Wallis - Geschrieben am Samstag, August 11, 2018 21:45 von Franco - 0 Kommentare

Bergwanderung Simplonpass – Monte Leone Hütte – Rothwald

11.8.18

Alle Fotos zu dieser Tour unter diesem Link ersichtlich:
Bergwanderung Simplonpass – Monte Leone Hütte – Rothwald

Mit dem Auto sind wir ins Wallis gefahren und über die Simplonpassstrasse zur
Postautohaltestelle Rothwald 1745 m.ü.M.
Rothwald
Beim grossen Parkplatz vor dem Restaurant “Schutzhaus Napoleon” haben wir das
Auto parkiert. Auf der grossen Terrasse des Restaurant genossen wir während dem
warten auf das Postauto einen Kaffee. Das Postauto brachte uns danach hinauf zum
Simplonpass 2005 m.ü.M.
Der Simplonpass ist historisches Gebiet, er gehört zu den ältesten und wichtigsten
Schweizer Alpenübergängen. Die Römer überquerten ihn ab dem 3.Jhr. n.Chr.
regelmässig als Saumweg, im 13.Jahrhundert befuhren in Mailänder Kaufleute in
grosser Zahl. Das Verkehrsaufkommen nahm nochmals zu, nachdem Kaspar Jodok
von Stockalper die Strasse im 17.Jahrhundert grosszügig ausbauen liess. Zwischen
1800 und 1805 liess Napoleon I. die Strasse zu einer Fahrstrasse ausbauen, als Teil
einer Heerstrasse von Paris nach Mailand. Die Strasse über dem Simplon die auf
Befehl Napoleons erbaut wurde, um seine Artillerie über den Pass zu befördern,
rief seinerzeit grosse Bewunderung hervor. An manchen Tagen zählte man bis zu
5000 Arbeiter auf der Baustelle. Genützt hat sie dann vor allem den Österreichern,
als sie 1815 Napoleon entgegen zogen. Bereits 1235 hatten die Johanniter ihr erstes
Hospiz unterhalb der Passhöhe gebaut.
Bei der Postautohaltestelle Simplonpass-Kulm verliessen wir das Postauto und
starteten unsere heutige Wanderung die uns zur Monte Leone Hütte führen wird.
Von der Passhöhe Simplon-Kulm führt uns ein Weg am Hotel Bellevue vorbei,
Richtung Süden zur Weggabelung bei Rotels. Hier biegen wir links Richtung Osten,
und wandern über Mattengelände in der Nähe von Liftmasten Richtung eines
Hochspannungsmasten. Wir blicken hinunter zum Rotelsee. Auf der anderen Tal-
seite erkennen wir die Alpsiedlung von Hopsche. An dieser sind wir vorbeigelaufen,
als wir auf das Spitzhorli gewandert sind. Fletschhorn und Böshorn sind gut ersich-
tlich. Diese Gegend haben wir kennengelernt, als wir über den Sirwoltasattel nach
Simplon Dorf gewandert sind. Wir lassen die erste Steigung hinter uns, erreichen
einen breiteren Weg, der uns zu der Chaltwasser Suone führt. Alles der Suone
entlang, wandern wir leicht ansteigend 2147 m.ü.M., weiter Richtung Osten. In der
Ferne grüsst das Bietschhorn. Der Wanderweg biegt nun nach links ab, und führt
uns in das Gebiet von Chalti Wasser 2293 m.ü.M. Hier überqueren wir nun laufend
die vom Chaltwassergletscher gespeisten Bäche. Auf etwa 2500, biegt der Weg nach
links ab und führt über die glatt geschliffenen Platten der Gletscherabflüsse. Der
erste tosende Gletscherbach wird überwunden 2514 m.ü.M., dank den Fixseilen
und Holzbrücken kein Problem. Die abgeschliffenen Felsen und Moränen, die den
Weg nun prägen, deuten auf die Arbeit des Chaltwassergletschers hin, der sich in
den letzten 150 Jahren bis zum Chaltwasserpass zurückgezogen hat. Unzählige
Gletscherabflüsse werden überquert. Auf der anderen Seite des Gebiet von Chalti
Wasser geht es auf eine Moräne hinauf 2550 m.ü.M., die man eine kurze Zeit folgt.
Linkerhand verlassen wir danach die Moräne, und biegen in das grüne Moränental
(Chaltwassertälli) hinein. Linkerhand steigen die senkrechten Flanken des Mäder-
horn in den Himmel. Wir wandern auf einfachem Wanderweg aufwärts, bis wir
abrupt die Kante der Passhochfläche erreichen 2786 m.ü.M. Die Szenerie hat sich
nun auch abrupt geändert. Hinter uns das grüne Chaltwassertälli, vor uns nichts
als Fels, Geröll und Eis. Wir legen die Mittagspause ein und bestaunen während
dem Essen den Chaltwassergletscher und das Wasenhorn. Im Norden liegt ober-
halb in ihrem Steinbett die schlecht sichtbare Monte Leone Hütte. Was ja Sinn
macht, weil früher diese zu Militärzwecken genutzt wurde. Hier auf diesem kleinen
Pass biegt der normale Wanderweg links ab Richtung Mäderlücke oder zur Monte
Leone Hütte. Wir legen aber eine kleine Zusatzschlaufe ein, und steigen von diesem
kleinen Pass direkt zu den zwei kleinen Seen unter uns ab. Der Bergpfad ist mar-
kiert und ohne Probleme machbar. Wir durchqueren die kleine mit Blockschutt
gefüllte Senke, erreichen den grossen Gletschersee, um kurz danach auf den
Chaltwasserpass (Bocchetta d’Aurona) 2770 m.ü.M. zu stehen. Wer gehofft hat,
auf der anderen Seite des Passes etwas grünes zu sehen, wird enttäuscht sein.
Auch auf der anderen Seite nicht als Blockschutt und Eis soweit das Auge reicht.
Beim Pass biegen wir links ab und nehmen den steilen markierten Bergweg unter
die Füsse, der uns direkt hinauf zur Monte Leone Hütte 2848 m.ü.M. führt
SAC Monte Leone Hütte
Die aus einer alten Militärhütte – die Simplonregion war natürlich bis nach dem
Zweiten Weltkrieg von grosser strategischer Bedeutung – in den Jahren 1989/1990
umgebaute Monte-Leone-Hütte, steht am Fuss des Südosthangs des Wasenhorns
oberhalb eines idyllischen Bergsee. Gegenüber zieht sich der breite Chaltwasser-
gletscher zum Monte Leone hinauf.
Nach einer Kaffeepause starten wir den zweiten Teil der heutigen Wanderung. Bei
der Monte Leone Hütte nehmen wir den oberen Bergweg der zur Mäderlücke traver-
siert. Leicht ansteigend und über einen gutmütigen Bergpfad, erreichen wir die
Mäderlücke 2887 m.ü.M. Die Aussicht auf die nahe und ferne Bergwelt ist grossartig.
In steilen Serpentinen und über feinen Schutt, führt der Pfad uns nun hinab ins
Bodmertälli und darauf zur Mattenfläche der Bodmeralp 2430 m.ü.M. Über grüne
Matten erreichen wir die Weggabelung bei Punkt 2307 m.ü.M. Wir biegen rechts ab
und erreichen kurz danach wieder eine Weggabelung bei Punkt 2251 m.ü.M. Hier
biegen wir links ab und laufen über die Alp Burst Richtung Bergstation eines Skiliftes.
Wir folgen kurz einen Fahrweg der die Skiliftstation rechts umgeht. Ein schöner
Waldweg führt uns nun durch den sehr schönen Lärchenwald von Jochtwald.
Immer wieder kreuzt unser Wanderweg den Fahrweg 2070 m.ü.M. Die Aussicht
ins Rhonetal und auf das Bietschhorn ist traumhaft schön. So grosse Ameisen-
haufen wie hier haben wir noch nie gesehen. Wir lassen die Alpstrasse bei Punkt
1887 m.ü.M. rechts liegen, und laufen weiter durch den schönen Lärchenwald.
Rechts von uns sind die Maiensässe von Rothwald zu sehen. Bei Punkt 1811 m.ü.M.
erreichen wir die Alpstrasse die uns über ein kurzes Stück hinunter zur Simplon-
passstrasse führt. Vorsichtig überqueren wir die Passstrasse und stehen danach
wieder vor unserem Auto. Mit dem Auto fuhren wir danach nach Martigny ins Hotel.
Martigny Hotel
In diesem Hotel fühlen wir uns schon fast wie Zuhause. Das Hotel kann man nur
empfehlen.

Wanderung auf gut Markierten Bergwege.
Wanderung mit alpinem Charakter,
insbesondere im letzten Abschnitt zur
Hütte. Prächtige Aussicht auf die Stein-
und Gletscherlandschaft. Es sind einige
Gletscherbäche, zu überqueren die
jedoch gut gesichert sind. Der Abstieg
von der Mäderlücke, ist steil und führt
über viel Schutt.
Ganze Wanderung nicht ausgesetzt.

Tourenblatt mit Wanderkarte und Höhenprofil
Link zu den anderen Wanderungen
Für die ganze Strecke benötigten wir ca. 4 3/4 Std. 12 km
ca.960m Aufstieg
ca.1210m Abstieg
2887m höchster Punkt
1745m tiefster Punkt

Über einen Eintrag in unserem Gästebuch
Link zum Gästebuch
würden wir uns freuen

Manuela & Franco



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