussten die Talleute Kuhrechte nach auswärts verpachten.
Viele gingen an die Stadt Chur. Und die Furggalp ging an Maienfeld. Bei der Weg-
gabelung 2153 m.ü.M. zweigt ein Weg rechts ab, Richtung Schiesshorn Furgga.
Wir erinnern uns sofort, als wir auf diesem Gipfel standen und die Aussicht
geniessen konnten. Wir wandern aber weiter geradeaus. Der gute Weg führt ohne
Schwierigkeiten und Überraschungen auf die Maienfelder Furgga 2436 m.ü.M.
Kein steiler Aufstieg ist zu bewältigen, kein schmaler Grat zu erklimmen – die
Landschaft hier oben ist eher weit, offen und fast sanft. Einen Kontrapunkt bilden
die Amselflue mit ihren verwitterten grauen Türmen zur Rechten und den eher
rundlichen, scharf geschliffenen, grün überzogenen Formen der Kette zur Linken,
zwischen Punkt 2759 und dem Chummerhüreli. Offensichtlich ist dies die Schnitt-
stelle zwischen zwei ganz verschiedenen Kapiteln der Erdgeschichte. Der geolo-
gische Kontrast zwischen Amselflue und Chummerhüreli hat natürlich seinen
Grund. Das Gebiet der Amselflue besteht vor allem aus Kalken und Dolomiten.
Diese wurden zu Beginn des Erdmittelalters, vor etwa 250 bis 210 Millionen Jahren,
am südlichen Rand des Urmittelmeers abgelagert und später, bei der Alpenfaltung,
in die Höhe gepresst. Die Kette zwischen Schwarzhorn und dem Chummerhüreli
hingegen besteht hauptsächlich aus Quarzporphyr. Dieser entstand durch Magma,
das aus dem Erdmantel hochstieg, abkühlte und erstarrte. Diese Gesteine sind auch
etwas älter, nämlich 250 bis 360 Millionen Jahre. Auf der Ostseite des Passes folgt
nun die unspektakuläre, aber wunderschöne Wegstrecke über den Chummerberg
2322 m.ü.M. und 2285 m.ü.M. Wir erreichen die Weggabelung bei Punkt 2262 m.ü.M.
Hier biegen wir nicht rechts ab zur Chummeralp, sondern wandern weiter gerade-
aus. In sanften Kehren 2177 m.ü.M. windet sich der Pfad durch die Weiden, fällt
allmählich ab 1953 m.ü.M., und stets hat man eine unendlich lange Kette von Berg-
spitzen und -türmen vor sich, vom Schlappiner Joch über die Bergwelt am Flüela
bis zum Tinzenhorn im neuen Park Ela. Hier oben kann man so richtig aufatmen,
die ganze Weite des Himmels aufnehmen und die Meridiane beleben. Also: Blick
hoch, Augen öffnen, sanft durchatmen und geniessen! Wir haben Glück, es hat auf
der ganzen Wanderung bis jetzt nicht geregnet, das Wetter wurde sogar besser.
Zufrieden erreichen wir die Stafelalp 1894 m.ü.M. Wer jetzt keine Lust hat, zum
Bahnhof zu eilen und sich mit dem nächsten Zug auf schnellstem Weg nach Hause
befördern zu lassen, kehrt noch ein Stündchen oder zwei im nostalgischen, kleinen
Berghaus auf der Stafelalp ein.
Berghaus “Stafelalp”
Wer gleich richtig hängen bleiben will, kann das, denn in einigen einfachen
Zimmern und Lagern kann man hier auch übernachten. Leider hatte das Berghaus
geschlossen. Wiedereröffnung unbekannt. Schade. Leider ohne Kaffeepause
verlassen wir die vorbildlich erhaltene kleine Alpsiedlung Stafelalp. Über eine
Waldstrasse geht es nun in grossen Kehren über Punkt 1754 m.ü.M. von der
Stafelalp nach Davos Frauenkirch. Beim Bauernhof der Familie Camenisch in
Matten 1663 m.ü.M. kaufen wir Käse und Wurst. Empfehlenswert! Kurze Zeit
später erreichen wir über Weiden und Wiesen Frauenkirch 1505 m.ü.M. und
zugleich den Talboden des Landwassertal. Davos Frauenkirch mit der auffälligen,
der Sonne hell leuchtenden Kirche “Unser frowen kilch” wurde bereits im 14.Jh.
errichtet, der Turm folgte aber erst im folgenden Jahrhundert. Da im Winter
immer wieder die Gefahr grosser Lawinen aus dem Frauentobel bestand, wurde,
wahrscheinlich im 16.Jh., ein Schutzkeil an der Bergseite der Kirche angebaut.
Mit der Rhätischen Bahn ging es danach zurück nach Chur.

Eine einfache,
nicht zu lange Tour.
Eindrücklich sind
märchenhafte
Wälder und uralte
Lärchen, die schroffe
Amselflue auf dem
Pass und die weite,
offene Berglandschaft
am Chummerberg.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 1/2 Std. 13,8 km
ca.895m Aufstieg
ca.1125m Abstieg
2436m höchster Punkt
1505m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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